Öffentlichen Dienst für Festvertrag verlassen?

Hallo zusammen,

ich habe bereits meine Ausbildung im öffentlichen Dienst gemacht (Justizfachangestellte) und arbeite jetzt seit etwas über einem Jahr befristet als Sekretärin auch im öffentlichen Dienst.

Nun bin ich nicht immer ganz glücklich mit meiner Arbeit. Meine Chefin ist manchmal sehr schwierig und ich gehe regelmäßig mit Magenschmerzen zur Arbeit... an anderen Tagen ist sie die tollste Chefin der Welt, aber da das sehr schnell umschlägt weiß man nie was passiert. Nun habe ich in einer dieser schlechteren Phasen bei mehreren Stellen beworben. Bei einem Rechtsanwalt habe ich jetzt ein Vorstellungsgespräch, da könnte ich einen Festvertrag haben, Verdienst n. V. Vom den anderen Bewerbungen habe ich noch nichts gehört.

Momentan ist auf der Arbeit wieder alles in Ordnung und jetzt würde ich hier eigentlich nicht weg gehen, aber ich weiß genau, dass es nicht so bleibt...

Hat jemand den öffentlichen Dienst freiwillig verlassen? Habt ihr es bereut? Welche Vorteile bietet der öffentliche Dienst heute eigentlich noch?

Wäre über Antworten dankbar.

Lieben Gruß

Littletooktook

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Hallo,

bist Du Beamtin oder arbeitest Du als Angestellte?

Grüsse,
Sabine

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Hallo,

Dein Vertrag ist doch sowieso befristet und Du müsstest Dich über kurz oder lang woanders bewerben, oder hab ich das jetzt missverstanden?

Wenn Dir der neue Job zusagt - nimm ihn an. Ich denke, dass in einer Kanzlei mehr gezahlt wird, als im ÖD. Aber bedenke auch, dass auch der neue Chef mal schlechte Tage haben kann. Oder die Kollegen sind schwierig. Du hättest bei einem Wechsel also keine Garantie, dass es in dieser Hinsicht besser werden könnte.

LG
siebzehn

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Ich bin Angestellte. Mein Vertrag läuft noch zwei Monate aber ich werde 2 Jahre verlängert.

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Ich würde sagen, dass kommt darauf an, wie Du die Aussichten beurteilst, dass Du irgendwann mal einen unbefristeten Vertrag bekommst.

Meine Mutter hat lange im öffentlichen Dienst gearbeitet. Der Verdienst ist halt nicht so toll, wenn Dir das wichtig ist, dann kannst Du ja mal schauen, ob Du in der freien Wirtschaft mehr verdienen kannst.

Aber ich finde den Vorschlag von urbani gar nicht schlecht, kannst Du Dich nicht intern versetzen lassen?

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Hallo,
ich bin auch gelernte Justizangestellte. Bin damals (1992) auch direkt übernommen worden. Bin dann über die Jahre in 4 weiteren Behörden beschäftigt gewesen, teilweise auch mit befristeten Verträgen, die immer wieder verlängert wurden. Auch heute bin ich noch im öffentlichen Dienst in Festanstellung und ich würde niemals weg vom öffentlichen Dienst wollen.

Auch ich bin oft nicht zufrieden mit meiner Arbeit, aber für mich zählen folgende Vorteile: Ich habe Gleitzeit und zwar absolut familienfreundlich! Ich gehe an 4 Tagen die Woche für jeweils knapp 5 Stunden arbeiten. Tatsächlich bleibe ich aber fast 6 Stunden und arbeite mir so ein Zeitguthaben an, welches ich in zusätzlichen 24 Tagen Zeitausgleich wieder abfeiern kann. Das bedeutet bei einer 4-Tage zusätzliche 6 Wochen Urlaub. Ist für mich als Mutter von Schulkindern absolut wertvoll!

Mein Job ist ziemlich sicher. Da ich jetzt schon über 16 Dienstjahre habe, bin ich praktisch unkündbar.

Das Gehalt ist bei mir nicht so rosig, allerdings nur, weil ich nicht bereit war, den Umzug der Bundesbehörden nach Berlin mitzumachen.

Also ich bleibe im öffentlichen Dienst. Ich glaube kaum, dass es anderswo besser ist.

Kannst Du dich nicht intern versetzen lassen?

urbani

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"Unkündbar" bist du leider erst in 5 Jahren. Man muss nämlich 15 Dienstjahre haben UND 40 Jahre alt sein.

Ich habe auch schon 14 Dienst-Järchen hinter mir, aber noch 9 Altersjahre vor mir :-).

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Hallo,
ja das weiß ich. Ist aber auch der einzige Grund, weshalb ich mich auf meinen 40. Geburtstag freue.

Aber tatsächlich wird hier keiner gekündigt, wenn er nicht gerade goldene Löffel geklaut hat!

urbani

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