Hallo,
evt. bietet sich mir die Möglichkeit, in ein Beamtenverhältnis bei meinem AG zu gehen.
Allerdings frage ich mich, ob das überhaupt noch so gut ist. Habe in der Vergangenheit oft gehört, dass es diverse Vorteile, die es "früher" gab, jetzt nicht mehr gibt. Welche, kann ich nicht sagen. Habe da nie wirklich hingehört, weil ich nicht davon ausgegangen bin, dass ich mal vor der Wahl stehen würde.
Was ich bisher mitbekommen habe, erhalten Angstellte eher eine Gehaltserhöhung durch neue Tarifabschlüsse als Beamte.
Was mache ich nun? Kann mir jemand einen Rat geben? Oder ist jemand auch vom Angestelltenverhältnis in ein Beamtenverhältnis gewechselt?
Schönen Abend euch.
Beamter oder Angestellter????
Welche Nachteile entstuenden dir denn?
ich weiss ja nicht wie alt du bist und wie teuer deine private KV wäre.Diese Kosten musst du von deiner netto-Beamtenbesoldung abziehen.Dafür bist du dann aber auch privat versichert.
ich bin verbeamtet und es gibt folgende negative (für mich nicht dagegen sprechende) Punkte:
- Fast immer weniger Weihnachtsgeld
- keine LOB
- oft mehr Wochenstunden.
Aber Sicherheit,höheres netto usw überwiegt für mich.Irgendwann wird es schwerer werden mit Verbeamtung.Ich würde an deiner Stelle die Chance nutzen.
Lass dir von deiner Personalstelle proberechnen was du verdienen würdest und ob du volle Pension erwirbst.
LG
"ch weiss ja nicht wie alt du bist und wie teuer deine private KV wäre.Diese Kosten musst du von deiner netto-Beamtenbesoldung abziehen.Dafür bist du dann aber auch privat versichert."
Niemand muss sich privat versichern, wenn er verbeamtet wird.
Ja, aber wer verzichtet freiwillig auf bis zu 80 %´Beihilfe, wenn er die GKV zu 100 % selbst bezahlen müsste? Mehr Geld für deutlich schlechtere Leistungen? Ich wüßte nicht warum. Und so hoch kann das Eintrittalter der Fragestellenden nicht sein, da es auch ein Höchstalter für Verbeamtungen gibt.
es kommt ja auch dran, wo und als was.
ich bin polizeibeamtin in niedersachsen. hier gibt es keine sonderzahlungen (kein urlaubsgeld, kein weihnachtsgeld), höhrere wochenarbeitsstunden, du musst dich privat krankenversichern und für mich auch negativ: nur 4 kindkrank-tage pro jahr.
positiv ist natürlich die sicherheit - und das wars.
die bezahlung ist schlecht, und leider werden 90 prozent von uns in pension gehen, ohne jemals befördert zu werden.
ich weiß aber, daß es in anderen bundesländern GANZ anders ist. bundesbeamte sind wieder eine andere baustelle - daher solltest du wirklich nur für DICH konkret schauen, was es für DICH ausmacht - pauschale aussagen wird es da nicht geben.
Hallo,
ich bin vor etwas über 2 Jahren mit 38 Jahren verbeamtet worden und hatte da schon ca. 20 Dienstjahre als Angestellte hinter mir. Für mich waren ausschlaggebend:
1. Ich hatte als Angestellte nur einen festen Halbtags-Vertrag und als Beamtin jederzeit die Möglichkeit auf Vollzeit aufzustocken und dabei würden alle Erfahrungsjahre meiner Angestelltenzeit hinzuberechnet werden.
2. Mein Nettogehalt war von heute auf morgen fast 300 Euro mehr, und das, obwohl ich natürlich die Kosten für die PKV abgezogen hatte. Das lag aber bei mir daran, dass ich 3 Kinder habe und dass bei Beamten für das 3. Kind ein sehr viel höherer Familienzuschlag gezahlt wird als für die ersten beiden.
3. Ideele Gründe
4. Ich hatte geglaubt, ich würde evtl. mal endlich befördert werden. Da ich vor einigen Jahren nicht mit dem Bundestag nach Berlin gegangen bin, sondern mir in Bonn einen anderen Job beim Bund gesucht hatte, dann 3 Kinder bekommen habe, hatte ich das Gefühl, alle um mich herum, die schon länger dabei waren, wurden höhergruppiert bzw. befördert. Und dabei bekam ich 3 Jahre in Folge bei der LOB-Ausschüttung die Höchstzahl von 3 Punkten!
Als Beamtin habe ich jetzt allerdings wieder erlebt, dass Leute um mich herum befördert werden. Nach Aussage des Abteilungsleiters, weil diese Dame eben dem Abteilungsleiter persönlich bekannt war. Ich sitze seit einem Jahr auf einer 3 Besoldungsstufen höheren Stelle und werde sicherlich so bald nicht befördert werden. Es müssen ja auch erst Planstellen verfügbar sein. Als Angestellte hätte ich zumindest jetzt 4,5 Prozent Zuschlag für eine höherwertige Tätigkeit erhalten. Aber dennoch habe ich netto jetzt mehr in der Tasche.
Wirklich blöd und lästig finde ich die PKV. Ich wäre lieber gesetzlich versichert, das war für mich aber viel zu teuer, da ich ja noch nach wie vor Teilzeit arbeite.
Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden und würde es wieder so machen. Es überwiegen bei mir aber auch die ideelen Gründe. Ich wollte einfach immer schon gerne Beamtin sein und die 300 Euro mehr habe ich auch gerne genommen. Das gleicht das fehlende Weihnachtsgeld dicke aus, wobei wir ja auch Weihnachtsgeld bekommen, dieses wird aber mit jedem Monat immer stückchenweise ausgezahlt, das wird oft nicht bedacht.
Viel Glück bei deiner Entscheidung!
Du hast Glück, als Bundesbeamte stehst Du in vielen Dingen besser da. Bei Landesbeamten kommt es sehr aufs Bundesland an.
Bei uns wurde vor VIELEN Jahren das Weichnachtsgeld komplett abgeschafft.
Die 150 Euro Urlaubsgeld hat man uns genommen mit der Begründung, daß die niedersächsische Polizei auf Digitalfunk umsattelt und es davon finanziert wird.
Ich bin seit 1990 Beamtin, mache meine Arbeite immer gut - und bin im Eingangsamt. Chancen auf Beförderung bis zur Pensionierung .... gleich Null.
Die Frustquote in Niedersachsen ist enorm hoch.
Ich werde meinem Sohn vehement davon abraten, die gleiche Laufbahn einzuschlagen.
Ich würde es mit dem heutigen Wissen nicht mehr machen.
Das ist ja echt bitter bei euch. Gibts bei euch noch mD und gD?
Ich bin Polizeibeamtin in Bayern und kann mich nicht beschweren. Wir haben heuer erst wieder eine Gehaltserhöhung bekommen, Weihnachtsgeld gibts nach wie vor (ich glaub 65%). Unsere Wochenstunden wurden bzw. werden grad schrittweise wieder reduziert von 42 auf 40 Stunden ab 01.08.2013.
Die Beförderungssituation ist auch ganz in Ordnung. Ich selbst bin im mD eingestiegen, nach der Ausbildung in A7. Inzwischen bin ich dank Studium in A9 gD, werde in ca. 6 Jahren A11 sein und ziemlich sicher irgendwann mit A12 in Pension gehen.
Ich könnte meine Tochter guten Gewissens in die gleiche Laufbahn schicken, wobei da natürlich noch viele Jahre ins Land gehen, in denen sich noch viel ändern kann.
VG
Claudia