Berufliche Neuorientierung - ab wann zu alt?

Hallo!

Ich bin jetzt 23 Jahre alt und habe zwei Kinder (03/07 und 5/08). Ich bin jetzt wieder schwanger und wenn alles gut geht ist im nächsten Februar unsere Kinderplaung abgeschlossen. So viel zur Info schon mal.

Für mich war es früher immer ein großer Traum Ärztin zu werden. Leider wars mir durch meine Eltern (Ausbildungszwang) und "nur" Realschulabschluss nicht möglich ihn zu verwirklichen. Während meiner Ausbildung zur Arzthelferin habe ich mit bekommen, dass eine Klassenkameradin von mir später noch den Beruf Hebamme als 2. Ausbidlung machen möchte. Diesen Beruf finde ich auch sehr reizvoll und interessant.

So, da meine Familienplanung mit 23 abgeschlossen ist und ich eine fertige Ausbildung habe, überlege ich noch ein paar Jahre so zu arbeiten (wenn meine Kids dann in die Kita gehen) und dann später wenn sie älter sind entweder noch mein Abi nachzuholen und zu studieren oder halt die Hebi-Ausbildung zu machen.

Aber ab wann würdet ihr euch dafür zu alt finden? Es sollte sich ja noch lohnen, also ich möchte danach ja auch noch in dem Beruf noch richtig arbeiten und zumindest das Arztstudium dauert ja seine Zeit. Und was wäre für euch "alt genug" bei den Kindern? Beim Studium wäre ich unter der Woche wahrscheinlich in einer anderen Stadt (ca. 100km von hier weg). Bei der Hebi-Ausbildung würde ich Blockunterricht haben und im 3-Schicht-System arbeiten (ca. 50km weg). Ich würde da gerne mal eure Meinung höhren.

#danke schon mal
Sarah

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Hallöchen,

also nehmen wir mal an du möchtest Ärztin werden.
Jetzt bist du 23. In einem halben Jahr kommt das 3. Kind. Ich gehe davon aus das du 3 Jahre zu Hause bleiben wirst?! Danach möchtest du wenn deine Kinder im Kiga sind ein paar Jahre arbeiten. Sagen wir mal 3 Jahre. Danach machst du dein Abi. Keine Ahnung wie lange das dauert. Ich rechne mal mit ca. 1 Jahr. Das Studium im Anschluß dauert ca. 7 Jahre.

Laut meiner Rechnung bist du dann ca 38 Jahre alt.

Solltest du sofort eine Stelle finden könntest du locker noch 30 Jahre als Ärztin arbeiten.

Wie wären denn deine Kinder während des Studium betreut? Du wärst dann ja nur am Wochenende zu Hause.

LG Ina

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Danke Ina!

Ja, ein Jahr dauert es das Abi in der Abendschule nachzuholen.

38... Da ist man in der Blüte des Lebens;-)

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Hallo!

Meine Chefin hat vor mehr als einem Jahr die Diplomausbildung zur DGKS (Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester) abgeschlossen. Sie wird jetzt 43.
Ich glaube, man ist nie "zu alt" um zu lernen. Es wird nur leider mit zunehmendem Alter schwieriger, neues zu lernen oder gar wieder in die Schule zu gehen.
Aber wenn du es vom Lernaufwand her schaffst, dann glaub ich nicht, dass du je zu alt dafür bist!

Alles Liebe!
Lilly

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#danke

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Hi!

Ich glaube nicht, dass es eine bestimmte Altersgrenze gibt. Wenn Du die Betreuung usw. gemanagt bekommst und auch noch die Zeit zum Lernen, dann steht dem - egal welches Alter - nichts mehr im Wege. Ab wann, kannst nur Du entscheiden, denn Du kennst Deine Familiensituation, Dich und Deine Kinder am Besten um abschätzen zu können, wann der Zeitpunkt für eine neue Ausbildung gekommen ist.

Ich selber bin 34 Jahre alt, mache gerade den Aufbaukurs zur Tagesmutter und habe ab August mein erstes Tageskind. In unserem Kurs ist eine Frau, die als Kinderfrau arbeiten will und die ist schon über 50. Mit 25 habe ich auch meine zweite Ausbildung angefangen und abgeschlossen, da hatte ich aber noch kein Kind (und jetzt habe ich auch nur eins).
Es gibt Leute, die gehen im Seniorenalter noch mal an die Uni.

Wenn Du dahinter stehst und es wirklich willst, dann kannst Du (fast) alles schaffen, es kann halt nur manchmal etwas dauern.

LG

curlysue

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Danke für deine Antwort!

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Hi Sarah,

vom Alter her würde es gerade, wenn Du Ärztin werden willst, gut passen. Es werden ja Ärzte gesucht (ich kenne keinen, der nach dem Studium keine Stelle bekommen hat) und daher kann man auch etwas älter noch gut was bekommen. Ich kenne einen Arzt, der erst mit 31 überhaupt anfing zu studieren (vorher ist er so rumgesumpft :-)). Er ist inzwischen Neurologe und arbeitet im Krankenhaus. Auch Teilzeitarbeit ist möglich (und der Verdienst ist trotzdem noch gut). Einsteigsgehalt in der Steuerklasse 1 ist ungefähr 1800 - 2000 Euro netto (zumindest bei denen, die ich kenne). Dazu kommt Vergütung durch 24-Std.-Dienste.

In einen Beruf, in dem Arbeitsplatzmangel herrscht, würde ich dagegen im höheren Alter nicht einsteigen wollen. Also FInger weg von kaufmännischen Jobs :-)

Was gaaaanz wichtig ist beim Medizinstudium: Kannst Du schnell, gut und ausdauernd auswendig lernen??? Diese Frage solltest Du Dir unbedingt stellen. Denn Du musst sehr viel Faktenwissen in kurzer Zeit ansammeln. Laut meiner besten Freundin (Psychiaterin) ist es überhaupt das Allerwichtigste, gut lernen zu können.
Wenn Du dann noch ein gewisses Verständnis für Biologie, Chemie und Physik hast, dann kann es ja losgehen!
Bedenke aber, dass Du manchmal nächstelang lernen musst - und was mit Deinen Kindern in der Zeit passiert.

Aber wenn Du eh erst das Abi nachholst, hast Du ja im Studium schon etwas Übung mit dem Lernen.
Abi kannst Du als Tages- oder Abendschule an der VHS machen. Es ist wohl ganz gut (kenne eine Freundin, die das gemacht hat), Nachteil ist, dass Du keine Leistungskurse selbst wählst wie in der normalen Schule, sondern die Prüfungsfächer bestimmt bekommst. Bei meiner Freundin waren das Deutsch, Biologie, Mathe und das vierte weiß ich nicht mehr...

LG, Nele

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Ist das Einstiegsgehalt in Steuerklasse I mit 1800-2000 nette für die Teilzeit oder Vollzeit???

Ja ich kann relativ gut und schnell auswendig lernen. Gerade wenn ich mich für etwas interessiere gehts richtig gut. Und für die Medzin interessiere ich mich richtig. Nur mit dem Latein könnte es schwierig werden, aber mein Bruder lernt es gerade auf dem Gym, da kann er mir Nachhilfe geben;-)

Da ich unter der Woche eh in einer anderen Stadt wohnen müsste, wäre mein Mann dann für die Kids da. Ich bin dann sozusagen Wochenendmami. Das wird mir wohl unendlich schwer fallen, aber auch für die Kinder wäre es dann später besser, wenn ich ihnen dann z.B. ein Studium bezahlen könnte was meine Eltern mit ihren Jobs nicht konnten.

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Hi,

das Gehalt ist Vollzeit - allerdings kommt, sofern Du im KH arbeitest, noch Vergütung für 24-Stunden-Dienste dazu. Meine Freundin arbeitet seit 9 Monaten in der Psychiatrie und hat um die 2300 Euro. Allerdings ist der Job auch sehr hart, denn sie ist auf der Geschlossenen #schock

Aber erstmal darfst Du ja schön an Leichen rumscheiden #mampf #schwitz

Ist doch klasse, wenn Dein Mann den Werktags-Papi spielen würde! Wenn Du dann fertig bist, hast Du ja auch alle Möglichkeiten, zB arbeitet ihr dann beide Teilzeit - oder Dein Mann tritt zumindest kürzer sozusagen als Entschädigung für die anstrengenden Jahre. Das ist das Gute, wenn man ordentlich verdient.

Also wie gesagt, wenn es für Dich vorstellbar ist, am einem Wochenende 300-Seiten-Bücher auswendig zu lernen, bist Du auf jeden Fall schon mal qualifiziert :-)

Viel Spaß!
Nele

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Hallo Sarah,

puuhh...,da hast du dir ja einiges vorgenommen! Meiner Meinung nach ist man nie zu alt, um sich zu bilden. Ich denke, dass die Schwierigkeiten, die auf dich zukommen werden nicht das Alter sein werden! Beim Medizinstudium braucht man ein gutes Zeitmanagement, auch jemand, der sich leicht Wissen aneignen kann, kommt wahrscheinlich gerade am Anfang vor dem Physikum an seine Grenzen, 40 Wochenstunden an der Uni sind nicht unüblich, danach kommt noch das wirklich viele Lernen und noch 100km Weg(?)!
Die Hebammenausbildung ist bestimmt eine tolle Alternative, wobei man auch beim Dreischichtsystem mit dazugehörigem Lernen an seine Grenzen kommt. Allerdings würde diese ja nur 3 Jahre dauern, was überschaubar ist, gerade wenn man 3 Kinder hat!
Ich denke, dass man sehr motiviert sein muss und ein super gutes soziales/familiäres Netzwerk haben muss,damit es einigermaßen gut funktioniert. Es gibt sicherlich gute Beispiele von Menschen, die es wunderbar gemeistert haben mit 1,2 oder mehr Kindern!
Momentan arbeite ich Vollzeit im Dreischichtsystem, allerdings "nur" mit 2 Kindern und muss sagen, dass es für mich sehr anstrengend ist, auch ohne zusätzliches Lernen. Allerdings ist ja jeder Mensch anders, und ich wünsche dir viel Erfolg beim Erreichen deiner persönlichen Ziele #liebdrueck.
Vielleicht möchtest du dich via VK austauschen!?

LG, andalucia ;-)

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Ja 100km weit weg... Leider. Unter der Woche wäre ich ja dann in der anderen Stadt und nur am Wochende zu Hause. Somit hätt ich unter der Woche genug Ruhe zum lernen.

Ich denke die Entscheidung ob ich jetzt Ärtzin oder Hebamme werde hängt dann vom Geld ab. Ich weiß, dass ich Bafög beantragen kann, aber dann würde ich ins neue Berufsleben mit Schulden starten, ist auch doof. Aber von der anderen Seite aus betrachtet verdient man als Ärztin einfach mehr als als Arzthelferin. Und man ist (wenn man z.B. eine eigene Praxis hat) flexiebler.

Jetzt weiß ich wenigstens, dass ich das wirklich schaffen kann.

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Hallo,

also erstmal vorweg, man ist nie zu alt dafür.

Ich bin auch gerade dabei mich beruflich in eine andere Richtung zu bewegen und hab den 30. Geburtstag schon hinter mir.

Aber; hast du dich richtig informiert? Das allgemeine Abitur dauert in der Abendschule 3 Jahre, die Fachhochschulreife kann man in 1 Jahr machen, wenn man die berufliche Vorraussetzungen hat. Damit kann man aber nur an einer FH studieren, also keine Medizin.

Desweiteren ist es verdammt schwierig an einen Studienplatz zur Medizin zu kommen. Das wirst du nur mit einem Super-Abi schaffen. Auch in der Hebammenausbildung ist es fast aussichtslos ohne ein super gutes Abitur. Da kommen auf eine Handvoll Plätze an einer Hebammenschule schonmal an die 1000 Bewerber jedes Jahr.

Es ist nie zu spät, aber du musst dich auch auf Schwierigkeiten einstellen und dann mit aller Macht dran festhalten um es zu schaffen.

liebe Grüsse

Nici

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Ich hatte gestern über die HP des Bildungszentrum unserer Stadt geschaut und da kann man das Abi in Abendschule innerhalb eines Jahres nachholen. Vorausgesetzt ist, dass man eine Ausbildung und zwei Jahre Berufserfahrung hat. Ich möchte dann eh noch etwas so arbeiten, ca. 3 Jahre bis ich mit dem Abi anfange und somit erfülle ich die Voraussetzungen dafür.

Ja ich weiß, die Plätze sind an Unis schwer zu kriegen. Und das es noch schwieriger ist einen Hebi-ausbildungsplatz zu bekommen weiß ich auch. Aber es ist ja jetzt auch nicht so, dass ich nicht mal zwei Jahre auf so einen Platz warten könnte. Ich komme nicht frisch aus der Schule und habe schon was gelernt, somit könnte ich auch die Wartezeit auf einen Uni- oder Ausbildungsplatz überbrücken.

Trotzdem danke für deine Antwort.