Trennung nach 22 Jahren

Hallo zusammen,

wir trennen uns nach 22 Jahren. Eigentlich weiß ich, dass es das Richtige ist. Ich versuche in der Gegenwart zu leben. Einen Tag nach dem anderen, Schritt für Schritt.

Ich wollte gerne noch eine Paartherapie versuchen, die er ablehnt. Für mich hieß das, dass es ihm das nicht wert ist. Er zeigt sich auch permanent total cool. Mich verletzt das sehr. Wir haben zwei Kinder. 13 und 18. Sie wissen noch nicht, dass es endgültig ist. Wissen aber, dass wir momentan ene sehr schwere Phase haben. Sagen endgültig wollten wird es, wenn er eine Wohnung gefunden hat.

Ich habe alles mitgemacht, was er in den vergangenen Jahren gemacht hat. Betrug, ungerechte Vorwürfe usw. Und als ich jetzt einmal nicht einfach weitermachen wollte, beendet er alles.

Ich wollte einfach mal wissen, wie ihr damit klar kommt? Ich lenke mich viel ab, aber heute habe ich viel geweint. Ich schaffe gerade so meine Arbeit. Habe einen tollen Arbeitgeber und die arbeit tut mir auch gut. Leider kann ich dort nur maximal 30 Stunden arbeiten. Ich möchte auf keinen Fall dort weg und habe Angst, dass er mir Druck macht, mehr arbeiten zu gehen. Bis jetzt hat er noch keine Wohnung gefunden, was das alles nicht leichter macht, da ich ihn jeden Tag sehe. Gleichzeitig habe ich Angst vor dem Tag, an dem er auszieht. Ich bin auch in Behandlung wegen Angstzuständen

Ich wollte einfach nur etwas Zuspruch und vielleicht hören, wie es andere durch die schwere Zeit geschafft haben. Ich fühle mich auch, als hätte ich versagt. Obwohl ich weiß, dass es nicht so ist

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Ich kann Dich so gut verstehen.

Bei mir waren es 16 Jahre und auch zwei Kinder - 14 und 11.

Ja, der Auszug tut weh. Aber es ist auch der Beginn von etwas neuem.

Ich bereue keinen Tag, dass ich es geschafft habe, mich zu lösen. Ich bereue nur, dass es nicht viel früher war.

Manche Dinge sind für mich noch seltsam - z.B. Kindergeburtstag alleine. Irgendwie schäme ich mich dann, dass ich alleinerziehend bin.... auch wenn das völliger Blödsinn ist.

Was heftig ist, ist der Krieg, den er wegen der Kinder macht.... Die 2 verweigern zu ihm völlig den Kontakt.

Lebe Schritt für Schritt, schaue auf die schönen Dinge. Tu Dir selbst was Gutes und sei gut zu Dir. Und das wichtigste sind Deine Kinder.

Du schaffst das. Es wird besser! Fest versprochen.

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Vielen Dank für deine Worte.

Heute geht's mir wieder besser. Es ist immer zwei Schritte vor und einer zurück. Aber ich weiß, dass es so das Beste ist. Natürlich möchte man lieber wieder zurück, in die alte, gewohnte Sicherheit und bleiben wäre sicher leichter. Aber nur am Anfang.

Dann geht es wieder von vorne los. Ich hoffe einfach nur, dass unsere Kinder es gut wegstecken. Da wir meistens recht harmonisch gewirkt haben, obwohl es oft gebrodelt hat.

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"Ich bereue keinen Tag, dass ich es geschafft habe, mich zu lösen. Ich bereue nur, dass es nicht viel früher war."

Diesem Satz kann ich nur zustimmen. Bei mir waren es am Ende 17 Jahre. Mindestens zehn davon zu viel.

Ich habe trotzdem um diesen A**** gekämpft und wollte diese Beziehung irgendwie retten... Bis an dem Tag, an dem er durch die Tür war (er ist glücklicherweise direkt bei der nächsten untergekrochen) - ich habe ihn noch am Abend, als er die Trennung final ausgesprochen hat, gezwungen, das Haus zu verlassen.
Und schon am nächsten Tag war ich. Wie ausgewechselt... Diese tonnenschwere Last war weg und ab da ging es mir gut.

Heute war meine Scheidung. Ich habe ihn das erste Mal nach über 2,5 Jahren wieder gesehen und was war das beste Gefühl überhaupt, dass es hoffentlich das letzte Mal war.

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Das tut mir wirklich leid. Aber wie du schon sagst, es ist ihn nicht wichtig und in Vergangenheit ist einiges passiert, dann ist es der richtige Weg. Du bist in Therapie, das ist super. Du wirst das bestimmt gut hinkriegen.
Ich würde euch allerdings raten, euren Kindern das schon vorher mitzuteilen. Als sich meine Eltern getrennt haben, haben sie es ebenfalls gemacht, als die räumliche Trennung bevor stand. Man hat natürlich gemerkt, das es nicht gut läuft und sich dadurch ständig gefragt, ob sie sich trennen werden. Jeden Tag hat man sich gefragt, ob nun die schlechte Nachricht kommt, oder ob man vielleicht was falsches Reininterpretiert. Ich könnte mir vorstellen, das es bei euren Kindern ähnliche Gedanken gibt.
Um zu verdeutlichen das es ernst ist auch wenn ihr noch zusammen wohnt, würde ich getrennte Betten vorschlagen.
Ich bin kein Experte und vielleicht ist es auch besser zu warten. Aus meinen Erfahrungen würde ich es bei einer Trennung bei meinem Sohn jedoch anders machen.

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Hallo meine Liebe , das hört sich alles nicht gut an .. Ich denke eine Trennung ist das beste .. die Kinder sind „groß „ .. Du hast es wahrscheinlich alles viel zu lange mitgemacht .. wieso sollte er dich zwingen mehr zu arbeiten ?wieviele Std arbeitest du denn ? Generell würde ich schon sagen , dass du evtl mehr arbeiten „könntest „ , da die Kinder ja nun aus dem gröbsten sind .. aber dir geht es ja psychisch so schlecht .. Ich habe es selbst in der Familie .. angststörungen .. bei meiner mum ist an Arbeit nicht mehr zu denken .. kommt ja immer drauf an, wie stark man es hat .. ich war auch selbst betroffen .. gehe aber arbeiten und bekomme mittlerweile alles gut wieder hin..
also rein finanziell gesehen , weiß ich nicht was ich tun würde .. man kann ja bei einer Trennung nicht wirklich verlangen , dass der andere es einem noch weiterhin ermöglicht-wie im ursprünglichen Konstrukt - Teilzeit zu arbeiten und mittags zuhause zu sein .. vorallem wenn die Kinder schon so „groß „ sind .. es sei denn die Kinder sind sehr klein .. da sehe ich es anders .. aber ansonsten würde ich schon sehen , dass ich soweit auf eigenen Beinen stehe .. auch für mich selbst , würde ich da keine Abhängigkeit mehr wollen .. was anderes wäre es für mich wenn die Kinder unter 10 sind .. aber mit 14 und 18 nabelt man sich langsam ab und die Kids sind eh lang in der Schule usw.
Ich sehe es gerade bei meiner Freundin .. sie geht mehr arbeiten und verzichtet dafür auf einen 100er Unterhalt .. sie wollte deswegen keinen Krieg und der Vater ist auch zufrieden .. schwierige Situation .. aber ich würde schauen , dass alle irgendwie zufrieden leben können .. es bringt ja nichts , wenn man gegeneinander arbeitet und nachher wegen 200 Euro niemand mehr miteinander auskommt ..bei einer Trennung geht es ja nicht nur dir an die finanzielle Wäsche , auch einem Mann .. und es bringt ja nichts,wenn jemand mit 2x Unterhalt und vllt auch noch für die Frau , nachher nur noch Reis essen kann , übertrieben gesagt .. ein Vater , kann denke ich nur ein guter Vater sein , wenn er auch irgendwie noch „leben „ kann .. Es gibt ja viele Frauen, die dem Mann danach gerne aus Rache die Hosen ausziehen . Aber am Ende geht ja alles zu den nachteilen der Kinder .. auch wenn er dich betrogen hat usw. solltest du da jetzt versuchen , neutral zu bleiben , für die Kids ..

Bearbeitet von Sweety1127