Mutter hat das Kind verschwiegen

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und mittlerweile mit meinem Latein wirklich am Ende.

Es geht um folgendes:

Mein Partner und ich sind seit 2 Jahren ein Paar und jetzt nach meinem Studium wollten wir endlich in unsere Zukunft starten. Im Juli kam dann die große Überraschung. Er war vor mir ca. 3 Wochen mit einer anderen Frau zusammen und sie ist schwanger geworden (angeblich sei das Implanon verrutscht). Nun ja, das Kind ist mittlerweile 1,5 Jahre alt und sie hat ihm die Schwangerschaft, Geburt und das erste Lebensjahr von dem Kind verschwiegen, weil sie es für sich wollte. Allerdings bezieht die Kindsmutter (KM) Leistungen vom Arbeits-/Sozialamt. Dort hat sie sich in die Lügen über den potentiellen Kindsvater (mein Partner) verstrickt und dass Amt bestand darauf, dass sie den Vater preis gibt. Darauf hin ist sie zu 3 Terminen nicht erschienen und ihr wurden die Gelder gestrichen. Deshalb hat sie meinen Freund davon informiert, dass er der Vater sei, was wir seit ein paar Tagen nun auch schriftlich haben. Sie will nach wie vor das Kind für sich, was für uns auch okay ist und selbstverständlich sind wir bereit für das Kind zu bezahlen. Nun gibt es ja seit 2008 einige Änderungen bei dem Mutterschaftsunterhalt.

Das Kind ist seit 3 Monaten halbtags in der Kita und sie geht arbeiten. Gesetzlich wäre mein Freund verpflichtet, die ersten 3 Jahre zu zahlen.

Nun meine Frage:
Hat jemand Erfahrungen, ob sich das Verhalten der Mutter (Verschweigen der Existenz des Kindes und mangelnde Kooperation bei der Klärung der Vaterschaftsfrage) in den letzten 2 Jahren sowie der Umstand, dass sie nebenbei arbeiten geht und auch einen neuen Partner hat, irgendwelche (für uns evtl. positiven) Auswirkungen auf den an sie zu zahlenden Unterhalt?

Ich weiß wirklich nicht mehr weiter und hoffe hier kann uns evtl. jemand helfen.

Liebe Grüße
Cathy333

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Ich würde unbedingt zum Anwalt gehen!

Erstens würde ich auf einen privaten Vaterschaftstest bestehen. Der Unterhalt kann ggf verwirkt sein für die Vergangenheit, ich habe mal ein Urteil gelesen, habe ich aber gerade nicht parat. Kann der Anwalt aber sicher recherchieren

Was ich nicht akzeptabel finde ist, dass dein Freund einfach akzeptieren soll, dass sie das Kind für sich will. Es ist sicher bequemer/einfacher, besonders für dich, wenn das Kind keine Rolle in eurem Leben spielt, aber er ist nun mal VATER und für das Kind ist es nicht nur ein Lücke in der Biographie, sondern kann für seine ganze Entwicklung üble Folgen haben. Dein Freund hat Verantwortung, gegen diesen Egoismus der Mutter vorzugehen.

Dass die Mutter einen neuen Partner hat, ist für den Unterhalt nicht relevant in den ersten drei Jahren.

LG

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Blödsinn.

Wenn der kV kein Interesse hat und die km ihn nicht in ihrem Leben will, dann sollte man alles lassen, wie es ist.

Gruß

Manavgat

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Da bin ich anderer Meinung: ein Kind hat ein eigenständiges Recht, seine (biologischen) Eltern zu kennen.

Und ich bin auch überzeugt, dass das ein ganz tief sitzender Ur-Wunsch jedes Menschen ist, zumindest mein Adoptiv-Kind hat diese Sehnsucht, und sobald wir es rechtlich dürfen (wenn er 18 ist), werden wir versuchen, seine biologischen Eltern zu finden.

Natürlich ist ein ruhiges Aufwachsen im Alltag besser als ein ewiges Gezerre. Aber von vorneherein zu sagen: der Vater soll sich raushalten, das finde ich falsch. Kein Kind "gehört" der Mutter.

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Vaterschaftstest machen lassen, dann den Umgang wahrnehmen es ist nicht nur das Recht des Vaters sondern vor allem das Recht des Kindes das wissen sollte wer sein Vater ist.

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Also: Anwältin und klären lassen, ob dein Freund wirklich der Erzeuger ist.

Falls ja, wird er den kindesunterhalt rückwirkend an das Amt zahlen müssen, wenn

Er in der fraglichen zeit leistungsfähig gewesen ist.

Die verdienstgrenzen sind bei mütterunterhalt höher als bei kindesunterhalt. Also erst mal keine Panik! Außerdem muss die Kindesmutter bedürftig sein, was bei elterngeldbezug nicht immer der fall ist. Die km hätte auch Wohngeld beantragen können. Lebt sie mit einem anderen Partner zusammen?

Das Thema ist komplex. Ohne anwaltlichen Beistand hat man schlechte Karten.

Gruß

Manavgat

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Man mussals Vater den Unterhalt rückwirkend nachzahlen auch wenn er von einer Vaterschaft nichts wusste und auch nie dazu aufgefordert wurde Unterhalt zu zahlen.

Ausreichend ist das er leistungsfähig ist.

Könntest Du diese Behauptung von dir auch rechtlich begründen?

Das interessiert die TE doch sichersehr.

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#paket

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erst einmal danke für die Beiträge. Hier noch einige Ergänzungen zu meinem ersten Beitrag.

Wir haben nach 3 Monaten Krampf mit der Kindmutter (sie wollte es scheinbar auf eine gerichtliche Feststellung ankommen lassen, die dann auf unsere Kosten gegangen wäre. Aber das ist ein anderes Thema) vor 3 Wochen den Test machen lassen und haben bereits die Gewissheit, dass mein Partner der Vater ist. Wie gesagt, er wird selbstverständlich seinen Pflichten nachkommen, das steht für uns auch gar nicht zur Debatte.

Zu dem Thema mit dem Umgangs- und Sorgerecht. Uns ist auch klar, dass er zum Wohle des Kindes auf sein Umgangsrecht bestehen sollte. Allerdings gehen wir aufgrund des aktuellen Verhaltens der Mutter davon aus, dass es sich kaum realisieren lässt. Mein Partner hat eine 6 Tages Woche mit Wechselschicht, was grundsätzlich kein Hindernis ist, sich an den WE um das Kind zu kümmern. Allerdings lebt die Kindsmutter ca. 120 KM weit weg und hat keinen Führerschein. Im Ergebnis dürfte es also darauf hinaus laufen, dass wir Samstag nachmittags gegen ca. 16 Uhr das Kind abholen können und es Sonntag wieder zur Mutter fahren müssen. Das wird meiner Meinung nach für das Kind der pure Streß werden, aber ja, es wäre tatsächlich machbar.

Das zweite Problem wird das Verhalten der Mutter sein. So wie sie sich im Hinblick auf die Klärung der Vaterschaftsfrage verhalten hat, rechnen wir damit, dass sie (sofern sie keinen Bock auf den Umgang mit dem Kindsvater hat) einfach untertaucht. So hat sie es bereits bei der Terminfindung für den Vaterschaftstest gemacht (3 neue Telefonnummern in 3 Monaten und keine davon hat sie uns gegeben bis wir das Jugendamt gebeten haben, schriftlich die Mutter zur Kooperation aufzufordern).

Wir sind keine Unmenschen und wir sind beide der Meinung, dass das Kind überhaupt nichts für die Situation kann, aber die Probleme, die in Zukunft noch auf uns zu kommen deshalb, sind zur Zeit erdrückend und zerstören alle Zukunftspläne, die wir uns vorgenommen haben. Und das alles wegen dem Egoismus der Mutter.

Ich dachte immer, dass diese Geschichten im TV bei Mitten im Leben nur Finktion seien, aber langsam fühlen wir uns wie in einer realen TV-Sendung, weil es eigentlich so realitätsfern ist, was wir gerade durchleben.

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Das Kind müsstet ihr so oder so holen.

Klagt es ein gleich aufgeben würde ich nicht

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Ich kenne leider solche Geschichten aus dem Bekanntenkreis - es ist sehr schmerzlich und man ist geneigt an der Gerechtigkeit zu zweifeln. Alles kostet Kraft.
Ich empfehle Euch soviel wie möglich zu notieren, was wann die Kindsmutter versäumt hat (siehe Telefonnummer, Termine hat verstreichen lassen etc. - so ausführlich wie mgl.). Habt Ihr das Kind schon einmal gesehen? Wenn das Jugendamt eingeschaltet ist, bedeutet dies, dass sie eh unter Beobachtung steht.
Klärt für Euch ab, ob Ihr die Möglichkeit in Erwägung zieht für das Kind zu kämpfen - genauer: für das alleinige Sorgerecht. Prüft wie sie wohnt.
Wenn es auf das geteilte Sorgerecht + alleiniges Aufenthaltsbestimmnungsrecht (meist bekommt dies die Mutter) hinausläuft, wird sie Euch immer Stress machen. Es gibt auch noch Großelterntage (ich glaube 1 x im Monat).
Ich glaube, es gibt eine Regel mit den Besuchstagen: Jeweils eine Strecke geht auf den Vater, die andere auf Kosten der Mutter - muss sie sich halt in die Bahn setzen (theoretisch).

Viel Glück und gutes Durchhaltevermögen.

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Nachdem die Olle so ein Spiel getrieben hat weil sie das Kind für sich alleine wollte würde ich auch erstmal auf einem Test bestehen. Eben weil dein Freund dadurch sicherlich verunsichert sein dürfte. Ich hoffe aber, wenn er der Vater ist dann steht er auch dazu!
ELa