TZ-Arbeitszeit reduzieren, um nebenbei einen Minijob aufzunehmen?

Hallo,

ich war gestern zu einem Vorstellungsgespräch, wo mir die Stelle sehr gut gefallen hat. ABER es handelt sich dabei vorerst nur um 6 Wochenstunden. Ist also ein Minijob. Es gibt noch keine konkrete Zusage, aber ich mache mir nun meine Gedanken, ob es sinnvoll ist sowas anzunehmen oder eher nicht. Ich dachte, ich könnte den Minijob von der Zeit her nebenbei ausführen, aber das passt leider nicht. Ich müsste dafür meinen 50% Job um 1 Tag reduzieren. Mit meinem AG habe ich vor Ende der Elternzeit vereinbart, dass ich meine Stunden noch reduzieren kann. Nur Aufstocken möchte er nicht (am liebsten hätte er es sowieso gehabt, dass ich meinen Arbeitsvertrag auflöse und mit einer Abfindung als 3-fach Mama nicht mehr komme...). Ich hätte finanziell dann etwa 100 Euro mehr als jetzt, wenn ich meine Stunden um 1 Tag reduziere und zusätzlich den Minijob annehme.

Der Grund, warum ich mich überhaupt auf sowas beworben habe und nicht einfach meinen jetzigen Job aufstocke, ist Folgender: Ich habe jetzt im Oktober nach meiner Elternzeit wieder bei meinem vorherigen AG angefangen. Aber das Aufgabengebiet, was mir dort zugeteilt ist, gefällt mir nicht wirklich. Ich mache es, damit ich Arbeit habe, aber das wars. Es ist recht eintönig und ich bin recht "isoliert" von den Kollegen. Habe also gar keinen Kundenkontakt mehr und zu den Mitarbeitern auch nicht viel. Die anderen Kollegen sind froh, dass diese Arbeit nicht auf sie abgewälzt wurde... Der einzigste Vorteil ist, ich bin unabhängig von allen anderen. Ich muss meinen Urlaub nicht mit anderen "planen" und wenn ich krank bin oder meine Kinder muss ich niemanden etwas erklären, was noch erledigt werden muss. Dann bleibts halt liegen. Das Aufgabengebiet von dem Vorstellungsgespräch gestern wäre das, was ich gern machen würde und auch vorher schon immer gern gemacht habe. Habe also Erfahrung darin. Aber auch hier wäre es so, dass ich bei Krankheit oder Urlaub keine großen Absprachen treffen müsste, weil mich niemand unbedingt vertreten muss und schon gar nicht während der Ferienzeiten, weil dann dort auch weniger los ist. Der Vorteil wäre sogar noch, dass wenn meine Kinder krank sind, ich vormittags daheim bleiben könnte und wenn mein Mann von der Arbeit kommt, könnte ich nochmal für ein paar Stunden arbeiten gehen. Es gibt flexible Arbeitszeiten. Das habe ich bei meinem jetzigen Job nicht.

"Vielleicht" wird die Stundenzahl im Laufe des nächsten Jahres erhöht. Die Stelleninhaberin möchte ihre Stunden noch etwas reduzieren und es kommt ein neues Aufgabengebiet dazu. Ich wurde im Gespräch gefragt, ob das für mich okay wäre oder ob ich prinzipiell sage, dass ich nicht mehr Stunden leisten kann. Ich habe dann gesagt, dass ich mich in dem Fall für den Job komplett entscheiden würde, der mir besser gefällt. Bin also überhaupt nicht abgeneigt dort komplett anzufangen. Finanziell würde ich dort bei gleicher Stundenzahl etwas weniger verdienen als jetzt, hätte aber andere (auch finanzielle) Vorteile, sodass es zum Schluss auf +/- Null rauslaufen würde. Aber meinen bisherigen Job kündigen wegen den 6 Wochenstunden und "hoffen", dass es demnächst erhöht wird, ist mir zu riskant. Von daher würde ich es erstmal so überbrücken wollen. Das ist zwar ein großer AG, der mehrmals im Jahr 50% oder auch kleinere Stellen ausgeschrieben hat, die meinem Aufgabengebiet entsprechen. Aber sicher ist sicher. Ich war ja schon froh, dass ich eine der 5 Auserwählten war, die zum Gespräch eingeladen wurde. Wer weiß, wie viele Bewerbungen dort eingegangen sind. Es ist eine der begehrten ÖD-Stellen.

Ist meine Denkweise irgendwo nachvollziehbar oder meint ihr, das wäre totaler Quatsch deshalb seine Arbeitszeit zu reduzieren, um einen Nebenjob aufzunehmen? Wie gesagt, 100 Euro hätte ich dennoch mehr im Monat als jetzt und ich hätte wenigstens 1 Tag in der Woche ein Aufgabengebiet, was mir Spaß macht. Mein Mann meint, ich soll mir nicht so viele Gedanken machen und schon gar nicht, bevor ich die Zusage habe. Er hat ja Recht. Aber mich hat das Gespräch gestern so begeistert, dass ich nicht aufhören kann darüber nachzudenken #aerger

LG

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Ich finde es unsinnig, einen Teil Deines sicheren Jobs für einen Minijob aufzugeben, finde aber Minijobs an sich schon unsinnig.

Gruß,

W

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Es kommt darauf an, um was für eine Tätigkeit es sich handelt und wie sicher diese ist.

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Wenn sich die Möglichkeit des Aufstockens wirklich ergeben würde, würde ich wahrscheinlich diese Chance nutzen komplett zu wechseln. Ansonsten ist die Tätigkeit vom Minijob schon relativ sicher, da ÖD.

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"Ist meine Denkweise irgendwo nachvollziehbar oder meint ihr, das wäre totaler Quatsch deshalb seine Arbeitszeit zu reduzieren, um einen Nebenjob aufzunehmen? Wie gesagt, 100 Euro hätte ich dennoch mehr im Monat..."

Totaler Quatsch!

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Grundsätzlich stimme ich meinen Vorrednern zu, dass Minijobs selten zum Vorteil des MA sind. In Deinem Fall würde ich es aber wahrscheinlich tun. Insbesondere da Du mit Deinem TZ-Job so unglücklich bist.