Hallo,
wir wollen nun wegen wahnsinnig hoher Kinderbetreuungskosten einen Freibetrag auf unserer Lohnsteuerkarte eintragen lassen.
Wie genau funktioniert das? Und um wieviel (prozentual) weniger werden die Steuern dann ausfallen, bzw. wieviel Geld bleibt am Ende mehr übrig? Muss ich dazu zum Steuerberater, oder kann ich mir das selbst ausrechnen?
LG
iris26
Freibetrag auf Steuerkarte - wieviel macht das aus?
hallo!
es gibt einen antrag auf lst-ermäßigung, wenn ihr den jetzt noch ausfüllt (beim fa abgeben mit lst-karte/n), dann gilt das ab 1.7.10. wie viel über bleibt, ist eine rechnen-sache. gibt doch gehaltsrechner hier im www. einfach dann mal durchrechnen lassen.
lg sandra
Danke, hab ich gleich mal gemacht. Die Ermäßigung ist leider verschwindend gering. Ich frage mich, wozu ich überhaupt arbeiten gehe
Mehr als ihr sonst habt, bleibt euch nicht. Nur habt ihrs jetzt im Momenta mehr, was ihr sonst bei der Einkommenssteuererklärung bekommt!
Ist also nur eine Verschiebung wann es das Geld gibt!
Hi,
aber genau DAS ist doch in dem Fall das Problem - dass die 650 Euro Kinderbetreuungskosten mal nicht eben so einfach aufgebracht werden können, sondern ein Problem sind.
Und da wäre es natürlich eine Erleichterung, ab sofort jeden Monat einen Betrag X netto mehr zu haben, statt erst mal monatelang auf Kredit leben zu müssen, um irgendwann - Bescheide mit Rückerstattungen dauern meiner Erfahrung nach irgendwie immer länger als Nachzahlungen - vom Staat das viel zu viel bezahlte zurückzuerhalten.
Von daher macht es schon Sinn, erst recht, wenn es bisher keine Nachzahlungen gab (also auch nicht zu befürchten ist, dass man mit Freibetrag massig nachzahlen müsste).
Viele Grüße
Miau2
Aber viele Denke doch, sie haben dann insgesamt mehr und dem ist eben nicht so. UNd wieviel, das kann doch auch keiner pauschal sagen ;)
Stimmt, da markt man mtl. gar nichts?
Aber habt ihr nicht schon einen Kinderfreibetrag auf der LSK??
lg bea
Hallo,
der Kinderfreibetrag hat nichts mit dem Freibetrag, den man zusätzlich als Werbungskostenfreibetrag eintragen kann zu tun.
Selbstverständlich merkt man das monatlich, da das monatliche zu versteuernde Einkommen gesenkt wird - aber am Ende des Jahres mit der Einkommenserklärung gleiht sich das wieder aus.
Aber man kann selber mit dem Geld "arbeiten" und nicht der Staat/die Kommune.
LG, Andrea
Hi,
das kann dir wohl niemand hier so beantworten, wie viel das mehr wird.
Probier es mal mit einem Brutto/Netto-Rechner, vielleicht bekommst du da ein ungefähres Ergebnis.
Stell dir das so vor: es gibt Freibeträge, die nicht versteuert werden. Z.B. für jede Person gibt es erst mal einen Teil vom Gehalt, der nicht versteuert wird (fester Wert). Das gleiche gibts für andere Dinge...z.B. wird der Pauschbetrag für Werbungskosten automatisch berücksichtigt. Beim Kinderfreibetrag ist das etwas anderes, der wird nur berücksichtigt, wenn man sich kein Kindergeld auszahlen lässt (ansonsten wird es über eine Günstigerprüfung bei der Steuererklärung geprüft, ob das Kindergeld zu wenig war - dann gibts eine entsprechende Senkung der Steuerlast, das betrifft höhere Jahreseinkommen, ich meine mich an die Zahl von ab ca. 60.000 brutto für Verheiratete zu erinnern - ohne Gewähr). Also steht da ein Betrag X, der nicht versteuert wird. Erst alles, was darüber hinausgeht an steuerpflichtigen Einnahmen wird versteuert, halt bekannterweise mit den entsprechenden Steuersätzen.
Wenn du jetzt einen Betrag X als Freibetrag auf der Lohnsteuerkarte stehen hast wird dieser Betrag zu dem Betrag dazugezählt, den du NICHt versteuerst. Also wenn du 300 Euro (willkürliche Zahl) Freibetrag hast werden 300 Euro zu dem bereits vorhandenen Freibetrag dazuaddiert und nicht versteuert. Was dann entsprechend weniger Abzug direkt vom Gehalt bedeutet.
Zu dem anderen Punkt, das WIE das funktioniert: wie gesagt - Antrag besorgen (Finanzamt, bei mir ging es damals online), sorgfältig ausfüllen, zusammen mit der Lohnsteuerkarte ans zuständige Finanzamt schicken, dort den Freibetrag eintragen lassen.
Viele Grüße
Miau2
Huhu,
danke Dir nochmal. Habe es grad mit dem Rechner probiert, die Ersparnis für den Rest des Jahres beträgt nicht mal 70€ und für ein komplettes Jahr keine 140€. Das ist sowas von wenig, ich könnte heulen. Und wenn ich den Freibetrag schon auf der LSK angegeben hab, wird dieser bei der Lohnsteuererklärung auch nicht mehr berücksichtigt. Es ist echt schon übel, dass ich bei 650€ Betreuungskosten gerade mal 130€ zurück bekomme.
Hi,
bist du sicher, dass das kein durcheinandergewirbeltes Rechnen mit Monat und Jahr ist?
Mal so ganz grob...UNSER durchschnittlicher Steuersatz beträgt irgend etwas über 30%, ich meine so 33% letztes Jahr.
Wenn ich jetzt für 2010 6x650 Euro zusätzlich absetzen könnte, bzw. 2/3 davon, wären das 2600. Damit wäre die Steuerersparnis, die das Absetzen bringt ganz grob irgend etwas im Bereich von 800 Euro, denn für den Betrag zahle ich halt ungefähr den durchschnittlichen Steuersatz weniger Steuern. Das haut natürlich nicht genau hin, weil man ja nicht für jeden Euro, den man verdient gleich viel Steuern zahlt, aber so als ganz grobe Richtung würde ich das nehmen.
Ich kann mir das nicht wirklich vorstellen, dass es bei Euch für das ganze Jahr "nur" 130 Euro ausmachen würde bzw. für das halbe nur 70.
Das mit der Steuererklärung hatte ich ja erklärt, das ist selbstverständlich - doppelt absetzen kann man es natürlich nicht. Entweder wird er JETZT berücksichtigt und beim Steuerbescheid ist es entsprechend nicht mehr absetzbar, oder ihr setzt es erst bei der Steuererklärung ab - in der Summe macht es keinen Unterschied.
Viele Grüße
Miau2