Wie geht es euch ehemals berufsätigen Müttern während der Elternzeit ?

Hallo,

Ich hoffe, dass ich mich hier ins richtige Forum eingelinkt habe.

Ab Januar 2008 trete ich meine Elternzeit an - ob nun erst einmal für ein Jahr oder doch nur für 10 Monate habe ich noch nicht entschieden.

Meiner Vorgesetzten wäre es freilich am liebsten, wenn ich sorfort wieder käme.

Das finde ich auch eigentlich sehr gut , da es doch zeigt das man mit dem Job den ich mache zufrieden ist, und ich bin erleichtert dass ich nach der Elternzeit auch zurück in meine derzeitige Position kann.

Seit Wochen beschäftige ich mich schon mit dem Thema Elterngeld: Eigentlich müsste ich mir (denke ich ) keine Gedanken machen : Wir sind ein Doppelverdienerhaushalt - ich vediene ganz gut - mein Mann allerdings um einiges mehr.

Wir haben nach wie vor getrennte Konten - viele können das nicht verstehen - ich fand bisher allerdings dass diese eine gute Lösung ist. So behält jeder seinen eigenen Freiraum - muss sich nicht wegen jeder Ausgabe rechtfertigen !!

Eine Fixe Summe geht jeden Monat für "gemeinsame" Ausgaben wie Miete, Kost usw auf ein drittes gemeinsames Konto - bisher hat das alles wunderbar funtkioniert - bei uns wurde bislang kaum über Finanzielles diskutiert...

Ab Januar sieht es da natürlich anders aus - ich werde voraussichtlich in Stk. 5 wecheseln damit mein Mann die 3 annehmen kann (bisher beide SK 4)

Dass heisst natürlich, dass ich von meinem Konto aus die Kosten nicht so wie bislang tragen kann - zumindest nicht in der Zeit, in der ich Zuhause bin.

Nun habe ich die Befürchtung, dass bisher nicht gekannt Konflikte auf mich un meinen Mann zukommen - war ich doch bisher finanziell völlig unabhängig...

Bin ich eigentlich die einzige, die sich über sowas Gedanken macht ?!

Ich weiss ja, dass ich Zuhause bleibe um bei unserem Kind zu sein - aber ich habe dass Gefühl, dass mein Mann schon jezt versucht, mich in meinen Entscheidungen zu beschneiden

Wer kennt diesen Konflikt noch ??? Wer ist vielleicht in einer ähnlichen Situation um vesteht was ich meine ?

Danke und Gruss

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Hi,
ich verstehe das sehr gut. Wir hatten eine ähnliche Situation, nur dass wir nicht verheiratet sind.

Vor Mäxchen war das so, dass ich jeden Monat einen Mietanteil an meinen Freund gezahlt habe (so ungefähr im Verhältnis unserer Einkommen), und ansonsten jeder sein Konto hatte - Einkäufe hat meistens er bezahlt, aber mit 1,5 mal mehr Netto (und das 13,8 mal im Jahr und nicht wie ich 12 mal) war das auch ok. Altersvorsorge, Autoversicherung usw. hat jeder selbst bezahlt.

Jetzt bin ich in Elternzeit, wir gehören zu den Glücklichen, bei denen die Schwangerschaft schnell geklappt hat - und die dank des hohen Einkommens von meinem Freund nicht einen Cent Erziehungsgeld bekommen haben (Max ist 2006 geboren). Heißt, seit MuSchu habe ich kein eigenes Geld mehr.

Für mich ist das schon belastend, aber irgendwie sieht mein Freund das ganz anders. Zum einen bekomme ich monatlich von ihm Geld überwiesen (muss natürlich auch keinen Mietanteil mehr überweisen), zum anderen das Kindergeld.

Mein großes Problem und meine Befürchtungen betreffen meine Altersvorsorge...sind das doch Beträge, die ich mir nicht mehr lange leisten kann. Oder, wenn ich es mir leiste, heißt das, dass ich absolut kein Geld mehr im Monat wirklich FÜR MICH habe. Und da wir nicht verheiratet sind, hätte ich natürlich bei einer Trennung auch dahingehend absolut keine Ansprüche gegen ihn.

Mir hat das schon schlaflose Nächte bereitet, und ich bin es auch irgendwie leid, immer um Geld fragen zu müssen - damit das Auto in die Inspektion kann, für die bald fälligen Versicherungen usw. usw.

Lieber wäre mir auch ein gemeinsames Konto, wo alles draufkommt und alles abgeht. Und meinetwegen für jeden von uns beiden dann noch ein "Taschengeldkonto" mit einem kleinen monatlichen Betrag zur freien Verfügung. Aber durchsetzen konnte ich mich bisher noch nicht.

Ich würde gerne auf 400 Euro - Basis arbeiten, um wieder etwas eigenes Geld zu haben. Denn abgesehen von allem anderen hatte ich seit dem 18. Lebensjahr immer selbst verdientes Geld in der Tasche. Und fand das immer ein schönes Gefühl, für eine Arbeit auch bezahlt zu werden. Seit 14 Monaten ist das nun anders (ich hatte nach Max Geburt 12+2 Wochen MuSchuGeld wegen Frühgeburt) - es gibt weder Anerkennung noch Bezahlung für das, was ich jeden Tag tue. Na ja, ein Lachen von Max ist dann doch wieder Anerkennung, aber wer in einem Job mit halbwegs vernünftigen Büroklima gearbeitet hat weiß vielleicht, was ich meine. Wenn einem ab und zu auch mal GESAGT wird, dass man was gut gemacht hat...oder man etwas GEFRAGT wird (und das nicht nur nach dem Motto "Schatz, kannst du mir bitte den Knopf annähen) - eben weil man etwas gut kann. Das ist eine Art der Bestätigung, die ab und zu mal gut tut. Und die fehlt mir schon.

Und das mit dem Nebenjob geht leider nicht. Weil wir dafür eine Kinderbetreuung bräuchten - und für lau mag ich dann auch nicht arbeiten gehen. Und abends oder am WE geht auch nicht - mein Freund arbeitet unregelmäßig bis spät abends, oder am WE. Da ließe sich einfach nichts finden. Und eine Oma, die aufpassen würde haben wir hier nicht.

Bei uns ist es also noch etwas heftiger gewesen, weil es nicht mal Elterngeld gab. Ich kann das voll nachvollziehen, und aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: klärt es vorher. Ihr habt MIT Kind genug (anderen) Streß, das erste Jahr ist für viele Beziehungen eine gewaltige Belastung (bei uns auch). Da braucht man nicht noch Diskussionen um ein Thema, das man schon vorher hätte klären können.

Bei uns ist es so, dass ich es im Moment einfach immer wieder anspreche. Sei es das Thema gemeinsames Konto oder die Frage "wofür brauchen wir 2 Autos, wenn eines 6 Tage pro Woche vor der Tür steht". Irgendwann gibt es hoffentlich mal eine Antwort...denn das "Nicht-Antworten" nervt mich noch mehr als es eine Ablehnung meiner Vorschläge tun würden.

Viele Grüße
Miau2

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Hallo,

kann Dir und meiner Vorrednerin nur zustimmen. Es ist schon ein komisches Gefühl, plötzlich nichts eigenes mehr zu haben. Ich habe 16 Jahre lang gut verdient, mir eine Eigentumswohnung gekauft, etc, dann vor 8 Jahren meinen Mann kennen gelernt. Wir sind zusammengezogen in meine Wohnung und er hat mir monatlich die Hälfte der Kosten auf mein Konto überwiesen. War soweit ok. Im Dezember 2003 haben wir geheiratet, weil sich unsere Tochter angekündigt hat. Ab da: Gemeinsames Konto. Ist ja soweit auch gut, nur daß seit dem Mutterschutz von mir halt ncihts mehr draufkommt - ausser Kindergeld. Erziehungsgeld haben wir nicht bekommen und das, was ich mir nebenbei verdienen kann (ca.200 €), das behalte ich für Frisör, einkaufen (meist was für mein Kind)etc. Ich trau mich kaum, was von Konto abzuheben. Das ist schon komisch. Bei mir stellt sich die Angst nach der Altersversorgung allerdings nciht so dringend. Hab ja meine Wohnung, 16 Jahre gearbeitet und bin verheiratet.

Aber mach Dir kein Kopf, such Dir wirklich etwas, wo Du ein paar Euro für Dich verdienen kannst und behalte die. Wünsche für Eure Zukunft alles gute. Und : nicht streiten!

LG Andrea

3

Hallo,

wir haben das auch immer genau wie ihr gehandhabt. Hatten jeder unser eigenes Konto und noch ein drittes, auf das wir beide dieselbe Summe (verdienen nahezu das Gleiche) eingezahlt haben. Von diesem Konto haben wir dann alle gemeinsamen Kosten für Wohnungskredit, Einkaufen, Tanken usw. bezahlt. Seit unsere Tochter auf der Welt ist, bezahle ich einfach 67% des alten Betrages auf unser Konto, da ich ja auch nur noch 67% "verdiene". Eigentlich wollten wir aber all unsere Einkünfte auf unser drittes Konto laufen lassen und jeder nimmt sich die gleiche Summe auf sein eigenes Konto. Dann ist wirklich keiner benachteiligt, obwohl ich mit Kind zu Hause bin. Aber dafür müßten wir erst mal ein paar Schreiben aufsetzen, um die Einkünfte aufs neue Konto zu bekommen. Das hab ich bisher noch nicht gemacht und auch keine richtige Lust dazu. Irgendwie weichen diese "Regelungen" sowieso immer mehr auf. Eigentlich ist Geld bei uns irgendwie kein Thema mehr. Wenn genug auf den Konten ist, nimmt sich jeder was er so braucht. Wir sind da beide sehr enspannt. Könnten eigentlich genausogut nur noch ein Konto haben.

LG
Sabine

4

Hallo,

auch ich kann mich meinen beiden Vorrednerinnen nur anschließen.

Für eine Frau die vor der Geburt mit beiden Beinen im Leben stand und finanziell unabhängig war ist die elternzeit nicht einfach.

Wir sind nicht verheiratet und haben getrennte Konten, bleibt auch nach der Heirat so, es ist schwer nach Geld fragen zu müssen wenn man mal ne neue Hose brauchte. Früher bin ich in den Laden gegangen und es war mir egal ob die Jeans 100 Euro kam oder 150 Euro. Heute ist das alles anders.

Streiterein über geld bleiben nicht aus... Kann bei euch vielleicht anders sein wenn dein Mann sehr gut verdient wir müssen schon bissel rechnen.

Ein weiteres komisches Gefühl ist es das du mit einem Schlag nur noch Mama bist und jeden Tag deinen Dienst schieben musst, egal ob du ne Grippe hast oder nicht. Anerkennung finden Frauen dafür selten weil viele Männer denken Frauen fühlen sich in dieser rolle pudelwohl. Aber das ist nicht immer so, gut es gibt Vollblutmamas aber es gibt auch andere die man auch respektieren muss.

Ich habe für mich entschieden das es für meinen sohn das Beste ist wenn ich erstmal drei jahre für ihn voll und ganz da bin und er in keine Kita kommt. Dabei habe ich meine eigenen Bedürfnisse total zurückgestellt.

Du musst für dich selbst entscheiden ob du so bald wieder arbeiten gehen willst, kannst oder musst.
Aber das wirst du erst wissen wenn das Kind da ist, weil erst dann merkst du wie du mit der Mutterrolle klar kommst und wie stark eure Ehe ist.

Das erste Jahr belastet eine Beziehung sehr und ich bin froh das ich dies überwunden habe.

Alles gute..

5

Hallo,

ich bin ehrlich gesagt froh, dass ich jezt so einiges an (positivem) Feedback von Müttern bekommen habe, die für meine Gedanken Verständnis haben.

Ich hatte ehrlich gesagt mehr mit Reaktionen gerechnet, wie z.B " Was willst du denn, euch geht es doch gut" -

Deshalb habe ich mich auch sehr zurückgehalten...

Ich glaube wenn man nicht selbst weiss, wie es ist in der glücklichen Situation zu sein, finanziell völlig unabhängig zu sein, kann man sich da kaum reindenken...

Klar gibt es andere (künftige) Muttis, die sich mit ganz anderen - viel schlimmeren Problemen rumschlagen müssen.

Aber dies sind halt die Gedanken die mich derzeit sehr beschäftigen - und mich (schäm...) manchmal fast vergessen lassen, wie sehr ich mir dieses Baby gewünscht habe - und dass es für uns ein echter sechser im Lotto ist dass es nun doch geklappt hat.


Gestern ist bei uns das Fass übergelaufen, weil ich es mir eigenmächtig erlaubt habe ne´neue Waschmaschine anzuschaffen - die wir ja demnächst wirklich gut gebrauchen können - Natürlich habe ich die selber bezaht:

War ja auch meine Entscheidung und mein Mann ist nun mal nach wie vor der Meinung dass wir keine Neue benötigen .

Also habe ich gestern Nägel mit Köpfen gemacht.

Er ist total sauer geworden und meinte Er fände es unmöglich, dass ich A) Das nicht mit Ihm besprochen habe und
B) demnächst stände ich (Elterngeld) mit viel weniger Barem da - und er müsse womöglich für mich die Kastanien aus dem Feuer holen.

Gerade so, als hätte ich mir eine Tasche von LV gegönnt - und nicht ein Haushaltsgerät.

Dabei dreht sich Einkaufsmässig bei mir, seidem ich weiss das ich schwanger bin, nur noch alles um den Zwerg - für mich gebe ich kaum noch was aus...

Ich finde es einfach unfair, dass ich die ganze Zeit sehr gut mitverdient habe und wir uns dadurch einen gewissen Lebenstandard aufbauen konnen -

und nun gibt er mir schon a bisl das Gefühl als würde ich Ihm für die nächsten 10 Monate auf der Tasche liegen...

Schon zimlich unfair, wenn man bedenkt, dass es Frauen gibt, für die es ganz selbstverständlich ist, dass der Partner für alles aufkommt... und ich setze mich noch unter Druck !!

Bezüglich späterer Rente, kann ich dich gut verstehen Miau 2 - und Hut ab Dea ....

Zumal viele Frauen dann ja auch zugunsten von ein paar Euro mehr unter Strich - wenn Sie denn dann wieder berufstätig sind in STK 5 wechseln

- ohne daran zu denken, dass dann am niedrigeren Lohn bzw. der niedrigeren Rentenbeiträge auch später die Rente bemessen wir - und evtl. auch Arbeitslosengeld !!

Dadurch befördert sich Frau dann ja auch selbst ins Abseits....

Wir wollen uns in den nächsten wochen eingehend zum Elterngeld beraten lassen - ich fände es eigentlich auch eine gute Lösung, wenn mein Mann den Differenz betrag - ich meine dass was er dann aufgrund der günstigeren Steuerklasse an mehr auf dem Konto hat - an mich überweisen würde.

Im übrigen fällt mir auch jezt erst auf, dass eigentlich die Belastungen bisher bei uns eher ungerecht verteilt waren.

Er hat schliesslich zweimal soviel im Monat raus wie ich - und trotzdem ist mein Anteil der aufs gemeinsame Konto geht genauso hoch wie seiner !!!

Irgendwie auch nicht ganz richtig... und dass kann ich halt (zumindest) fürs nächste Jahr nicht mehr tragen...

Viele Grüsse
Suerte

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Ich habe mich dazu entschieden wieder Teilzeit arbeiten zu gehen, um solche Probleme zu vermeiden. Ich bin froh, dass für alles Notwendige immer Geld da ist und ich mich nie entscheiden muss - A oder B. Mein Mann hat ebenfalls einiges mehr als ich und zahlt derzeit auch dementsprechend mehr. Er braucht aber ebenfalls nicht drauf zu schauen.