Hallo,
wie ja schon der Titel suggeriert, geht es mir um das Thema "Überqualifikation" und dessen fragliche Existenz.
Bisher war ich immer der Meinung, Menschen, die nach einer Absage die Vermutung aufstellten, sie seien wohl "überqualifiziert" gewesen, würden letztere Aussage quasi als Euphemismus für diesen Misserfolg instrumentalisieren.
Nun war ich jedoch selbst das erste Mal auf Arbeitssuche, und zwar für die kommenden Semesterferien (ich bin derzeit noch Studentin). Ich habe mich bei zahlreichen Arbeitgebern beworben, zum Beispiel in der Gastronomie oder im Büro als Aushilfskraft.
Ich habe sehr penibel darauf geachtet, dass meine Bewerbungsunterlagen korrekt sind (vollständig, frei von jeglichen Rechtschreibfehlern, individuell und dennoch grob standardisiert). Auch inhaltlich hätte ich eigentlich überzeugen müssen. Ich hatte immer top Noten (Abi 1.1, beste 5% im Studium), habe ein paar Preise gewonnen, zwei Stipendien, soziales Engagement.
Jedoch bekam ich auf alle Bewerbungen (insgesamt wohl um die 25) nur Absagen. Entweder ohne Begründung oder mit dem Vermerk: "überqualifiziert".
Ich bin verwirrt - was wird denn nun von mir verlangt?
Wenn die Personaler mich wirklich für überqualifiziert halten, soll ich mich dann etwa selbst "abwerten", um meine Chancen zu erhöhen?
- Und wenn nicht; war diese Begründung dann eventuell auch bei mir nur eine Ausrede?
Wie kann ich die Personaler dazu bringen, mir nähere Gründe mitzuteilen? Ich weiß, dass sie dies ungern tun, weil sie sonst gegebenenfalls Probleme wegen des Antidiskriminierungsgesetzes bekommen könnten.
Liebe Urbanier, hat jemand hier einen Tipp für mich, wie ich doch noch zu einem Ferienjob kommen könnte?
Vielen Dank im Voraus und herzliche Grüße!
Lysosom.
"Überqualifiziert" - Mythos oder bittere Realität?
<<<Liebe Urbanier, hat jemand hier einen Tipp für mich, wie ich doch noch zu einem Ferienjob kommen könnte?>>>
Für ne Putzstelle weniger hoch stapeln, sollte es die "Überqualifikation" sein.
Sollte es dein hochgestochenes Auftreten sein, DAS vielleicht auch ablegen, sollte es darum gehn, Gläser von Tischen zu räumen.
e
"e"? soll ich das einsortieren? 
Em, wenn du dafür Platz findest? Grne. 
also für einen ferienjob habe ich das ehrlich gesagt noch nie gehört- andererseits kenne ich es auch nicht, daß man sich da so formell drauf bewirbt ,wenn man 4 wochen irgendwo jobben möchte...
ich habe bereits ein mal eine bewerbung mit dem Vermerk "überqualifiziert" zurückbekommen, obwohl ich sicher von meinen fähigkeiten für die stelle nicht überqualifiziert war.das war auch sicher nicht der grund, denn sie haben sicher jemanden mit mehr Erfahrung gesucht. aber formal konnten sie das so rechtfertigen und ich denke, die personaler geben lieber "überqualifiziert" an als "jemanden mit so wenig erfahrung können wir für so einen verantwortungsvollen poste nicht gebrauchen:)"
mein mann hat ein mal eine Bewerbung mit dem vermerkt zurückbekommen und wir haben und tierisch drüber geärgert. erst nach und nach wurde uns klar, daß sie es dort ernst gemeint haben und haben verstanden, was sie damit meinten.
der job wäre super gewesen für meinen mann - direkt nach der ausbildung. ABER- bei dem gehalt und den Arbeitsbedingungen hätte er es sicher nur ein paar monate gemacht um in diesen bereich mal reingeschnuppert zu haben - danach wäre es ihm sicher zu langweilig geworden, er hätte mehr geld verdienen wollen oder sich sonstwie anderweitig umgeschaut
von daher hatten sie recht ihn nicht 2-3 Monate einzulernen und ihn dann nach weitern 3 Monaten wieder ersetzen zu müssen...
wenn du dich also auf 2-3 monate semesterferienjob bewirbst, dann mach das doch nicht ganz so formell (um in ner kneipe zu jobben brauchen die doch nicht deine preise und stipedienbewilligungen:)
Hallo,
danke Dir!
Also einfach gewisse Dinge rauslassen?
Aber wollen die nicht meine Zeugnisse mitgeschickt haben (Abi, Prüfungen etc.), aus denen viele Dinge dann sowieso heraus gehen?
LG.
im ernst?
also als ich mich für kellenr-jobs beworben habe, hab ich dort angerufen, nen termin ausgemacht, bin hingegangen, haben die modaltiäten geklärt- wann, wie, wiviel und dann gingts los (allerdings war das nichts für mich und ich habe lieber in meinem fachbereich gearbeitet, was sich am ende auch als sinnvoller für mich erwiesen hat)
ich würde nie im leben auf die idee kommen, für nen semesterjob, be idem ich den bierumsatz an der theke steigern soll mein abizeugnis mitzuschicken...
aber vielleicht ist es diese "weltfremndheit", die den arbeitgeber abschreckt und dir dann lieber wohlwollende gründe für eine absage beschert?!
Hallo,
wenn du das alles so geschrieben hast (Preise, super Abi, super Student) würde ich dich auch nicht auf die beworbenen Stellen einstellen.
Du bist damit tatsächlich schlichtweg überqualifiziert für diese Art Job. Die Gefahr, dass du dich innerhalb kürzester Zeit tierisch langweilst und wieder gehst, ist einfach für den AG viel zu groß.
Was studierst du denn? Gibt es da keine Firmen, in denen du deine Qualifikation anbieten kannst.
Wenn du tatsächlich Gastronomie oder Büroaushilfe anstrebst, dann würde ich den ganzen Sermon, der dich zum intelligentesten Überflieger macht, schlichtweg weg lassen und nur den Werdegang (Schule, Abi, Studium) angeben.
Bei den beschrieben Jobs interessiert es nicht, wieviele Preise du gewonnen hast.
Viel Glück
Soundmouse
Danke Dir.
Ich studiere Medizin, und da gibt es leider wenige bis keine "Firmen", bei denen ich aushelfen kann. ;)
Die Arbeit im Krankenhaus bzw. in der Klinik wird meist nicht bezahlt, ebenso wenig in selbstständigen Arztpraxen. Dazu gibt es zu viele, die das Pflichtpraktikum im Rahmen ihres Studiums umsonst machen.
LG.
keine möglichkeit in der pflege?
Studenten sind vermutlich IMMER überqualifiziert für Arbeiten in der Gastronomie u.ä.
Von daher ist diese Argument Blödsinn.
Es werden sich wahrscheinlich mehrere auf diese Stellen bewerben und es werden wohl auch welche dabei sein, die schon mal in diesem Bereich gejobbt haben.
Vielleicht liegt es daran.
Im übrigen reicht ein knappes Bewerbungsschreiben, das ganze trallala wie Stipendien und Co. schreckt einfach ab.
**Studenten sind vermutlich IMMER überqualifiziert für Arbeiten in der Gastronomie u.ä.
Von daher ist diese Argument Blödsinn.**
Sorry, aber manche Studenten sind schlichtweg Fachidioten, die außer auswendig lernen nichts zustande bringen.
Ich hatte mal eine Auszubildende, die vorher studiert hat (und hinterher auch wieder) und nicht mal in der Lage war, eine Überweisung auszufüllen. Trotz Vorlage und mehrfachen Erklärungen. Sie konnte auswendig lernen, aber das Gelernte nicht anwenden.
Hallo,
vielleicht habe ichs überlesen, aber für was hast du dich denn beworben?
VLG
Für die Gastronomie (kellnern oder in der Küche) und als Aushilfskraft im Büro (abtippen, sortieren, telefonieren etc.)
;)
Für die Gastronomie brauchst Du Deine Abi- und Studiennoten nicht in den Vordergrund rücken.
Das ist da sicher nicht fördernd.
Evtl. bekommen die potenziellen AG ob ihrer Arbeitsbedingungen auch Angst, dass sie von Dir verklagt werden...........
Was den Ferienjob angeht, würde mich auch interessieren worauf du dich beworben hat und wo? Nicht zu tief stapeln bei der Jobauswahl, das ist mein Rat. Wer viel will bekommt auch viel.
Wenn du ungefähr sagst was und wo du studierst und was du jobmäßig machen willst, kann ich dir vllt ein paar Links schicken.
...Gehört nicht zum Thema aber
was studierst du denn? Ich habe mal in den Geistenswissenschaften nach Stipendien geguckt, weil mir alle sagten ich hätte gute Chancen und- es gab schlichtweg keine, auf die ich mich hätte bewerben könne.
Außer natürlich, ich wäre einer Partei beigetretet, eine Kirchengruppe oder sonstigem.
Was waren das bei dir für Stipendien? Ich habe in meinem Umfeld die Erfahrung gemacht, dass man in Chemie, Pysik, Wirtschaftsingenieur usw. Stipendien quasi mit Studieneintritt angeboten bekommt und für Wirtschaftlich weniger interessante Studiengänge, oder Studiengänge ohne eindeutiges Profil, sodass Unternehmen einen nicht binden können da in die Röhre gucken. Selbiges übrigens auch mit dem Deutschlandstipendium.
Sorry, dass ich das so in deine Frage poste
VLG
Hallo,
wie schon gesagt, Gastronomie und Büro als Aushilfskraft.
Wegen der Stipendien:
Ich studiere Medizin.
Und Du hast recht, die meisten Stipendiaten studieren ein wirtschaftlich oder naturwissenschaftlich ausgerichtetes Fach!
Ich habe mein erstes Stipendium zum Abitur als Preis verliehen bekommen. Es ist eher eine ideelle Förderung, d.h. man bekommt Workshops, Events, einen Mentor, Zuschuss für Telefon und Internet; Abonnements etc., aber keinen monatlich festen Betrag. Man kann sich auch selbst bewerben: http://www.e-fellows.net/STIPENDIUM
Allerdings wird dieses Stipendium von Wirtschaftsunternehmen finanziert (McKinsey, Telekom, Accenture...), sodass man als Geisteswissenschaftler auch hier mittelmäßige Chancen hat, wenn man das Stipendium nicht als Preis bekommen hat.
Aber versuchen kannst Du es ja auf jeden Fall, die Bewerbung ist kostenlos und überhaupt nicht aufwendig wie bei den Begabtenförderungswerken! Alles läuft online. Und vor allem die Community ist toll, denn die anderen Stipendiaten helfen Dir immer weiter, egal, ob Du eine Frage zu Jura, Wirtschaft, Medizin oder eben Literaturwissenschaft hast. Du brauchst jedoch sehr gute Leistungen.
Dann ist da noch die Studienstiftung des Deutschen Volkes, die ich Dir sehr ans Herz legen kann. Diese ist gänzlich unausgerichtet und fördert ALLE Studienrichtungen und ALLE Weltanschauungen/Religionen. Es wird nach Querdenkern, Persönlichkeiten gesucht und weniger nur nach Leistung (wie bei e-fellows). Die Bewerbung ist allerdings um einiges aufwendiger, Du musst sehr viele Unterlagen einschicken und zu einem Auswahlseminar anreisen, Du musst Vorträge halten und brauchst ein Empfehlungsschreiben von einem Professor etc. (obwohl, neuerdings kann man sich auch selbst vorschlagen, muss dann aber meines Wissens an einem bestimmten Test teilnehmen.)
Übrigens: Auch, wer nicht in einer Partei oder Kirchengemeinde aktiv ist, kann sich bei politisch und kirchlich ausgerichteten Stiftungen bewerben! Vor allem bei den poitischen sind nur etwa die Hälfte aller Stipendiaten auch in der entsprechenden Partei.
Was studierst Du denn? Ich kann durch mein Stipendium auf eine Datenbank zugreifen, die alle Stipendien beinhaltet und dort aufgrund von Angaben zu Studienfach und Art der Förderung nach geeigneten Stipendiengebern suchen. Wenn Du magst, kann ich das mal eben tun.
Wenn Du noch Fragen hast, helfe ich Dir gerne weiter.
LG
Wie würdest du reagieren, wenn du eine Reingungshilfe suchen würdest und die würde dir erstmal ihre Diplomzeugnisse oder ihre Promotion auf den Tisch legen?
Die Leute haben da keinen Nerv auf so überkandidelte.
Mensch, du suchst doch nur einen Hi-Wi-Job für ungelernte, irgendeinen Kleinkram eben.
Da würde ich mich auch nicht bewerben als ob ich einen hochqaulifizierten festen Job will, mit dem ich die nächsten Jahre meine Familie zu ernähren habe.
Also heutzutage weiß man wirklich nie, was die Personaler wollen.
Ich habe für ein 3Monatiges Praktikum einen Bewerbungstest vom feinsten hinlegen müssen.
Und für jeder Studentenjob gibt es hier bei uns 30-40 Bewerbungen in den ersten 2Studnen in denen das Inserat online ist.
Letztendlich weiß man ja, dass einem beim putzen das beste Abi nicht groß hilft ABER man möchte sich von den anderen 39 Bewerbern abgrenzen, Angagement und Zielstrebigkeit zeigen sowie eine gute Auffassungsgabe und Intelligenz.
HiWi (Hilfswissenschaftler)Job ist übrigens eine gute Idee, frag doch mal an der Uni ob die wen für Intensivkurse etc. suchen wenn du so gut bist. Dann kannst du was daraus machen und ein Tätigkeitsorientierter nebenjob möbelt den CV nochmal auf.
Viele Grüße und viel Glück!
Hallo,
das mit der HiWi-Stelle ist eigentlich eine hervorragende Idee.
Kenne auch einige, die das machen.
Aber geht das auch während der Semsterferien?
Vielen Dank!
LG
Ganz ehrlich- in sämtlichen Branchen in denen ich schon nebenbei gejobbt habe hätten wir so ne hochgestochene wie Dich nicht eingestellt...
In solchen Ferienjobs oder Zweitjobs muss man einfach mit anpacken können und ein sympatisches Wesen haben.
Da braucht man niemanden mit nem 1er Abi oder irgendwelchen Auszeichnungen im sozialen Bereich. Das können die Leute schon gerne haben, aber für solche Jobs ist das nebensächlich und interessiert niemanden-muss somit auch nicht extra hervorgehoben werden.
Solche Dinge kannst Du erwähnen wenn Du Dich mal für einen Hauptjob bewirbst aber doch nicht für einen Ferienjob.
Das Du überqualifiziert bist bezweifle ich ehrlich gesagt- ich denke eher diese Menschen die darüber bestimmen ob Du was bist oder nicht denken das gleiche wie viele die Deinen Text lesen:
Was will man mit so einer hochgestochenen, die wahrscheinlich in ihrem Leben noch keinen Tag richtig hart gearbeitet hat.
Sorry, klingt hart, aber das ist nun mal das was bei Dir rüber kommt. Und ich gebe an und für sich jedem Menschen eine chance sich zu beweisen. Doch so eine Bewerbung würde ich auch zur Seite legen. Da doch lieber die normale Bewerbung einer gleichaltrigen, die völlig normal ist und nicht ihre gesamten Vorzüge reinschreiben muss...
LG Mona
##
"Das Du überqualifiziert bist bezweifle ich ehrlich gesagt- ich denke eher diese Menschen die darüber bestimmen ob Du was bist oder nicht denken das gleiche wie viele die Deinen Text lesen:
Was will man mit so einer hochgestochenen, die wahrscheinlich in ihrem Leben noch keinen Tag richtig hart gearbeitet hat.
##
Ja, so empfinde ich das auch.
Überqualifiziert würde bedeuten, daß man für den Bereich schon viel zu weit ist.
Aber ob man nun wirklich kellnern kann?
Weiß man ja nicht, da könnte man auch als promovierter unterqualifiziert sein.
Kommt ja drauf an.
Und ich muß hier auch immer an die jungschen Medizinstudenten unserer Uni denken, die verwöhnten kleinen, denen Papi immer noch den Popo putzte, aber die aus lauter Arroganz im Erstsemester immer so gern in Kittel und mit Stethoskop in die Mensa kamen, ist schon recht albern.
1. Deine Bewerbungen sind für Aushilfsjobs im Büro oder in der Gastronomie viel zu aufwändig und detailliert (die Zeit, alles zu lesen und prüfen hat niemand - nicht für einen Aushilfsjob). Mach's kürzer und einfacher - am besten rufst Du direkt an. Vielleicht kriegst Du dann auch direkt einen Termin zum Gespräch. Ansonsten werden sie Dir am Telefon schon sagen, wie sie die Bewerbung wünschen.
2. Die potentiellen Arbeitgeber könnten befürchten, dass Du mit Deiner Super-Intelligenz und den Auszeichnungen nicht ins Team passt. Überleg mal - die Kolleginnen im Büro haben evtl. "nur" eine Ausbildung als Bürokauffrau. Die wollen sich nicht "unterlegen" fühlen müssen. Also lieber tief stapeln, nicht so tun, als würdest Du schon alles können und wissen.