Ich weiß nicht mehr weiter. Unsere Tochter (9) hat diagnostiziertes ADHS, war ein langer Weg dahin . Vater ist jetzt grundsätzlich für Medikamente und Lerntherapie (sagt er zumindest), überlässt die Verantwortung aber komplett dem Kind, indem er sagt: wenn du die Tabletten mal nicht nehmen oder nicht zur Therapie gehen magst, ist das ok.
Wir haben kürzlich das Präparat gewechselt. Ansage war: durchnehmen bis zu den Sommerferien, dann Pause. Bei dem Gespräch war er mal wieder nicht anwesend (wie so oft) Gestern fragte ich, wie es denn bei so damit läuft, da man tatsächlich manchmal daneben stehen und schauen muss, dass sie es nimmt.
Meinte er: nee mache ich nicht. Will sie nicht kontrollieren. Lege das hin, mal nimmt sie es und weißt du neulich hat sie sogar die doppelte Dosis genommen (mit einem Lachen erzählt). Finde ich absolut nicht witzig, das sind immernoch Betäubungsmittel.
Ja meint, alleinige Gesundheitheitsfürsorge beantragen. Löst das Problem der Medikamentengabe bei ihm nicht.
Ich kann ja schlecht jeden Morgen vor der Schule stehen und schauen, dass sie das nimmt.
Sie selbst merkt, dass es ihr besser mit geht. Mag den Geschmack aber nicht. Alleine entscheiden kann sie das noch nicht, sie ist auch sozial emotional etwas zurück.
Ideen?!?
Medikamente geben
Was für einen Geschmack?
Die Medikamente schmecken wohl sehr bitter
Welches Medikament nimmt sie denn?
Ist es ein Spiegelmedikament?
Falls ja, bleibt dir nur das Kind zu sensibilisieren, dass sie es nimmt und vielleicht nochmal ein Gespräch beim Jugendamt suchen.
Falls nein, kannst du leider nicht viel machen, befürchte ich.
Wieviel Umgang findet denn statt?
Hallo!
Ich verstehe deine Sorge absolut und es ist traurig zu sehen, wie der andere Elternteil eine Therapie des kindes torpediert.
Du sagst, dass dein Kind ein Betäubungsmittel nimmt - also sowas wie Medikinet, richtig?
Was sagt der/die Arzt/Ärztin zu der unregelmäßigen Einnahme? Wie problematisch ist das? Sollte sie dann vielleicht lieber nichts nehmen?
Meine Erfahrung mit meinen Söhnen ist, dass sich die Einsicht, das Medikament gewissenhaft zu nehmen, gerade bei ADHS mit zunehmenden Alter deutlich senkt. Die Nebenwirkungen waren bei meinem älteren Sohn zu heftig. Er hat lieber Ärger in der Schule hingenommen, als das Medikament zu nehmen. Trotz deutlich positiver Wirkung auf die Aufmerksamkeit.
Trotz Hochbegabung hat er nur einen Realschulabschluss.
Ich weiß gar nicht, wie man dir einen guten Rat geben kann, der dir gut hilft. Ich finde es einfach so schade, dass Kinder mit ADHS nur mit Medikamenten unser Bildungssystem gut ausnutzen können. Es gibt doch inzwischen genug alternative Wege.
Unser kleiner Sohn war in einer Montessori-Schule und hat davon sehr profitiert.