Hallo, ich habe eine schwierige Trennung hinter mir und wollte fragen, ob jemand ähnliches durch gemacht hat. Mein Mann war immer schon etwas grob und hat gerne Sprüche gerissen, damit bin ich bisher klar gekommen, war ja alles nur Spaß wie er sagt... letztes Jahr hatte ich aber einen Burnout, war zu 95% für Kinder, Haushalt, Termine, Essen, Behörden usw zuständig und habe im Homeoffice während der Elternzeit gearbeitet. Mein Mann hat auch Teilzeit gearbeitet und trotzdem kaum was übernommen weil es "nicht seine Aufgabe" ist. Ich konnte dann ein Jahr lang kaum was essen, nicht schlafen, war ständig gestresst, nervös und zittrig. Das hat ihm gar nicht gepasst und er meinte immer das muss mal aufhören, ich soll mich nicht so anstellen, ich sei "schwach und nicht belastbar". Ich habe trotzdem so gut es ging funktioniert weil ich keine Schwäche zeigen durfte, sonst wurde er richtig gemein, hat mich "Psycho" genannt vor den Kindern. Irgendwann war ich kurz vor dem Zusammenbruch und hab meine Sachen und die Kinder gepackt und bin zu meinen Eltern gefahren. Dann kamen Drohungen von ihm und seiner Familie, ich solle sofort zurück kommen, ich sei psychisch krank. Ich muss dazu sagen, ich war bereits in Therapie und habe mir sofort Hilfe geholt als es mir schlecht ging. Am Ende habe ich beschlossen mich zu trennen, da ich diese Beziehung nicht als respektvoll und gleichberechtigt gesehen habe. Ich glaube, ich habe für ihn nur eine Rolle erfüllen müssen, ich als Mensch war völlig egal. Trotzdem ist es jetzt manchmal schwierig für mich, wir waren lange verheiratet und es tut mir Leid wie es gelaufen ist, aber für meine psychische Gesundheit war es die richtige Entscheidung. Sogar meine Tochter hat gesagt, Papa ist jetzt viel netter geworden, weil er uns vermisst. Danke fürs Lesen.
Emotionaler Kampf nach Trennung
Sei stolz auf dich, dass du die Trennung durchgezogen hast. Zu dem Verhalten deines Ex mag ich gar nichts sagen, das spricht schon deutlich für sich alleine. Aber klar, dass er euch vermisst, das bequeme Leben auf deinem Rücken ist ja nun vorbei und Unterhalt darf er auch noch zahlen.
Erfrischend, dass man auch mal einen Beitrag liest, in dem jemand die Trennung dann auch vollzogen hat, die gemessen an dem unterirdischen Verhalten natürlich überfällig war und bei der die Reaktion auch Bände spricht. Dazu kann man Dir und den Kindern, die dieses Verhalten nicht länger vorgelebt bekommen, nur beglückwünschen. Der Regel ist ja eher, dass auf solche Schilderungen folgt, der Partner habe auch ein paar gute Seiten und man "will den Kindern nicht den Papi nehmen", so dass man beim Lesern in die Tischkante beißen könnte. Feier Dich - und natürlich ist das immer emotional!
Gut, dass du dich jetzt besser fühlst. Leider merkt man das nicht immer, wenn man mitten drin steckt. Aber der falsche Partner kann einen ziemlich fertig machen.