Hallo zusammen,
mögt ihr mir Eure ehrliche Meinung geben?
Ich stehe momentan evtl. vor einem größeren Umbruch. Meine Situation derzeit: seit drei Jahren in unbefristeter Stellung, frisch befördert (man ist mit mir zufrieden), allerdings die Rahmenbedingungen im Job suboptimal. Bin nicht mehr so arg zufrieden, allerdings war es für mich damals nach dem Studium der "Sechser im Lotto" und neben der gesammelten Erfahrung auch ein großer Pluspunkt im Lebenslauf.
Nicht mehr zufrieden bin ich, da bei uns das "Verheizen" der Mitarbeiter an der Tagesordnung ist. Vergangenes Jahr hatte ich über Monate im Durchschnitt eine 58 Std. Woche, viel Reisetätigkeit. Sprich, die Lebensqualität leidet. Seitens des Management besteht die Erwartung, dass ein Großteil der überstunden verfallen sollte, eine Bezahlung gibt es hierfür nicht.
Kurzum: ich bin nicht mehr glücklich in diesem Job und fühle mich langsam ziemlich "durch mit den Nerven". (Nebenberuflich mache ich abends und an den WE eine sehr zeitaufwändige, anspruchsvolle Weiterbildung für die mein Urlaub drauf geht...) Bin kürzlich auch befördert worden, mehr Verantwortung. Eine Gehaltserhöhung gab es nicht.
Da ich nicht leiden und jammern will, will ich nun Konsequenzen ziehen und sehe mich nach einem neuen Job um. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass es mit 28 Jahren, weiblich schwierig werden könnte. Bzw. habe ich berufsbedingt auch diverse Kontakte in Personalabteilungen und WEISS, dass halt in dem Alter lieber Männer eingestellt werden, wenn sich die Alternative bietet.
Ja, ich mache mir Sorgen trotz super Lebenslauf und guter Ausbildung nichts vernünftiges zu finden. Schließlich will ich mich ja auch weiterentwickeln.
Nun habe ich auch noch so einen Babywunsch in mir schlummern (mal mehr, mal weniger); dass ich den Wunsch noch 2-3 Jahre nach hinten schieben sollte, wenn ich Job wechsel ist mir klar. Will keinesfalls einen neuen Job und dann 6 Monate später schwanger sein. Fände ich unfair ggü. dem Arbeitgeber.
Aber ich frage mich grad ob es nicht insgesamt einfacher und besser hinsichtlich der zukünftigen karriereplanung wäre, den Job jetzt NICHT zu wechseln, zeitnah meinen KiWu in die die Tat umsetzen, nach der Elternzeit (dachte an 1 Jahr, augeteilt mit meinem Partner, aber Großteil nehm ich) nochmal in meinem jetzigen Job zu arbeitn und mich dann zu bewerben. Könnte dem Arbeitgeber dann glaubhaft verklickern, dass der KiWu abgeschlossen ist, ich eine vernünftige Betreuung habe (bin ja dann wieder im Job) und mich nun auf eine neue Herausforderung freue.
Hmm. Bin mir grad wirklich unsicher, was der richtige Weg ist...
28, w. sucht. / Jobwechsel oder doch erst Kind?
Hallo Smurfin,
kommt vielleicht auch ein bischen auf den "Marktwert" an - wie schnell findest Du einen neuen Job, der Dich glücklich macht und ausfüllt???
Oder aber, wie lange kannst und willst Du es noch in Deinem jetztigen Job aushalten??
Gruß
redsnapper
Hallo Redsnapper,
danke für den Denkanstoß.
Das ist schwer zu sagen; grdsl. ist es hier in der Region eher leichter einen Job zu finden, da die AL-Quote recht niedrig ist. Aber den "nächstbesten" Job nehme ich nun auch nicht an (solange ich in Lohn und Brot stehe, im Fall einer Arbeitslosigkeit wäre das natürlich wieder was anderes).
Wie lange ich es da noch aushalte ist sicher davon abhängig ob ich weiter "Vollgas" arbeite wie bisher oder meine Arbeitsleistung meiner Motivations- und Gehaltsentwicklung anpasse. Nämlich auf 40h runterfahre. Wird zwar nicht gut ankommen, aber würde zumindest meinen physischen und psychischen Zustand wieder verbessern...
Hm, ich würde wohl erst mal nach einer neuen Stelle suchen, nicht dass dann der Kinderwunsch eben doch ein wenig länger dauert als erhofft und Du so lange fest sitzt. Noch dazu ist so ein hoher Stresslevel auch nicht unbedingt ideal wenn Du schwanger werden willst, und IN einer Schwangerschaft erst recht nicht.
"Bin kürzlich auch befördert worden, mehr Verantwortung. Eine Gehaltserhöhung gab es nicht."
Das hast Du mitgemacht?
Aber zur Frage:
Nach der Elternzeit eingestellt werden ist auch kein Zuckerschlecken.
"Die war raus aus der Materie."
"Die kriegt demnächst Nummer zwei." etc.
Außerdem lassen sich Kinder nicht unbedingt immer planen. Wenn es blöd läuft, machst Du Deinen jetzigen Job dann noch zehn Jahre, weil das Kind einfach nicht kommen will.
Ich würde mir was neues suchen.
Ja schön blöd. Sau blöd.
Die richtige Reaktion wäre gewesen: entweder adäquate Gehaltsentwicklung oder ich verzichte auf die Beförderung. Da wäre ich jetzt besser dran: weniger Verantwortung, höhere Warscheinlichkeit meine Ziele zu erreichen --> somit höhere Warscheinlichkeit auf meinen Bonus...
..aber wer sagt schon nein zur Beförderung. Ist ja auch für meine Bewerbungen hilfreich. ohne Beförderung könnte man denken mein bish. Arbeitgeber wäre nicht zufrieden.
Aber genau das ist einer der Hauptgründe für die derzeitge Unzufriedenheit.
aber wer sagt schon nein zur Beförderung
ICH! Ich sollte mal die Büroleitung übernehmen, wollte aber nicht, weil ich mich als stinknormale Mitarbeiterin ganz wohl gefühlt habe.
Chef konnte mich nur mit Geld locken....
Hallo,
Kann Dein Dilemma gut verstehen- war vor 2 Jahren in ner ähnlichen Situation.
Mittlerweile hab ich ne 14 Monate alte Tochter und bin mit Nr. 2 schwanger und weiß, dass mit Kind nihcts mehr so ist wie vorher (vor Allem meine Einstellung!!)
Ich hatte mich beworben und wußte erst beim Bewerbungsgespräch, dass ich frisch schwanger war. Fairerweise informierte ich den neuen AG darüber, der von ner Einstellung zwar dann absah, mir aber ne Stelle zusicherte, sobald ich wieder einsteigen wolle. Mittlerweile hat er sich schon 2x bei mir gemeldet- habe ihm aufgrund der 2ten SS jedoch abgesagt und einen Eintritt frühestens 2015 in Aussicht gestellt. So lange möchte er meine Bewerbungsunterlagen behalten!
ALLERDINGS und das ist für mich die große Überraschung- weiß ich gar nicht mehr, ob ich diese Stelle dann überhaupt noch möchte, denn es wäre ein zeitintensiver Job, ich müßte meine Kinder voraussichtlich mehr als ich wollte in Betreuung geben etc.
Ich dachte immer-kein Problem, mein Kind geht mit 1 in die Kita- Jetzt, da es soweit ist sehe ich es aber anders. Ich arbeite seit sie 1 ist wieder 40%, die Betreuung übernehmen aber die Omas und ich arbeite soviel wie möglich zu Zeiten, in denen mein Mann zu Hause ist. Fremdbetreuung kann ich mir frühestens mit 18 Monaten, besser mit 2 Jahren vorstellen. Und ich bin im Job dadurch natürlich lange nicht mehr so flexibel wie vor dem Kind (möchte das aber vorerst auch nicht mehr sein).
Mittlerweile ist meine Einstellung, dass ich mich die nächsten 5 Jahre hauptsächlich den Kindern widme und der Job dann danach wieder mehr Bedeutung bekommt.
Dass ich sowas mal schreibe, hätte ich mir vor 2 Jahren niemals vorstellen können!!!
Ich hoffe, Du findest die für Dich richtige Entscheidung!
Alles Gute
Hallo,
was du auchbedenken solltest: wenn du erst das Kind bekommst und dann nach einem Jahr wieder in deinem alten Job anfangen willst, könnte es Probleme bei deinen Arbeitszeiten geben. Wenn es nämlich nicht möglich ist zu sagen: Ich komme zukünfitg nur noch 8 Stunden bis max. 17 (?) Uhr und auch sonst dein kind niemand betreuen könnte, dann wird es echt schwierig.
Würde das allerdings kein Problem sein, dann würde ich erst das kind bekommen und dann wechseln. so habe ich es gemacht.
vg, m.
Der richtige Weg kann der falsche sein.
Mir scheint, dass du im Moment nicht zufrieden bist und schauen solltest, was dich eigentlich zufrieden machen würde.
Aus einer unzufriedenen berufliche Situation ein Kind zu bekommen, würde ich mal bildlich durchspielen...
Erst mal ist es nicht sicher, dass du mal eben schwanger wirst... Und dann hast du das 2. Problem an der Backe, was dich zusätzlich belastet.
Warum suchst du nicht nach einem neuen Betätigungsfeld, was dich zufrieden macht und nicht körperlich ausbeutet? Du hast nicht geschrieben, was du genau beruflich machst und wie die Chancen in der Wirtschaft stehen.
Aber solltest du schwanger werden und die Elternzeit mit deinem Kind nehmen, dann wird auch der Wunsch nach Job wieder aufkommen. Meinst du, dass ein neuer Arbeitgeber eine Frau mit Kleinkind oder gar Baby gern nimmt?
Ich denke, dass ich lieber eine 28jährige oder 30jährige ohne Kinder nehmen würde als eine Frau mit Kleinkind, die ständig ausfällt wegen Krankheit des Kindes etc. Und die kann mir viel erzählen, dass die Betreuung gesichert ist...
Mag sein, dass diese Sichtweise ungerecht ist, aber sie ist nunmal aus diesem Blickwinkel so.
Dann sitzt du fest mit Kind und einer beruflich perspektivlosen Zukunft, zumindest für die nächsten Jahre.
Das ist meine Meinung.
Gruß
Sabine
>> Will keinesfalls einen neuen Job und dann 6 Monate später schwanger sein. Fände ich unfair ggü. dem Arbeitgeber.<<
Wenn du diesen zwar sehr löblichen, aber genauso -entschuldige bitte vielmals - dümmlichen Vorsatz bitte aus deiner Lebensplanung streichen würdest ....
Hallo!
Also ich würde mir lieber erst einen neuen Job suchen und dann den Kiwu in Angriff nehmen, denn hast du erstmal ein Kind, kann das Kind ja "dauernd" krank werden oder du bekommst möglicherweise noch ein Zweites .
Und aus Rücksicht auf den neuen Arbeitgeber nicht gleich nach 6 Monaten schwanger werden, so dachte ich auch mal aber auf dich nimmt auch kein Schwein Rücksicht und der AG wird es dir sowieso nicht danken.
Von daher neue Stelle suchen und Kinderplanung umsetzen, denn bist du dann schwanger kann man dich eh nicht kündigen.
Viel Glück,
Nudelmaus
Huhu,
ich würde an Deiner Stelle das machen, was ich immer mache, wenn ich mich nicht entscheiden kann: Das Schicksal entscheiden lassen . Nein - ernsthaft - ich würde weniger planen und schauen, was kommt.
Auf jeden Fall würde ich anfangen mich beruflich umzuschauen. Und wenn Du wirklich einen Kinderwunsch hast (und zwar jetzt und bedingungslos und nicht nur weil es vielleicht strategisch günstig sein könnte) würde ich auch das angehen.
Es gibt dann vor allem drei Situationen, die daraus entstehen können:
1. Du wirst zuerst schwanger: dann kannst Du entweder die Jobsuche erstmal sein lassen oder trotzdem, dann mit offenen Karten, weiterschauen. Ich habe zwei Freundinnen, die schwanger eingestellt wurden. Sie haben sich mit ihrem Arbeitgeber schon bei der Einstellung auf ein Elternzeitmodell einigen können und alle waren glücklich.
2. Du findest zuerst einen neuen Job: dann verhütet ihr eben wieder, wenn das nicht ohnehin etwas ist, was nur auf ein Jahr o.ä. befristet ist
3. (höchst unwahrscheinlich) es passiert beides gleichzeitig und du erfährst kurz nach Beginn des neuen Jobs von Deiner Schwangerschaft: nicht schön, aber dann muss man halt auch irgendwie eine Lösung finden. Und sei es die, dass Du Dich damit abfindest, moralisch in Deinen Augen nicht ganz richtig gehandelt zu haben. Glaub mir, Arbeitgeber machen das auch nicht immer... Ich persönlich würde Dir da keinen moralischen Vorwurf machen! Ich finde, den richtigen Zeitpunkt für ein Kind zu finden ist heutzutage (vor allem Dank der befristeten Verträge, die ja Usus sind) so schwer, dass man oft nur schwer Rücksicht nehmen kann.
Ich habe viele Freunde mit Kindern und auch selbst zwei Kinder. Meine Erfahrung, es gibt da keine Regeln aber alle mit guten Qualifikationen sind auch untergekommen.
Es gibt solche und solche Arbeitgeber. Ab einem gewissen fachlichen Anspruch ist die Kompromissbereitschaft bei Arbeitgebern aber auch sehr hoch. Was ich meine, wenn Du wirklich qualifizierter bist als andere und es um eine Stelle geht, bei der es wichtig ist, nicht Hintz und Kuntz da ranzusetzen, stellt Dich ein Arbeitgeber vielleicht sogar schwanger an. Ist in meinem Freundeskreis wie gesagt zwei mal vorgekommen. In beiden Fällen gabs ein gegenseitiges Entgegenkommen. Meine Freundinnen hatten sich bereit erklärt nach nur 6 Monaten wiederzukommen, der AG hatte ihnen aber im Gegenzug einen kinderfreundlichen Arbeitsplatz, verringerte Arbeitszeiten und die Möglichkeit der Heimarbeit gegeben. Mit der Lösung waren alle zufrieden und erwartet hätten es beide nicht, als sie sich schwanger auf die Jobsuche machten.
Ich hatte zwei kleine Kinder bei meinem Berufseinstieg als Juristin. Ich habe glaube ich ca. 15 Bewerbungen geschrieben. Alles Attraktive Stellen im öffentlichen Dienst, an der Uni oder bei Verbänden. Zusagen hatte ich am Ende zwei. Und bei den Absagen bin ich mir in fast allen Fällen sicher, dass es an mir und meinen (fehlenden) Qualifikationen und nicht an meinen Kindern (damals 1,5 und knapp 4 J.) lag. Ich möchte nicht abstreiten, dass es auch Arbeitgeber gibt, die junge Mütter ungern einstellen. Aber es gibt halt auch andere und an einen davon zu geraten reicht ja!
Mach einfach, wonach Dir ist und schau was daraus wird. Verschwende nicht Deine Gedanken jetzt an Pläne, deren Umsetzung Du ja eh nicht ganz in der Hand hast (unser erstes Kind kam einige Monate später als wir es eigentlich "geplant" hatten, unser zweites Kind hingegen früher ). Schau was die Zukunft bringt und suche die entsprechende Lösung in der konkreten Situation.
Viel Glück für die Zukunft
carstella