Hallo,
ich habe heute ein Vorstellungsgespräch bei einer Zeitarbeitsfirma. Die hatten eine Stelle ausgeschrieben, die von den Aufgaben und dem zeitlichen Umfang perfekt auf mich zugeschnitten wäre. Es wäre genau das, was ich vorher (vor meiner Elternzeit) auch gemacht habe. Nur halt bei einer anderen Firma. Deshalb habe ich auch die Bewerbung hingeschickt. Ansonsten hab ich bisher den Standpunkt vertreten, dass ich niemals in Zeitarbeit gehen würde. Jetzt naht aber langsam die Arbeitslosigkeit bzw. würde ich eventuell, bevor ich mich arbeitslos melde, meinen Minijob weiterführen, da er sich zeitlich einfach super mit Kindern, Ferien und Haushalt vereinbaren lässt.
Wie ist das wirklich? Ist das wirklich so Ausbeute, wie immer erzählt wird? Die Tätigkeit wäre im Bürobereich. Also nichts Handwerkliches, wo die Leute wirklich alle paar Wochen zu einer anderen Firma geschickt werden, wo halt gerade Verstärkung gebraucht wird.
Was sollte ich beim Vorstellungsgespräch bedenken oder fragen? Ich gehe ja immer noch mit etwas Skepsis an die ganze Sache, weils halt Zeitarbeit ist. Es wäre für mich momentan aber auch nur eine Notlösung, bis ich das finde, was ich eigentlich beruflich suche. Andererseits könnte ich genauso gut meinen Minijob weiterführen bis ich was Geeignetes finde. Aber heute höre ich mir das einfach mal an mit der Zeitarbeit und entscheide dann.
LG
Ist Zeitarbeit wirklich so miserabel?
Ich habe über eine Zeitarbeitsfirma meinen letzten Job gefunden! Sie haben mich für 3 Monate eingestellt mit der Aussicht auf Übernahme in der Firma in der ich eingesetzt wurde.
Sie haben mir ein gutes Gehalt gezahlt, eine Pauschale zum Mittagessen und 2 Tankfüllungen im Monat übernommen. Ich habe mich wohl gefühlt und wurde gut behandelt!
Auch nach der Übernahme haben sie sich noch gemeldet und gefragt, ob alles ok ist.
Hast du nach der Übernahme zu der Firma dann auch deren finanzielle Konditionen übernommen oder blieb es bei dem vorherigen (wahrscheinlich niedrigerem) Verdienst?
Der Verdienst war weder vorher noch nachher niedrig, sondern entsprach meinen Vorstellungen. Ich hatte eine Gehaltsvorstellung und diese hat die ZA mit Tankfüllungen und Essensgeld erfüllt.
Die Firma, die mich übernommen hat, hat mir dann das gleiche gezahlt bzw, aufgerundet.
Ich glaube es kommt auch ganz stark darauf an, ob du eine gelernte Kraft bist, oder ein hilfsarbeiter. Meine erfahrung mit zeitarbeit ist: Ich war ungelernt, ne Hilfskraft, wollte lediglich die zeit nach meinem Auslandsaufenthalt und meinem Studienbeginn überbrücken. Die Bezahlung war mies. und wie es nunmal oft in Firmen ist, schichtarbeit.
Allerdings, war auch das aufhören vollkommen unproblematisch
Hallo,
ich bin eine gelernte Kraft. Das heißt, ich habe die Ausbildung, die in der Stellenausschreibung gefordert wurde.
LG
Hab ich gelesen :) ich drück dir die Daumen, dass es klappt zu guten Konditionen!
Hallo!
Das kommt vorallem auf die zeitarbeitsfirma an.
Es gibt da wirklich große Unterschiede.
Mein Mann hat sich die ersten Jahre nach seiner Ausbildung in zeitarbeitsfirmen durchgeschlagen (ihn wollte keiner fest wegen fehlender Berufserfahrung, trotz gutem Abschluss).
Da waren welche die wirklich ganz furchtbar waren, die haben ihre Versprechungen absolut nicht erfüllt.
Einige haben ihn ständig von Firma zu Firma geschickt, obwohl feste Arbeitgeber versprochen wurden usw.
Letzten Endes ist er in einer gelandet die sehr gut gezahlt haben, er hatte feste Arbeitgeber und geregelten Urlaub.
Da hat er dann gut 4 Jahre gearbeitet und ist nun fest bei dem Entleiher eingestellt worden
Ich habe im Bekanntenkreis aber auch schon viel schlechtes mitbekommen, da waren welche bei, die haben ihre Mitarbeiter dazu gezwungen im Krankheitsfall Urlaub zu nehmen und andernfalls mit Kündigung gedroht usw.
Geh einfach hin und hol dir einen ersten Eindruck im Vorstellungsgespräch.
Ich finde den Versuch über zeitarbeit allemal besser als arbeitslos zu sein, viele Firmen stellen ja nun leider auch erst fest ein, wenn man vorher dort als Leiher gearbeitet hat.
Und wenn es gar nicht passt geht man eben wieder, bei der zeitarbeit ist man doch schneller und unkomplizierter wieder draußen als sonst wo
LG
Meiner Erfahrung nach ist Zeitarbeit eine ziemliche Ausbeutung. Selbstverständlich streicht die ZA-Firma einen beachtlichen Anteil Deines Lohnes ein.
Drehen wir mal die Frage um: Wieso stellt der eigentliche AG keine Person fest ein sondern wendet sich an eine ZA-Firma? Damit er 1) weniger zahlt und 2) jederzeit den Mitarbeiter feuern kann.
Die angeblichen Übernahmen, womit jede ZA-Firma großmundig Werbung macht, liegen laut einer Statistik (leider keine Quelle mehr) irgendwo bei ~10% (glaube ich).
Ach so, eine kleine Sache zum Lohn: Bei mir wäre es der Faktor 2 gewesen. Von 2€, die der AG für mich zahlt, bekomme ich einen Euro. Dafür garantierte die ZA-Firma mir eine Mindestvertragsdauer und es gab eine Kündigungsfrist.
"Drehen wir mal die Frage um: Wieso stellt der eigentliche AG keine Person fest ein sondern wendet sich an eine ZA-Firma? Damit er 1) weniger zahlt und 2) jederzeit den Mitarbeiter feuern kann."
Ganz so sehe ich die Sache nicht. Zeitarbeit hat auch einen Vorteil für die Firmen. Ich selbst habe meine Ausbildung in einem Handwerksbetrieb gemacht. Dort brauchten wir ab und an, je nach Auftragslage, personelle Unterstützung. Ständig Leute nach Bedarf für ein paar Wochen einzustellen, geht halt nicht. Da ist Zeitarbeit schon nützlich. Der AG ist somit flexibler. Ob der AG wirklich weniger zahlt letzten Endes ist auch fraglich. Der AG zahlt mit Sicherheit mehr, als mir die Zeitarbeitsfirma zahlt. Die Zeitarbeitsfirmen wollen ja schließlich auch von etwas leben. Sei es als Provision oder was auch immer. Für die Leute, die als Zeitarbeiter für die Zeitarbeitsfirma arbeiten, hat es halt den Nachteil, dass sie weniger verdienen und evtl. von einen Tag auf den anderen woanders hin müssen.
LG
"Damit er 1) weniger zahlt und "
das ist absolut nicht richtig
für geliehene AN muss man immer mehr zahlen als normal
ich buche fast jeden Tag solche Rechnungen
die Unternehmen bezahlen damit auch die Option, den AN jederzeit wieder loswerden zu können...
LG
Mein Mann war bei einer Zeitarbeitsfirma. Würde er seinen Job verlieren würde er dort jederzeit wieder anfangen können.
Er hatte:
-einen Stundenlohn von knapp 11 Euro
-einen unbefristeten Arbeitsvertrag
-Zahlung von Weihnachts- und Urlaubsgeld
-übernahme der Benzinkosten zum Einsatzort
-nicht ständig wechselnde Einsatzorte.
Man muss sich halt vorher ein wenig über die Zeitarbeitsfirma informieren. In der gleichen Stadt gibt es bei uns noch eine Zeitarbeitsfirma, die hätten nur befristete Verträge rausgegeben, keine der Sonderleistungen gezahlt und einen Stundenlohn von 7,30 bezahlt.
LG Mona
Ich habe früher jahrelang Zeitarbeit gemacht, da war die Gesetzeslage aber auch noch eine andere.
Wichtig: guter Stundenlohn! Lass Dich nicht ködern mit Auslöse, Fahrtgeld, Kinderbetreuungszuschuss etc. als Lohnersatz. Zusätzlich ist das o.k. aber niemals in Kompensation zu einem niedrigen Stundenlohn.
Problem: bei krank, Unfall, arbeitslos zählt das alles nämlich nicht mit und Du hast die A-Karte.
Ich hatte in meinen Verträgen drin, dass ich auf eigenen Wunsch bis zu 2 Monate unbezahlten Urlaub nehmen durfte, wenn ich das wollte und hatte den Einsatzradius reduziert. Bei vielen steht nämlich, z. B. Einsatzort Rhein-Maingebiet. Da ist man schnell mal mit 2 Std. einfacher Weg dabei und kann so einen Einsatz nicht ablehnen.
Gruß
Manavgat
Bei uns wird unter anderem über zeitarbeitsfirmen eingestellt weil die ganze aquise so einfacher ist. Des weiteren ist manchmal nicht gleich klar ob es nur ein vorübergehender arbeitsüberschuss ist oder ob es so bleibt.
Ist aus ag-sicht einfach sicherer. Bei uns gibt es eine betriebsvereinbarung dass leiharbeitnehmer nicht schlechter gestellt sein dürfen u. nach einem bestimmten Zeitraum müssen sie übernommen werden. Es gibt sicher "Ausbeutung" aber eben auch das Gegenteil. Ausbeutung gibt's im übrigen auch auf dem restlichen Arbeitsmarkt!
Meine (einzige) Erfahrung mit der Zeitarbeitsfirma, die große, die mit T beginnt:
Ich habe meine Ausbildung zur Industriekauffrau beendet und war danach ein Jahr als Au Pair in den USA. Hatte also bei meiner Rückkehr noch keine Berufserfahrung.
Ich mich also beim Arbeitsamt gemeldet. Zwei Tage später kam das Angebot von T und noch am gleichen Tag hatte ich eine Einladung zum Vorstellungsgespräch.
Das Gespräch lief ganz gut und sie wollten mich. Wie denn meine Gehaltsvorstellung sei. Ich dachte mir naja, als Berufsanfängerin kannste ja nicht so viel verlangen und habe gesagt, dass ich gerne 1200 € netto raus hätte. Auch das wurde akzeptiert.
2 Tage später Gespräch beim Betrieb, bei dem ich eingesetzt werden sollte. Lief auch alles gut, die waren auch einverstanden. Zugesagt wurde mir, dass bei Bewährung eine feste Einstellung in dem Betrieb vorgesehen sei.
Ich begann also zu arbeiten, alles prima. Beim ersten Gehalt hab ich mich gewundert. Ich hatte 1000 € netto raus und zusätzlich eine "steuerfreie Verpflegungspauschale" von 200 €. Also insgesamt 1200 wie verabredet, ich mich nicht weiter drum gekümmert.
Es stellte sich ziemlich schnell heraus, dass der Betrieb kurz vor der Pleite war. Die dachten überhaupt nicht dran mich einzustellen, denen waren nur schon die Mitarbeiter reihenweise abgehauen.
Nach 4 Monaten konnten sie mich nicht mehr zahlen. Also haben sie mich bei T "abbestellt", T hat mich darauf hin direkt vorsorglich gekündigt.
Ich zum Arbeitsamt mich wieder arbeitslos gemeldet. Die meinten dann: na Sie haben ja nur 1000 € netto verdient, d.h. danach wird Ihr Arbeitslosengeld berechnet! Ganz großes Kino!
Eine Woche später riefen sie an und meinten sie hätten jetzt doch wieder was für mich, sie würden die Kündigung rückgängig machen.
Gott sei Dank hatte ich das ja alles schon geahnt und mich nebenher beworben. Zu dem Zeitpunkt hatte ich dann glücklicherweise schon was neues - einen richtigen Job mit anständiger Bezahlung. Den habe ich heute noch!
Einziger Pluspunkt bei der ganzen Geschichte:
in dem Betrieb hatte ich eine ganz liebe Kollegin, die zu meiner Freunding wurde. Wir sind heute noch gut befreundet!
Mein Fazit trotzdem: Zeitarbeit, einmal und nie wieder!
LG Brijuni
Also, es gibt ja nun gute und schlechte Erfahrungen von euch. Ich hatte gestern mein Vorstellungsgespräch und bei der Stelle handelt es sich wohl um eine Direktvermittlung zum AG. Er (von der Zeitarbeitsfirma) hat die ganzen Daten aufgenommen, ist auch der Meinung, dass ich ein idealer Kandidat wäre für die Stellenanzeige und meldet sich die nächsten Tage bei mir, nachdem er mit dem Chef der Firma die jemand sucht geredet hat, zwecks Kennenlernen. Was die Lohnzahlung angeht, finde ich den angegebenen Stundenlohn okay. Er ist nur 1,50 Euro niedriger als mein bisheriger Stundenlohn, den ich mir nach 11 Jahren Betriebszugehörigkeit erarbeitet habe. Vielleicht ist da ja auch noch etwas verhandelbar.
Ich bin auch froh, dass ich (falls es klappt) direkt vermittelt werde und nicht in der Zeitarbeit angestellt bin. Weil das, was die dort verdienen, Urlaubsanspruch haben, Sonderzahlungen usw., ist wirklich miserabel.
Jetzt war ich diesen Monat aber insgesamt sehr fleißig mit Bewerbungen schreiben. Es waren mehrere interessante und für mich geeignete Stellen ausgeschrieben. Bin mal gespannt, ob was daraus wird
LG