Kinder, Job & Haushalt - wie schafft ihr das?

Ich wollte mich mal umhören, wie das in anderen Familien so läuft:

Hab einen tollen Mann und zwei Kinder (3 und 6), gehen beide in den Kindergarten, die Große kommt im Herbst in die Schule.

Hab vor einem Dreivierteljahr in einer RA-Kanzlei mit 20 h, vormittags von Mo-Fr, wieder zu arbeiten begonnen. die Stelle war damals als Ganztagsstelle ausgeschrieben, chefin hat mich nur deshalb für 20 h aufgenommen, weil ich mit meiner Kollegin bei einem anderen DG schonmal zusammengearbeitet hab und wir uns gut verstehen. Und natürlich wg. meiner Qualifikation. ;) Wir haben vereinbart, dass ich, sobald die Große in der Schule ist, stunden aufstocke. Tja, nur hab ich alles sehr unterschätzt. Ich bin seit ich dort arbeite völlig am Ende. Komm mit meinen 20 Stunden weit nicht aus und ständig sind die Kinder krank und meine Kollegin ist allein und auch völlig überfordert, wenn ich fehle.

Zuhause geht's auch drunter und drüber, Haushalt wird unter der Woche nur das nötigste gemacht, weil nachmittags ja die kinder da sind und einkäufe, arztbesuche, sportverein, etc. zu erledigen sind, und der Rest wie Wäsche, etc. alles am Wochenende. Für mich gibt es derzeit keinen Freiraum :(

Hab mich letzte woche für einen geringfügigen Job im Büro (7h/Woche an 2 Vormittagen) beworben und ihn auch bekommen und zugesagt. Verdiene dort €300 im Monat. sind zwar 500 weniger wie jetzt, hätte aber zusätzlich finanzielle unterstützung von meinem Mann. Pension bin ich privat versichert.

Das heißt ich wäre von ihm abhängig, wobei ich sagen muss, dass ich das so nur die nächsten paar Jahre geplant hab, bis die Kinder selbständiger sind.

Was mir aber im Magen liegt ist die bevorstehende Kündigung, da ich mir unloyal gegenüber meiner Chefin und Kollegin vorkomme. Ich hätte es mir im Vorhinein einfach besser überlegen sollen.

Wie schafft ihr den Spagat zwischen Job, Haushalt und Kinder? Wie habt ihr das alles geregelt?

LG Greenhorn

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Teilst du den Haushalt nicht mit deinem Mann? Wenn alles an dir haengen bleibt ist es klar, dass es hart ist.

Da waere m.E. aber nicht die Kuendigung die Loesung, sondern Mann und Kinder mehr einzuspannen.

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Hallo,

ich habe drei Kinder, einen Mann, einen Job und Freizeit.

Mein Mann kauft gerne ein, also lass ich ihn.

Haushalt? Wir sind 5 Personen. Je nach Qualifikation/Zeitreserven erwarte ich Mithilfe von ALLEN Familienmitgliedern. Schon deshalb mache ich den großen Putz gern am Wochenende. Einen Lappen in jede Kinderhand und los gehts. Zu deinem Job: Du erledigst einen Vollzeitjob in Teilzeit und wunderst dich, dass du ausgelaugt bist? Das hättest nicht du dir früher überlegen müssen, sondern deine Chefin. Letztere kannte den Arbeitsaufwand mit Sicherheit, sonst hätte sie ja nicht nach einer Vollzeitkraft gesucht.

LG

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Hallo,

meine Kinder sind inzwischen aus dem Haus. Ich habe allerdings immer Vollzeit gearbeitet. Die Kinder wurden tagsüber in der Kita betreut. In den ersten beiden Schuljahren im Hort.
Dann wollten sie lieber nach Hause kommen und das hat auch gut geklappt. Sie waren nach der Schule bis ca. 16.30 Uhr alleine, haben schon Hausaufgaben gemacht oder sich selbst beschäftigt.

Den Haushalt habe ich überwiegend am Wochenende, also am Samstagvormittag gemacht. Zwischendurch mal schnell eine Waschmaschine, aber das ist ja kein Hit.

Natürlich war es manchmal stressig, aber auch o.k.

Wenn ich nach Hause kam, gehörte die Zeit erst mal den Kindern. Meine "Auszeiten" hatte ich während der Bahnfahrten zum und vom Job. Da habe ich dann die Bücher gelesen. Unter der Woche bin ich kaum zum Lesen gekommen damals. Ich war von ca. 4.30 Uhr bis 22.00 Uhr auf den Beinen. Heute würde ich das wahrscheinlich nicht mehr alles so hinbekommen, aber damals war ich schließlich noch viel jünger.

LG, Cinderella

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Hi,
ich habe zwar im Moment nur ein Kind, das jetzt vormittags in den KiGa geht. Ich arbeit 22,5h die Woche an 3 vollen Tage. Haushalt wird nur das nötigste gemacht. Waschen tut ja die Waschmaschine und bügeln tue ich alle 2-3 Wochen. bügelfreie Sachen werden zwischendurch zusammengelegt und gut ist.
Dein Problem ist glaube ich eher, dass du bis jetzt, dadurch, dass beide im Kiga sind, für die Hausarbeit soviel Zeit hattest und wahrscheinlich sehr viel und sehr gründlich gemacht hast und du dich an den Stand gewöhnt hast. Ich hätte es manchmal auch gerne aufgeräumter oder öfters mal durchgewischt. Es ist auch viel entspannender alleine in Ruhe putzen zu können als mit Kind.
Unter der Woche räume ich das notwendigste auf. geputzt wird an einem freien Vormittag unter der Woche oder mal am Wochenende. gebügelt ist eigentlich auch schnell mit dem richtigen Werkzeug (max. 2h in 3 Wochen).
Hilft dein Mann im Haushalt? er könnte doch auch mal mit den Kids ein paar Stunden was unternehmen, in der Zeit du in aller Ruhe die wohnung aufräumen kannst.

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Ich habe zwei Kinder, bin alleinerziehend und arbeite 25 Stunden die Woche.

Die Kinder sind bis 14 Uhr im Hort, ich mache um 13:30 Uhr Feierabend und hole sie ab. Während sie Hausaufgaben machen, "komme ich zu Hause an", stöbere im Netz und sitze bei den Monstern, um zu unterstützen.

Später kommen Kinder zum Spielen (wenn sie nicht direkt vom Hort mit herkommen), oder ich liefere eines meiner Kinder irgendwo ab.

Zum Sport bringe ich den Grossen, Madame weigert sich da, bis sie reiten darf... #augen
Während die Kinder spielen, mache ich den Haushalt. Wenn sie mich fordern, schaue ich, ob ich Zeit habe oder ich vertröste sie. Sie sind schon 7 und 10, sie sehen ein, dass auch der Boden gewischt werden muss, ab und zu.

Alle 14 Tage arbeite ich auch Nachmittags, da verstaue ich die Monster bei Freunden und hole sie spät ab.

Am Wochenende kaufen wir gemeinsam ein, erholen uns ein wenig, ich putze, wir kochen, sind draussen, etc.

Sicher weiss ich abends, was ich tagsüber getan habe. Und es wäre viel besser, wenn ich meinen Partner dauerhaft an meiner Seite hätte, um den Alltag zusammen zu bewältigen (lebe in einer Fernbeziehung noch dazu).
Aber ich denke, so ist das Leben.
Hier ist es nur selten wie geleckt, aber es ist in unseren Augen gemütlich.
Weniger als 20 Stunden wollte ich nie wieder arbeiten müssen, denn da würde mir die Decke auf den Kopf fallen.
Denn: Für einen Minijob habe ich nicht studiert.
Aber es ist eben sehr individuell, was ein Mensch bewältigen kann. Andere Mütter arbeiten Vollzeit, und bekommen dennoch alles so hin, dass sie zufrieden sind.

Wie wäre es im Übrigen, wenn du dir eine Haushaltshilfe nehmen würdest, anstatt die Stunden zu reduzieren?

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An deiner Stelle, auch schon allein wegen Rente / dem beruflichen Anschluß etc. würde ich nicht Kündigen und einen Minijob weit unter deinen Niveau annehmen.

Ich hätte mir , schon direkt mit Arbeitsbeginn eine Haushaltperle zugelegt, die saubermacht, einkauft, wäscht und villiecht auch kocht. Wenn man Glück hat springt die auch bei Kind krank ein. Da geht dann zwar ein gutteil deines Gehaltes für drauf, ja, aber Du blaubst am Ball.

Bis deine Kinder flügge sind bist du 10 bis 12 Jahre aus dem Beruf raus. Da bekommst du nix mehr. Dann wirst Du bei den schlecht bezahlten Hiwi Jobs bleiben.

So wirst Du niemals aus der Abhänigkeit bei deinem mann herauskommen. Und was wenn die Ehe scheitern sollte? Dann bist du es , die nackt im Wind steht! er hat ja nicht seine Karriere zugunsten von Putzeimer und Herd geopfert!

Sobald der Große in der Schule ist, wird es ja doch erst mal noch schlechter was die Betreuung angeht, oder geht er auf eine Ganztagsgrundschule oder in einen Hort?

Es ist deine Entscheidung, ja, aber ich das Du von allen Möglichkeiten die denkbar schlechteste gewählt hast

Pina

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Das ist doch lächerlich.Sie verdient 800 netto. Und dann soll sie ne Haushaltshilfe einstellen? Und quasi für die arbeiten gehen?! Das können sich Leute leisten, die gut verdienen.Aber doch nicht eine Rechtsanwaltsfachangestellte mit diesem Gehalt. In welcher Welt lebt ihr?

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Sie muß ja nicht für 500 Euro Hausarbeit kaufen, die sie jetzt mit der Kündigung monatlich einbüßt.
Nach zu langer Auszeit aus dem gelernten Beruf ist aber die Gefahr groß, bei den unqualifizierten schlecht bezahlten Hilfsjobs hängen zu bleiben.

gruß,

W

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Hallo,

Du willst wirklich deswegen kündigen nachdem man Dir so entgegen gekommen ist ??

Ich würde probieren mich besser zu organisieren, wie kann man Dir helfen ?

Was genau ist im Moment Dein Hauptproblem ??

Einkäufe: Mach einen Wocheneinkauf mit Plan!
Ärzte: mal ehrlich wie viele sind das in der Woche ???
Sportverein: Kann man da irgendwo reduzieren oder Fahrgemeinschaften bilden ?
Haushalt : Putzfrau einstellen
Ansonsten im Haushalt NIEMALS einen ganz mit leeren Händen gehen. Irgendwas muss immer irgendwo hingetragen werden. Alles was man benutzt hat SOFORT aufräumen bzw aufräumen lassen.

Abends durch alle Räume gehen und schauen wo liegt noch was und es wegräumen.

Kleidung abends raus legen.
Kindergartenbrote soweit wie möglich vorbereiten.

Ach ja und was macht eigentlich Dein Mann ???

LG dore

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"Ach ja und was macht eigentlich Dein Mann ???"

Der muss doch bestimmt arbeiten :)

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Genauso ist es. Ich hab einen Mann, der nicht täglich um halb 5 zuhause ist. Er hat einen sehr verantwortungsvollen Job und arbeitet projektbezogen. Daher kann er oft einfach nicht so, wie er will, sondern muss so, wie es sein Beruf erfordert. Da hat er nix von einer nörgelnden Frau, die ständig hinterhersuddert, warum er so wenig im Haushalt hilft.

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Ich habe eine Teilzeitstelle im Job-sharing-Modell. Ich arbeite 1 Woche Vollzeit durch und habe dann 1 Woche frei - da ist dann meine Kollegin da.
Meine Tochter geht jeden Tag bis 14.00 Uhr in den Kindergarten, Dienstags bis 16.00 Uhr. Sie isst dort auch.
Die restliche Betreuung mittags übernehmen meine Eltern.

In meiner Arbeitswoche mache ich im Haushalt eigentlich nichts - die täglichen Dinge wie Betten machen, übers Waschbecken wischen, mal kurz saugen schon - aber das wars dann auch.
In meiner freien Woche bringe ich meine Tochter in den Kindergarten, gönne mir in der Bäckerei ein Frühstück und erledige dann mein "Tagesprogramm", wobei Haushalt nur einen kleinen Teil einnimmt - ich weiß garnicht, was andere Leute immerzu am Putzen sind - täglich saugen, einmal die Woche wischen, Klo putzen, fertig.
Abstauben nach Bedarf, Fenster putzen nach Lust (wohne im 4. Stock, bin eher unlustig, sieht ja keiner:-p), etc.
Wäsche sortiere ich abends oft schon in die Maschine und programmiere sie morgens so, dass sie fertig ist, wenn ich heimkomme. Dann noch in den Trockner - fertig.
Danach gleich zusammenlegen, spart man sich das Bügeln.

Mein Mann packt mit an, wenn er klare Aufgaben bekommt - selber sehen, dass was gemacht werden muss.....Fehlanzeige.
Er saugt schon mal durch, räumt die Spülmaschine aus, putzt Fenster (macht er super), etc. und ist sonst für die groben Sachen zuständig - Elektrik, Reparaturen, etc.

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Also ich finde den Vorschlag gar nicht schlecht, für den Haushalt eine Hilfe einzustellen. Wenn du den Job kündigst, verdienst du ja 500 Euro weniger, dafür bekommst du ja locker eine Putzfrau.

Ich arbeite derzeit 15 Std. die Woche. Allerdings verteilt auf 3 vormittage und zwei nachmittage. An den zwei Nachmittagen wechseln sich die Omas ab meinen Sohn abzuholen. So bleiben mir selbst ja auch noch zwei Vormittage in der Woche übrig um den Haushalt zu organisieren. Ich finde diese Zeiteinteilung perfekt und komme gut klar damit. Habe 3 nachmittage Zeit um mich um den Kleinen intensiv zu kümmern und verpasse nichts. Trotzdem verdiene ich Geld und komme Raus. Einkaufen gehe ich meist noch kurz auf dem Heimweg von der Arbeit oder schicke meinen Mann. So bleibt auch das Wochenende meist für Freizeit übrig oder eben für "Sonderaufgaben" im Haushalt, wie Fensterputzen usw.

Was hältst du denn von dem Vorschlag eine Haushaltshilfe einzustellen?