Unterstützung für Erstausstattung und Stiftungsantrag

Hallo liebe Mit-Mamis,

vielleicht könnt ihr mir über eure Erfahrungen weiterhelfen.
Als der Vater meines Sohnes erfahren hat, dass es den Kleinen gibt, hat er sich aus dem Staub gemacht und sagt ganz direkt "Du wolltest das Kind kriegen, nu sieh zu, wie du es finanzierst.". Ich hab also von ihm nichts zu erwarten. Jetzt muss ich aber nunmal einen Kinderwagen, Bett, MaxiCosi, Wickeltisch und all das kaufen, das geht von 400 Euro, die mir im Monat übrig bleiben aber nicht.

Also hab ich bei ProFamilia wegen diesem Stiftungsantrag nachgefragt. Mütter in Not oder sowas.
Die lies mich erst meine komplette Situation aufschreiben, was ich schon ganz schrecklich fand, weil es niemanden was angeht, dass er abgehauen ist und warum und als ich dann fertig war, fiel der Dame ein, das JobCenter müsste ja zuerst zahlen (Erstausstattung).

jetzt soll ich also zum JobCenter laufen und dort einen Antrag stellen. Dort muss ich wohl auch wieder meine Situation zu Papier bringen und alle Welt teil haben lassen.

Hier nun aber meine Fragen:

Wenn ich mich entschließe, mich dem nochmal auszusetzen, bekomme ich dann wenigstens irgendeinen Pauschalsatz und kann davon für meinen Kurzen kaufen, was mir gefällt oder muss ich dann vielleicht auch noch Quittungen vorlegen?? Ich frag das deshalb, weil ich bestimmt nicht los laufe und einen häßlichen, klapprigen Kinderwagen kaufe, nur weil das Amt 5 Euro dafür spendiert hat..
Könnt ihr verstehen, was ich meine?

Kann mir bitte jemand erklären, wie genau das mit dem Erstausstattungsantrag läuft??
Muss ich erst alles kaufen und dann Quittungen einreichen und hoffen, dass die was erstatten? Oder schießen die vor und man kann dann losgehen und kaufen was man braucht??

Denn wenn ich nachher auch noch vorgeschrieben bekomme, worin mein Sohn schläft oder spazieren geht, dann lass ich eher meinen Stolz siegen und kämpfe mich ganz alleine durch..

Ich hoffe ihr versteht mich ein bißchen und könnt mir helfen..

Liebe Grüße
Jeanny

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Hallo,

im Allgemeinen ist es so, dass Du sowohl bei der ARGE als auch bei der "Stiftung für Familien in Not" Pauschalbeträge bekommst, die Quittungen musst Du allerdings aufbewahren, um auch Nachfrage nachweisen zu können, dass Du das Geld eben für die Erstausstattung verwendet hast.
Manche ARGEn geben auch Gutscheine für Möbellager usw raus.

Da der KV hälftig für die Erstausstattung zuständig ist, kann er von der ARGE in Regress genommen werden.

Weniger schön, und die Bemerkung sei gestattet, finde ich allerdings Deine Anspruchshaltung ... es muss nicht alles neu und das Schönste sein, gerade wenn man es nicht selbst finanzieren kann.
Gerade bei eBay findet man schöne gebrauchte und wertige Sachen, gerade was Möbel und Kinderwagen anbelangt.
Ich persönlich kaufe lieber ein hochwertiges Markenprodukt gebraucht als neuen Billig-Scheiß.
Eine Wickelkommode ist im Erstausstattungssatz z.B. gar nicht drin, da es auch eine Wickelunterlage auf Bett, Waschmaschine, Küchentisch oder Fußboden tut.

Ich glaube mit Deiner Anspruchshaltung solltest Du wirklich lieber Deinen Stolz siegen lassen ... andere sind zutiefst dankbar, wenn sie was bekommen und denen ist es erst einmal egal, wie toll die Sachen sind, Hauptsache das Kind hat alles, was es braucht ... ich denke, dass Dein Leidensdruck nicht wirklich groß sein kann.

Und was Deine Situation, die Du darlegen musst, anbelangt ...
Zum einem sollte das selbstverständlich sein, da diese Gelder wirklich nur für Notsituationen gedacht sind und zu anderen glaub man, dass das weder für die Leute bei ProFamilia oder der ARGE eine neue sensationelle Story ist, dass der KV abhaut ... das hören die jeden Tag.

Gruß,
Julia

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Hallo,

ob der KV zahlen will oder nicht, ist völlig egal. Er muss sich beteiligen und dir Unterhalt zahlen, dass musst du notfalls gerichtlich durchsetzen. Das wird dir auch die Arge erklären.

Ich hoffe, deine Arroganz siegt und die Unterstützung bekommen Bedürftige, die sich darüber freuen, weil sie es wirklich nötig haben. Wer sich alleine durchkämpfen kann, ist nicht bedürftig. Also kauf die Luxusdinge selber.

Ach so, dass die KV abhauen ist für die Arge und Pro Familia wirklich ein alter Hut. Oder meinst du, da gehen nur glückliche Paare hin?

lg

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Nachtrag:

Solltest Du keine Gelder bekommen, kannst Du den KV sogar auf die Erstausstattung verklagen, da er sich, neben dem Unterhalt für Dich und das Kind, auch an allen Kosten in Folge von Schwangerschaft und Entbindung zu beteiligen hat.

http://bundesrecht.juris.de/bgb/__1615l.html

Gruß,
Julia

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Hallo Jeanny...

also wenn Du öffentliche Gelder haben möchtest, dann musst Du Dich nackig machen (nicht reell, aber finanziell alles darlegen)..

Die ARGE möchte alle Unterlagen, wie Kontoauszüge der letzten drei Monate, Sparvermögen, Versicherungen etc pp..

Auch für einen Erstausstattungsantrag!

Je nach Bedürftigkeit wirst Du dann entweder Geld für Erstausstattung bekommen oder eine Ablehnung.

Der Erzeuger ist spätestens ab Geburt dann eh in der Unterhaltspflicht, sprich selbst wenn Du für Miete, Lebenshaltung etc Leistungen beantragst, geht die ARGE und fordert von dem Kindsvater die Offenlegung seiner finanziellen Lage.

Es tut mir leid, aber wie die Hilfen für Erstausstattung aussehen, variiert... manche bekommen Bargeld für die Anschaffung, manche dürfen sich von Sachspenden die Ausstattung aussuchen.

Was benötigt man am Anfang dringend.. das ist evtl ein Kinderwagen (neu bereits ab 100 Euro), ein Bettchen evtl (60 Euro), ein paar Strampler, Windeln, evtl Flaschen und Nahrung, falls Du nicht stillst...
Wickeln kann man super auf dem Bett oder auf Waschmaschine, die paar Babysachen passen bestimmt noch in den Schrank etc.. alles andere kann man nach und nach noch kaufen..

Es ist nicht böse gemeint, aber Du wirst von den öffentlichen Geldern schon sinnvoll einkaufen müssen.. also kein bugaboo für mehrere hundert Euro etc..

Die Gelder sind für Notlagen, notleidende Bedürftige... da ist Anspruchshaltung nicht empfehlenswert..

Und ja, wer öffentliche Gelder haben mag, der muss nunmal seine Lage darlegen... sonst kann ja jeder kommen und behaupten, er hätte kein Geld..

Gruss Mone

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Hallo nochmal,

ich bin von einigen mißverstanden worden... naja..

Aber vielen Dank für die konstruktiven und informativen Beiträge... jetzt weiß ich wenigstens ungefähr, was mich erwarten würde..

Danke.

J.

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Hallo,

was war denn an Deinem Beitrag misszuverstehen#kratz

Gruß,
Julia

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Hallo,

na, dann will ich mal berichten. Wir haben Zwillinge - das ist ein teurerer Spaß als wir geplant hatten. Also ging auch ich um Stiftungsgelder zu beantragen und wurde dort darauf aufmerksam gemacht, dass ich erst bei der ARGE beantragen müsse.

Du gehst zur ARGE und beantragst dort schriftlich einen Zuschuss - ohne Begründung. Danach bekommst du Post oder einen Anruf - dir wird gesagt, was du tun und lassen musst. Danach kommt jemand und sieht sich deinenn Haushalt an. Wenn er weg ist, dauert es noch ein paar Tage bzw. Wochen und du erhältst einen Bescheid. Mit diesem gehst du dann zur Stiftung. Den erhaltenen Betrag ziehen sie vom Stiftungsgeld ab.

Niemand schreibt dir vor, worin dein Sohn schläft bzw. spazieren geht. Du kannst das Geld frei einteilen - aber du musst damit hinkommen. Einen MaxiCosi finde ich zum Beispiel in deiner Situation zu teuer. Da gibt es deutlich günstigere Modelle.

Große Sprünge konnten wir mit den erhaltenen Geldern nicht machen, aber es half ungemein.

Ach ja: Du lässt nicht alle Welt an deiner finanziellen Situation teilhaben, wenn du einen Antrag ausfüllst. Nur die drei Bearbeiter, die sich einen Überblick über deine Situation verschaffen müssen.

Lieben Gruß Marion

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Findest Du Dein Anliegen nicht etwas dreist?

Na klar musst Du Deine pers. und finanzielle situation offenlegen, ansonsten bist Du nicht bedürftig.

Und außerdem ist der "Erzeuger" dennoch in erster Linie heranzuziehen, wenn es um die Erstausstattung und später um Unterhalt geht.

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Hallo,

also...

bei uns war das so:

Ich bin zum Sozialdienst Katholischer Frauen gegangen. Dort musste ich lediglich meinen HartzIV-Bescheid einreichen, dann noch mündliche Angaben zur Miete, Einkommen, NK machen (über die Richtigkeit konnten sie sich ja über den Bescheid informieren).

Ich habe dann 3x jeweils Teilbeträge von denen bekommen.
Einmal ca in der Mitte der Schwangerschaft, einmal fast am Ende und dann nochmal einen kleinen Betrag als Leandra da war. Dafür musste ich dann die Geburtsurkunde vorlegen.

Von den SKF habe ich auch vorgefertigte Anträge für die ARGE bekommen. Dort habe ich dann auch noch mal einen kleineren Betrag erhalten.

Es hat ausgereicht um das nötigste zu kaufen, teils neu, teils gebraucht. Vieles wie Bettchen/Wiege/MaxiCosi habe ich mir von Verwandten geliehen oder schenken lassen.

Im übrigen musste ich weder bei der ARGE noch bei den SKF irgendeine Quittung vorlegen.

Babykleidung kaufe ich bis jetzt fast ausschliesslich hier im Marktplatz, bei Ebay oder auf Flohmärkten.

Den neuen Kindersitz, den Leandra bald braucht, lasse ich mir von Verwandten und den Paten zu ihrem 1. Geburtstag schenken.

Es muss nicht immer neu und teuer sein. Der Kiwa für 150 Euro, den wir uns neu gegönnt haben tuts immer noch .....


LG
Sandra

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Hallo,


So wir können dann jetzt aufhören, mich als dreist oder sonstwas zu betiteln..
Ich hab nie gesagt, dass ich meine finanzielle Situation nicht offenlegen würde, ich hab nix zu verheimlichen.. und ich werd hier dargestellt, als wolle ich mir Gelder erschleichen.. genau das will ich eben nicht..

Ich finde den Gedanken, dass ich ein Kind bekomme und es wohl ohne Hilfe nicht alleine groß bekomme furchtbar.. ich finde es schrecklich irgendwo hingehen und um Geld bitten zu müssen..
Natürlich würde ich nicht zu BabyKrieger einkaufen gehen oder einen Kinderwagen für 600 Euro wollen, wie sie beim ToysRus rumstehen..

Ich wollte doch lediglich von euch wissen, wie das läuft, damit ich entscheiden kann, ob ich dann überhaupt "fremdes Geld" nehmen möchte.. für mich ist es genauso schlimm zum Amt gehen zu müssen aber ich finde es auch furchtbar, den KV um jeden Euro anzubetteln oder ihn gerichtlich zu zwingen oder so.

Ich wollte nur wissen, wo ich was machen muss, mehr nicht..

Danke also nochmal für die konstruktiven Beiträge..
Wir können die Diskussion dann beenden bitte...


Jeanny

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#pro

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>>>Ich hab also von ihm nichts zu erwarten.<<<

>>>was ich schon ganz schrecklich fand, weil es niemanden was angeht, dass er abgehauen ist<<<


>>>Dort muss ich wohl auch wieder meine Situation zu Papier bringen und alle Welt teil haben lassen.<<<

>>>muss ich dann vielleicht auch noch Quittungen vorlegen??<<<

>>>weil ich bestimmt nicht los laufe und einen häßlichen, klapprigen Kinderwagen kaufe, nur weil das Amt 5 Euro dafür spendiert hat..<<<

Du schreibst derart provakativ, dass ich dich für entweder ein Fake halte oder für jemanden, der den Schuß nicht gehört hat


>>>dann lass ich eher meinen Stolz siegen und kämpfe mich ganz alleine durch.. <<<
Wenn du dir das leisten kannst, scheint deine Bedürftigkeit nicht so groß zu sein.

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uns bleiben für 2 erwachsene und ein baby auch nur 400 euro monatlich, ich wäre nicht einmal auf die idee gekommen, nach erstausstattungsgeld zu fragen.
man hat ja die ganze schwangerschaft über zeit, das geld zu sparen und nach günstigen gebrauchten sachen zu schauen, die babybasare fangen jetzt alle an, da kann man gebrauchte kinderwagen (und ich rede von hartan) schon für 50 euro oder noch weniger bekommen. meine freundin und ich haben jede 30 euro für nen guten gebrauchten hartan bezahlt, wir waren halt solange bei jedem babybasar, bis wir alles hatten, was wir brauchten.