Vor einigen Wochen hatte ich ja schon mal eine Umfrage gestartet bezüglich Meinungen zu einem Secondhandladen für Kinderkleidung. Die Resonanz war jedoch eher negativ. Als Gründe wurden Basare, Flohmärkte und das Internet genannt. Wahrscheinlich habt ihr damit sogar recht.
Nun eine neue Frage: Wie seht ihr denn den Markt was Bekleidung für bedürftige Personen angeht allgemein?
Also in unserem Kreis gibt es ein sog. Sozialkaufhaus. Geführt von der Caritas, wenn ich mich nicht irre. Ich war interessehalber einmal da und das Angebot ist derart miserabel, dass man es sich kaum vorstellen kann. Ich bezeichne es mal eher als "Verwahranstalt" für 1 Euro-Jobber. Was dort angeboten wurde, könnte sich jedermann auch in einem 1-Euro-Shop zusammen suchen. Insbesondere die angebotenen Kleidungsstücke waren in einem Zustand, der eigentlich jedem Weiterverkauf entbehrte. Erstens war das Angebot sehr gering und zweitens sahen die Sachen ungelogen aus als kämen sie direkt aus dem Altkleidercontainer...
Nun stecken wir aber in einer Wirtschaftskrise, das Geld sitzt nicht mehr so locker. Weder bei der "Unterschicht", noch bei der Mittelschicht. Ich persönlich kaufe für mein Baby äußerst gern gebraucht. So habe ich z.B. meine 6 Monate alte Tochter über die Freundin einer Kollegin mal mindestens für das nächste halbe Jahr (größtenteils mit Markenkleidung) zu Spottpreisen in neuwrtigem Zustand eingedeckt. (Esprit, s.Oliver, Mexx etc. zum Preis von 0,50 - maximal 3 Euro pro Stück- nur mal zur Verdeutlichung).
Haltet ihr die Idee eines Secondhand-Geschäftes für alle Altersklassen eher für erfolgsversprechend als reine Kinderkleidung?
Die Idee kam mir gestern nach einer Reportage über Rentner, die so wenig Geld haben, dass sie bis ins hohe Alter Nebenjobs verrichten müssen.
Die Frage ist aber: könnte so ein Laden Gewinn abwerfen? Ich rede jetzt von einer ländlich gelegenen Kleinstadt, nicht von einer Großstadt, in der es wahrscheinlich an jeder zweiten Ecke so etwas gibt. Bei uns gibt es wie gesagt im ganzen Kreisgebiet nur das oben genannte grottig schlechte Angebot des Sozialkaufhauses.
Oder denkt ihr eher, was eine meiner Befürchtungen ist, dass sich selbst der ärmste Schlucker, wenn ich das mal so sagen darf, lieber auf Raten im Katalog einkleidet? Oder bei Kik kauft? (Mir fällt jetzt nichts billigeres als Kik ein).
Lange Rede kurzer Sinn: Meint ihr, man könnte Erfolg haben mit einem Laden, der sowohl Kinder- als auch Erwachsenenkleidung 2. Hand (Markenware, neuwertig natürlich) anbietet? Oder ist die Gesellschaft, überspitzt gesagt, dafür "noch nicht arm genug"?
Umfrage! Secondhandladen für Kleidung. Erfolgversprechend od. nicht?
hallo,
ich fürchte, daß der gewinn knapp ist,
dann ist noch die ladenmiete zu zahlen usw.
ich persönlich gehe gern in second-hand-läden.
man findet dort einfach andere sachen als den aktuellen modescheiß, den es überall gibt.
das ist ein hauptgrund.
es ist nicht immer das geld, daß einen dort kaufen läßt, sondern eben einfach die einstellung dazu.
Die Antwort darauf hast Du Dir doch schon selbst gegeben!
Gute, gebrauchte Kleidung bekommst Du nicht geschenkt.
Dann hast Du erstmal richtig viele Kosten, wie Miete, Steuer, Versicherungen, Werbung, etc..
Wenn Du das alles umgelegt hast, ist die Gebrauchtkleidung m.E. zu teuer.
Ich hab es erst gestern in nem Thread geschrieben, von jedem € Umsatz bleiben einem Selbständigen allerhöchstens 10 cent.
Reicht Dir das?
Wieviele Kleidungsstücke musst Du erstmal verkaufen, um Deine Fixkosten zu erwirtschaften?
Wo willst Du dauerhaft gute, gebrauchte Kleidung herbekommen?
PS: Hier bei uns gibt es einen Second-Hand, der anscheinend richtig gut geht, die Sachen da sind allesamt in Kommision, die Inhaberin hat also erstmal nur die Miete etc.
ja, die kosten sind ein hauptproblem.
wenn es sich herumgesprochen hat,
dann kommen sicher viele, die etwas loswerden wollen,
aber da muß man eben auch genau sortieren, damit es kein ramsch ist und auch damit man das sortiment halten kann.
hier bei uns war ein laden nur für kindersachen.
er lief echt gut,
wurde aber leider aus gesundheitlichen gründen geschlossen.
> hier bei uns war ein laden nur für kindersachen.
er lief echt gut,
Jetzt bring´ sie nicht wieder auf DEN Trichter.
Woher weißt du, dass der Laden gut lief?
Hat er sehr viel Umsatz gemacht? Ich kann eine Fantastilliarde Umsatz machen und gehe trotzdem voll in die Pleite.
Entscheidend ist der Gewinn.
Viele Läden scheinen gut zu laufen, weil die Leute ein eigenes Ladenlokal haben, für das sie keine Miete zahlen müssen und ihr eigenes Geld einsetzen, für das sie keine Zinsen zahlen müssen und außerdem selbst unentgeltlich den ganzen Tag im Laden stehen, weil ihr Partner einen gut bezahlten Job hat.
Selbst für eine dem Ladeninhaber gehörende Immobilie muss eine kalkulatorische Miete drin sein. Für das Eigenkapital müssen kalkulatorische Zinsen drin sein. Und dafür, dass man den ganzen Tag im Laden steht, muss ein angemessener Lohn drin sein.
Ist dies nicht der Fall, sollte man es als das sehen, was es ist.
Ein Hobby.
Kein Geschäft.
Egal, welchen subjektiven Eindruck die Kundschaft hat. Ob ein Laden gut läuft, siehst du nur durch einen Blick in die Bücher.
Wenn ich Sachen extrem günstig und vielleicht sogar mit negativem Deckungsbeitrag anbiete, rennen mir die Leute die Bude ein und alle denken, der Laden "läuft echt gut".
Ich würde mal aus dem Bauch raus sagen, gewinnträchtig ist evtl. der Verkauf von gebrauchter Luxusmode ... aber das kann sich der arme Rentner dann auch second hand nicht leisten.
ohjeee, wieder das Thema?? lach..
also dann nochmal:
- wie ist das Kaufverhalten bei Euch in der Stadt
- wie sind die Mieten
- wie willst Du die Sachen ins Sortiment nehmen, via Kommission oder Ankauf?
- wie finanzierst Du die Miete, Euere Krankenversicherung, die Abwicklung bei Rückgabe, Garantie, Gewährleistung?
-wie hoch muss der tägliche Umsatz sein, bei welcher Gewinnspanne, damit Du den Laden halten kannst?
- wer kümmert sich derweil um Dein Kind??? denn ein Laden ist kein angebrachter Aufenthaltsort für ein Kind, 10-14 Std am Tag, sechs Tage die Woche
- wann machst Du Buchhaltung, Steuersachen etc pp??
Wieviel Basiswissen ist da, auf welches aufgebaut werden kann??
Hier sterben die Second-Hand-Läden langsam aber sicher, da Kik, NKD, und wie sie alle heissen, günstige Neuware anbieten, die angesagten Marken via Internet supergünstig gebraucht erhältlich sind!!!
Überlege doch mal.. angenommen, Du hast eine Spanne von 30% auf das Kleidungsstück... bezahlst ggf 20 Euro für eine Esprit-Jeans im Ankauf... verkaufst sie somit für 26 Euronen. Die sechs Euro decken dann Miete, Versicherungen, Steuern UND EUER Einkommen ab...
Sorry, aber rechne Dir doch mal aus, was da tagtäglich umgesetzt werden muss!!! Allein bei einer Ladenmiete von 1000 Euro, ohne alle anderen Nebenfaktoren, musst Du bei einem durchschnittlichen Monat 167 Artikel verkaufen, die durchschnittlich 6 Euro Erlös für die MIETE aufbringen!! sprich, nehme noch Versicherungen, Steuern, Lebenshaltung etc drauf, dann sind es summa Summarum vielleicht 3000 Euro, die Du cash über haben musst... Sprich JEDEN MONAT 500x 6 Euro Gewinn einfahren..
Ob das in einer ländlichen Kleinstadt was gibt???
Ich kauf gern second Hand ein.. aber meine Händlerin sieht ihr Markensortiment als kleines Hobby, davon leben könnte sie NICHT!!! Sie hat fast nur hochpreisige Secondhand-Marken (Stefanel, She, etc pp), es bleibt pro Teil durchschnittlich 4-5 Euro.. der Laden trägt sich mühsam selber, ihren Lebensunterhalt bestreitet fast ausschliesslich der Partner.
Ich denke nicht, dass es klappen wird... dafür hast Du zuviel Konkurrenz via Net, ebenso zu wenig Ahnung, was alles dahinter steckt... und als grösstes Manko: dass Du da Dein Kind im Laden betreuen willst... DAS dankt Dir niemand!
Der Secondhandladen in unserer Stadt schlägt 150 % auf den vereinbarten Preis auf
ich sag ja, mein Beispiel war mal gering gerechnet..
Überlege mal.. ein Shirt, Neupreis waren vielleicht 30 Euro, Du kaufst es für 15 Euro an, haust da noch 150% drauf.. sind dann 22,50 Euro... nee, oder??? wer soll das kaufen??
die TE will ja vor allem das Ding so aufziehen, dass sie ihr Kind JEDEN TAG vor Ort hat... Kunden ggf beraten und gleichzeitig Kind bespaßen.. klappt nicht..
Hallo,
C&A bietet ab Morgen im Winterschlussverkauf NEUE Teile für 1 bzw 1,50 Euro an.
Wie willst du da deine Gewinnspanne hochhalten, wenn es solche Dumpingpreise gibt?
Und mal ehrlich: ich kauf keine gebrauchte Kleidung (selbst wenn es Markenklamotten sind) für 3 Euro, wenn ich Sachen für meine Kinder neu für 1,50 Euro bekomme.
Gruß
Sandra
Hallo,
ich kaufe auch keine gebrauchte Kleidung für meine Kinder, wenn ich mir Markenkleidung nicht leisten kann, gehe ich zu C&A oder KIK, ERnstings usw.
LG
Bei uns in der Gegend laufen die Läden.
Wir haben eine Schneiderin, die selbst herstellt und nur gehobene Markenware per Kommission nimmt. Sie hat auch erlesene Handtaschen und Schuhe. Wie gesagt: edel. Läuft sehr gut, seit 15 Jahren.
Der andere Laden hat alles rund ums Kind und auch keinen Schrott. Kleidung, Spielsachen, Kinderwagen etc. Scheint zu laufen, allerdings ist das ein eigenes Haus, d. h. sie zahlt keine Miete.
Dann haben wir hier noch eine, deren Laden ich nicht mag, die aber trotzdem irgendwie existiert, schon einige Jahre. Ich mag das Geschäft nicht weil: alles viel zu durcheinander und viel zu voll! hängt. Weil die Ware nicht immer sauber ist und weil Du Dir schon beim Reinkommen den Kopf anstößt, weil der Laden einfach ungeeignet ist. Und das Personal ist unfreundlich.
Wir haben hier (ca. 20.000 Einwohner) allerdings keine Kleiderkammer und auch kein Sozialkaufhaus.
Gruß
manavgat
>>>und zweitens sahen die Sachen ungelogen aus als kämen sie direkt aus dem Altkleidercontainer... <<<
Da kommen sie ja auch meist her.
So schlecht sind die Sachen nicht und haben den Vorteil, dass sie meist nur 50 Cent pro Teil kosten.
Ich wohn in der Großstadt und wir haben nicht allzuviele Secondh. Läden. Aber ich denke es ist sogar hier ein sehr sehr knappen, wenn nicht sogar - Geschäft!