hallo,
ich würde gerne mal wissen, wie es in anderen (klein-) betrieben abläuft.
ich habe vor 4 monaten einen neuen job angetreten, die kollegen sind eigentlich sehr nett. aber eines ist mir aufgefallen, was mich stört und was ich so nciht kenne.
als ich begonnen habe, habe ich direkt mal 2 projekte gestemmt, eine menge überstunden gemacht und keine einarbeitung gehabt, was auch in dem bereich nicht nötig war, da ich meinen erlernten beruf durchaus beherrsche. allerdings sollte ich auch noch andere bereiche übernehmen und habe auch im vorstellungsgespräch gesagt, dass ich programm xy nicht kenne und wer mich denn einarbeiten würde, der chef sagte, er würde mir das zeigen.
dies passierte am ersten arbeitstag, etwa 20 min. kurz abgerissen, danach habe ich wie gesagt ersmal die 2 projekte gestemmt und jetzt sollte ich eben in dem besagten programm arbeiten, jedes mal, wenn ich eine frage stelle kommt ein kommentar, den ich so auffasse wie "benutze doch bitte deinen eigenen kopf" oder "das hatten wir doch schonmal".. ja, vor 4 monaten, nie ausprobiert und jetzt soll ich mich noch an alles erinnern.
ich habe den eindruck, dass einige der angestellten und die chefs allergisch gegen doppelt gestellte fragen sind. und ich sage jetzt mal, dass ich mich wirklich zurückhalte und oft erstmal in tutorials gucke etc...
letztens fragte ich nach cds... darauf kam direkt schnippisch "das habe ich doch letztens noch gesagt", oder auch "das kann ich dir aus dem stehgreif nicht sagen" (heißt, kümmer dich um deinen eigenen kram).
wie gesagt, der allgemeine umgangston ist nett und ich komme mit allen klar, allerdings sagte die praktikantin jetzt auch schon, dass ihr das so ging...
habt ihr eine idee, wie man damit locker umgeht oder auch mal gegensteuern kann? denn ich finde schon, ich bin ins kalte wasser geschubst worden, habe meinen job wirklich sehr gut gemacht (wurde mir mehrfach bestätigt, auch von ganz oben), aber irgendwie darf ich nichts fragen und schon gar nicht 2 x.... und das trotz nicht stattgefundener einarbeitung.
lg
einarbeitung, nachfragen... umgang kollegen
Hallo,
naja, ich versuche es mal so rum. Der Chef behandelt dich sicher falsch, aber die Einweisung hast du gehabt. Wenn du es dir nicht merkst, ist es eigentlich eher dein Fehler. Dass du mit diesem Programm arbeiten musst, wusstest du doch. Warum hast du dir in der Zwischenzeit das nicht ab und an mal angeschaut? Man kann auch noch Kollegen manchmal fragen. Auch wenn die nicht zwangsweise täglich damit zu tun haben, wissen die doch oft mehr als ein Anfänger.
Ich kenne es oft von kleinen Unternehmen, dass sich der Chef eher ums Überleben kümmern muss. Daher hat er zwangsweise ganz andere Probleme im Kopf als der "Neuen" nun permanent das Programm zu erläutern. Versuche es nur einmal aus Chefseite zu sehen.
Ich habe auch schon in Kleinunternehmen gearbeitet, stamme auch selbst aus einer Unternehmerfamilie ... meine Erfahrung war bisher immer, dass es einfach besser ist, wenn sich Kollegen untereinander helfen, als dass man den Chef behelligt.
Manchmal hilft auch, wenn man sich Notizen macht über bestimmte Hilfestellungen, die einem gegeben werden - gerade am Anfang. Der Input ist ja in den ersten Tagen wahnsinnig hoch. Kann sich ja eh kein Mensch merken. Ich bin da immer nur mit Notizblock herumgerannt.
Hallo,
danke für deine antwort. ich bin eigentlich schon so, dass ich mir sachen aufschreibe. aber die 20 min. einarbeitung ging so zackzackzack... dass ich gar nicht mitschreiben konnte. und, ich war am ersten tag so nervös, dass ich auch einfach nicht die konzentration hatte... ja, ist blöd.
aber im ernst, ich versuche mich da wirklich zurückzuhalten mit fragen und gehe auch zu kollegen, die sind aber genauso.... mit einer habe ich mal gesprochen und gesagt, dass ich den eindruck habe, dass die chefs nicht so viel lust zum erklären haben und nicht so viel geduld, sie meinte das hätte ich ganz gut erkannt.
es sind vor allem 2 kollegen, eine davon ist 10 jahre jünger und bei solchen dingen genauso schnippisch.. ich finde es halt komisch, dass es einige sind, die so sind. ich kenne das von meinem 14 jahre langen job davor nicht, man hat sich immer gegenseitig geholfen und neue wurden gründlich eingearbeitet und es war nie ein problem etwas 2 x zu erklären.
andererseits, fragt mich mein chef manchmal auch dinge, wo ich mir denke, googel es doch schnell, es sind sehr banale dinge. und ich antworte immer geduldig und helfe. ich finde das normal.. gestern habe ich mich auch noch dafür entschuldigt gefragt zu haben, was mich hinterher echt geärgert hat. lieber hätte ich freundlich gesagt, "das letzte mal hast du mir das vor 4 monaten im zackzack modus erklärt, seitdem hatte ich ncihts damit zu tun... ist es so schlimm, wenn ich jetzt nochmal nachfrage?"
naja, ich bin mutter von 2 noch kleinen kindern, habe im letzten monat bei einer halben stelle 50 üst. gemacht und finde schon, dass ich mich einsetze, dass ich aber nicht auch noch abends und nachts dafür aufbringe mir programme anzueignen finde ich persönlich i.o. denn dafür sollte die zeit auch bezahlt werden... meine überstunden bekomme ich vermutlich weder bezahlt noch ausgeglichen, weil zu viel zu tun ist, daher bin ich nicht bereit noch mehr meiner freizeit zu opfern, denn dann möchte ich auch entsprechend bezahlt werden...
lg
Also ich kenne es auch so, dass Chefs eigentlich nie Zeit haben. Aber wir Kollegen haben uns untereinander immer geholfen. Was hätte ich wohl ohne unsere Techniker gemacht, die mir lang und breit erklärt haben, welches Gerät im Buchhaltungsprogramm zu welcher Kategorie gehört und was genau macht. Die waren ja nicht alphabetisch geordnet, sondern danach, was die machen. Aber die Namen sagten mir ja alle nix... Im. Gegensatz habe ich dann meiner Kollegin in der Lagerverwaltung unser Programm erklärt, als unser Chef dann mal meinte, sie muss die komplette Lagerverwaltung da drüber machen. Macht irgendwo auch Sinn, aber die Frau war schwerbehindert und schon ziemlich alt. Mit PC hatte sie es nicht so.
ich hab direkt nach der Ausbildung meine jetztige stelle angefangen. Einarbeitung war faktisch null. Es hieß: Frau... Wir brauchen.. machen sie mal.
Sie hatten das programm ja in der ausbildung.. ich hatte schon beim Vorstellungsgespräch gesagt: Ja, aber wirklich nur Grundzügen.
Nun gut... Ich hab bisher alles hinbekommen. Ich hab inzwischen einen dicken Ordner über dieses vermaledeite Programm, mit Hilfe von dr. Google.
Ich saß auch shcon einige Stunden an Tabellen, die von Grund auf Grottig waren, und mit Hilfe wäre es sicherlich schneller gegangen, aber ich hätte niemals soviel gelernt, hätte ich direkt nachgefragt. oder direkt aufgegeben. Es läuft. Und wenn es wirklich nicht klappt und ich wirklich nicht weiterkomme, dann wird eben gefragt.
Es werden doch aber nicht alle Kollegen so drauf sein, dass sie nicht helfen wollen? Ich hab meine Ansprechpartner gefunden! Der eine für das eine Programm, der andere für das andere! ein dritter für andere Fragen.
Ansosnten heißt es für mich: Schwimmen was das Zeug hält. Keiner fängt irgendwo an und weiß alles. Und das Internet ist da wirklich sehr ergiebig.
Auch ne möglichkeit: Fragen nach Weiterbildungen. Wird bei uns gerne übernommen!
Hallo,
klar, das mit der sehr kurzen Einarbeitung ist schon doof.
Aber was ich nochmal kurz einwerfen will: Vielleicht liegt es an deiner Art zu fragen?
Bei uns in der Abteilung kommen auch öfter mal neue Leute dazu (meist frisch von der Ausbildung), und oft bin ich für's einarbeiten zuständig gewesen.
Was mich genervt hat, waren auch Fragen die zum 3., 4., x. Mal kamen und dann eben immer noch "Wie geht das?" "Wie muss ich in dem Fall reagieren?" ... Was ich wesentlich besser fand war, wenn sich der Kollege wenigstens schonmal Gedanken gemacht hat "Ich würde das so und so machen, ist das richtig?" oder "Kann ich das so machen?"
Mir war es wichtig, dasss der andere beim ersten Erklären wirklich zugehört hat und jetzt eben nochmal sichergehen will, dass es so richtig ist.
Also vielleicht in Zukunft erstmal versuchen mit dem Programm, und dann den Kollegen (notfalls den Chef) fragen ob es so richtig ist, und nicht allgemein fragen.
Hoffe das war jetzt verständlich
vg, Linny