Welche Versicherung braucht mal als Familie und wie hoch Beiträge?

Hallo,
wie jeden Monat rege ich mich mal wieder darüber auf, dass wir unheimlich viel Geld für Versicherungen ausgeben. Monatlich gehen bei uns ca. 600€ ab. Wir sind 2 Erwachsene und 2 Kleinkinder.
Darin enthalten ist eine private Krankenversicherung für mich, Zusatzversicherungen für uns alle 4, Unfallversicherungen für alle 4 (incl. Berufsunfähigkeit bei meinem Mann), Rentenversicherung für mich und meinen Mann, Lebensversicherung für mich und meinen Mann, Rechtschutzversicherung, Haftpflicht privat und Hund, Autoversicherungen für 2 Autos, Hausversicherung..........

Daher meine Frage: Welche Versicherung braucht man als Familie bzw welche haltet ihr für sinnvoll/weniger sinnvoll und warum?

Freue mich auf Antworten

Gruß Claudia

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Hallo,

also wir haben:

private Haftpflicht
Hausrat
GebäudeV
RechtschutzV
UnfallV für alle Familienmitglieder als familienunfall
BU für beide
RisikolebensV für beide

Diese Versicherung empfinde ich für uns als unbedingt notwendig.

Weiterhin haben wir noch folgende Versicherungen, die aber für mich nicht lebensnotwendig wären oder dazu dienen "existenzbedrohende Risiken" (meine Meinung nach) anzusichern:
Riester für beide
jeder hat noch eine Rentenversicherung, die allerdings derzeit nur minimal bespart werden
AusbilsdungsV für die Kinder, einfach deswegen, weil dort die höchsten Zinsen derzeit geoten werden (5,1%)


Grundsätzlich muss jeder für sich selbst entscheiden, was er absichern möchte und welche Prioritäten er setzt. Für mich kommt z.B. eine private Haftpflicht VOR einer Hausratversicherung, einfach, weil das finanzielle risiko, wenn ich zum Beispiel jemanden schädige größer sein kann als wenn mein Hausrat weg wäre. Andere sehen das wieder anders.


vg, m.

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Ich würde mich auch aufregen, wenn ich 600€ für Versicherungen im Monat abdrücken würde. Ich finde, man braucht eine gesetzliche Krankenversicherung (freiwillig), evtl eine Riesterrente, auf jeden Fall eine Familienhaftpflicht, evtl eine Risikolebensversicherung für den Hauptverdiener, evtl eine Hausrat na und eine Autoversicherung für maximal ein Auto.
Dieses Thema ist hier oft aufgebracht worden, letztlich gibt es eben Menschen, die meinen, man sollte sich gegen alles und jedes versichern, koste es was es wolle, und Menschen, die meinen, das Leben an sich ist nunmal mit Risiken behaftet und da kann man sich nicht von freikaufen, aber eine gut geölte Verkaufsmaschinerie versucht uns eben genau dies weiszumachen und uns unser Geld aus der Tasche zu ziehen.
LG

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"evtl eine Riesterrente"

Die braucht man natürlich unbedingt, befasst hast Du Dich mit der größten staatlichen Verarsche am eignen Bürger aber noch nicht, oder ?

Einfach mal die Riesterlüge bei Google eingeben, könnte für Aufklärung sorgen.

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Wiese "unbedingt" ? Ich schrieb "evtl", das ist die Abkürzung von "eventuell".
Wir haben es uns angesehen und dann für meine Frau gemacht. Da die Kinderzulagen alle auf sie laufen und sie nicht soviel verdient, ist die Förderquote sehr attraktiv, der Staat verdoppelt in etwa ihre Einzahlungen. Damit ist das interessant, selbst wenn man davon ausgeht, daß die Versicherer viel vom Rahm abschöpfen.
Bei mir haben wir davon Abstand genommen. Man muß es eben individuell betrachten. Und der Anbieter, bei dem wir abgeschlossen haben, schneidet bei diesen ganzen kritischen Berichten meistens noch als einziger einigermaßen glimpflich ab (Union Investment).
Man kann das sicherlich als Verarsche betrachten, wenn man sieht, daß sich die Anbieter dabei dumm und dusselig verdienen. Aber es ändert nichts an der demografischen Entwicklung, es ändert nichts daran, daß die gesetzliche Rente in 20, 30 Jahren nicht mehr über eine minimalistische Existenzsicherung hinausgehen wird, denn mehr Belastung wird man den Aktiven nicht zumuten können. Deshalb lohnt es sich m.E schon, da mal zumindest einen Blick reinzuwerfen. Denn wenn Du mal im Rentenalter bist, dann kannst Du soviele Suchwörter bei Google eingeben wie Du willst, dann ist es jedenfalls zu spät.
LG

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Hallo Claudia,

ich bin der Meinung, das Versicherungen zunächst das abdecken sollten, was existenzbedrohend ist.

Wenn dann noch Kohle da ist, kann man das diffuse Sicherheitsbedürfnis, die (Rechts)Streitlust, die deutsche Vollkaskomentalität und die Provision des Versicherungsvertreters bedenken ;-).

Ich halte für sinnvoll und habe:

Privathaftpflicht-, Kfz-Haftpflicht-, Riskolebens-, Wohngebäude- und Familienunfallversicherung.

Gruß

Ralf

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Hallo,

zunächst mal gibts die, wo man nicht aus kann:
Krankenversicherung (Pflicht)
Kfz-Haftpflicht (Pflicht)

Muß ist alles, wo es existenzbedrohend werden kann.
Privat-Haftpflicht (nicht teuer, normalerweise < 100/Jahr für die Familie)
Wohngebäudeversicherung (Feuer, Leitungswasser, Sturm) (Basisschutz ohne Optionen billig, meist < 200€/a)

Empfehlenswert finde ich noch
Berufsunfähigkeit (wenn man nicht Beamter ist und seine Jahre für die Mindestversorgung voll hat)
evtl. Risiko-Lebensversicherung zur Absicherung der Kinder
Riester-Rente (bei 2 Kindern gute Rendite durch hohen Förderanteil)

Eventuell sinnvoll, weil es teuer werden kann, aber nicht essentiell, da nicht existenzbedrohend im Schadenfall:
Hausrat
Zusatz-Krankenversicherung, insbesondere Auslandsreise-KV.
Kfz-Kaskoversicherung (bei hochwertigerem Auto)

Weniger sinnvoll, da Risiken schon anderweitig abgedeckt oder schlechtes Verhältnis Prämienhöhe zu Leistung:
Kapital-Lebensversicherung (magere Rendite)
Unfallversicherung (i.a. zu teuer für das abgedeckte Risiko)
Zusätze zur Basis-Gebäudeversicherung (Glasbruch...) (zu teuer)
Rechtschutzversicherung (i.a. zu teuer für das abgedeckte Risiko)
Reisegepäckversicherung (zahlt nie)
Auto-Insassenunfallversicherung (Risiko außer in exotischen Fällen schon abgedeckt)
sonstige Neuerfindungen der Versicherungswirtschaft, um Eltern das Geld aus der Tasche zu ziehen (Ausbildungsversicherung....)

LG

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Ich danke euch für eure Antworten. Noch ne Frage. Was meint ihr damit, dass ne Unfallversicherung zu teuer für das abgedeckte Risiko ist?

Ach, Riester hab ich übrigens auch noch#schein

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Hi,
Krankenversicherung: wenn du privat versichert bist wird sich da nicht viel ändern lassen. Zurück in die gesetzliche gehts ja kaum, und ein WEchsel in eine andere private ist meistens Unsinn, weil Altersrückstellungen zumindest zu großen Teilen verloren gehen. Dann wird es später so richtig unschön teuer. Das einzig realistisch erscheinende wäre ein Wechsel innerhalb des gleichen Versicherers in einen günstigeren Tarif (natürlich mit weniger Leistung und/oder mehr Zuzahlung verbunden). Ob das bei dir geht und etwas bringt kann ich dir natürlich nicht sagen.

Wenn du für all das zusammen 600 Euro im MOnat zahlst sehe ich auch nicht wirklich, was daran so extrem teuer sein soll. Die Eigenbeteiligung von meinem Mann für seine PKV liegt schon bei sehr deutlich über 200 Euro im Monat.

Eigentlich bringt das auch gar nichts, das so zu vergleichen. Klar, 600 klingt nach einer Menge, aber die meisten, die sich darüber wundern "vergessen" wohl die Abzüge vom Gehalt für die gesetzliche KV. Die es bei dir ja dann nicht mehr gibt.

Unabhängig von Krankenversicherungen (die braucht man nun mal) gilt bei Versicherungen das Prinzip, dass man alles absichern sollte, was einen finanziell ruinieren kann.

- ganz oben: private Haftpflicht
- ganz oben: Berufsunfähigkeit
- je nach Situation (Kinder, Haus abzuzahlen...der Single ohne für ihn wichtige Erben ist da ein anderer Fall): Risikolebensversicherung
- je nachdem, was man hat - in meiner Studentenbude war diese Versicherung eher unwichtig-: Hausratversicherung
- je nachdem halt: Wohngebäudeversicherung, wer kein Eigentum hat braucht die natürlich nicht (bzw. zahlt die m.W. nach über die Nebenkosten)

Und dann kommen irgendwann Dinge wie Rechtschutzversicherungen, Krankenzusatzversicherungen usw. usw. - nice to have, aber eben nicht wirklich super wichtig.

Beim Auto ist die Haftpflicht natürlich zwingend, alles andere muss man halt gucken - einen 15 Jahre alten Golf muss man nicht mehr vollkaskoversichern...oder doch, wenn man wie ich mal den fall hatte, dass die Vollkasko praktisch genau so viel gekostet hat wie die Teilkasko gekostet hätte...ob man da noch sparen kann kann man im Internet herausfinden, uns hat ein Wechsel des Anbieters eine Ersparnis von deutlich über 200 Euro im Jahr gebracht. Bei vergleichbarer Leistung natürlich.

Wie gesagt, die 600 klingen viel, aber wenn ich mal wirklich ALLES zusammenrechne (wir zahlen für zwei Kinder noch die freiwillige gesetzliche Versicherung) kommen wir auf deutlich mehr - ohne Altersvorsorge. Wenn ich die Krankenversicherung außen vorlasse ist es auch ein sehr stattlicher Betrag (Berufsunfähigkeitsversicherungen sind halt teuer, und wir haben jeder eine).

Viele Grüße
miau2