Hallo zusammen,
mein Mann und ich sind getrennt. Die Kinder sollen es endgültig erfahren, sobald er eine Wohnung gefunden hat.
Wir sind 15 Jahre zusammen. Es tut sehr weh. Ich wollte eine Therapie, er nicht. Er hat keine Lust dazu. Es würde nichts bringen.
Die Kinder wissen noch nichts Endgültiges. Ich weiß gar nicht, was ich ihnen sagen sollen. Sie sind 15 und 19. Ich liebe meinen Mann noch. Aber es ist so viel vorgefallen und er will keine Therapie.
Also habe ich mich zurückgezogen und er hat die Trennung ausgesprochen. Ich bin mir nicht zu 100% sicher, ob ich das wirklich will. Ich weiß nur, dass wir nicht so hätten weitermachen können.
Soll ich den Kindern sagen, dass ihr Vater keine Therapie möchte. Das er einfach aufgibt? Oder wie erklärt man das? Sie haben schon gefragt, was los ist. Und ich habe nur gesagt, dass wir Probleme haben.
Mein Mann kommt mir so vor, als würde es ihn emotional nicht kratzen. Er pfeift, er hat permanent übertrieben gute Laune. Ich halte das schwer aus.
Zusätzlich postet er Bilder auf Sozialen Netzwerken mit anderen Frauen. Also so Partybilder. Was mir total peinlich ist. Er ist 48 Jahre alt und benimmt sich wie ein Teenie.
Ich habe meine sozialen Netzwerke gelöscht. Ich möchte mich auf mich fokussieren. Gleichzeitig möchte ich ihn am liebsten anschreien und raus werfen.
Getrennt, aber wohnen noch zusammen. Ich halte es schwer aus
So eine Trennung ist immer blöd und nochmal blöder wenn man noch zusammen wohnt. Aber du sollst jetzt keinesfalls deinen Kummer an den kindern raus lassen und den ex schlecht machen. "Soll ich den Kindern sagen, dass ihr Vater keine Therapie möchte. Das er einfach aufgibt?" Du gibst ihm die Schuld. Aber ihr seid beide schuld an der Trennung also fang keinen Rosenkrieg an indem du ihn vor den kindern schlecht machst. Redet beide gemeinsam mit den kindern wenn es soweit ist. Im Prinzip müssen sie gar nicht mehr wissen als dass ihr euch getrennt habt. Wer warum mit wem schluss gemacht hat ist völlig egal und interessiert sie nicht.
Deine Kinder sind fast erwachsen, also sprich mit ihnen. "Papa und ich haben uns getrennt. Einer von uns wird ausziehen, für euch ändert sich erstmal nichts"
Hast du mit deinem Mann schon geklärt, wer auszieht? Habt ihr euch bereits im Haus räumlich getrennt? Ansonsten gilt natürlich ab heute: mach dir Kopien von allen wichtigen Dokumenten, wasch ihm seine Wäsche nicht mehr, koch ihm kein Essen mehr etc. Klärt sofort die Situation mit dem schlafen, sofern noch nicht geschehen.
Der nächste Schritt ist dann der Termin beim Anwalt. Wenn ihr euch nicht einig werdet bezüglich der wohnsituation, kannst du die Wohnung Zuweisung beantragen, sofern du das willst.
Wieso ihr euch getrennt habt, müsst ihr den erwachsenen Kindern nicht erläutern. Vor allem würde ich solche Aussagen wie „euer Vater möchte nicht zur Paartherapie“ komplett lassen. Was ihr in eurer Paarebene macht, ist euer Ding. Fang keinen Rosenkrieg auf dem Rücken der Kinder an. Reicht ja, wenn sie wissen, dass ihr euch auseinander gelebt habt.
Du warst ja auch mal ein Kind. Hättest du da wissen wollen, dass dein Dad keine Paartherapie wollte? Nein, dir reicht es, dass die Eltern sich trennen und was das für dich = Kind ab jetzt bedeutet. Die Kinder sind alt genug, um zu entscheiden, wo sie leben wollen.
Und dein Mann ist mit 48 auch nicht zu alt, um auszugehen. Man ist nie zu alt für Konzerte, Veranstaltungen usw. Wo willst du sonst auf andere Menschen treffen. Lass ihn und versuche, dich zu finden. Was macht dir Spaß? Was willst du unternehmen?
Ich kann mein Ego sehr gut zurückstellen, was unsere Kinder betrifft und werde es ihnen auch nicht sagen. Sie haben selber schon genug in der Vergangenheit mitbekommen.
Ich war immer diejenige, die Sachen geplant hat, nicht er. Aber ich möchte nicht mehr durch die Clubs ziehen. Konzerte sehr gerne. Aber er kann das gerne in Zukunft tun.
Ich mache schon Einiges für mich. Sport und malen
Und ich weiß auch, dass das so das Richtige ist
Bei einer Trennung, die so wenig wie möglich zu Lasten der Kinder gehen soll, lautet die oberste Regel nicht schlecht über den Ex-Partner vor den Kindern sprechen. Wenn du das anfängst, dann sitzen die Kinder zwischen den Stühlen und fühlen sich genötigt, sich zwischen den Eltern entscheiden zu müssen.
Klärt klar eure Paarebene, aber bleibt für die Kinder Eltern und spielt sie nicht im Rosenkrieg aus.
Ansonsten für deine Kinder - ihr habt euch als Paar getrennt, weil ich nicht mehr mit einander klar kommt. Die Liebe zwischen euch ist verloren gegangen. Wer wie nicht darum gekämpft hat, dass geht die Kinder nichts an.
Wenn deine Kinder dich fragen, warum ihr es nicht mit einer Paartherapie versucht, dann würde ich quasi hier "lügen" und sagen, weil IHR keine Chance darin seht. Trete hier als Elterneinheit auf. Ein Rosenkrieg in den die Kinder mit reingezogen werden, ist das Schlimmste, was ihnen in dieser Situation passieren kann.
Meine Meinung zu Paartherapien - wenn einer schon über eine Trennung nachdenkt oder die Trennung bereits ausgesprochen ist, dann gibt sie in den wenigsten Fällen noch etwas. In diesem Fall hat meistens schon ein Part mit der Ehe abgeschlossen. Eine Paartherapie bringt an der Stelle etwas, wenn man merkt es ruckelt in der Beziehung und man möchte es nicht zu einer Trennung kommen lassen. Wenn Beide noch an der Beziehung arbeiten wollen.