Hallo!
Ich arbeite als Büroangestellte in einer kleinen Firma, neben mir gibt es noch eine Buchhalterin.
Nun ist mein Aufgabenbereich (v. a. Sekretariat, Marketing) in den letzten Jahren so gewachsen, dass ich es alleine einfach nicht mehr bewältige.
Mein Chef möchte nun ab Herbst eine Auszubildende einstellen, die mich unterstützen soll. Ich darf auch bei der Auswahl der Bewerber mitreden.
Mir ist aber mulmig zu Mute: Wir der/ die Azubi nicht eher eine Belastung? Oder kann man sagen, dass die in kurzer Zeit schon unterstüzten können?
Da ich dann für den Azubi zuständig bin, befürchte ich hald auch für deren Fehler verantwortlich zu sein...
Ach, ich bin so unschlüssig.
Wer kann mir über seine Erfahrungen mit Azubis berichten.
Meine Ausbildung ist schon so lange her.
LG, Lilly
Azubi im Büro: Hilfe oder eher Belastung?
Hallo Lilly,
das ist eine schwierige Frage, die man nur mit einem klaren "kommt drauf an" beantworten kann.
Es gibt Azubis, die sind wirklich super gut, mit denen kann man auch richtig was anfangen. Ich hatte mal eine, die nach kurzer Zeit super selbständig mit allen Aufgaben klar kam und dann hatte ich auch Luschen, denen man alles x-mal erklären konnte und dann noch immer nix lief.
Man steckt halt einfach nicht drin. Du solltest Dir aber im Klaren sein, dass der Azubi nur so gut ist, wie seine Ausbildung. Also er/sie wird nur die Arbeiten bewältigen können, die man ihm auch entsprechend erklärt und auch das kostet manchmal viel Zeit.
Man muss auch von dem Gedanken wegkommen, dass man es mal eben schnell selbst macht, weil es einfach schneller geht - so lernt der Azubi natürlich nichts. Und ganz klar, macht der Azubi einen Fehler, geht der zu Deinen Lasten - DU hast zu kontrollieren was der Azubi gemacht hat - könnte er schon alles auf Anhieb, wäre es kein Azubi.
So alles in allem würde ich sagen, dass die ersten 3-6 Monate ein Azubi eine echte Belastung ist - danach kann es aber auch eine wirkliche Erleichterung sein.
Liebe Grüße
Tiffy
Hi,
einen Azubi mit dieser Erwartungshaltung einzustellen halte ich für falsch.
Denk einfach mal an Deine Anfangszeit als Azubi... Ich denke, die meisten werden in den ersten Wochen / Monaten eher Belastung als Entlastung gewesen sein.
Wenn Du jetzt schon zu viel Arbeit hast, dann wird es zumindest im ersten halben Jahr noch mehr werden bzw. mehr Zeit benötigen. Natürlich kann ein Azubi von Anfang an kopieren, Ablage machen, Gespräche annehmen und weiterleiten (sofern es nicht besonders spezifisches ist), die Post eintüten, etc. Aber auch darin muss sich der Azubi erstmal einfinden. Dazu kommt, dass mind. ein Berufsschultag pro Woche angesetzt werden muss, alle 14 Tage idR ein zweiter.
Und ja, wenn Du den Azubi anlernen sollst, dann bist Du für alles verantwortlich, was dieser macht. Und Fehler werden immer mal wieder passieren.
Meine Kollegin und ich haben jetzt das zweite Jahr keinen Azubi mehr bei uns (sonst alle 3-6 Monate ien neuer) - unser Aufgabenfeld wird immer breiter, vieles können wir einen Azubi nicht machen lassen, weil beim Kunden uU richtig viel Geld dran hängt, es ist einiges an techn. Wissen (und lernen wollen!) nötig, es sind Vertriebsaufgaben dabei etc. Und leider bekamen wir zuletzt immer die Deppen, die kein anderer Bereich wollte.
Man kann Glück haben, wie wir mit einer Azubine: die hat nach drei Wochen VOLL mitgearbeitet und war die 6 Monate bei uns eine echte Entlastung. Hat ihre Ausbildung allerdings auch vorzeitig nach zwei Jahren mit "sehr gut" in allen Bereichen abgeschlossen.
Die letzte Azubine, die wir "notfallmäßig" letzten Herbst übernommen haben und für einen anderen Bereich "fit" machen sollten, war dagegen... hmmm... naja... grenzwertig. Von September bis Anfang Dezember fehlte sie nicht nur während der Ferien (Urlaub gibt es nur in den Ferien zusammenhängend), sondern 6 Schultage pro Monat und war insgesamt auch noch 5 Wochen krank (mal 3 Tage, mal 2, mal 14 Tage, etc.). Seit Dezember sind weitere 45 Krankentage dazugekommen + Urlaub + Schule... Es wurden hier aber von Seiten der Personalleitung schon mehrfach Gespräche geführt (wg. fehlender Krankmeldungen, häfigen Fehlzeiten, Betriebsarzt wird demnächst wohl eingeschaltet werden, etc).
So unterschiedlich kann es laufen.
Ich denke, für euch sinnvoller wäre wohl, wenn ihr eine TZ-Kraft einstellt - zumindest wenn es um echte Entlastung geht.
Gruß
Kim
Ein azubi bringt im ersten Lehrjahr keine Entlastung! Im Gegenteil. Dein Chef soll eine halbtagskraft einstellen, die dir zuarbeitet und gut.
Gruß
Manavgat
Hallo
ein Azubi als billige Arbeitskraft einzustellen, halte ich auch für falsch.
Stellt eine richtige Arbeitskraft ein, die Du einlernst (auch das ist belastend, aber auf Dauer sinnvoll) und Euer Problem ist behoben.
Sanne
Hi,
kommt auch immer auf den Azubi an.
Ich bin gleichzeitig als Teilzeitkraft mit unserer neuen azubine gestartet. Sie ist 18 und bei weitem nicht soweit. Sie ist einfach unerfahren im Büro. Zum Teil lerne ich sie schon mit an. Bei meinen Chefs und Kolleginnen, stößt das auf Unverständnis. Ich sehe das immer anders und versuche sie etwas in Schutz zu nehmen. Wobei sie sich zum Teil schon naiv und unfähig anstellt.
Daher würde ich behaupten, dass Azubis gerade am Anfang, nur eine Belastung sind. Stellt lieber ne ausgebildete Aushilfe ein oder eine Teilzeitkraft. Zudem finde ich auch, dass Azubis ein Anrecht auf eine vernünftige Ausbildung haben und nicht als billige kraft mißbraucht werden sollten.
Lg
Hallo,
ein Azubi bedeutet in erster Linie immer eine Mehrbelastung. Vor allem in den ersten Ausbildungsjahren. Ob der Azubi dann irgendwann zur Hilfe wird, kommt auf den Azubi an.
Ich habe während meiner Berufstätigkeit schon die dollsten Sachen mit Azubis erlebt.
Auf jeden Fall brauchen sie - vor allem am Anfang - viel Anleitung, Erklärungen. Die Arbeit, die der Azubi ausführt muss noch mal geprüft werden, da man nicht voraussetzen kann, dass der Azubi alles schon kann - obwohl das wohl in manchen Firmen vorausgesetzt wird. Man holt sich einen Azubi und denkt, man hat eine "billige" Hilfe. Dem ist oft nicht so.
Ich wehre mich inzwischen mit Händen und Füßen, wenn man mir einen Azubi an die Seite stellen möchte.
LG, Cinderella
Hi Lilly,
man sagt nicht umsonst: Im 1. Lehrjahr zahlt man immer drauf, denn der Azubi "kostet" erstmal nur (Zeit, Geld, Nerven ). Im 2. geht es null auf null aus (Anleitung braucht er immer noch, kann aber Basisaufgaben schon tragen). Im 3. Lehrjahr bringt er ein plus weil er toll eingearbeitet ist und in der Regel soweit gereift, dass er auch etwas Verantwortung mit tragen kann ....
Du bist immer für deine Azubis mit verantwortlich ... natürlich ... sie sind ja keine fertigen Arbeitskräfte ...