Trennung und ALG II

Hallo,

vielleicht kann mir hier jemand helfen :-(

Ich habe mich im Mai 2011 von meinem Ehemann getrennt.
Zum 01.06.2011 ist er offiziell ausgezogen und damit begann der Ärger.
Wir haben 3 gemeinsame Kinder, ich lebe noch in dem gemeinsamen Haus (zur Miete),werde aber zum 01.10.2011 ausziehen.

Da ich erst am 01.09.2011 wieder arbeiten gehe, musste ich nun vorläufig ALG II beantragen.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon kein Geld, da mein Mann Alleinverdiener war und ich auch nach schriftlicher Aufforderung keinen Unterhalt für die Kinder bekommen habe.
Der Unterhalt fällt sowieso sehr gering aus (Jugendamt sagte mir ca. 160€).
Nun war ich im Juni beim Arbeitsamt und habe den Sachverhalt geschildert und das ich dringend Geld benötige.
Ich bekam dann einen Termin mit 1 Woche Wartezeit um meinen Antrag abzugeben.
Habe dann meinen Antrag abgegeben und hoffte, vielleicht einen kleinen Vorschuss zu bekommen.
Bekam ich nicht, da noch Unterlagen fehlten.
- Ummeldung meines Mannes ( ich hatte den Sachbearbeiter aber darauf hingewiesen, dass ich diese immer noch nicht von meinem Mann erhalten habe)
- Auflösung des Gemeinschaftskontos ( kann ich ohne Unterschrift meines Mannes nicht kündigen und er weigert sich)
- Nachweis über Antrag des Unterhaltsvorschusses
- neue Kontoverbindung
- Kontoauszüge ab März 2011

Auch dort habe ich den Sachverhalt geschildert und eigentlich schon um Geld gebettelt, bekommen habe ich nichts und mir wurde gesagt, dass der Antrag erst bearbeitet werden kann, wenn ich alle Unterlagen vollständig habe.
Meine Eltern haben mir dann ein wenig geholfen, aber nun sagen sie selbstverständlich, dass sie auch nicht mehr helfen können.

Nun hatte ich HEUTE endlich alle Papiere und bin wieder zum Arbeitsamt.
Ich habe so gehofft endlich wenigstens ein bisschen Geld zu bekommen.
Tja, bekommen habe ich wieder nichts.
Einen Termin habe ich nun morgen früh um 08.00 Uhr um meine restlichen Unterlagen einzureichen, aber die gute Dame meinte, dass im schlimmsten Fall mir die Leistungen nicht gewährt werden, weil die Kontoauszüge nicht exakt vom 01.03. 2011 sind.
Kontoauszüge waren es sowieso nicht, da mein Mann die alle mitgenommen hat.
Ich habe einen Ausdruck von der Bank bekommen,aber bis März 2011 können sie es nicht zurückverfolgen.
Und die Sachbearbeiterin meinte, dass ich das Gemeinschaftskonto alleine auflösen soll.
Das kann ich aber nicht :-(

Ich habe ziemlichen Bammel vor morgen.
Alles was ich möchte ist doch nur ein kleiner Vorschuss um mal wieder vernünftig einkaufen zu fahren.
Ich lebe seit dem 01.06.2011 eigentlich von nichts.
Mann zahlt nichts, Arge zahlt nichts.

Ich bin froh, dass meine Miete auf Antrag gezahlt wurde.
Aber die Energieversorger gingen natürlich auch leer aus und lange halten diese auch nicht mehr die Füße still.

Ist das seitens der Arge denn alles so richtig?
Kann ich das mit dem Vorschuss morgen wieder vergessen?

Langer Text, ich hoffe, dass ihr alles so verstanden habt und ich vielleicht ein paar Ratschläge bekomme.

Grüße,
Wibke

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Hallo Wibke,

kommst Du denn an das Geld vom Gemeinschaftskonto?

LG, Andrea

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Hallo Andrea,

das "Witzige" ist ja, dass auf das Gemeinschaftskonto mittlerweile gar keine Gelder mehr laufen.
Anfang des Jahres haben wir beschlossen,dass jeder sein eigenes Konto bekommt.
Mein Mann hatte sich ein eigenes Konto eröffnet, worauf nun sämtliche Gelder laufen.
Ich wollte im August mit meinem Konto nachziehen und so lange das Gemeinschaftskonto gerne behalten.
Ich habe zwar nun ein eigenes Konto und eigentlich sollte auch das Kindergeld seit diesem Monat auf mein neues Konto gehen.
Es ist aber nicht auf mein Konto gegangen,sondern für diesen Monat noch einmal auf das Konto meines Mannes.
Die Familienkasse sagte mir nun heute,dass ab August das Kindergeld auf mein Konto geht.

Ich habe das Kindergeld von Juni und Juli noch nicht von meinem Mann erhalten.
Das sind mal eben 1116€.
Da mein Rechtsanwalt nicht gerade der Schnellste ist, zieht sich das nun auch in die Länge.

Und mein Mann will den Brief für die Bank einfach nicht unterschreiben.
Frag´mich nicht warum.Ich habe keine Erklärung dafür.
Genauso wenig, warum ich das Kindergeld nicht erhalten habe.
Es geht hier ja auch um seine Kinder.

Ich weiß,dass natürlich in erster Linie der Kindsvater für den Unterhalt verpflichtet ist,aber der rührt nicht einen Finger.

Grüße,
Wibke

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Ich hatte seinerzeit das gleiche Problem, die Bank hat sich geweigert, das Konto aufzulösen.

Meine Vorgehensweise: ich habe den Dispo (damals 15.000 Euro) ausgereizt, bis die das Konto gekündigt haben :-)

Gruß

Manavgat

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Irgendetwas stimmt doch hier ganz gewaltig nicht.
Bisher habt ihr also keinerlei staatliche Hilfen bekommen als 5-Personen-Haushalt mit einem Verdiener. Und nun schafft es dieser eine Verdiener gerade mal 160€ Unterhalt für 3 Kinder zu zahlen? Was ist passiert? Arbeit verloren? Hat er noch mehr Kinder bekommen?

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Hallo,

doch, wir haben staatliche Hilfe erhalten.
Aber durch die Trennung sind diese nun weg und er hat sein Arbeitsentgelt und muss davon laut Jugendamt 160€ Unterhalt zahlen.

Soweit ich weiß hat er Arbeit und mehr Kinder hat er meines Wissens nicht *hoffe ich*

Grüße,
Wibke




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Insgesamt 160 Euro für 3 Personen? Das kann nicht hinkommen. Normal kriegst du für 1 (!) Kind 113 oder 130 Euro (bin mir grad nicht sicher, glaube letzteres). Oder meinten die, dass er wegen seines geringen Verdienstes nicht mehr als insgesamt 160 Euro zahlen kann bzw. ihm nicht mehr zumutbar ist? Dann bekommst du eigentlich den Rest als Vorschuss vom Jugendamt.

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Wende Dich umgehend an:

www.tacheles-sozialhilfe.de


Des weiteren: nimm einen Beistand (eine Person Deiner Wahl) mit zum Termin und führe sichtbar Protokoll. Verweigern sie Dir Leistungen, dann verlange umgehend die/den Fachvorgesetzte/n zu sprechen.

Lass Dir nichts gefallen.

Gruß und alles Gute

Manavgat

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Vorgeschichte: Die Arge hatte mich in der Schwangerschaft auch ziemlich hängen lassen. Ich war einen Monat rausgefallen, da meine Eltern mir in genau diesem Monat Unterhalt zahlen konnten. Statt, dass sies einfach an die Arge überweisen und die das weiterlaufen lassen, musste ich erst "kündigen" und dann nen neuen Antrag stellen. Ich hatte alles abgegeben, da fehlte dann aber was von meinem alten AG. Das kam erst sehr spät und nach zig Anrufen und mehreren Besuchen dort. Als das abgegeben war, hab ich zwei Tage später bei der Arge angerufen und gefragt. "Ja, es ist alles da, ich setze mich sofort dran." Ne Woche später hab ich wieder angerufen. Mein Sachbearbeiter im Urlaub. Kollege "Ne, ich brauch noch was von vor 5 Jahren. Da hatten Sie mal Zinsen...." ACHJA! Da hab ich auch von nem 400-Euro-Job gelebt und nebenbei Schule gemacht. Um nicht vom Staat leben zu müssen, gingen halt meine Ersparnisse drauf. Also wieder zur Bank. Ich hatte über einige Wochen kein Geld (bis auf 75 Euro Taschengeld von Oma und Großtante) und davon sollte man sich als Schwangere gesund ernähren, Miete zahlenund die Arztbesuche wahrnehmen (mein Arzt hat seine Praxis ca. 25 km weit weg, die Zugfahrt kostet um die 13 Euro für hin + zurück).

Ergo: Ich hab weinen beim Sozialdienst der katholischen Frauen angerufen, da ich ein paar Wochen später meinen Termin wegen der Erstausstattung dort hatte. Ich hab gefragt, ob wir den Termin vorziehen können, weil ich nen leeren Kühlschrank habe und ständig von der Arge vertröstet werde. Habe direkt für den Nachmittag nen Termin dort bekommen - und erstmal 50 Euro in die Hand, damit ich endlich mal wieder satt werde! Versuchs doch mal da und frag, ob sie dir auch helfen können.