Hi zusammen!
Aus aktuellem Anlass beschäftigt mich folgendes Thema sehr. Eine Freundin von mir bekam einen Job nicht, weil sie in den nächsten Jahren evtl. Kinder kriegen könnte, obwohl sie momentan keine konkreten Pläne in diese Richtung hat. Dabei beträgt die Elternzeit in L nur 6 Monate (zusammen mit Mutterschutz ergeben es max. 11 Monate), was ich selbst für einen Arbeitgeber erträglich finde.
Ich persönlich finde es ganz schlimm, dass man als junge Frau oftmals bei Bewerbungen ausscheidet oder nicht interessant für den Arbeitsmarkt ist. Natürlich sind über Jahre fehlende Mitarbeiter nicht sehr wirtschaftlich und Mütter auch oft nicht flexibel was Arbeitszeiten angeht.
Aber müsste es nicht langsam mal einen anderen Denkansatz dafür geben? Wenn von heute auf morgen keine Frau mehr Kinder bekommt, ist es mit unserer ach so tollen Wirtschaft und Menschheit sowieso bald vorbei. Und es sind bisher immer noch nur die Frauen, die Kinder bekommen können. Ist es richtig dafür von vorneherein gebrandmarkt zu sein? Mich ärgert das unglaublich.
LG, Sandra
Bessere Lobby für Frauen in gebärfähigem Alter?
>>>Bessere Lobby für Frauen in gebärfähigem Alter? <<<
Ich bin ja deiner Meinung, aber wer sollte sich da als Lobby starkmachen?
Das frage ich mich auch. Aber irgendwie kann das doch alles nicht sein. Da sitzt ein arroganter A... und sagt dir, dass er dich nicht einstellen will, weil du evtl. Mutter werden könntest.
Vielleicht ist es an uns Müttern, unsere Kinder anders zu prägen, denn dieser A... wurde schliesslich auch von einer Frau geboren.
Was erwartest Du denn?
Dass der A........... Dich am A.... leckt, weil Du in den nächsten 10 Jahren 3 Kinder bekommst und 1 Jahr arbeitest?
Das hat sicher nichts mit arrogant zu tun, eine Firma leiten ist viel mehr als ein Hormonschub.
>>>Aber müsste es nicht langsam mal einen anderen Denkansatz dafür geben? <<<
Von wem?
Der Thread weiter unten ist ein gutes Beispiel, warum (vermutlich gerade in kleinen Firmen) manche AG lieber keine Frauen im gebärfähigen Alter einstellen.
http://www.urbia.de/forum/28-finanzen-beruf/3404220-wichtig
Von wem?
Tja, gute Frage! Von uns allen, oder? Schliesslich wurde jeder von uns von einer Frau geboren. Dass sich das aber nicht umsetzen lässt, ist mir schon klar. Quoten werden auch nichts bringen und halte ich auch nicht für eine gute Idee.
Und wenn diese Dame keine Arbeit angenommen hätte, weil sie eventuell schwanger werden könnte, wäre das richtiger gewesen?
Sinnvoller wäre es wohl, die Männer mehr in die Verantwortung zu nehmen - Elternzeit, Kinderkranktage, Betreuung - dann wären nicht immer nur die Frauen sigmatisiert.
Hallo,
ich bin mittelalt, habe drei Kinder, bin nicht mehr gebärbereit und keinen Arbeitgeber gefunden, der sich auf Dauer darauf einlässt UND meinen Ansprüchen genügt.
Also verdiene ich jetzt Geld ohne Arbeitgeber. Das geht sehr gut.
Ich brauch keine Lobby.
Gruß
Hallo,
würde mir jemand sagen, dass er mich nicht einstellen würde, weil ich im gebärfähigen Alter bin, würde ich ihn erstmal auf Schadensersatz verklagen, denn das ist klar europarechtswidrig .
Dann bin ich aber der Meinung, dass es nicht Aufgabe der Arbeitgeber ist, das auszubaden, was die Politik verbockt. Hierzulande scheint die Vereinbarkeit von Kind und Arbeit für alle so exotisch zu sein wie Schnee im Sommer. In anderen Ländern mit einem ganz anderen Selbstverständnis läuft das ganz anders.
Ich bin der Meinung, dass es sich gerade in der aktuellen Wirtschaftslage die Unternehmen nicht leisten können, auf die gut ausgebildete junge Frauengeneration zu verzichten, aber gerade kleineren Arbeitgebern kann ich es nachfühlen, wenn diese sich nicht dafür verantwortlich fühlen, das Benachteiligungsproblem zu lösen, weil da hängt halt oft auch mehr als nur eine Existenz dran.
Und leider muss ich auch feststellen, dass das Image der Frauen im gebärfähigen Alter eben auch ganz schnell wegen so einiger Vertreterinnen dieser Art leidet, nämlich dann, wenn man als Arbeitgeber merkt, dass es sich mit der Loyalität indirekt proportional zum schwangerschaftsbedingten Bauchwachstum verhält.
VG,
kitty
Hallo,
ich selbst arbeite in der Pflege und diese besteht ja in der Regel zu mindestens 90-95% aus weiblichen Kräften.
Dort kann es natürlich mal schnell passieren das auf Station gleich 3 Pflegekräfte schwanger sind und das ist für den AG sehr schlecht.
Aber er muss damit rechnen. Da es ein Frauenberuf ist.
Als ich schon in Elternzeit war, waren gut 90 Pflegekräfte gleichzeitig schwanger und das bei ca. 1000 Mitarbeitern.
Und meine Schwester hat im Oktober eine neue Stelle angefangen - (Steuerbüro) - dort hat man ihr erzählt, das sie mit 27 Jahren die große Aussnahme ist. Da der Chef nur noch Frauen ab Mitte/Ende 30 einstellt, da diese meistens dann schon ihre Familienplanung abgeschlossen haben.
Ich persönlich kann die AG verstehen, aber ich finde auch es kommt drauf an welchen Beruf man ausübt. Ich als KS werde immer eine Arbeitsstelle finden, da sie gesucht werden.
Bürokauffrauen haben es da ggf. schon schwerer, da es viele von ihnen gibt und sie meistens nur Vormittags arbeiten wollen.
MfG Diana
Kuscheldenken legt man irgendwann ab, wenn es einem immer wieder passiert, dass man mit Mühe und Not ein Geschäft durch Ausfälle am Laufen hält und auch noch für andere Mitarbeiter eine Verantwortung (Arbeitsplatzerhalt) zu tragen hat.
Fairness muss von allen Seiten kommen. Aber da nun mal jeder seine ganz eigenen Interessen vertreten muss, kommt man halt selten zusammen.
Es interessiert keinen Arbeitnehmer wie es ohne ihn weitergeht, wenn er/sie ausfällt.
Also plant ein Arbeitgeber ohne Emotionen und nur mit Kalkül. Und da schneiden eben Frauen entsprechend schlecht ab. Schon allein aus dem Grund, weil sie in den seltensten Fällen genug Biss haben und gleich umfallen, wenn es "schwierig" wird.
Hallo Sandra,
ich denke, vor allem die Mütter müssen flexibler werden.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn man mit einer für beide Seiten interessanten Lösung kommt, AG sehr kooperativ sind. So wurde mein befristeter, im Mutterschutz auslaufender Vertrag verlängert, weil ich GEMEINSAM mit meinem AG einen Weg gefunden habe.
Solange sich aber die Mehrzahl Frauen als die allein-kompetenten Kindererzieher hält, wird sich meiner Meinung nach nicht viel ändern.
Grüße. Leni
So sieht es aus!
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Solange sich aber die Mehrzahl Frauen als die allein-kompetenten Kindererzieher hält, wird sich meiner Meinung nach nicht viel ändern.
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Und sie der Meinung sind, daß man jahrelang zuhasue beim Kind sein muß.
Man muss es aus Arbeitgebersicht sehen. Dann sind Frauen einfach ein Risiko. Ich würde bei gleicher Qualifikation (oder ähnlicher) IMMER den Mann nehmen.
Und aus der Einstellung heraus entwickelt sich ein Teufelskreis, der dafür sorgt, dass Familie und Beruf unvereinbar bleiben.