Sohn 3. Lehrjahr, Betrieb hat/wird Insolvenz anmelden. Bitte um Hilfe

Hallo,

wer kennt sich aus ?

Unser Sohn im dritten Ausbildungsjahr als Maurer, er hat im Juni Gesellenprüfung.
Jetzt wurde vom Betriebsrat informiert das die Firma in Insolvenz geht.
Offiziell sind noch Betriebsferien bis zum 10 Januar.
Es soll jetzt eine Betriebsversammlung geben, aber erst wenn der Insolvenzverwalter das Betriebsvermögen gesichtet hat.
Das Gehalt für Dezember sollte am 10 Januar gezahlt werden, allerdings würde es jetzt keinen Lohn geben bis der Insolvenzverwalter alles gesichert hat.
Unser Sohn hat jetzt ab 12 Januar bis Ende Februar Berufschule bzw. HWK.
Aussage vom Betriebsrat unser Sohn bräuchte sich keine Sorgen machen er würde zu Ende lernen können.

Kann mir jetzt einer sagen wie es weiter geht ? Weiter gehen kann ?
Hat jemand das auch schon mitgemacht ?

Im Büro erreicht man niemanden und wie gesagt im Moment ist alles Spekulation.

Unser Sohn wird jetzt erst mal am 12 Januer zur HWK fahren und den Lehrgang machen.

Der fehlende Dezemberlohn kann man da was beim arbeitsamt beantragen ?
Ich hoffe das die Betriebsversammlung Licht ins Dunkle bringt.

Wir würden falls die Firma geschlossen wird auch einen anderen Betrieb zum fertig lernen suchen.

Aber wie gesagt im Moment ist er ja noch in der Firma beschäftigt und ich kann ja auch nicht schon irgend was veranlassen.

Bin total fertig, wer kann mir helfen und selber aus Erfahrung sprechen.

Kann man irgend etwas beantragen an Geld damit mein Sohn seine Unkosten bestreiten kann ? Vielleicht Harz 4 und dann wieder zurücck zahlen wenn man seinen Lohn für Dezember bekommt.
Wenn er entlassen würde, dann muß er sich ja arbeitslos melden.
Unser Sohn ist 18 wohnt noch bei uns. Sein ganzes Gespartes sind jetzt für den Führerschein drauf gegangen und fertig ist er damit auch noch nicht.
Mein Mann ist nicht der leibliche Vater und ich bin nicht berufstätig.

Sorry das alles durcheinander geschrieben ist.

Pia

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Wende Dich mit all diesen Fragen an die Handwerkskammer.

Alles Gute

Manavgat

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soweit ich informiert bin, muss der betrieb dafür sorgen dass dein sohnemann in einer anderen firma unterkommt bis die lehre vorbei ist.. ich würde deinem sohn raten sich bei der gewerkschaft anzumelden, dass sind 2-3 euro monatl. aber er hat rechtsschutz und kann sich jederzeit bei der gewerkschaft bei fragen melden.. dort bekommt er auskunft über alles!

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ich würde an seiner stelle nicht nur bei der handwerkskammer anrufen, wie meine vorrednerin meinte,sondern auch zur gewerkschaft gehen,
es heist doch so schön: dessen brot ich ess, dessen lied ich sing!
die handwerkskammer wird von den arbeitgeber bezahlt.
die gewerkschaft setzt sich da mehr ein!

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Den Lohn für Dezember schuldet der Ausbildungsbetrieb seinem Azubi. Auch weitere Löhne, wenn jetzt wieder nichts kommt. Das bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens.
Anspruch ist ja schön und gut, mein Gehaltsanspruch aus der Insolvenzmasse wurde erst ein halbes Jahr nach Insolvenzanmeldung ausgezahlt. War eine ganz schön Durststrecke.

Wenn ein Insolvenzverwalter bestellt ist, dann hat die Firma ja schon Insolvenz angemeldet, oder?
In dem Fall gibts für drei Monate Konkursausfallgeld von der Arbeitsagentur.
In dem Zeitraum sollte dann alles geregelt sein.

Wie das funktionieren soll mit dem Weiterführen der Ausbildung - also, ich weiß ja nicht...

Wenn ein Betrieb Insolvenz angemeldet hat, dann darf er doch die betrieblichen Geschäfte nicht mehr weiterführen. Also keine Aufträge und somit auch nichts, was dein Sohn lernen kann. Was wieder die Ausbildung gefährdet.
Da sollte sich der Betriebsrat über das Was und Wie auch mal ordentlich äußern.
Es ist schon möglich, dass der Rest der Ausbildung in einem anderen Unternehmen beendet wird. Inwieweit sich nun der derzeitige Ausbildungsbetrieb darum kümmert, müsste geklärt werden.
Sich jetzt schon mal woanders zu bewerben, schadet bestimmt nichts.

Ihr solltet auch unbedingt zur Berufsberatung bei der Arbeitsagentur gehen.
Ich weiß, dass es da Hilfen gibt.
Könnte sein, dass der Betrieb was bekommt, wenn er einen Azubi zusätzlich übernimmt.
Das ist zwar kein Geld für euch, aber ein zusätzlicher Anreiz für einen künftigen Ausbildungsbetrieb.
Wenn ihr kein ALG 2 erhaltet, kann auch BaE infrage kommen.
Dann ist wenigstens erst mal die Ausbildung im Kasten.

Ich hab so was schon mal mitgemacht, da wurde der Insolvenzantrag zum 1. März gestellt, nach drei Monaten war die Firma abgewickelt, alles ordentlich gekündigt. Auch die Azubis. Wo und wie die ihre Ausbildung beenden konnten, hat allerdings niemanden interessiert.
Das war hart, vier Wochen vor der Prüfung war die Ausbildung weg!

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Umgehend sind hier zwei wichtige Sachen zu erledigen:

Zum Arbeitsamt und dort melden wegend drohender Arbeitslosigkeit durch Insolvenz

Zur Handwerkskammer wgen der Fortführung der Ausbildung und der Prüfung. Es besteht auch die Möglichkeit die Prüfung ein halbes Jahr früher (vorgezogene Prüfung) abzulegen. Eventuell ist dies bei euch ein gangbarer Weg. Dies ist mit der Handwerkskammer abzustimmen, ggf. bietet diese auch kurzfristig Vorbereitungskurse für die Prüfung an.