Hallo zusammen,
bitte entschuldigt meinen Jammer-Post, aber ich weiß sonst einfach nicht wohin.
Ich bin stolz auf das, was ich in meinem Leben bislang erreicht habe. Ich habe Abitur gemacht, danach parallel studiert und eine Ausbildung absolviert. Seitdem arbeite ich bei einem sehr guten Arbeitgeber, die Arbeit macht Spaß und wird überdurchschnittlich bezahlt. Während der 11 Jahre, die ich nun arbeite, habe ich 3 Kinder bekommen. Die Kinder sind in der KITA btw. Schule + OGS.
Da nun jedoch eine handvoll rheumatischer Erkrankungen bei mir diagnostiziert wurden, und es mir gesundheitlich sehr schlecht geht, sehe ich für die Zukunft schwarz. Im worst case werde ich (wenn das Krankengeld ausgesteuert wird) und ich danach für max 1 Jahr ALGI erhalten habe, einen Antrag auf Erwerbsunfähigkeitsrente stellen müssen (erscheint derzeit recht wahrscheinlich).
Dies würde für mich bedeuten, dass ich von einem monatlichen Gehalt von um die 2500 Euro dann noch eine Netto-Erwerbsunfähigkeitsrente von 1.000 Euro erhalte. Klar, es ist mehr, als andere erhalten (würden), aber für mich persönlich geht dabei meine Welt unter. Natürlich nage ich deshalb mit den Kindern nicht am Hungertuch, aber der Lebensstandard, den ich mir erarbeitet habe, wird damit in keinster Weise mehr zu halten sein.
An Einnahmen haben wir dann noch: 1000 Euro Rente, 500 Euro Kindesunterhalt + Kindergeld von knapp 550 Euro.
Es mag sich zwar nach Jammern auf extrem hohen Niveau anhören, aber das sind immerhin 1500 Euro, die wir monatlich weniger zur Verfügung haben.
Und wenn die Kinder irgendwann mal aus dem Haus sind, habe ich monatlich nur noch die 1000 Euro Rente, die bis an mein Lebensende reichen muss. Da könnte ich echt heulen.
Bitte kommt mir nicht mit Vorwürden in Richtung "das ist soundsoviel mehr, als die meisten anderen haben". Das ist mir durchaus bewusst. Aber ich habe viel dafür getan, dass mein Leben anders verläuft. Ich habe dadurch einiges durchgemacht, und versuche mein Leben bestmöglich zu meistern, und meinen 3 Kindern ein gutes Leben zu ermöglichen. Klar, Geld ist nicht alles. Aber wenn man sein gesamtes Leben ändern muss, und dabei weiß, dass keine Änderung in Sicht ist (wie: neuer Job, Gehaltserhöhung, etc.), dann ist das für mich persönlich ein Schlag. Alle Prioritäten müssen neu geordnet werden, ein Umzug steht dann an, etc. Und das alles nur wegen dieser sch.... Krankheiten.
Sorry fürs Jammern, aber es musste einfach mal raus.
Erwerbsunfähigkeit steht bevor und ich bin völlig down
Du kannst auf keinen Fall davon ausgehen, dass Dir der Staat einfach so eine Erwerbsminderungsrente zahlt.
Ich habe zwei Jahre gekämpft (Widersprüche, Gutachten) und habe sie doch nicht bekommen.
Ein entscheidener Punkt ist, ob Du überhaupt keine Tätigkeit mehr ausführen kannst, Pförtner, sitze Hilfstätigkeiten, egal was.
Es gibt auch eine halbe Erwerbsminderungsrente, das betrifft Antragssteller, die bis zu 3 Stunden täglich arbeiten können - egal was. Die bekommen dann die Hälfte des eigentlichen Betrages.
Natürlich gibt es aber auch so schwere Krankheiten, die gleich durchgewunken werden.
Ich kann verstehen, dass das ganze erst einmal ein Schock ist und du Zukuntsängste hast. Versuche dich erst einmal von deinem Job frei zu machen und konzentriere dich auf DICH.
Dein Job ist momentan dich um deine Gesundheit zu kümmern. Finde heraus was dir gut tut, recherchiere nach guten Ärzten, nach Alternativen, die dich nicht heilen werden, aber deinen Zustand verbessern. Sehe deine Gesundheit als deine derzeitige Arbeit an.
Finde heraus, wie es dir am besten geht und was noch möglich ist.... unabhängig vom Geld!
Alles Gute!
Ich finde diesen Rat nicht hilfreich.
Existenzsicherung ist auch oben auf der Prioritätenliste, zumal die TE noch recht jung ist!
Und es ist kein entweder
Gesundheit
oder
Job!
Die Frage ist: wie bleibe ich trotz Schmerzen und Einschränkungen weiterhin erwerbstätig - und verdiene damit die benötigten Brötchen - und, welche Behandlungen zur Schmerzbekämpfung und Krankheitsverzögerung gibt es bzw. wie bekomme ich die.
Gruß
Manavgat
Dann habe ich mich unglücklich ausgedrückt. Mir geht es nicht um entweder oder.
Aber ich glaube es ist hilfreich den Fokus von dem Blickwinkel "Job und Geld" auf das körperliche Wohlergehen und die Zufriedenheit zu richten. Die TE ist derzeit arbeitsunfähig und es bringt sie nicht weiter sich bezüglich dessen in Selbstmitleid zu verfallen.
Wenn sie nun aber sich darauf konzentriert, wie bekomme ich Krankheit in den Griff. Was kann ich tun, damit es mir besser geht. Was kann ich noch und was evtl. nicht. Dann kann sie die Grundlage schaffen für eine weitere Erwerbsfähigkeit, für eine Zukunftsplanung usw.
Ich glaube wir denken eigentlich beide in die gleich Richtung.
LG
Sorry, aber ich verstehe deinen Standpunkt nicht ganz.
Warum willst du wegen deiner Erkrankung jetzt schon aufhören zu arbeiten?
Mein Paps hat die Diagnose schon mit 29 bekommen. Seit dem Zeitpunkt konnte er vor Schmerzen nie länger als 4 Stunden schlafen. Er hatte eine Familie zu versorgen und daher ist er trotz Schmerzen weiter arbeiten gegangen. Er musste zwar eineUmschulung machen, fand aber sofort einen neuen Job und ist erst mit 54 in die vorzeitige Rente getreten, nachdem noch zahlreiche andere Erkrankungen ihn hemmten.
Ich fragte ihn als Kind immer, warum er trotz seiner Krankheiten nie daheim geblieben ist und weißt du, was er antwortete?
" Die Krankheit ist chronisch und bleibt, genau wie die Schmerzen. Diese werden noch schlimmer. Aber mein Leben geht weiter, trotz Schmerzen. Das lasse ich mir nicht nehmen."
Ich weiß, dass auch Du Schmerzen leidest. Aber wieso willst Du jetzt dein Leben aufgeben? Ich würde ebenfalls die Rheumaliga kontaktieren und andere Rheumakranke kontaktieren. Vielleicht könntest Du auch die Arbeitszeit reduzieren, aber aufgeben würde ich an deiner Stelle nicht. Lerne, dass die Schmerzen bleiben werden, aber du hast es in der Hand, dein Leben weiter zu gestalten. Tausch dich mit anderen Betroffenen aus.
Viele Grüße und viel Kraft,
Anne
Versteh mich nicht falsch, ich will ganz gewiss nicht aufhören zu arbeiten.
Ich liebe sowohl meinen jetzigen Job, als auch einfach die Tatsache, arbeiten zu gehen, unter Menschen zu sein, etwas zu meinem Lebensunterhalt beizutragen. Ich bin kein "Hausmütterchen-Typ". Ich bin / war immer eine sehr agile Frau, die in ihrem Job aufgegangen ist. Und dazu bin ich gerne Mama. Aber eben keine 24-Std.-Mama ;)
Trotz der derzeitigen Therapien (Reha, sowie Medikamente, Physiotherapie, Ergotherapie sowie ergänzende Maßnahmen wie Ernährungsumstellung, psychologische Beratung und Alternativmedizin) bin ich derzeit weder in der Lage 20 Minuten zu sitzen, 5 Minuten zu stehen oder eine Strecke von 300m zu gehen.
Selbst mit einer noch so gut ausgewählten Umschulung wäre es mir nach momentanem Stand nicht möglich, auch nur 1 Stunde zu arbeiten.
Natürlich hoffe ich darauf, dass die ein oder andere Therapie doch noch besser anschlägt, oder es noch weitere Möglichkeiten gibt. Denn ein Leben unter den derzeitigen Umständen ist alles andere als spaßig. Wenn man seinen Haushalt kein Stück auf die Reihe bekommt, seine Kinder nicht mal auf dem Spielplatz vernünftig beaufsichtigen kann, sondern sich aufgrund massiver Schmerzen immer wieder hinlegen muss, dann hat das mit "nicht mehr arbeiten gehen wollen" wenig zu tun.
Mir ist durchaus bewusst, dass Bewegung das beste Mittel bei rheumatischen Erkrankungen ist. Und ich quäle mich seit langer Zeit da jeden Tag durch; ansonsten könnte ich mich vermutlich gar nicht mehr bewegen. Aber um aktuell arbeiten zu gehen, reicht keine persönliche Motivation aus (die ich als engagierte Frau und Mutter 3er Kinder durchaus habe).
Nun ja, ich habe in 4 Wochen erneut einen stationären Aufenthalt in einer Rheumaklinik vor mir. Ich bete einfach darum, dass es vielleicht doch noch einen Durchbruch gibt.
Hallo
Mensch das hört sich alles echt mega sch....... an. Zumal man an deinen Beiträgen auch hört, dass Arbeiten einfach nicht möglich ist. Hier geht es ja nicht um Arbeiten unter Schmerzen, sondern hier geht es um überhaupt sich bewegen können.
Hast Du dich schon mal in die Obhut eines richtig guten Osteopathen begeben??? Ich kann in Deinem Profil nicht erkennen wo Du her kommst.
Gruss Beate
Hallo,
ja, du jammerst auf hohem Niveau. Sei froh, dass du so lange so gesund warst. Gesundheit ist ein Geschenk. Denen, die je gesund waren oder es noch sind, sollten dankbar sein dafür. Aber auch heute, wo du diese Gesundheit nicht mehr hast, kannst du noch dankbar sein. Es gibt viele Hilfen für dich. Du bist nicht allein.
Dein Einkommen wird ja dadurch so gering sein, dass du eventuell zusätzliches ALG2 beantragen kannst.
Zusätzlich helfen könnte dir auch ein Schwerbehindertenausweis.
Laß dich einfach beraten. Es stehen dir Mittel von der Krankenkasse und vom Staat zu eventuell wegen einem Umbau der Wohnung bzw. wegen Hilfsmitteln, die du eventuell benötigst.
Ja, du hast Schmerzen, aber du schaffst das. Du kommst da wieder raus. Sieh es positiv und lass dich nicht von deinen anderen Problemen überrollen.
LG
Wenn du wirklich nicht mehr arbeitsfähig sein solltest - hast du keine Berufsunfähigkeitsversicherung? Also eine, die auch schon zahlt, wenn du gem. Staat noch nicht voll erwerbsunfähig bist? (ich habe so eine, die zahlt auch schon bei 50% Erwerbsminderung oder wie das heißt. Ich hoffe, ich brauche sie nie, aber man weiß ja nie)
Ich kann dich gut verstehen, das wäre auch mein persönlicher Albtraum, auf so eine Menge Geld verzichten zu müssen und mein ganzes Leben umstricken zu müssen. Gesundheit ist wichtig, natürlich - aber wenn man sich einen gewissen Lebensstandard hart erarbeitet hat, möchte man diesen nicht so einfach missen.
Vielleicht findet sich doch noch eine Lösung, damit du weiter arbeiten kannst.
Alles Gute
LG
Merline
Ich bin mal ganz direkt: mit einer BUZ entlastet man nur den Staat. Die wenigsten sind so versichert, dass sie deshalb keine sozialen Hilfen mehr in Anspruch nehmen müssten. Hinzu kommt: oft sind die Prämien aufgrund von Alter und/oder Krankheit schlicht unbezahlbar.
Gruß
Manavgat
Finde deine pauschale Aussage nicht okay...
Wir haben zum Glück eine private BU Versicherung,mein Mann war letzes Jahr 6 Monate krank.Die Bu hat zum Glück anstandslos gezahlt....
Nur mit dem krankengeld wärs ganz schön knapp gewesen (ohne mein Gehalt) und nochmal 1000 Euro mehr monatlich ist ja nicht zu verachten,oder ?!?!?!
Also ich halte eine private BU Versicherung für ABSOLUTES Muss....vom Staat bekommt man maximal ne kleine BU Rente.
Ich finde Manavgats Vorschlag sehr gut.
Wie meisterst du den Alltag mit drei Kindern?
Das zweite Posting hörte sich so an, als wärst du bald Pflegefall...
"überhaupt eine Stunde arbeiten etc."
Klar ist deine Angst verständlich 1500 Euro ist ja eine Stange Geld.
Klar kommt man mit dem Betrag der dann noch das ist klar, aber ich verstehe deine Sorgen.
Deshalb: folge Manavgats Vorschlag...