Hallo Urbianer,
ich hab mal wieder eine Frage....
Heute war ich bei IKEA und wurde plötzlich ausgerufen, ich möge doch bitte zu meinem Auto kommen.. Als ich rausekommen bin, stand eine Frau da und hat mir gebeichtet, dass ihr Sohn seine Türe in mein Auto gerammt hat. Die Delle ist recht klein, was blöd ist, der Lack ist 1 Euro Stück groß bis aufs Metall abeschabt...
Ich habe mich dann zu Hause mit ihrer Versicherung in Verbindung gesetzt und soll jetzt Fotos vom Auto und einen Kostenvoranschlag schicken. Da ich so einen Schaden noch nie hatte, dachte ich, das wäre der normale Weg.
Jetzt hat sie mich vorher angerufen und durchklingen lassen, ob wir es nicht evtl. unter uns regeln können. Ich habe weder zu- noch abgesagt. Wir sind jetzt so verblieben, dass ich morgen von meiner Werkstatt einen Kostenvoranschlag hole und mich dann nochmal melde.
Mein Auto ist jetzt 10 Jahre alt und ich werde den Schaden nicht reparieren. Ich werde mir einen Lackstift kaufen und dafür sorgen, dass mir die Stelle nicht rostet. Aber: Mein Auto hätte ein paar andere Sachen, die ich machen sollte (Bremsbeläge, Ölwechsel....) und ich könnte das Geld schon brauchen... Ausserdem steht grad ein neuer Kühlschrank und ein Bodenbelag an.... Versteht mich nicht falsch, ich möchte niemanden ausnutzen und würde mich über das Extra Geld wirklich freuen, aber ich habe Skrupel irgendwie.
Ich möchte auch nicht, dass die Frau für ihre Ehrlichkeit bestraft und hochgestuft wird - aber auch nicht, dass sie mir evtl. fast 1000 Euro in die Hand drückt. Ich weiß nicht, was ich von der Versicherung bekommen würde, aber was ich schon so gehört habe, sind die da ziemlich großzügig....
Was würdet ihr tun? Den offiziellen Weg über die Versicherung wählen und damit jemanden bestrafen, der sich ohne weiteres hätte aus dem Staub machen können - oder einen Kostenvoranschlag und sich dann preislich human in der Mitte treffen?
Bitte helft mir mal, obwohl ich nichts getan habe, fühle mich irgendwie schuldig und die Frau tut mir leid.
Lg
Schadensfall am Auto - Gewissenfrage - wie regeln?
Sie bzw. halt ihr Kind hat den Schaden nunmal verursacht.
Dir steht es frei, es reparieren zu lassen oder Dir die Reparaturkosten auszahlen zu lassen. Dein Auto hat ja dadurch auch einen Minderwert bei einem evtl. Verkauf.
Hallo vwpassat,
Dass es mir rein rechtlich zusteht, weiß ich, aber ich würde mir an ihrer Stelle auch wünschen, dass man sich außerhalb der Versicherung günstig einigen kann.
Ich kann doch nicht in bar soviel Geld von ihr verlangen, mit Sicherheit ist so eine Reparatur schweineteuer. Ich komm sicherlich schlechter weg als über die Versicherung - aber mein Gewissen plagt mich....
Hallo,
sooooo teuer wird das nicht. Ich hatte den Fall selbst erst vor ein paar Wochen. Meine Beifahrertür hab ich gegen den nigelnagelneuen Hyundai meiner Nachbarin gehauen. Kosten: 740 Euro knapp. Und das war ein wirklich fabrikneues Auto *umfall*.
Ich hab es über die Versicherung abgewickelt, mich stört die Hochstufung nicht, die eh erst ab Januar gilt, weil ich mein Auto im August eh abgebe.
Meine Versicherung prüft allerdings auch ob es billiger wäre für mich, den Schaden selbst abzuwickeln (was in dem Fall natürlich nicht zutraf). Die Versicherung deiner "Gegnerin" wird sowas mit Sicherheit auch machen.
Also hin zur Werkstatt ;)
Liebe Grüße,
Karin
Hallo mirja,
einen Schadensfall über die Versicherung abzuwickeln, ist ja keine 'Strafe' für die Verursacherin und eine eventuelle Hochstufung bringt sie nicht um.
Wenn Du also Geld sehen magst, lass es über die Versicherung laufen - ohne schlechtes Gewissen.
Wenn du etwas Gutes tun willst, kauf einen Lackstift und lass Dir die Kosten dafür von der Verursacherin ersetzen - mit dem Gefühl, eine gute Tat vollbracht zu haben.
Ich persönlich würde, oberflächlich wie ich bin, das Ganze (neben dem Sympathiefaktor) davon abhängig machen, welches Auto die Gegnerin fährt. Bei einer teuren Karosse würde ich mir wenig Gedanken um bittere Not machen . . .
Viele Grüße
Ralf
Meinem Mann ist sowas letztes Jahr passiert.
Ein Rentner ist ihm ins Auto gefahren mit seinem Neuwagen
Er wollte es auch privat abwickeln.
Ich bin dann zur Werkstatt gefahren und hab mir einen Kostenvoranschlag machen lassen.
Waren irgendwie 700 bis 800 Euro.
Wir waren froh das er das so regeln wollte, denn wir wollten das Auto sowieso eine Woche später verkaufen
Mit dem Schadensgeld haben wir mehr gehabt als erhofft
Hallo,
solche "kleinen" Schäden hatte ich bisher am Auto noch nicht (also schon, aber die Leute sind logischerweise abgehauen).
Aber auch bei den größeren Schäden, die ich bisher hatte, hätte ich mich unter Umständen auf eine Einigung eingelassen, WENN mir die Leute nett, freundlich und zuvorkommend begegnet wären.
Ich selbst hab mal meine Tür vor der Schule an das Auto einer anderen Mutti geknallt (Windstoß), der Lack war nur oberflächlich angekratzt und keine Delle. Die Mutti hat abgewunken, als ich es ihr sagte und sich nachschaute. Das Auto sei eh nicht mehr das "neuste".
Sie war nett, hat dich ausrufen lassen und es gebeichtet.
Ich kenne es, wenn man die Kohle echt gut brauchen kann, aber hier würde ich es nicht machen ... Ich würde mir eine grobe Aussage einholen, was es kosten würde es machen zu lassen, ihr das sagen und einen verhältnismäßigen Obulus "einstreichen" und gut.
Außer es war eine Frau, der die Geldscheine förmlich aus der Tasche und der Karre quellen, dann nicht (weiter oben nannte ein User das gekonnt: Sympathiefaktor
)
Viele Grüße
Mel
Ob Du den Weg über die Versicherung oder direkt bestreitest ist für die Schädigerin doch letztlich egal (da sie den Schaden an die Versicherung erstatten kann).
Es macht für sie also doch nur einen Unterschied, wenn Du über die Versicherung mehr abrechnen willst als direkt.
Hallo parzifal,
ich möchte nicht mehr abrechnen. Welche Summe ich über die Versicherung bekomme, liegt nicht in meinem Ermessen, sondern liegt am Kostenvoranschlag.
Ich glaub, ich nehm den Mittelweg. Ich lass den Kostenvoranschlag machen und wir treffen uns human in der Mitte. Das ist fair und kommt beiden entgegen.
Soll ja Leute geben, die es auf solche Schadensfälle anlegen....... aber das ist echt nicht mein Ding.
Lg
"Ich möchte nicht mehr abrechnen."
Darum ging es ja auch nicht. Außerdem könntest Du auch nicht mehr abrechnen als die Schadenshöhe.
Wenn Du weniger willst als Dir laut KV zusteht ist das Deine Sache.
Ob die Abrechnung aber über die Versicherung läuft oder nicht ist letztlich egal. Darauf zielte mein Einwand.
Letzteres wäre natürlich für die Schädigerin einfacher aber eben nicht teurer.
Die Frau muss nicht unbedingt hochgestuft werden, denn sie kann auch an ihre Versicherungsgesellschaft zurückzahlen und somit die Stufung verhindern.
Ich hatte dass vor drei Jahren auch mal, allerdings hab ICH da jemandem mit meiner Tür eine Macke ins Auto gemacht.
Er hat einen Kostenvoranschlag machen lassen. Delle ausbeulen und lackieren kosteten da 250 Euro.
Ich würde sagen, du machst es ebenso. Laß den Schaden über KV schätzen und dann läßt du dir von der Frau das Geld geben.
Gruß Hezna
Ich weiß nichtmal, ob sie dewegen sofort hochegstuft werden würde.
Man wird ja nicht immer hochgestuft.
Ich würde es vom Wagen abhängig machen, auch unabhängig vom Alter.
Vor langen Jahren hatte ich einen uralten und rostigen Golf 1.
Da meldete sich auch eine Mutter, deren kleiner Sohn ihn auf dem Weg zum Kiga ein bißchen mit seinem Rad angekratzt hatte. Der Kleine stand da und konnte mich nichtmal ansehen, hätte fast geweint. Mir tat er total leid, er dachte wohl, ich würde ihn ausschimpfen
In diesem Fall habe ich echt alles abgelehnt, mir war es wirklich vollkommen egal, auf diesen Kratzer kam es bei dem Wagen wirklich nicht an.
Die Frau bestand aber auf eine Leistung und da ich sowieso gerade keinen Lack mehr hatte, habe ich mir das Geld dafür geben lassen und gut.
Als mir aber jemand hinten auffuhr und tatsächlich einiges gemacht werden mußte (was wir allerdings selbst gemacht hatten), habe ich es nach Plan laufen lassen, Gutachten, Kostenvoranschlag und Auszahlung durch die Versicherung.
Für deinen Wagen würde ich es eben auch individuell bewerten und dann auch so handeln. Was du nun tun sollst, kann ich dir echt nicht sagen.
Hallo,
vielleicht ist die Frage auch blöd und überflüssig - dann weißt mich ruhig darauf hin, aber spielt hier nicht auch das Alter des Kindes eine Rolle (deliktunfähige Kinder unter 7)? Könnte es also sein, dass die Versicherung sich generell quer stellt und darauf verweist (denn ich glaube, das eigenständige Öffnen einer Autotür auf einem Parkplatz fällt nicht unter Verletzung der Aufsichtspflicht)?
Wie gesagt, wenn das Unfug ist, dann sagt es mir ruhig.
LG Berna
Das wird nicht laufen, Stichwort Betriebsgefahr, der Halter muß im Zweifel für alles geradestehen, was mit dem Auto so angerichtet wird...
LG