Hallo!
Vielleicht kennt sich ja jemand aus - wie ist das denn mit Bewerbungskosten für Kinder, die noch in der Schule sind (also weder eine eigene Steuererklärung machen, noch irgendwie arbeitslos/arbeitssuchend gemeldet sind) und gerade zum Bewerbungsmarathon auf heißbegehrte Studienplätze starten?
Das Ganze stellt sich als voraussichtlich sehr teuer heraus (da deutschlandweit mit Aufnahmetests etc.)...
Gibt es da eine Möglichkeit der teilweisen Unterstützung/Absetzbarkeit?
Natürlich zahlen wir das, aber es ist sehr eng und wenn es eine Regelung seitens des Arbeitsamtes oder Finanzamtes gibt oder so, würde das schon helfen. Zumal die Zusagen erst sehr spät kommen und man sich somit an mehreren Unis gleichzeitig bewerben muss 
(PS: es geht nicht um normale Portokosten oder Bewerbungsfotos, sondern um Bearbeitungsgebühren, die schon fällig werden, um sich überhaupt bewerben zu DÜRFEN 
und Anreisen durch ganz Deutschland. Dummerweise macht es der Doppeljahrgang 2012 und die gleichzeitige Abschaffung der Wehrpflicht nicht leichter, einen der Plätze zu ergattern)
Für Tipps wäre ich dankbar,
Gruß, liki
Kennt sich jemand aus? Bewerbungskosten Kinder
Alle Kosten, die Kinder verursachen, können nicht abgesetzt werden. Sie sind bereits mit dem Kindergeld abgegolten.
LG
SINI
Das würde ich nicht ganz so unterschreiben.
Meiner Meinung nach kann man Bewerbungskosten (also auch Fahrtkosten usw.) des Kindes als vorweggenommene Werbungskosten des Kindes selber (also nicht bei den Eltern, sondern beim Kind dann) geltend machen.
Das heißt, wenn das Kind später selber mal eine eigene Steuererklärung macht, dann diese Kosten da mit drauf setzen als vorweggenommene Werbungskosten.
Man kann Kinder in der Steuererklärung absetzen.
Beispiel Eltern- und Hortbeitrag, ebenso Schulmaterial oder wenn man Kinder privat krankenversichern muss.
Bewerbungskosten, weiß ich, kann man für sich selbst absetzen, ich würde es trotzdem probieren. Ich würde das mit einreichen, das FA streicht so oder so, wenn Rechnungen beiliegen, die keine Berücksichtigung finden.
LG
Bewerbungskosten für Kinder zählen zu den Unterhaltskosten und sind, sofern für das Kind noch Kindergeld bezogen wird, damit abgegolten.
Im Allgemeinen gilt aber immer: Sind höhere Kosten angefallen, die die Jahreseinnahme des Kindergeldes übersteigen, kann man versuchen, die Differenz (mit Belegen) beim Finanzamt geltend zu machen.
Du kannst es selbst nicht in der Steuererklärung ansetzen, da, wie schon geschrieben, nur eigene Bewerbungskosten anerkannt werden. Du wirst auf der Anlange "K" auch keinen Bereich finden, wo man das eintragen könnte.
Das Arbeitsamt springt nicht in allen Fällen ein. Für mich musste das Arbeitsamt damals auch mal eine Leistung tätigen, diese war aber Abhängig vom Verdienst meiner Eltern.
Zum Thema Finanzamt kann ich Dir noch einen Tipp geben. Ruf da mal selbst an. Meistens sind die Sachbearbeiter sehr nett und behilflich und klären (auch im eigenen Interesse) gern vorher Fragen, bevor sie da mit einer Flut von unnötigen Belegen bombadiert werden.
LG Janette
Danke, Janette, für den Tipp. ich werd mal beim Finanzamt anrufen.
Gruß, liki
Hallo,
aktuelle Rechtsprechung ist, dass die Kosten für ein Erststudium steuerlich geltend gemacht werden können, aber nicht bei der Steuererklärung der Eltern sondern für eine spätere Einkommenssteuererklärung der Kinder selbst.
Die Kosten sind quasi vorweggenommene Werbungskosten und müssen jedes Jahr als "Verluste" gegenüber dem Finanzamt erklärt werden, sodass diese offiziell festgestellt werden. Mit dem ersten steuerpflichtigen Einkommen können diese Werbungskosten dann abgesetzt werden.
Aber Achtung, man munkelt in der Finanzverwaltung, dass der Gesetzgeber dieses neuen Rechtsprechung durch Änderung der Gesetzeslage beikommen wird und es vielleicht dann später doch nicht mehr anerkannt wird. Aber versuchen sollte man es jedenfalls.
VG,
kitty
Das habe ich ja noch nie gehört, außer in einem Beitrag weiter oben. Interessant. Danke schön!
Gruß, liki
Hallo,
ja, die Rechtsprechung des Bundesfinanzhof ist noch keine 3 Monate alt, deswegen dürfte es den meisten noch nicht bekannt sein, außer wenn man sich damit beschäftigt (oder beschäftigen muss). Das Problem ist, dass sich aus dem Wortlaut des Einkommensteuergesetzes das eigentlich gerade nicht ergibt und das Gericht eine wirklich leicht merkwürdige Begründung gefunden hat um die Erstattungsfähigkeit festzustellen.
"Der Staat" meinte dazu nur, dass er dafür kein Geld hat (ist ja nichts neues 
) und deswegen kann es gut sein, dass das Parlament das Einkommensteuergesetz dann entsprechend ändert, dass die Geltendmachung dieser Kosten nicht mehr erlaubt ist.
Aber bis dahin... wir haben schließlich nichts zu verschenken, oder?
VG,
kitty
Hallo!
Wir sind in einer ähnlichen Situation. Unser Sohn ist gerade in der 13. Klasse und hat sich deutschlandweit um ein duales Studium beworben. Ich hatte mir auch Sorgen gemacht, wie das kosten würde.
Zuerst fand in der Schule schon eine Berufsberatung statt. Die Dame erzählte ihm, dass er für jede Bewerbung 5 Euro erhalten würde und auch die Kosten für die Vorstellungsgespräche anteilig erstattet würden. Das wäre jedoch ziemlich viel bürokratischer Aufwand.
Dann hat mein Sohn sich bei ca. 10 Firmen online beworben und bei weiteren 10 per Post. Da er so ein gutes Zeugnis hat, hatte er nur Einladungen zu Tests, Vorstellungsgesprächen etc. bekommen. Und fast alle Firmen haben direkt angeboten, die Fahrtkosten bei einer Entfernung von mehr als 50 km zu übernehmen.
Das finde ich ja mehr als klasse :)
Er wurde dann direkt nach Stuttgart eingeladen, was von uns sicher 500 km entfernt ist. Dort fand an einem Tag direkt der Test und das Vorstellunsggespräch statt, so dass nur einmal dahin gefahren werden musste. (Am nächsten Tag hatte er dann schon die telefonische Zusage - nur mal so am Rande).
Bis dann allerdings der Vertrag da war, hatte er noch zwei weitere Vorstellungsgespräche. Wir haben dann ca. 500 Euro an Fahrtkosten vorgestreckt und diese inzwischen vom ersten Unternehmen nach ca. 8 Wochen erstattet bekommen. Auf die anderen warten wir noch. Ich hoffe, das klappt ebenso.
Im Endeffekt hatten wir wirklich sehr geringe und überschaubare Bewerbungskosten für unseren Sohn und dieser hat einen genialen Studienplatz :)
urbani