Nach dem Abi zur Bundeswehr...Erfahrungen gesucht

Hallo,
vorweg die Frage bezieht sich auf meinen 19jährigen Sohn der im nächsten Frühjahr sein Abitur (hoffentlich;-)) in der Tasche hat und sich dann evtl. bei der Bundeswehr bewerben möchte?

Ich bin im Westteil von Berlin geboren, daher gab es ja hier auch keine Wehrpflicht etc. daher habe ich kaum Berührungspunkte oder Erfahrungen....

Als Mutter war ich zufrieden als die Wehrpflicht abgeschafft wurde. Grundsätzlich finde ich die Bundeswehr und deren Aufgaben schon wichtig.... nur möchte wohl keine Mutter Ihr Kind im Holzkarton nach einen Auslandsaufenthalt wiederbekommen. Ich finde diese Verpflichtung von mindestens 13 Jahren echt hart.. ich meine irgendwann möchte man evtl. eine Familie gründen etc.

Was habt Ihr für Erfahrungen oder gibt es hier Jemanden der bei der Bundeswehr ist und uns da mal etwas aufklären könnte?

Vielen Dank, und LG Melli-4#winke

1

Ich hab' da keine Details aber mein Neffe hat nach dem Abi sich für *Kopf kratz* ich glaube ein Jahr oder 18 Monate verpflichtet. Er hat eine Grundausbildung erhalten und anschließend in irgendeinem Schreibtischjob gut Geld verdient. Sich anschließend aber für ein normales Studium (nicht an der BW-Akademie) entschieden.

Vielleicht wär das ja erstmal was...Testlauf quasi.

2

Hi,

es gibt keine Verpflichtung, sich für MINDESTENS 13 Jahre zu verpflichten - früher waren es mal 12 Jahre, die man sich max. verpflichten konnte.

Mein Schwager (21) ist seit Januar bei den Fallschirmjägern - und hat sich erstmal für 4 Jahre verpflichtet. Zieht aber jetzt schon in Betracht, zu verlängern und später zu versuchen, als Berufssoldat übernommen zu werden.

Allerdings gibt es, wenn ich mich richtig erinnere, Vorgaben, wie lange man sich verpflichten muss, wenn man über die Bundeswehr studieren will. Und diese Verplfichtung ist auch abhängig davon, was man studieren will.

Naja, es gibt viele Soldaten, die eine Familie haben - schwierig ist es nur, den passenden Partner zu finden, der eben mit dem Job "Soldat" umgehen kann und auch mit möglichen Trennungszeiten / Wochenendbeziehungen.

Und klar, man will sein Kind nicht bewusst irgendwelchen "Gefahren" aussetzen, aber sollte unser Sohn mal zum Bund wollen, werde ich ihn nicht aufhalten. Man kann sein Kind nicht vor allem beschützen - aber man kann ihm das PRO & CONTRA aufzeigen.

Gruß
Kim

3

Mein Mann ist SaZ 15 und seit 10 Jahren beim Bund - für "BW-interne Fragen" kannst mich gerne über PN anschreiben, dann leite ich die Frage an meinen Mann weiter. Mit den ganzen Bestimmungen kenne ich mich selber nicht aus, aber mein Mann ist da ganz fit, da er auch schon verschiedene Streitkräfte durchlaufen hat.

Im Ausland war mein Mann übrigens noch nie in den ganzen 10 Jahren und das obwohl er lange Zeit gerne hin wollte.

Vielleicht wäre es für deinen Sohn etwas, wenn er sich erstmal für den verlängerten Wehrdienst verpflichtet (23 Monate)?! Dann kann er BW-Luft schnuppern und sich dann entscheiden. So hat es mein Cousin vor einigen Jahren gemacht. Letztendlich hat er sich aber gegen die BW entschieden.

Mein Mann war zuerst auch "nur" FwdL23er und hat sich dann weiterverpflichetet.

LG und wie gesagt, meld dich wenn du konkrete Fragen hast

4

Welche Verpflichtung von mindestens 13 Jahren meinst Du????

Mein Sohn war nach dem Abi 4 Jahre bei der Bundeswehr. Im Ausland war er nie, er hatte dort einen interessanten Job und ist den 4 Jahren wirklich gereift und erwachsen geworden. Die 4 Jahre haben ihm als Mensch super gut getan.

Lichtchen

5

Mein Schwager ist nach seinem Abi zur BW gegangen und hat dort studiert (Maschinenbau).

Er hat dabei gut geld verdient, aber das Studium ist hart. Zweimal durch eine Prüfung gefallen und du bist raus. Studienzeit verlängern is nich, Vorlesungen doppelt und dreifach anhören? Nö!

Dafür hatte er sich auch, lass mich lügen, 9 Jahre, verpflichtet.

im 5. Semester ist er zweimal durch ne Matheklausur gerasselt, nu sitzt er am Arsch der Welt im Büro und spielt Mädchen für alles für irgend nen Leutnand.

Seine Dienstzeit konnte er jetzt zwar auf 5 Jahre verkürzen, aber er hat diese 5 Jahre mal eben in den Sand gesetzt, kann während der noch ausstehenden BW-Zeit nicht weiter studieren.

Andere haben nach 5 Jahren nach Abi schon nen Ingenieurstitel, mein schwager fängt dann von 0 an.

So kanns auch gehen.

6

Ich sehe ein ganz anderes Problem: wer Glück hat, erleidet kein Trauma und wird nicht getötet oder schwer verletzt.

Es kommt leider oft vor, dass nach Ablauf der verpflichtungszeit nicht verlängert wird. Was wird dann aus einem Mensch, im besten Alter, der außer Krieg nichts vernünftiges kann?

Gruß

Manavgat

8

Bei aller Liebe, deine Aussage ist absolut plump und zeigt, dass du keine Ahnung hast.

Der absolut größte Teil der Soldaten geht freiwillig nach Afghanistan. Da ISAF auch in den nächsten Jahren verkleinert bzw beendet werden wird, ist die Chance nicht gerade hoch, unfreiwillig in einen Einsatz zu müssen.

Davon abgesehen gibt es massig Verwendungen, in denen ein Einsatz mehr als selten vorkommt und wenn doch, dann relativ ungefährlich (ATALANTA, UNIFIL).

Und bitte, man lernt bei der Bundeswehr auch viele gute und wichtige Dinge. Und man hat genügend Zeit, um sich danach auf die zivile Welt vorzubereiten.

Die nicht mal 10 %, die nach der Bundeswehr innerhalb von 6 Monaten keinen Job haben, haben sich nicht vernünftig vorbereitet und gehören zur selben Sorte Mensch, die man auch unter "Zivilisten" findet: Chaotische, planlose oder "unschlaue" Menschen.

10

Ganz einfach, er zieht seinen E-Schein und geht in den öffetlichen Diest (gehobener Dienst), wo er verbeamtet wird ;-) Jedes Bundesland muss eine bestimmte Anzahl an Stellen für Bundler frei halten.

Oder:
die meisten Bundler habe eine gute Ausbildung, Offiziere sogar ein Studium während der Bundzeit gemacht, falls nicht, können sie diese mit Weiterzahlung des Gehaltes
in den nächsten 3-5 Jahren machen (je nach Dienstzeitlänge).

Scheint als hättest du wenig Ahnung vom Bund?!
Was ist denn "Krieg" können? Können das Polizisten auch, weil sie Waffen haben?

Woher nimmst du deine Erfahrungen ?

weiteren Kommentar laden
7

Auch mich kannst du gerne per PN anschreiben, wenn du weitergehende Fragen hast, da ich hier nicht alles öffentlich schreiben werde.

Man muss sich nicht für 12 Jahre bei der Bw verpflichten, es geht auch weniger. Allerdings kommt es hierbei immer auf die Streikraft und die Verwendung an, also welchen Job dein Sohn bei der Bw machen möchte und ob er evtl. ein Studium dort machen wird. Ausbildungen und Studiengänge kosten die Bw extrem viel Geld, daher resultieren daraus dann auch entsprechende Verpflichtungszeiten.

Wichtig ist, dass deinem Sohn bewusst ist, dass er in ganz Deutschland eingesetzt werden kann. Auch wenn er anfangs einen gewissen "Ausbildungsplan" zugesagt bekommt, wird dieser doch eher selten eingehalten. Eine heimatnahe Stationierung ist nicht immer möglich und / oder wird oftmals nicht über die Jahre beibehalten. Es können also durchaus ein oder mehrere Umzüge auf ihn zukommen, die ihn auch mehrere hundert km von zu Hause weg führen können.

Des Weiteren wird er nicht an allen Wochenenden frei haben, um nach Hause fahren zu können. Hinzu kommen dann noch entsprechende Auslandseinsätze. Je nach Verwendung werden diese befohlen, man kann sich also nicht aussuchen, ob man denn nun gerne ins Ausland gehen möchte und wie oft. Zudem sind Auslandseinsätze auf freiwilliger Basis für das Vorankommen innerhalb der Strukturen der Bw sehr förderlich. Es gibt durchaus Männer, die jedes Jahr sechs Monate im Ausland sind.

Auslandseinsätze bergen immer diverse Risiken. Aber auch hier gibt es je nach Streitkraft und Verwendung Unterschiede. Dein Sohn müsste sich diesbezüglich eben entsprechend informieren.

Im Übrigen finde ich die Ausdrucksweise, dass er "in einer Holzkiste nach Hause" kommen könnte, an dieser Stelle etwas unpassend. Sicherlich hast du Recht - aus Achtung vor den gefallenen Soldaten sollte man aber doch eine respektvolle Ausdrucksweise wählen.

9

Hallo,
meine Ausdrucksweise bezüglich der Holzkiste sollte auf keinen Fall so rüberkommen....sorry Du hast total Recht da habe ich mich wirklich nicht gut ausgedrückt.....
LG Melli-4

12

Ist ja kein Riesenproblem - kann nur für Angehörige von Soldaten vielleicht ein bisschen eigenartig klingen.