hallo,
ich bin gerade total geschockt.
wir hatten heute ein meeting mit unserer ganzen arbeitsgruppe (7 personen), um alle in ein enues technisches gerät einzuführen. nichts besonderes also. nun sind sich einer der mitarbeiter und unser chef wegen einer kleinigkeit (schreiben des protokolls) in die haare geraten. der chef meinte, der mitarbeiter solle ein protokoll schreiben, der hat sich geweigert (keine ahnung wieso, er meinte nur, es gäbe ja das protokoll von der firma schon). der chef meinte nach mehrmaligem bitten, dass er die sitzung so nicht weiterführt und hat den raum verlassen.
daraufhin ist der mitarbeiter dermassen ausgerastet, dass er mit mülleimern und glasflaschen um sich geworfen und getreten hat. zum verständnis: ich arbeite in einem forschungslabor und da stehen genügend sehr gefährliche dinge herum in glasflaschen.
jedenfalls war das ganze labor danach voll glassplitter und wir alle hatten einen moment echt angst, dass jemand zu schaden kommt..
wir haben dann aufgeräumt und es sind fast alle heimgegangen, inkl. der besagte mitarbeiter. morgen gibt es eine krisensitzung und wir sind alle dazu aufgefordert, teilzunehmen. was steht dem mitarbeiter bevor? kann das zu fristloser kündigung führen?
sorry, aber ich war noch nie in so eine situation am arbeitsplatz involviert und frage mich einfach nur, was jetzt passiert....
lg,
angela
mitarbeiter rastet total aus - was jetzt?
Ja kann es! Die Frage, die sich stellt, ist warum betreffender Mitarbeiter so ausgerastet ist.
Wer Kollegen gefährdet, kann nicht am Arbeitsplatz verbleiben. Das ist mindestens eine Abmahnung. Fristlose Kündigung halte ich für mögich, ob sie gerichtsfest wäre, weiß ich nicht.
Gruß
Manavgat
Zu einer Kündigung kann das auf jeden Fall führen. Sicherer wäre aber, eine Frist einzuhalten und den Mitarbeiter bis dahin zu beurlauben.
Bitte berichte uns!
Gruß
Sabine
Das mit Fristen wäre hier nicht so ratsam.
Wenn eine fristlose Kündung ausgesprochen wird muss dies innerhalb von zwei Wochen erfolgen.
Beurlauben würde ferner bedeuten, dass der AG weiter zahlen darf.
das wird er auch müssen, wenn das Arbeitsgericht entscheidet, dass die Kündigung wirksam ist, aber nicht ohne Frist. Aber egal, so einen AN wird sicher keiner behalten müssen, der ist doch gemeingefährlich. So ein Ausbruch steht in keinem Verhältnis zu dem was da stattfand...
Hallo,
es ist völlig egal wo du arbeitest, so ein verhalten geht überhaupt nicht. Ob auf der Arbeit oder im privatem. Dein Kollege sollte sich Hilfe suchen.
Lg
Wegen Arbeitsverweigerung (Protokollführung) ist eine Abmahnung fällig, wegen dem Ausrasten mit Flaschen um sich werfen...etc... ist normalerweise eine fristlose Kündigung fällig, ohne weitere Abmahnung und kommt auch vor Gericht durch.
Jede andere Entscheidung wäre eine Lachnummer für Deinen Chef und ein Freibrief für den Rest der Belegschaft.
Ich habe so etwas ähnliches auch mal erlebt. Ich machte während dem Studium ein Praktikum und war gerade in der betreffenden Abteilung. Eine Buchhalterin geriet mit der Sekretärin aneinander und schlug ihr eine Glasflasche auf den Tisch. Die Flasche zerbrach, verletzt wurde niemand. Die Buchhalterin wurde sofort an die Pforte gebracht, ihre Privatsachen wurden ihr zugeschickt.
Sicherlich hat der Kollege ein gravierendes Problem und braucht Hilfe. Aber eine Firma ist keine Sozialstation, die alles auffangen muss.
Naja, wahrscheinlich hast du einfach auch nicht alles mitbekommen, oder? Vielleicht gibt es dazu ja auch noch eine Vorgeschichte...
Aber bei dem was du schreibst, sind ja schon mal mindestens 2 Dinge vorgefallen:
1. eine Arbeitsverweigerung trotz mehrfacher Aufforderung (das ist schon mal eine Abmahnung)
2. ein fahrlässiges Verhalten (je nachdem wie was die Gutachten aussagen werden über seinen Zustand zu der Zeit) + dem billigenden Inkaufnehmen der Gefährdung anwesender Dritter + Zerstörung von fremden Eigentum
3. in seinem Beruf wird er (je nach Gutachten) dann eher nicht mehr arbeiten dürfen
Also eine fristlose Kündigung ist ihm eigentlich sicher. Er wird sich dagegen wehren müssen, es wird Gutachten geben aber eine Chance hat er nicht. Wenn er Pech hat, wird er noch auf Schadenersatz verklagt. Wie war das? Ihr musstet die Sauerei dann alle wegräumen anstatt eure Arbeit zu machen? Ihr seid danach nach Hause gegangen? Morgen nochmal eine Sitzung deswegen und wieder wird nicht effektiv gearbeitet? Teure Sache, denn eure Löhne wollen ja auch bezahlt werden.
." in seinem Beruf wird er (je nach Gutachten) dann eher nicht mehr arbeiten dürfen"
Ein drohendes Berufsverbot kann ich heir beim besten Willen nicht erkennen.
Er wirft in einem Labor, wo genügend gefährliche Stoffe herumstehen (was ihm als entsprechender MA auch bekannt ist) alles mögliche durch die Gegend. Die Frage der TE war nach der Kündigung.
Also meines Erachtens (aber ich bin ja kein Spezialist) hat er genau 2 Möglichkeiten. Um ein Gutachten wird er wahrscheinlich nicht wirklich herum kommen.
1. Er akzeptiert die fristlose Kündigung. Für eine ordentliche Kündigung ist einfach zu viel vorgefallen.
2. Er geht gegen die Kündigung an. Nur mit was? Er kann höchstens hoffen, dass der Gutachter ihm bescheinigt, dass er unzurechnungsfähig war zum Zeitpunkt der Tat. Dann wäre wieder die Frage warum und ob das Unternehmen ihn wirklich weiter beschäftigen muß. Also ein Fall mit vielen Unbekannten - zumal die TE selbst keine Beteiligte war. Sie kennt die ganze Geschichte wahrscheinlich nur zum Teil.
Du hast nur einen Teil meiner Antwort kopiert - danke. Das ist sonst eher meine Masche. Aber wenn man so etwas macht, kommt meistens das Gegenteil des Gesagten oder Gewollten heraus. Also noch einmal für dich: Wenn es ein Gutachten geben sollte, könnte es, je nachdem zu welcher Schlußfolgerung der Gutachter kommt, durchaus auch ein Berufsverbot in Betracht kommen. Das ist sehr vage, aber im Bereich des Möglichen.
"daraufhin ist der mitarbeiter dermassen ausgerastet, dass er mit mülleimern und glasflaschen um sich geworfen und getreten hat."
Hier hätte er keine Chance mehr bekommen alleine nach Hause zu gehen.
Er wäre unter Sicherung des Wachschutzes vom Gelände begleitet worden inklusive Hausverbot.
Die fristlose Kündigung hätte er noch am gleichen Tag bekommen.
Wie ist es bei euch ausgegangen?
Gruß
Demy
es kam zu einer kündigung, aber nicht fristlos.
scheinbar hat der mitarbeiter gravierende psychische probleme und begibt sich jetzt in therapie. er wird seinen job aufgeben müssen. das HR und der vorgesetzte sind noch im gespräch über das genaue vorgehen.
danke für deine antwort!
angela