Großes Problem: Abmahung droht - nachträgliche AU?

Hallo!

Ich habe ein Problem, das mir vermutlich eine schlaflose Nacht bereiten wird.

Am 03.07. habe ich eine neue Stelle angetreten mit 6 Monaten Probezeit.

Vorher war ich in Elternzeit und davor 10 Jahre in ein und derselben Firma.

Am 17.07. bin ich dann morgens mit unglaublichen Zahnschmerzen aufgestanden. Ich konnte kaum aufrecht stehen.

Ich habe mich dann krankgemeldet - ging einfach nicht anders. Ich habe mich mit Schmerzmitteln vollgepumpt und bin zum Arzt.

Eine Krankmeldung mitzunehmen habe ich dort vor lauter Schmerzen völlig vergessen. :-(

Der darauffolgende Tage war ein Freitag, da habe ich regulär immer frei. Also habe ich mir über die fehlende Krankmeldung keine Gedanken gemacht, denn in meiner alten Firma war es so, dass diese erst ab dem 3. Tag da sein muss.

Leider waren die Schmerzen auch nach dem WE nicht besser und ich wurde operativ am Kiefer behandelt. Für diese Woche wurde ich krankgeschrieben und habe die Krankmeldungen auch vorgelegt.

Nun will meine Chefin (Existenzgründerin) auch eine Krankmeldung für den 17.07. haben. Ich habe mich noch nicht getraut ihr zu sagen, dass ich keine habe. Warum auch immer. Ich hatte nach meiner Krankmeldung gleich ein Personalgespräch, weil man mir unterstellt hat, dass ich in der Woche Krank einfach woanders Probe gearbeitet hätte - das stimmt aber nicht!!!

Nun war ich bei meinem Arzt und wollte nachträglich eine Krankschreibung für den 17.07. - hat er mir natürlich nicht gegeben, wäre ja auch Urkundenfälschung.

Was soll ich denn nur machen? Wenn ich morgen nicht einen Nachweis vorlege, bekomme ich eine Abmahnung - hat man mir heute gesagt. Allerdings vermute ich eher, dass sofort eine Kündigung kommt.

Vor lauter Angst, dass man mir nicht glaubt, habe ich noch nicht gesagt, dass ich keine Krankmeldung habe.

Man, so war ich nie - momentan läuft alles schief und ich bin total am Ende. Die Sorge, jetzt auch noch den Job zu verlieren, macht mich einfach fertig.

Ich habe überlegt, ob ich morgen zu meinem Arzt gehen soll und mir wenigstens evtl. bescheinigen lasse, dass ich am 17.07. zumindest in der Praxis war. Ob das reichen wird und ob mein Arzt das machen wird, wenn ich ihm die Situation schildere?

Nur, glauben wir man mir in der Firma vermutlich nicht. Würde ich mir auch nicht ... :-(

Soll ich anbieten, mir den Tag vom Urlaub abzuziehen oder vom Gehalt?

LG

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Die idee mit der Bescheinigung, dass Du am 17.017. in Behandlung warst, kam mir schon beim ersten "Überfliegen" Deines Textes.

Damit soll und muss sich Deine Chefin zufrieden geben.

Was mir allerdings mehr Bauchschmerzen bereitet, ist die Unterstellung der Probearbeit. Offensichtlich hat Deine Chefin nicht das geringste Vertrauen in Ihre Mitarbeiter. Absolut kein gesundes Arbeitsklima, wie ich finde.

Da Du eh noch am Anfang der probezeit bist, würd ich mir nicht so dolle Gedanken machen, wer weiß, was der noch so durch den Kopf schießt.

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Selbst eine AU dürfte kein Problem sein, da du an dem Tag dort warst! Hatte ich auch schonmal für die Berufschule bekommen sogar 1 Woche später!
Versuchs mit der AU!

LG

Susanne

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Sprich nochmal mit Deinem Arzt - wenn Du wirklich am 17.07. dort in Behandlung warst mit so starken Beschwerden, kann er das auch nachträglich bescheinigen. Mit Urkundenfälschung hat das nichts zu tun. Ich kann mir nur vorstellen, dass er Deinen Zustand an diesem Tag nicht als so schwerwiegend eingeschätzt hat, dass es für eine AU "reichen" würde....

Red mit ihm und laß Dir im Zweifelsfall zumindest bescheinigen, dass und wann Du an dem Tag dort in Behandlung warst.

LG

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Hallo!

Ganz schön dämlich von deiner Ärztin, dass sie nicht gefragt hat, ob du eine Krankschreibung brauchst. Das ist eigentlich Usus. Im Prinzip braucht ja so gut wie jeder ne Krankschreibung, ob fürs Amt oder den Job.

Du solltest ihr die Situation schildern und sie wird dir garantiert wenigstens eine Bescheinigung dafür ausstellen, dass du an dem Tag in Behandlung warst. Wenn sie auch nur halbwegs menschlich ist, wird sie auch rückwirkend eine Krankschreibung ausstellen können. Das hat doch nichts mit Urkundenfälschung oder so etwas zu tun. Du warst ja tatsächlich in Behandlung und krank.

Wenn sie einen vorausdatierten AU-Schein rausgibt, das wäre für mich vielleicht etwas unkoscher. Oft stellen die Ärzte sich auch einfach quer, weil sie keinen Papierkram mit der Krankenkasse haben wollen. Deshalb solltest du einfach sehr eindringlich und liebenswürdig fragen. Es gibt auch in solchen Fällen eine Lösung.

Das Klima bei dir auf Arbeit scheint ja nicht das beste zu sein. Meinst du wirklich, du möchtest da dauerhaft arbeiten? Klingt nicht so...

Till

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Das hat nichts mit menschlich oder unmenschlich zu tun.

Nach den Richtlinien des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkasse sollen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen rückwirkend nur ausnahmsweise und nur nach gewissenhafter Prüfung und nur bis zu zwei Tage rückwirkend ausgestellt werden.

Hinzu kommt das eine AU die rückwirkend geschrieben wurde nicht unbedingt glaubhaft ist und sogar vor dem Arbeitsgericht in Frage gestellt werden.

6

In Deinem Text geht es aber um wirklich rückwirkende Krankschreibungen, wenn jemand z. B. am Mittwoch zum Arzt geht und dem erzählt, ihm ginge es schon seit vergangener Woche dreckig.

Hier ist die Sachlage ja anders, die Patientin war am besagten Tag beim Arzt in Behandlung und hätte wohl eine AU bekommen, wenn sie darum gebeten hätte....

Dass sie behandelt wurde an dem Tag sowie die Diagnose wird ja der Krankenakte zu entnehmen sein, womit auch die Beweiskraft gegeben ist.

LG

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Hallo Ihr Lieben!

Euch allen ganz herzlichen Dank für Eure Antworten.

Ich habe mich heute Morgen nochmals zu meinem Arzt begeben und ihm die Situation erläutert - ihm auch von der drohenden Kündigung erzählt.

Er war fassungslos.

Eine nachträgliche Krankmeldung war nicht mehr möglich - zuviel Zeit seit dem 17.07. vergangen.

Er hat mir allerdings ein Attest mitgegeben, in dem wörtlich steht: "Die o.g. Patienten war am 17.07. in meiner Praxis und an diesem Tag arbeitsunfähig".

Heute war meine Chefin dann prompt nicht da und ich habe ihr das Attest auf den Tisch gelegt. Bin gespannt, was sie morgen sagt und ob es ihr reicht!

Übrigens war es meine Schuld, dass ich an diesem Tag nicht gleich eine Krankmeldung mitgenommen habe. Der Doc hat gesagt "Sie bleiben aber heute zuhause" und ich habe gesagt, dass das auch gar nicht anders ginge. Und dann haben wir uns an der Türe vom Behandlungszimmer noch kurz über etwas anderes unterhalten und ich habe vergessen, vor lauter Schmerzen, vorne an der Anmeldung die Krankmeldung ausdrucken zu lassen.

Zuhause dachte ich dann "mußt Du nicht extra nochmal für los, für einen Tag braucht man die ja nicht".

Heute habe ich dann in meinem Vertrag gesehen, dass sie die Passage eingebaut hat, dass eine AU schon am 1. Krankheitstag vorgelegt werden muss.

Hoffe jedenfalls, dass ihr das Attest jetzt so reicht.

Gruß, traumtaenzerin28