Hallo,
Ich habe mich von meinem Mann getrennt, da ich ihn nicht mehr liebe, unser Sohn ist 8 Jahre alt.
Jetzt haben wir drüber gesprochen wie die Betreuung ablaufen soll, zuerst dachten wir beide an das wöchentliche Wechselmodell, aber ehrlich gesagt, wäre es mir lieber den Part des Wochenendpapas als Mama einzunehmen, der das Kind alle 14 Tage Samstags und Sonntags hat.
Ich habe das meinem Mann vor ein paar Tagen vorgeschlagen und er findet meinen Vorschlag sogar gut.
Denn er hat Homeoffice, ich bin jeden Tag bis 19.00 arbeiten, bin selbständig, und mein Sohn wäre jeden Tag nach der Schule ab 16.00 alleine gewesen.
Unser Sohn ist Papa Kind von Anfang an, mein Mann hatte 2 Jahre EZ und hatte auch hauptsächlich die Care Arbeit übernommen.
Wer hatte eine ähnliche Konstellation und wie funktioniert das , wenn man als Eltern die Rollen tauscht, denn umgekehrt ist es ja immer noch häufig, dass die Väter die Kinder alle 2 Wochen am Wochenende haben.
Wie hat sich euer Leben verändert, wieder Single zu sein und quasi wieder kinderlos im Alltag?
Haben sich neue Perspektiven ergeben, was konntet ihr an Veränderungen feststellen?
Trennung, ich möchte nur noch Wochenend Mutter sein
Ich kann auch nicht aus Erfahrung sprechen, aber das klingt alles nach einem guten Plan
Wenn ihr beide das für ne gute Idee haltet und euer Sohn davon profitiert (muss weniger in die Betreuung), dann macht es doch so! Ich finde das völlig in Ordnung.
Dein Alltag wird sich ändern, aber wenn du doch eh täglich bis 19 Uhr arbeiten bist, wird das ja auch nicht so wahnsinnig krass sein, oder? Ich meine, du siehst aktuell ja auch dein Kind wenig? Und bist wenig involviert?
Es wird sich alles fügen und wenn’s wirklich richtig mies läuft, kann man ja auch noch mal was ändern.
Wichtig ist, dass ihr als Eltern ne gute Basis habt und miteinander sprechen könnt und danach klingt es ja! 😊
Du wirst hier nicht viele Gleichgesinnte treffen, daher macht es vielleicht Sinn im Väter Forum zu fragen?
Dort gibt es vermutlich mehr Elternteile in der Situation vor der du nun stehst, für den Austausch.
Meine Arbeitskollegin hat ihren damals 14 oder 15 jährigen Sohn auch beim Vater gelassen, da dieser das Haus behalten hat. Zwei Jahre später ist er dann bei ihr eingezogen, da es Spannungen mit der neuen Partnerin und deren Kindern gab,
die dann mit ins Haus gezogen sind.
Ich finde die Idee das ihr es so löst wie du gedacht hast jedenfalls viel besser als das Wechselmodel. Das passt doch zu eurer Lebenssituation besser, und dürfte weniger Stress für alle sein.
Was hat dein Kind auch davon jede zweite Woche bis 19:00 Uhr alleine bei der Mutter in der Wohnung zu hocken. Dann lieber ein Zuhause beim Vater und eine Mutter die sich jedes 2. WE bewusst Zeit nimmt.
Hallo liebe Grazie,
es klingt sehr danach dass euer Sohn davon profitieren würde. Es ist besser das er beim Papa ist anstatt in einer Betreuung oder alleine. Wenn ihr beide als Eltern damit einverstanden seid ist das vollkommen legitim und gerechtfertigt.
Es geht letzten Endes darum das es allen beteiligten gut geht mit der Situation. Wenn euer Sohn so wie du sagst eh ein Papakind ist sollte das funktionieren.
So nun zu deiner eigentlichen Frage.
Es wird in deinem Umfeld immer wieder Leute geben die das nicht gutheißen oder verstehen können. Es wird sogar Anfeindungen geben die dich als Rabenmutter bezeichnen oder schlimmeres. Das musste ich mir alles anhören und auch nach der Erklärung das dieses Konzept dem Kindeswohl dient wurde es oft nicht akzeptiert.
Solche Leute sortiert man am besten aus.
Diese Vorwürfe haben an mir schon das ein oder andere mal genagt aber solange man seinem Kind gerecht wird ist das in Ordnung und man ist deshalb keine schlechte Mutter oder hat sein Kind weniger lieb.
Der Alltag entspricht ziemlich einem ganz gewöhnlichem Singleleben.
Ich hab meinen Sohn allerdings ein Handy organisiert somit haben wir trotzdem täglich Kontakt. Manchmal ist es nur eine WhatsApp, manchmal ein Anruf oder ein Video Telefonat.
Nur weil man nicht im selben Haushalt lebt ist man nicht aus der Welt.
Die Wochenenden gestalten wir relativ unterschiedlich manchmal ruhig und zu Hause ein anderes Mal unternehmen wir etwas. Trotz allem sind auch bei mir die selben Regeln wie beim Papa. Das fanden wir ganz wichtig um Spannungen zu vermeiden. Sonst heißt es "aber bei der Mama darf ich das" und der Papa ist dann der böse. Hat er eine Strafe bekommen wegen Fehlverhalten so wird diese auch beim anderen Elternteil fortgesetzt zb. Fernsehverbot hat er vom Papa drei Tage fernsehverbot bekommen und der letzte Tag davon fällt auf mein Wochenende wird das fernsehverbot bei mir fortgesetzt. Durch solche Regeln kann unsere Sohn uns nicht gegeneinander ausspielen.
Unter der Woche hat man natürlich genug Zeit sich um sich selbst zu kümmern. Angefangen von Hobbys oder berufliche Weiterbildung oder einfach mal nur faulenzen da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Schwierig wird es wenn ein neuer Partner ins Spiel kommt und der eventuell Kinder mitbringt oder ihr zusammen eins bekommt. Dadurch kann sich dein Sohn zurückversetzt fühlen und man kann dann eventuell überlegen doch auf einen wöchentlichen Wechsel zurück zu gehen.
Ich hab sehr lange gewartet bis ich meinen Partner meinem Sohn vorgestellt habe um sicherzugehen dass die Beziehung auch hält. Das verwirrt die Kinder sonst nur.
Ich wünsche euch alles gute.
Hey danke für das Teilen deiner Erfahrungen.
Dass mit den einheitlichen Konsequenzen bzw Regeln und dass man da an einem Strang zieht, finde ich einen sehr guten Hinweis, Kinder brauchen Struktur und Verlässlichkeit und das ist ein wichtiger Teil davon, ich werde das berücksichtigen und mit meinem Mann besprechen.
Einen neuen Mann gibt es schon, er war der Auslöser für die Trennung.
Er hat keine Kinder(Patchwork käme für mich nicht in Frage) und weitere Kinder will ich auf keinen Fall, mein Sohn ist ganz bewusst ein Einzelkind, ausserdem bin ich 46.
Da mein Sohn hauptsächlich beim Vater lebt, besteht überhaupt kein Grund dass er vom neuen Partner erfährt, wir können uns ja bis auf die Umgangswochenenden jederzeit sehen.
Mit einem Mann zusammen ziehen will ich auch nicht mehr, hab ich gehabt, war nicht gut für mich.
Mein Noch Mann ist 56 und will auch keine Kinder mehr und Frauen in seinem Alter sind ebenfalls durch bzw haben teilweise schon Erwachsene Kinder.
Wenn mein Sohn älter ist, kann er ja auch ohne Probleme Nachmittags allein bleiben, und sollte er zu mir wollen, wäre das jederzeit möglich.
Im Moment geht er bis 16.00 in die OGS, das bleibt auch so.
Mein Mann wird sich erstmal eine Wohnung suchen müssen, was nicht einfach werden wird.
Das kann noch einige Monate dauern, dann werden wir nochmal mit unserem Sohn sprechen ob er weiterhin bei ihm leben will.
Dass du so negative, unverschämte Kommentare bekommen hast , finde ich schlimm.
Was erlauben Menschen sich, die einen ja gut kennen sollten?
Zum Glück hab ich die Erfahrung nicht gemacht, obwohl ich viel weg bin und mein Mann offenbar die Haupbezugsperson ist und sich hauptsächlich kümmert.
Daher denke ich dass sich niemand darüber wundert wenn unser Sohn jetzt beim Vater bleibt.
An den Antworten wirst du sicher merken dass dir wenig mit Erfahrung dienen können.
Lass uns wissen wie es dir erging ich glaube dass wäre hilfreicher ☺️ in diesen Fall würde das forum profitieren und nicht der TE
Ich kann mir gut vorstellen dass euer Modell funktioniert und sich dir wieder alle Möglichkeiten und Perspektiven einer Single Frau eröffnen.
Für mich wäre es allerdings nichts gewesen ☺️ ich finde die Entscheidung ungewöhnlich aber interessant.
Wichtig finde ich eine gewisse Flexibilität. Im Freundeskreis gibt es eine ähnliche Konstellation. Wenn das Kind spontan Sehnsucht hat, dann darf es mit gepacktem Ranzen zur Mama, verbringt dort den Abend und geht von da aus zur Schule. Das ist nur selten (vielleicht weil das Kind weiß, dass es im Notfall klappt), aber so wie ich es wahrnehme sehr wichtig. Klar müssen da einige Erwachsene spontan zurückstecken, aber wenn das (z.B. durch den neuen Partner) boykottiert wird, weiß man gleich, welche Art Mensch diese Person ist. Funktioniert natürlich nur, wenn das Modell an sich dadurch nicht kippt.
Ich hatte mal einen Freund, der sich mit 12 entschieden hat nach der Trennung der Eltern beim Vater bleiben zu wollen, sein kleiner Bruder auch, weil der beim Bruder bleiben wollte.
Der Vater hat recht schnell eine neue Frau gefunden (das finde ich generell auffällig nach Trennungen) mit der die Kinder ganz gut zurecht kamen, allerdings in dem Alter kein "Mama-Ersatz".
Der Kontakt zur echten Mutter war eher sporadisch, wir waren damals 19.
Soweit ich das mitbekommen habe hat die Mutter relativ unabhängig gelebt, die Besuche der Kinder waren eher wie bei Großeltern. Neue Partner ja, neue Ehe nein. Wirkte auf mich etwas einsam. Ich hatte aber auch keinen Vergleich zu anderen Singles
Ich finde jedes 2te Wochenende extrem wenig! Und das für ein 8 jähriges Kind. Macht es dir nichts aus, dass du dein Kind nur alle 14 Tage siehst. Und dann auch nur für 2 Tage.
Für mich wäre das als Kind zu wenig gewesen
Wenn es mir etwas ausmachen würde , hätten wir es nicht so entschieden, der Vorschlag kam ja von mir.
Unser Sohn hat sofort zugestimmt.
Mein Mann ist die Haupbezugsperson, ich bin unter der Woche kaum zu Hause und unser Kind kennt es nicht anders. Mein Mann hatte Elternzeit, ist nachmittags zu Hause, kümmert sich also.
Sollte unser Sohn äußern mehr Zeit mit mir verbringen zu wollen, wäre es möglich dass er jedes Wochenende kommt.
Die Regelung jetzt ist ja nicht in Stein gemeißelt , Änderungswünsche können jederzeit besprochen werden, kann ja auch sein dass mein Mann das Arrangement irgendwann nicht mehr will.
Es ist Stand heute die beste Lösung, wie der Alltag dann aussieht und wie es dann tatsächlich läuft, wird man sehen und im Rahmen des Möglichen darauf reagieren.