Hallo,
ich habe mich nach knapp 3 Jahren im Dezember von meiner Partnerin getrennt. Wir hatten viele schöne Zeiten, aber getrieben durch ihre Angststörung (starke Verlustängste, die nicht nur auf die Beziehung bezogen sind, sondern auch auf andere Bezugspersonen, Panikattacken, viel Eifersucht) auch viele sehr schwierige Zeiten. Sie war längere Zeit in Therapie, das hat kurzfristig auch immer wieder für bessere Phasen gesorgt.
Schließlich habe ich aber im Herbst gemerkt, dass ich in dieser Beziehung nicht glücklich werde, trotz der schönen Zeiten. Mir ist irgendwann die Kraft ausgegangen auf Eierschalen zu gehen, dass jedes Wort auf die Waagschale gelegt wird und ich permanent darauf schauen muss, dass es zuerst ihr gut geht, bevor ich auf mich achten kann. Sie hat sich oft sehr stark an mich geklammert, Entscheidungen von mir abhängig gemacht, sich untergeordnet, und mir Dinge unterstellt, die schlichtweg falsch waren bzw. auf ihren Ängsten beruhten.
Nun haben wir seit einigen Wochen nach der Trennung (ich bin ausgezogen) wieder Kontakt und sprechen offen und ehrlich miteinander, auch über die Ängste und wie wir damit umgehen können. Sie ist wieder in Therapie, die ihr gerade sehr hilft. Ich sehe, dass sich vielleicht etwas verändern könnte. Und wir haben auch über Paartherapie gesprochen, ggf. mit dem Ausgang dass es dann doch nichts mehr wird.
Je länger wir uns nun aber wieder annähern, desto mehr merke ich natürlich, dass sich in so kurzer Zeit nicht viel geändert haben kann. Sie sucht verstärkt Kontakt, will mich wieder öfter sehen als es mir gerade möglich ist (ich wohne etwas weiter weg und habe beruflich aktuell recht viel zu tun), so dass sie oft mit Enttäuschung reagiert, dass es nicht in der Pace so vorangeht, wie es ihr lieb wäre.
Ich fange an zu zweifeln, ob wir uns beide damit was gutes tun, oder doch etwas weniger Kontakt oder sogar Kontaktsperre haben sollten, so dass sich alles länger sortieren kann. Ich stelle mir die Frage, ob eine halbwegs normale Beziehung mit ihrer Angststörung möglich ist - sie ist ein wahnsinnig lieber Mensch und mir sehr wichtig, aber ich möchte mein Leben nicht in Angst leben sondern entfalten, entwickeln und entdecken. Es fühlt sich an, als würden wir mit angezogener Handbremse leben. Das will ich eigentlich nicht.
Trennung wegen Angststörung - macht es noch Sinn?
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Ganz ehrlich, da ist kaum Zeit vergangen und wie du selbst sagst, können da keine tiefgreifenden Veränderungen stattgefunden haben.
Um ihrer selbst Willen sollte sie auch überhaupt nicht an Beziehungen denken, sondern sich ausschließlich auf sich selbst fokussieren.
Ich würde auch den Gedanken aufgeben, dass es irgendwann wieder etwas werden könnte. Meist passiert es eben doch, dass man in altbekannte Beziehungsdynamiken zurück fällt.
Mach einen endgültigen Cut und vermeide auch Kontakt.
Bearbeitet von JaneDoe
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Wenn du es langsamer angehen möchtest, dann ist das legitim und du darfst und solltest das fordern!
Hör auf dein Gefühl, es ist wichtig!