Minijob vs. Teilzeit

Hallo

aufgrund des nicht sooo hohen Stundenlohn ist es nun so, das ich für 17 Stunden Teilzeit versichert grade mal 10 Euro mehr bekomme wie bei einem Minijob. Jetzt ist natürlich die Überlegung ob ich versichert weiter arbeite oder den Minijob weiter mache (wohlgemerkt gleiche Firma). Meine kleine wird im Juni drei und ich wollte dann eigentlich wieder versichert arbeiten. Langfristig würde das auch mein Ziel bleiben. Aber für ein paar Jahre könnte ich mir das auch noch so vorstellen. Theoretisch könnte es sein, das dann mein AG mich auch für mehr Wochenstunden braucht und ich dann zwar mehr arbeite aber dafür auch der Unterschied höher ausfällt und sich für mich mehr lohnt.

Wer kann mir bei dieser Entscheidung helfen? Muss ich extra einen Steuerberater angagieren, oder kann ich mir beim Finanzamt direkt Informationen holen? Hauptsächlich ist natürlich die Frage was mir 5 Jahre Rentenversicherungseinzahlung bringen, bzw. wieviel mir fehlt wenn ich solange noch den Minijob mache...

LG
Melanie

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Hallo,

ich würde auf jeden Fall immer den versicherungspflichtigen Job vorziehen. Das geht schon damit los, dass du Krankengeld erhältst, wenn du länger als 6 Wochen krank bist. Als Minijobber steht dir das nicht zu. Und ich glaube, auch wenn dein Kind krank wird, bekommst du keine Zahlung über die Krankenkasse, wenn du das Kind betreust.

Das es für die Rentenversicherung besser ist, wenn du versicherungspflichtig arbeitest, weißt du ja selber.

LG
Sassi

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Das Arbeitsgesetz, insbesondere die Lohnfortzahlung gilt auch beim Minijob (6 Wochen). Es gibt allerdings kein Krankengeld.

Richtig ist; Teilzeit ist immer besser als Minijob.

Gruß

Manavgat

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HAllo,

ich würde mich ebenfalls immer für den versicherungspflichtigen Job entscheiden! Der bringt Dir einfach mehr Sicherheit...und ja, man weiß zwar nicht, wie viel unsereins tatsächlich mal an Rente bekommt aber bis dahin zahle ich doch lieber so viel wie möglich ein, wenn es irgendwie machbar ist - 5 Jahre fehlende Einzahlung sind halt doch schon ganz schön viel...

Für die Entscheidung brauchst du m.E. auch keinen Steuerberater, ggf. kannst du sicher beim Finanzamt anrufen aber eigentlich kannst Du Dir auch logisch selbst argumentieren, welche Vorteile ein sozialversicherungspflichtiger Job hat...

LG

Andrea

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Guten Morgen,

wieviele Stunden pro Woche arbeitest Du denn in der geringfügigen Beschäftigung (="Minijob") um auf 450,- Euro/Monat zu kommen?

Und die 450,- Euro/Monat in der Teilzeitstelle mit 17 Std./Woche beziehen sich auf den Nettoauszahlungsbetrag bei Steuerklasse 5?

LG, Andrea

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Ja das ist so.

Ich arbeite 11 Stunden Minijob und 17 Stunden Teilzeit.
Meine AG sind total freundlich und wenn die Kids mal krank sind arbeite ich die Zeit eben auf. Da brauche ich keine Zahlung der Krankenkasse, weil das schon argumentiert wurde. Und ich war zeitlebens noch nie mehr als eine Woche krank, gehe nicht davon aus, das ich jetzt plötzlich sechs Wochen krank werde... und wenn dann wäre es halt wirklich Risiko. Aber überschaubar, denn mein Mann arbeitet ja Vollzeit und wenn mir Geld wegen Krankheit fehlen würde, würden wir trotzdem nicht gleich verhungern.

LG
Melanie

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Hallo!

1. Die Rentenjahre sind schon wichtig, vor allem auch wenn es drum geht, wie viele Jahre Du überhaupt sozialversicherungspflichtig gearbeitet hast. Wenn am Ende die Jahre fehlen ist es auch blöd.

2. Du bekommst mit Geringfügiger Beschäftigung weder Krankengeld noch Kind-Krank-Tage, das spürst Du direkt.

3. Wenn Du in Steuerklasse 5 so wenig verdienst dann heißt das ja, dass es sich bei eurer Steuererklärung dann doch wieder lohnt, weil ihr entsprechend weniger nachzahlen müsst.

Wenn Du das alles zusammen zählst verdienst Du Sozialversicherungspflichtig dann vielleicht doch 80 Euro mehr im Monat, dann lohnt es sich schon eher.

Außerdem wird Dir dann auch leichter die Stundenzahl aufgestockt, wenn Du dagegen nur Minijob machst ist das nicht so selbstverständlich, da haben andere Kollegen auf Teilzeit oft Vorrang.

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Hallo,

für mich würde immer die versicherungspflichtige Variante in Frage kommen.

LG

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ich würde mir ausrechnen lassen, wie es sich bei der Steuererklärung nachher verhält. Bei 3/5 mit zwei versicherungspflichtigen Jobs kann es dort auch noch zu Nachzahlungen kommen. Da ist es manchmal schon günstiger, bei einem pauschalversteuerten Minijob zu bleiben. So jedenfalls bei uns.

Muss aber nicht sein.

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DIESE Rechnung leg mir mal dar und erkläre mir. Das glaube ich ungesehen nicht!

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Was glaubst Du Ihr nicht?

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Es ist in so einem Fall IMMER der sozialversicherungspflichtige Job vorzuziehen. Argumente hast du ja schon genügend bekommen!

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Hab heute beim Finanzamt angerufen!
Es ist finanziell NICHT besser!!!!!!!!!!
Wenn ich Steuern bezahle bekomme ich grade mal 10 Euro mehr als 450 Euro Job und ein Minijob wird beim Lohnsteuerjahresausgleich nicht mit berücksichtigt, ein lohnsteuerpflichtiger Teilzeitjob jedoch schon. Das heisst, das uns am Jahresende dann noch eine saftige Steuernachzahlung blühen würde!

Entschuldigung man muss ja nicht wirklich alles verstehen, was hier im Staat manchmal schief läuft, aber das ist ja wirklich total BESCHEUERT!!! Ist ja wohl ein Grund mehr, warum es soviele Minijobs gibt!
Ich hab noch zwei private Rentenversicherungen und kann wenn die Kids größer sind und ich wieder mehr arbeiten kann noch weiteres Geld zurücklegen. Ich werde nun entgegen meinen Plänen vorerst beim Minijob bleiben!!

LG
Melanie

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Das ist ein totaler Irrtum....

Grundsätzlich stimmen die Aussagen, aber entweder, der Mitarbeiter hat sich blöd ausgedrückt oder du hast es falsch verstanden!!!!

Minijob:

Du darfst maximal 450 € im Monat dazu verdienen, ohne dafür die regelrechten Sozialabgaben und Steuern zu bezahlen. Welche Steuerklasse du hier hast, spielt tatsächlich keine Rolle, weil du darauf eben auch keine Steuern zahlst. Heißt, bei der Steuererklärung werden diese 450 € NICHT mit angerechnet. Alles richtig.

Steuerklasse 3:

Dein Mann hat wahrscheinlich die Steuerklasse 3 und ist Hauptverdiener. Er zahlt über das Jahr verteilt "zu wenig" Steuern (von seinem Gehalt), was durch Ehegattensplitting (es wird so getan, als würdet ihr das eine Gehalt beide zu gleichen Teilen verdienen, auch wenn es nur EIN Verdiener ist oder die Verteilung ganz anders ist) leicht korrigiert wird und durch weitere Absetzungen (Kinderbetreuung, Fahrgeld, etc.) weiter korrigiert werden kann. Oftmals kommt es bei dieser Konstellation aber zu Nachzahlungen...

Minijob+Steuerklasse 3:

Hier ist es steuerlich tatsächlich genau so, als würdest du gar nichts machen. Dein Minijob hat keine Auswirkungen auf die Steuererklärung. Ihr müsstest also genau so viel nachzahlen (oder auch nicht, hängt ja von den individuellen Angaben ab), als wenn du den Minijob nicht machen würdest.

Steuerklasse 5:

Das ist die "Strafsteuerklasse" als Ausgleich für die Vorzüge deines Mannes (Steuerklasse 3). Gehst du sozialversicherungspflichtig über die Steuerklasse 5 arbeiten, werden dir HOHE STEUERN abgezogen! Deswegen bleiben dir ja bei deiner Beispielrechnung auch nur 10 € mehr als im Minijob. Das liegt an den hohen Steuerabgaben.

Steuererklärung:

Wenn du in der Steuerklasse 5 arbeitest, hast du VIEL MEHR Steuern abgeführt, als wenn du nicht oder im Minijob arbeitest (dann führst du KEINE Steuern ab). In der Summe müsst ihr mehr Steuern zahlen, da dein Gehalt dazu gerechnet wird zu eurem gemeinsamen Einkommen (was dann einfach dank Ehegattensplitting durch 2 geteilt wird). DAS IST ABSOLUT RICHTIG. AAAABER du hast doch dank deines Jobs dann auch viel mehr Steuern VORAUSBEZAHLT!!!! (wie gesagt, daher kommt ja das geringe Plus im Monat, weil du so viele Steuern vorauszahlst!!!!)

Das beduetet für eure Steuererklärung aber, dass ihr nur wenige Steuern MEHR zahlen müsst in der Summe (da dein Einkommen dazugerechnet wird), ihr zusammen habt aber VIEL, VIEL, VIEL mehr Steuern vorausgezahlt. Wenn ihr dann DIE GLEICHEN Angaben macht wie sonst (oder eher noch mehr absetzt, weil du als Arbeitnehmer dann ja auch gewisse Sachen absetzen kannst), müsst ihr WENIGER nachzahlen oder bekommt sogar noch was wieder!!!!!

Solche Falschberatungen, die einen ganzen Lebenslauf beeinflussen, kann ich ja leiden #schock

Und diese Sache hier:

"wenn die Kids größer sind und ich wieder mehr arbeiten kann"

Das ist SCHÖNREDEN. Die Arbeitswelt wartet nicht auf dich. Du bist dann eine "ungelernte" Kraft, weil du weit mehr als 3 Jahre nicht mehr in deinem Beruf gearbeitet hast ("Nebenjobs", allgemein bekannt als Minijobs) zählen da nicht. Das interessiert die Arbeitgeber nicht! Sie werden dir keine gut bezahlte Arbeit geben. Wenn noch ein paar Jahre ins Land gehen, wird es auch in deinem Beruf zahlreiche junge, aktuell ausgebildete Leute geben, die auf den Arbeitsmarkt drängen und dich damit VERdrängen.

Diese schöne Rosa-Welt-Vorstellung hat schon vielen Müttern das Genick gebrochen!

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Ausrechnen.
Ich habe meinen Teilzeitjob wieder gegen einen 10 Stunden Minijob getauscht, weil es sich einfach nicht gerechnet hat. 10 Wochenstunden mehr pro Woche, und eine saftige Nachzahlung ans Finanzamt, die mich rechnerisch wieder auf 400Euro/Monat zurückgeworfen hat. Will heissen, ich hab 10 Wochenstunden für meine Steuernachzahlung gearbeitet. JEDE WOCHE!! ZWEI JAHRE LANG!! Das hat mich richtig angekotzt.
Lass es ausrechnen, da ihr ja Steuerklasse 3/5 habt. Du zahlst jede Menge Steuern auf dein Mini-Einkommen - dein Mann verdient ja wesentlich mehr und zahlt mit der 3er sehr wenig. Das wird dann am Jahresende zusammengerechnet und es KANN /muss nicht zu erheblichen Nachzahlungen kommen.
Für uns hat es sich einfach nicht gerechnet - allerdings auch mit den Arbeitszeiten nicht, war blöd mit den Kids.
So viel verlierst du nicht in der Rentenkasse. Bei dem Einkommen von 460 Euro netto ist der Verlust zu verkraften. 18,9% vom Brutto pro Monat. Die ersten drei Jahre werden dir in der Erziehungszeit sowieso angerechnet mit einem Durchschnittsbrutto von 2800 Euro glaub ich. Soweit ich weiss, kannst du dir erweiterte Erziehungszeit anrechnen lassen, bis die Kleine 6 Jahre alt ist, da musst aber mal fragen. Damit hättest du fast keinen Verlust in der RV. (Macht meine Freundin so - muss man aber irgendwie beantragen)
Ich würd mir einen Job suchen, bei dem ich so viel verdiene, dass es sich lohnt, denn wenn sich ein Job nicht lohnt, macht er auch keinen Spass.

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Mir macht er aber Spass. Es ist ne kleine Firma und ich habe zwar einen nicht so gut bezahlten, dafür aber einen sehr sicheren Job und wenn in einigen Jahren die Seniorchefin weniger arbeiten will und ich dann so gut eingearbeitet bin um einen Teil von ihr zu übernehmen, kann ich sicher mit meinem Junior Chef nochmal wegen dem Stundenlohn verhandeln.

LG
Melanie