Hallo zusammen,
ich würde gerne von euch wissen wie ihr bei folgendem Problem reagieren würdet bzw. ob ich eventuell überreagiere:
Ich habe vor 4 Monate in einem mittelständischen Unternehmen in der Buchhaltung angefangen. Wir sind (mit mir) insgesamt 3 Mitarbeiterinnen im Rechnungswesen. Mein Problem bezieht sich aber nur auf eine Kollegin, die genau ein Jahr vor mir angefangen hat und ca. 10 Jahre älter ist als ich (bin Anfang 20).
Ich habe das Gefühl, dass diese Kollegin mich kontrolliert und mir ständig Fehler unter die Nase reiben möchte. Dies äußert sich so, dass sie beispielsweise in meinem Schrank bzw. meinen Fächern "wühlt" und mir permanent Post-Its auf Unterlagen klebt die ich gerade bearbeite. Beispiel: Ich bearbeite die eingehenden Mahnungen. Auf die Mahnungen schreibe ich, nachdem ich sie überprüft habe, Notizen wie: "Wird mit dem nächsten Zahllauf am XX. bezahlt." und lege Sie erst ab, wenn die Rechnung tatsächlich bezahlt wurde. Am nächsten Tag habe ich allerdings ein Post-It auf dieser Mahnung kleben mit "Was ist damit? Warum keine Ablage?".
Dies war jetzt nur ein Beispiel, damit ihr euch vorstellen könnt, um was für "Kleinigkeiten" es sich handelt. Es ist auch grundsätzlich so, dass sie ständig etwas an meiner Arbeitsweise auszusetzen hat. Ich werde permanent von Ihr verbessert bzw. alles was ich mache ist falsch und ich soll es so machen wie sie es tut. Es ist nicht so, dass ich grobe Fehler mache auf die Sie mich hinweist, sondern eben solche Nichtigkeiten worüber ich echt nur noch den Kopf schütteln kann. Es geht auch schon so weit, dass Sie mir vorschreibt welche Farbe die Trennlaschen haben sollen, wenn ich einen neuen Ordner anlege. Ich mein, das ist doch nicht normal?
Am meisten ärgert mich eben dieses rumwühlen in meinen Unterlagen, was sie jedoch erst macht, wenn ich bereits Feierabend habe. Ich habe zwar nichts zu verbergen, aber es stört mich trotzdem unheimlich, dass ich dann am nächsten Tag zig Post-its auf den Unterlagen kleben habe mit sog. "Verbesserungen". Ich habe diese Kollegin bereits vor zwei Wochen darauf angesprochen, dass ich nicht möchte, dass Sie nach Feierabend in meinen Unterlagen stöbert und meine Arbeitsweise kommentiert. Daraufhin bekam ich die Antwort, dass ich ihr nichts verbieten kann und die Unterlagen nicht mir persönlich gehören sondern dem Unternehmen -was ja auch richtig ist- und sie jeder zeit rangehen kann wann sie will. Gleichzeitig wurde mir vorgeworfen, dass dies unter "Teamfähigkeit" zählt da man dem anderen damit hilft bzw. ihn auf "Fehler" hinweist. Für mich sind dies aber keine "Fehler". Ich würde es ja verstehen, wenn ich wichtige Unterlagen bereits seit Wochen unbearbeitet rumliegen lassen würde, aber so etwas ist noch NIE vorgekommen.
Findet Ihr dieses Verhalten normal? Inzwischen weiß ich schon gar nicht mehr, ob ich einfach nur so empfindlich bin oder ob Sie bewusst nach Fehlern sucht? Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht was ich machen soll, ich habe auch überhaupt keine Lust mehr zur Arbeit zu gehen, weil ich eben schon weiß, dass ich wieder zig mal verbessert werde.
Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich vorher in einem sehr großen und bekannten Konzern gearbeitet habe und meine Kollegin mir bereits am ersten Tag gesagt hat, dass in einem mittelständischen Unternehmen das Arbeiten anders verläuft als in so einem großen Unternehmen, wo ich angeblich den ganzen Tag nichts gemacht habe und erst jetzt sehe was es bedeutet zu arbeiten.
Ich gebe mir wirklich Mühe und versuche alles nach besten Gewissen zu erledigen und trotzdem passt ihr immer irgendwas nicht.
Hinzu kommt, dass Sie mir zum Teil Aufgaben gibt, wo ich mir echt denke: Das ist nicht dein Ernst? So schickt Sie mir z. B. eine E-mail mit der Bitte die angehängten Unterlagen auszudrucken und das obwohl Sie gegenüber von mir sitzt und der Drucker max. 50 cm weiter steht. Findet Ihr das nicht respektlos? Ja ich bin die NEUE und auch noch recht jung und unerfahren, aber muss ich mir das bieten lassen? Bzw. könnt ihr mir sagen, was ich am Besten tun soll?
Liebe Grüße,
miss.b
Probleme mit Kollegin
[Vom urbia-Team editiert.] müssen sie auch nicht, Hauptsache sie gefallen dem Chef.
Vielen Dank für deine Antwort.
Aber so krass kann ichs ihr leider nicht sagen 
Dadurch, dass Sie mind. 10 Jahre älter ist als ich, habe ich schon noch Respekt vor ihr. Außerdem befinde ich mich noch in der Probezeit 
egal ob sie 10 - 20 oder 30 Jahre älter ist spielt keine Rolle. das steht ihr nicht zu
Hallo,
ich weiss, was Du meinst.
Ist ne schwierige Situation. Aber halte Dir vor Augen, dass DU ebenfalls eine vollwertige Arbeitskraft bist und kein Azubi oder Hilfskraft.
Sie macht es so und Du auf Deine Art. Beides ist richtig.
Sag Ihr erneut, dass Du es nicht gerne magst, dass in Deinen Schränken gewühlt wird.
Hmm, dass Sie Dir Mail mit Anhängen schickt die Du dann drucken sollst klingt für mich so, als würde sie testen wollen WAS man mit DIR machen kann, wo Deine Schmerzgrenze ist.
Damit würde ich so umgehen: Ich würde es drucken, allerdings nicht sofort. Lass Dir Zeit. Spricht sie Dich darauf an, sagst Du, ich habe es schon gesehen und werde es drucken, wenn ich Zeit habe. Ist dir das zu spät, musst du es selbst drucken.
Ob es tatsächlich so ist, dass die Farbe der Trennblätter einheitlich sein MUSS, weiss ich nicht. Wenn alle Ordner unterschiedlich sind, kann es Dir tatsächlich egal sein, was Du verwendest. Ihr muss es auch egal sein. Für manche ist es schwierig sich umzustellen. Die sind so mit sich beschäftigt - alles was ich mache ist richtig - machen es andere kann nur falsch sein....
Deine Kollegin ist auch erst 1 Jahr dabei - da spricht man noch nicht von langjähriger Firmenzugehörigkeit 
.
Aber es ist schon ein großer Unterschied. Ich war früher in einem 5.000 Menschen beschäftigten Unternehmen und seit 5 Jahren in einem 50 Personen Unternehmen (auch Buchhaltung). Das ist einfach anders. Ich war lange Zeit Alleinkraft und habe seit einem Jahr eine Kollegin. Die kannste auch in der Pfeiffe rauchen. Sie macht rein gar nichts! Auch nicht lustig. Ich rede mir den Mund fusselig und es passiert nix! Kann einem auch schon nerven.
Im Übrigen darfst Du auch zu einer 10 Jahre älteren Person etwas sagen, wenn Dir was nicht passt. Guck, ich bin 34 Jahre alt aber niemals würde mir es in den Sinn kommen eine Kollegin, ob sie nun 20 ist oder 50 in irgendeiner Form zu Gängeln - solange keine gravierenden Fehler auftreten. Ich hätte jetzt auch kein Problem damit, wenn eine 20jährige mit guten Verbesserungsschlägen daherkommt. Dann wird einfach zusammengeguckt, was machbar ist.
Lass Dich nicht unterkriegen. Oftmals sind die Anfänge schwer und es entwickelt sich noch.
Hast Du es schon mal auf die andere Tour versucht? Versuch sie doch mal mit einzubeziehen. Frag nach, auch wenn es nicht unbedingt erforderlich ist. Oder geht mal spontan zusammen einen Kaffe trinken . Das kann oft Wunder bewirken!
Nicht aus der Ruhe bringen lassen! Ihr seid gleichgestellt im Arbeitsleben.
LG
Caro
Hallo,
auch dir vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Den Tipp die Unterlagen erst etwas später auszudrucken, habe ich bereits probiert. Ich muss grundsätzlich alles sofort machen was sie sagt. Bereits nach 2 Minuten werde ich gefragt, ob ich dies oder jenes schon gemacht habe und wenn ich mit "noch nicht" antworte, dann sagt sie mir "Das musst du sofort machen, das ist ganz wichtig.." Sie erwartet dass ich die Arbeit an der ich gerade dran bin stehen und liegen lasse und das was Sie mir beauftragt hat, unverzüglich erledige.
Dann kommt noch hinzu, dass ich das Gefühl habe, dass Sie versucht mich mit Arbeit zu erdrücken indem Sie mir permanent irgendwelche (lästigen) Arbeiten aufdrückt, die ich selbstverständlich sofort machen soll. (z. B. Vertragsunterlagen nach dem Alphabeth zu sortieren, obwohl ich mit meiner täglichen Arbeit bereits ausgelastet bin). Und wenn ich es nicht gleich mache, dann bekomme ich schnippische Kommentare wie ich sei zu langsam oder dass ich den ganzen Tag nichts tue bzw. das was ich mache ja "nichts" ist.
Und so langsam fange ich auch schon an mir zu zweifeln, ob ich eventuell wirklich viel zu langsam bin bzw. für diesen Job total unfähig bin.
Weisst du ich erledige die komplette Kreditorenbuchhaltung (buche jeden Tag ca. 100 Rechnungen ein) bearbeite die Mahnungen, buche die Bank täglich ein, verbuche alle Zahlungseingänge der Debitoren, übernehme auch einzelne Aufgaben im Forderungsmanagement und der Anlagenbuchhaltung und erledige natürlich auch noch nebenbei den täglich anfallenden Schriftverkehr oder Klärungen mit Lieferanten oder Kunden... Und trotzdem denkt sie, dass ich viel zu wenig mache und kommt mir dann mit irgendwelchen unschönen Sachen, die ich sofort erledigen soll.
Ach ich weiß auch nicht. Einfach eine sch*** Situation. Und dadurch, dass ich mich in der Probezeit befinde und auf den Job angewiesen, traue ich mich auch nicht viel zu sagen bzw. mit meinem Vorgesetzen ein Gespräch zu führen. 
Grüße,
miss.b
Hallo 
wilst Du, daß sich ander Situation was ändert, mußt Du es ansprechen, vielleicht sogar beim Chef. Ich meine, was erwartest Du? Von nichts kommt nichts und scheinbar hast Du ja schon einiges ausprobiert, um an Deiner Situation was zu ändern, was bisher nicht gefruchtet hat. Ich setze mal voraus, daß Du tatsächlich nicht zu langsam bist.
Willst Du, daß es so bleibt, akzeptiere es und arbeite weiter.
(oder such Dir einen neuen Job)
Aber duckmäusern wegen der Probezeit, ne. Es wird ja nicht besser werden mit zunehmender Dauer. Mit Dir kann mans ja machen. Mit der andern Kollegion macht sie das scheinbar nicht.
Aber sachlich betrachtet sind die Arbeitsbereich nicht aufgeteilt. Das wären Dinge, die mal mit dem Chef zu klären wären. Ich meine, was macht sie den ganzen Tag? Ich würde denken, sie hätte nichts zu tun.
Und drucken kann sie selbst. Es sei denn, es gehört zu Deinem Aufgabengebiet, für sie auszudrucken. Dann mußte Du das selbstverständlich erledigen. Oder was gibt es für einen sachlichen Grund, daß Du druckst? Hat sie keine Verbindung zum Drucker? Ist Sie Dir weisungsbefugt oder auf der gleichen Ebene?
Sanne 
Macht deine Kollegin das nur bei dir oder auch bei anderen Kollegen?
Ich an deiner Stelle würde -so oder so- mal mit dem Vorgesetzten reden, wenn das nicht aufhört. Damit wartest du aber vielleicht besser, bis deine Probezeit um ist (was ja nicht mehr ganz so lange sein dürfte).
Nur bei mir.
Wir sind, wie gesagt zu dritt. Die andere Kollegin ist bereits seit 11 Jahren dabei und kennt sich wirklich gut aus. Außerdem ist die andere Kollegin für komplexere Arbeiten zuständig, womit wir beide absolut nichts zu tun haben und sie auch nicht verbessern können.
Meine Probezeit ist im Oktober rum, allerdings habe ich nur einen befristeten Vertrag
Hallo,
kannst Du neben Deinen Klebezettel bevor Du gehst nicht noch einen kleben: Liebe Frau ..., ich habe mir bei der Beschriftung etwas gedacht, offene Rechnungen gehören noch nicht in die Ablage!!
Hinsichtlich der wirklich unverschämten E-Mail würde ich zurückschreiben, dass ich keinesfalls das Ausdrucken übernehme und weitere derartige Mails sammle und mir vorbehalte, diese künftig an den Vorgesetzten weiterzuleiten.
Wenn sich euer Verhältnis nicht entspannt (die Idee einer Vorschreiberin mit dem Kaffee fand ich ganz gut) ein persönliches Gespräch mit ihr und dem Vorgestzten anstreben, bei dem eine klare Aufgabenabgrenzung und Vertretungsregelung getroffen wird.
Gruß
Heike
Das mit den Post-Its,
arbeitet ihr immer alle zusammen an denselben Unterlagen?
So daß ihr alle gleichermaßen über alles informiert sein müßt?
Dann müßtest du die Infos vllt genauer schreiben.
Wenn es nur deine Sachen sind, hat sie darin doch nichts zu suchen oder?
Seid ihr denn immer zeitlich getrennt dort, so daß ihr nicht miteinander reden könnt? 
Vorgaben von Kleinigkeiten, Trennlaschen,
hm, ich kann es nicht beurteilen wie ihr eure Organisation da macht.
Ich weiß nur, daß bei uns in bestimmten Bereichen tatsächlich unterschiedliche Inhalte auch gleich in bestimmten Farben geheftet werden.
Rumwühlen finde ich unter aller Kanone, es sei denn, man MUSS mal etwas in Abwesenheit suchen. Hat sie denn so viel Zeit für so etwas und selbst nichts zu tun?
Sag ihr doch, sie kann dich gern nach allem fragen, du zeigst es dir dann, Teamfähigkeit besteht ZUSAMMEN, nicht jeder allein, wenn der andere nicht da ist.
Unterlagen drucken,
das ist echt Schikane. Sag ihr doch, es ist total uneffektiv, wenn sie dir erst schreibt, die Sachen anhängt und du drucken sollst. Kostet viel zu viel Zeit und ist nicht Interesse einer Firma so zu arbeiten (wie findet der Chef das?).
Und die Zeit, die sich aufwendet, um deine sachen zu durchsuchen, kann sie selbst zum Drucken nutzen
Also was die Organisation und arbeitsweise angeht, würde ich zu dritt ein Gespräch führen und diese ganzen Punkte mal besprechen, wenn sie denn so wichtig sein sollen, legt den Scheiß doch fest und schreibt es auf, Thema beendet.
Klappe und Luft anhalten bis die Probezeit rum ist.
Schon jetzt alle Post-its und e-mails sammeln auf ein/mehrere Blatt Papier kleben und ein Memo anheften:
Liebe Kollegin, ich bedanke mich ganz herlich für Ihre tatkräftige Unterstützung während meiner Einarbeitung. Ich habe jetzt alles gelernt, was ich brauche und bitte darum, dass ich meine Arbeit jetzt eigenverantwortlich erledigen darf. Kollegiale Grüße....
Sollte sie das nicht kapieren, gehst Du zur Chefin mit der Kopie dieses Schriftstücks. Keiner kann wollen, dass Mitarbeiter in ihrer Arbeit behindert werden.
Gruß
Manavgat
Ein nettes Herzchen, was du da hast!!! Ich würde ganz unverbindlich mal beim Chef nachfragen, ob er mit deiner Arbeit zufrieden ist oder ob du was verbessern kannst (und ob sie für dich direkt zuständig ist)! Du wolltest mal nachfragen, weil deine Kollegin dich immer wieder ermahnt etc.wie er das sieht, du wärst dir da unsicher. Ganz unverbindlich!
Meist werden Chefs da ganz schnell hellhörig!
Bin ich damals auch geworden, nachdem rauskam, dass eine ältere Kollegin eine Jüngere immer gegängelt hat!
Nur Mut!!!
Wichtigste Frage:
Ist die Mitarbeiterin deine Dienstvorgesetzte? Darf sie Dir Arbeitsanweisungen erteilen?
Was mir noch einfaellt: Wenn mir jemand solche Mails schickt, wuerd ich die Rechnungen rueberreichen und sagen 'Gerne drucke ich fuer Sie. Bitte seien Sie doch so gut und erledigen in der Zeit meine Aufgaben. Die moechte der Chef naemlich auch erledigt wissen.'
Sowas kann ich nicht fassen. Ich war bis vor kurzem in einem Fuenfmannbetrieb. Und das ist woertlich gemeint: Fuenf Maenner - und ich. Ich habe nicht einmal Kaffee gekocht. Und Kopien habe ich nur im Rahmen MEINER Arbeiten erledigt. Nicht, um jemanden zuzuarbeiten. Als (einziger) Azubi! Im Gegenteil: Ich wurde in die beiden sensibelsten Abteilungen eingearbeitet und die eine habe ich sogar alleine gefuehrt. Die andere Projekt habe ich erst mit meinem Kollegen zusammen gemacht und dann, als er im Urlaub war, allein fertiggestellt. Niemand, wirklich niemand, waere auf die Idee gekommen, mich zu ueberpruefen! Nicht der Kollege und schon gar nicht der Chef. Geschweige denn, mir solche 'netten' Post-Its zu hinterlassen. Es gibt dort allerdings ein Dokument, was 3 Abteilungen bearbeiten. Habe ich dort etwas falsch erfasst oder so, dann kam mal ein Post-It mit einer Frage (beispielsweise 'Fallnummer nicht gefunden, Zahlendreher?'), aber das kam vielleicht zwei, drei Mal im Jahr vor.