Hallo alle zusammen,
ich bin ziemlich wütend und traurig: Ende November läuft die Elternzeit für meine große Tochter aus und ich habe vor ca. 4 Wochen den Antrag gestellt, in Teilzeit wieder zu arbeiten.
Seitdem ist nichts mehr wie früher. Mein EX-Chef will mich loswerden. Als ich ihm gesagt habe, dass ich zurück kommen werde, war er total entsetzt. "Ich habe keine Arbeit für Sie." Ich habe keinen Platz, an dem Sie sitzen können." Das Budget ist zu knapp"usw. Er will mir einen Job zum kopieren und Ablage machen zuweisen (ich habe BWL studiert) und mir auch noch weniger zahlen. Ich habe insgeheim gehofft, dass er sich abregt und einsichtig ist, wenn die Sache gesackt ist, aber Pustekuchen.
Heute habe ich ihn angerufen um die Eckdaten zu klären (die Tagesmutter will auch wissen, woran sie ist), kaum dass er mit mir geredet hat. Erst ist er nicht ans Telefon und erst als ich mich intern habe durchstellen lassen, ist er "versehentlich" rangegangen. O-Ton aus dem Gespräch: "Ich bin auf der Suche nach einer Tagesmutter, das ist nicht so einfach, wie ich dachte!" Antwort "Und was hat das mit mir zu tun?"
Nach dem Telefonat habe ich mich mit einem Anwalt in Verbindung gesetzt, nicht um meinen Arbeitgeber zu verklagen, aber um mal zu sehen, was meine Rechte genau sind. Nächsten Dienstag habe ich einen Termin, ich bin mal gespannt.
Und das Schlimmste ist: Ich war seine Assistentin, wir haben und super verstanden und er war traurig, dass ich gehe. Er hat mir zum Abschied ein persönliches Geschenk gegeben und mir zur Geburt meiner beiden Kinder Silberketten mit Schutzengel-Anhängern geschenkt.
Ich verstehe sie Welt nicht mehr, kann mir jemand Mut machen?
Danke,
Tini
Suche Leidensgenossen: Mein Chef will mich OFFENSICHTLICH los werden
Hallo Tini,
mir ging es so ähnlich.
Ich habe in dem Betrieb Industriekauffrau gelernt. Bin im Oktober 18 Jahre dort beschäftigt.
Wurde vor 2 Jahren schwanger, konnte aufgrund eines Bandscheibenvorfalls im Halswirbelbereich, die Schwangerschaft durch nicht mehr arbeiten gehen.
Habe im Februar unser Personalbüro aufgesucht und verkündet, daß ich ab 1. Sept. gerne 2 Tage die Woche wieder käme, ab jetzt sofort auch 1 Tag die Woche.
Kam dann keine Rückmeldung, seitens der Firma. Hätte dann auch leider den 1 Tag absagen müssen, da meine Betreuer ausgefallen wären.
So, ich im April wieder hin............., wie siehts aus?
Fragt die Dame mich doch tatsächlich, ob ich mich nicht schon woanders beworben hätte und umgeschaut hätte.
Ich war völlig Baff, hätte so gerne meine Kinderstube vergessen und ihr mal gesagt, was ich von ihr halte.
Ich habe dann nur erwidert, daß ich seit 18 Jahren hier beschäftigt bin und jetzt nur 2 Jahre in Elternzeit wäre.
Ja, die meisten kämen ja nie wieder, bekämen ja auch andere Stellen. Die "Meisten" haben Männer, die ungefähr das doppelte verdienen wie mein Mann. Die bleiben nämlich daheim. Oder eine hatte Glück und brauch nur noch 10 km zufahren, anstatt vorher 30 km einen Weg.
Na ja, ende vom Lied, habe meinen direkten Vorgesetzten angerufen, der war richtig nett. Das war er die letzten 4 Jahre eigentlich nicht mehr (geheimer Alkoholiker, wissen nur die, die riechen können und sich mit den 2 Gesichtern eines Alkis auskennen).
Ich fang ab 1. Sept. an. Mo und Mi, 8,5 Std.. Nicht mehr Fibu, sondern Einkauf. Mit fast der selben Arbeit. Buchen von Eingangsrechnen.
Habe aber nicht mehr den Hickhack mit Mahnen von Kunden, erstellen von Monats- und Jahresabschlüssen.
Mal schauen, wieviel Arbeit da ist, evtl. nehme ich dann noch 1-2 Freitager (6 Std. ) mit.
Bei mir ging es noch mal gut aus. Hatte mich aber fast nicht getraut, meinen Vorgesetzten anzurufen, weil man halt nicht wußte, "wer da am Telefon" sein könnte. Bin über meinen Schatten gesprungen "Für mein Kind". Und ich bin stolz. Rechne eigentlich noch mit irgendeinem Klops, aber in 4 Wochen weiß ich mehr.
Kopf hoch, auch wenn der Hals dreckig ist, kann ich nur sagen.
Die Firmen sind, leider, immer froh, wenn die Mutter nicht mehr an den Arbeitsplatz zurückkommt. Überall !!
Ich wünsch Dir noch viel Erfolg.
Claudia
Hallo,
sowas finde ich ganz schön arm und auch schlimm. Das ist ein trauriges Beispiel wie sehr man menschlich enttäuscht werden kann. Und leider ist das kein Einzelfall.
Auf der einen Seite schreit das Land nach Kindern und nach arbeitenden Menschen die ins System einzahlen (denn nur so kanns auf Dauer funktionieren). Auf der anderen Seite werden die Menschen, die nach ein oder zwei Jahren Pause wieder arbeiten gehen wollen bestraft oder zumindest schikaniert. Es geht ja schon mit der Frage los: Wo betreue ich mein Kind. Und mal ehrlich, Vollzeit zu arbeiten ist ja geradezu aussichtslos, einfach nicht praktikabel. Man erfährt meisst wenige Wochen ehe es losgehen soll, dass man den Platz unter Umständen bekommt. Im wahren Leben kann damit kein Mensch irgendwie konkret Planen.
Bei mir ist es derzeit so, dass ich einen Betreuungsplatz für unser Kind suche, ab Januar 09. Nun ziehen wir auch noch um so dass ich praktisch bei Null anfange mit Suche und Anmeldung. Als Alternative bleibt mir eine Tagesmutter. Ich bin gern bereit dafür entsprechend zu zahlen nur wenn ich wirklich nur Arbeiten gehe damit ich mein Kind betreut bekomme frage ich mich ja auch was schief läuft oder? Desweiteren kann mein Arbeitgeber mir noch nicht zusichern dass ich in Teilzeit wiederkommen kann. Vollzeit ist aber völlig indiskutabel. Und wenn ich dann das Gerede der Politiker höre das Kindergeld zu erhöhen .. ich finde damit ist keinem geholfen. Diese Gelder gehören meiner Meinung nach in staatliche Kindereinrichtungen und nirgendwo anders hin.
Aber ich schweife ab ..
Ich wünsche Dir dass sich für Dich eine halbwegs verträgliche Lösung finden wird und dass irgendwer in diesem Staate noch aufwacht ehe es zu spät ist und sich wirklich bald mal gefragt wird, wie Gelder sinnvoll eingesetzt werden.
Zuversichtliche Grüsse !
Britta
ich hatte bei Kind 1 ein ähnliches Problem.
Habe mich dann reingeklagt, nur um erst mal wieder in Lohn und Brot zu stehen und mir aus ungekündigter Stelle eine neue Stelle suchen zu können.
Die 9 Monate waren die Hölle, ich weiß nicht, ob ich mir das noch einmal antun würde. Andererseits hätte ich meine jetzige Stelle nicht aus der Arbeitslosigkeit heraus bekommen - meinen jetzigen Chef hat ja meine Argumentation überzeugt, das ich bisher auch mit Kleinkind arbeite und das kein Problem ist - diese Argumente hätte ich als Arbeitslose ja nicht gehabt.
Also war es eigentlich doch richtig, aber wenn man sich einklagt (und das in einem kleinen Unternehmen in einer ehemals sehr verantwortungsvollen Position) ist das Tischtuch zerschnitten und es wird einem echt das Leben zur Hölle gemacht.
Entscheide Dich, ob Du damit leben kannst bis Du was neues gefunden hast...
gruß, schwarzbaer
p.s. um vollzeit kommst Du nicht drumherum wenn Du Dich einklagst - aber gerade wenn Du eine verantwortungsvolle Position wieder neu suchst, bleibt Dir das eh nicht erspart und glaube mir, es geht.
Warum reagierst Du so emotional?
Das hat überhaupt nichts mit Dir zu tun, wenn er ein Chef-A...l.... ist.
Lass Dich von einem Anwalt beraten und kläre alles was zu klären ist, schriftlich.
und in einem hat er Recht: Deine Probleme das Kind zu organisieren haben nichts mit ihm zu tun. Ich wundere mich, dass Du überhaupt darüber (mit ihm) sprichst.
Du willst Geld verdienen, interessante und ausbildungsadäquate Arbeit machen. Wie Du dafür sorgst, dass Du in der Arbeitszeit zur Verfügung stehst, ist Deine Sache.
Verhalte Dich professionell, nur dann kannst Du erwarten, dass Du ernstgenommen wirst.
Gruß
manavgat
Hallo,
ich reagiere so emotional weil mein Chef und ich ein richtig gutes Verhältnis hatten. Als ich die fast drei Jahre seine Assistentin war, haben wir wirklich gut, vertrauensvoll und konstruktiv zusammengearbeitet. Und wir haben uns auch über persönliche Dinge unterhalten (als meine Oms gestorben ist, als er mit seiner Tochter Pubertätsprobleme hatte, etc)
Er war traurig, als ich in Mutterschutz gegangen bin und ich hätte nicht im Traum daran gedacht, dass er so reagiert.
Ich habe schon mit einem Anwalt telefoniert und habe nächste Woche einen Termin. Ich bin halt menschlich extrem enttäuscht und das lässt mich nicht kalt.
Viele Grüße,
Tini