Hallo, ich arbeite als Erzieherin in einem Kindergarten - dreißig Std die Woche! Selber bin ich verheiratet, habe drei Kinder, viele Haustiere und ein großes Haus mit großem Garten! In letzter Zeit mache ich mir immer mehr Gedanken meine Arbeit als Erzieherin betreffend! Ich bin unzufrieden! Immer mehr fühle ich mich, als hätte ich meinen Beruf verfehlt, als müsste ich mich nur noch mit nörgelnden Eltern herumschlagen! Meine Leitsätze, alles was mir mal wichtig war in dieser Arbeit, wirken immer öfter wie ein Tropfen auf dem heißen Stein! Ich überlege in letzter Zeit ständig ob ich irgendwann etwas anderes machen soll und wenn - was? Noch einmal eine neue Ausbildung funktioniert nicht, da wir auf mein Gehalt angewiesen sind!
Habe ich ein Luxusproblem????? Muss ich mich einfach damit abfinden nicht glücklich in meinem Beruf zu sein? Habt ihr manchmal auch das Gefühl etwas sinnvolleres tun zu müssen?????????? Und habt ihr dann euer Leben umgekrempelt?
Auch frustriert von eurem Beruf???
Wie wäre es mit einem anderen Arbeitgeber, vielleicht ein Team wo die Leitung die schwierigen Eltern übernimmt und Du mehr Rückhalt vom Träger her hast?
Oder Umstieg in einen anderen Bereich, Krippen- oder Hortkinder, oder Jugendliche? Vielleicht auch ein Kinderheim oder Behindertenarbeit?
Es muss ja nicht immer nur Kindergarten sein, und es gibt oft auch ganz andere Eltern in anderen Stadtteilen. Mit Sicherheit bieten soziale Brennpunkte andere Herausforderungen, aber anspruchsvolle Eltern gehören da eher nicht dazu.
Der Beruf der Erzieherin ist ja sehr sehr breit gefächert. Vielleicht hast Du im Moment mehr die Nase voll vom immer gleichen Kindergarten mit Kindern und Eltern aus immer dem selben Viertel.
Hey,
nein, das ist kein Luxusproblem - das ist Realität in vielen Berufen
Von außen sieht das alles so kuschelig aus, aber im Alltag verbrennt man sich an dem Drumherum, anstatt sich auf Kernaufgaben konzentrieren zu können...
Ich denke, da können viele ein Lied von singen - gerade in sozialen, pädagogischen, medizinisch, allgemein "helfenden" Berufen: das Personal tritt mit hoher Motivation und Idealen an, und scheitert an den Rahmenbedingungen, an Bürokratismus, Vorschriften, Verordnungen, usw.
Da du ja gerade die Elterngespräche nennst, die dich frustieren: lies mal in der letzten Ausgabe des Spiegel den Artikel zu "Helikopter-Eltern"
http://www.spiegel.de/spiegel/print/index-2013-33.html
Da das viele Träger aber mittlerweile erkannt haben, schicken sie Mitarbeiter regelmäßig zur Supervision oder bieten diese zumindest bei Bedarf an.
Gibt es sowas bei euch?
Wenn nicht, fordere sie ein, über den Personalrat beispielsweise.
Alles Liebe Dir!
".... als müsste ich mich nur noch mit nörgelnden Eltern herumschlagen!"
Finde Dich einfach damit ab, dass Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder ein Mitspracherecht haben wollen, auch bei dem was im Kindergarten abläuft.
Ich zähle mich durchaus zu der Sorte Eltern, die nicht zu allem Ja und Amen sagt was im Kindergarten so durchgesetzt werden soll, macht mir zwar keine Freunde unter den Erzieherinnen, ist mir aber auch völlig egal.
Viele Erzieherinnen haben scheinbar vergessen das sie in erster Linie bei einem Dienstleister wie jedem anderen Dienstleister arbeiten und nicht Narrenfreiheit haben.
viele eltern haben aber auch vergessen a ihre kinder zu erziehen zu einem für einander (
eltern sind eltern und sollten sich nicht auf die ebene ihrer kinder begeben )
b das es immer noch ein miteinander ( sowohl von seiten der erzieher zu den eltern genausp wie umgekehrt der eltern zu den erziehern )
c das man keine narrenfreiheit hat ( über unpünktlichkeit bis hin zum frustablassen an den erziehern die nichts mit dem frust zutun haben )
d das ihr kind/er nicht alleine in einer kiga gruppe sind und man nicht das alleine anrecht auf die erzieher haben
e das es wo viele menschen sind auch regeln und linien , konzepte usw gibt wonach man sich richten muß damit alles und jeder zum zuge kommt
und ich denke man muß nicht zu jedem ja und amen sagen sondern es geht immer noch um den ton und um die art wie man es rüber bringt
nur mal ein beispiel eine mutter kommt 30 min zu spät nach der schlußzeit langsam und gemütlich macht dann noch ihre zigerette aus und meint ganz trocken ohne entschuldigung sie mußt ja zum kind abholen doch glatt ihre shopping tour abbrechen
und da muß man auch als erzieher nicht ja und amen sagen oder
es sind gewisse std gebucht und der laden macht auch um 20 uhr zu und man kann nicht 20:30 mal schnell sagen ups jetzt hab ich aber was vergessen
ich denke wenn man es positiv rüberbringt dann geht als
zumal der job nicht einfach ist denn es geht mittlerweile nicht mehr nur um ich spiel mal mit kindern oder bastel usw sondern um konzeptarbeit, projektarbeit , dokumentation , zusammenarbeit mit anderen stellen usw
das nihmt so viel zeit ein ich denke da sind min 1/3 der arbeitszeit einfach mal weg
Punkt b.) sehe ich anders, ich bin Kunde und bezahle für eine Dienstleistung, da bedarf es keinem Miteinander von meiner Seite aus.
Was den Ton angeht, der angeblich die Musik macht kommt das immer darauf an.
Bei uns im Kiga wurden einfach mal Dinge seitens der Erzieherinnen und der Leitung nachträglich festgelegt und als in Stein gemeißelt an die Eltern rausgeschickt, frei nach dem Motto "das ist ab sofort die neue Richtlinien und Ihr habt Euch daran zu halten".
Bsp: "Kinder haben im Winter eine gefütterte Matschhose, oder Skianzug mit zu bringen, ansonsten dürfen sie nicht mehr in den Garten, ob das Kind nun eine normale gefütterte Hose an hatte und darüber eine ungefütterte Matschhose interessierte keinen, man hat ja schließlich seine Regeln in Stein gemeißelt.
Frag nicht welcher Ton beim Anblick meiner weinenden Tochter (weil sie mit gefütterter Hose und ungefütterter Matschhose nicht raus durfte) danach in dem Laden von meiner Seite aus die Musik gemacht hat.
Ich glaube wenn da noch ein dummer Ton gekommen wäre, hätte ich den Laden binnen 10 Minuten samt dem Personal in seine Bestandteile zerlegt.
Seid Ihr dummen Hühner eigentlich noch ganz klar im Kopf war das Freundlichste was ich in den Raum gebrüllt habe.
Welchen Schulabschluss hast du?
Gruß
Manavgat
Was meinst du warum so viele Hebammen nach vielen Jahren frustriert das Handtuch schmeißen- wo viele diesen Beruf doch als- ach so schön- ansehen?
LG
Gabi
Hallo
ja ich kenne diese Gedanken
Ich arbeite zwar auch nur Teilzeit, geh aber ganz oft unzufrieden nach Hause.
Es hat sich so viel in den letzten Jahren zum Negativen verändert (natürlich auch in anderen Branchen).
Das Klientel welches wir bedienen wird immer heftiger, wir haben so oft mit dem Jugendamt zu tun, die Auflagen von oben werden immer mehr, der Schriftkram wird immer extremer, die Eltern teilweise immer anspruchsvoller (da wird regelrecht erwartet dass die Kita komplett für die Erziehung zuständig ist), ...
Es gibt Tage an denen ich behaupten kann dass ich mich nicht ein einziges Mal mit einem Kind an den Tisch zum puzzlen oder basteln gesetzt habe, da einfach für solche wichtigen Dinge keine Zeit bleibt.
Trotzdem lieb ich die kleinen Kröten , aber manchmal wünsch ich mir doch mal so richtig im Lotto zu gewinnen
LG Polly
Womöglich ist es wirklich nicht der Beruf, sondern der Träger oder die Kita.
Du kannst Dich ja mal nach Alternativen umschauen!
Ich bin gelernte Bürokauffrau und habe die Hälfte meines Berufslebens in der freien Wirtschaft gearbeitet. Ich war niemals glücklich in dem Beruf und habe deshalb mit 28 die Ausbildung zur Erzieherin gemacht.
Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass es gerade in diesem anstrengenden Beruf sehr wichtig ist, in einem super Team zu arbeiten, welches nicht nur fachlich gut da steht, sondern auch fest zusammen hält und sich ergänzt. Seit fast 4 Jahren habe ich das bei einem tollen Träger gefunden. Ich leite jetzt einen kleinen Kindergarten und habe das tollste Team, was ich mir vorstellen kann. Dieser Zusammenhalt bedeutet auch, dass ich mich zu 100 % auf meine Leute verlassen kann (natürlich dürfen sie Fehler machen) und ich zu 100 % hinter ihnen stehe. Und das beginnt auch schon da, wenn sie Hilfe in der Elternzusammenarbeit benötigen. Sie wissen, dass sie am Ende immer auf mich verweisen können und das Problem dann mir zuschieben dürfen.
Die Eltern schätzen unser gutes Arbeitsklima, schenken uns regelmäßig zu Festen Gutscheine für Ausflüge oder Sonntagsbrunch und ernten die Früchte unserer Arbeit.
Heute Morgen haben wir ein tolles Teamfrühstück mit Blick auf unseren Hafen genossen, und morgen geht die 2. Woche des neuen Kindergartenjahres mit Eingewöhnung der neuen Kinder weiter... Und wir freuen uns wahnsinnig drauf!! :)
Ich liebe diesen Job und freue mich jeden Morgen auf ihn und vorallem auf die Kinder und meine Kollegen/innen.
Such dir keinen neuen Job, sondern ein neues Team! :)
LG Sabine
Ja, mir geht es ähnlich. Bin Krankenschwester und ärgere mich, dass ich, als es nich möglich war nicht studiert habe. Jetzt liegen zwar noch viele Berufsjahre vor mir, aber wir sind eben auch auf mein Gehalt angewiesen. Momentan bin ich noch ehrenamtlich tätig-Wertschätzung! Die ist sehr wichtig. Egoistisch sein, mal ein WE ohne Familie und Hobby, das ist gerade meine Therapie. Kann Dir da weiter auch keine Tipps geben.
LG
Uta