An die Lehrerinnen: Wie bewältigt ihr die Unterrichtsvorbereitung?

Hallo liebe Lehrer/innen,

mich würde mal interessieren, wie und wann ihr neben dem Haushalt und den Kindern die Unterrichtsvor- und Nachbereitung schafft?
Ich bin zur Zeit noch in Elternzeit, meine Tochter wird nächsten Monat ein Jahr alt. Im Moment plane ich, zum Halbjahr 2014/15 wieder einzusteigen, wenn ich vorher eine gute Stelle finde, auch früher. Mein Kind ist während der Schulzeit super betreut, ich arbeite sehr gerne und freue mich eigentlich auf den Wiedereinstieg (ich bin direkt nach dem Referendariat in Mutterschutz/ anschließend Elternzeit gegangen), nur die Arbeitszeit zu Hause macht mir echte Sorgen... Ich habe im Ref immer ewig an der Vor- und Nachbereitung gesessen, effektive Unterrichtsvorbereitung ist echt nicht meine Stärke #schwitz Jetzt habe ich Bammel, dass ich mein Kind und die Arbeit zu Hause nicht unter einen Hut bekomme. Dazu kommt, dass ich alleinerziehend bin und mein Kind nicht durchschläft, bzw. abends oft aufwacht. Ich sehe mich schon nachts um halb eins verzweifelt vor der Unterrichtsplanung für den Sachunterricht der 3b sitzen #zitter wie macht ihr das denn so?

Liebe Grüße, Talulah

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Hallo, im ref musstest du doch jedesmal mega genau planen, alles aufschreiben, wurde ja auch kontrolliert. Im eigenen unterricht musst du nicht bis 100% planen, wenn du und die klassen zufrieden seid, wird alles ok sein. Und bisschen routine, und dann reicht es im kopf zu planen beim abwaschen, und dann paar stichwörter aufschreiben.

Ok, ich habs auch einfacher mit dem fach was ich am meisten hab: sport :p
LG

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Sport ist echt ein dankbares Fach ;-)
Naja, ich habe wirklich Schwierigkeiten mit der Materialbeschaffung. Gerade im Sachunterricht und Englischunterricht kann man nicht so gut stumpf nach Lehrwerk arbeiten (da hätte ich manchmal wirklich nichts gegen...) Im Sachunterricht gibt es einfach kaum welche und die für den Englischunterricht geben meist nichts her. Ich habe deshalb oft ganze Werkstätten selbst zusammengebastelt, das hat so wahnsinnig viel Zeit gefressen #zitter

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Nimm die fertigen Werkstätten z.B. dann sparst du viel Zeit ;)

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Zunächst einmal: Ansprüche runterschrauben. Es ist unmöglich, den Unterricht so ausgefeilt wie im Ref zu planen. Da braucht man auch kein schlechtes Gewissen haben.

Du bist schon gut beschäftigt, wenn du eine ,schöne' Stunde für den nächsten Tag hast (wenn überhaupt) und den Rest in Kurzform vorbereitest. Nutze das Material an der Schule und arbeite parallel.

Dann würde ich immer erst die Arbeit erledigen, die am Dringlichsten ist. Man hat als Lehrer eigentlich immer einen Stapel unerledigter Arbeit herumliegen. Wichtig ist, dass man darüber nicht seinen wohlverdienten Feierabend vergisst.

Alles Gute für den Start!

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Durch das Ref hast du doch aber schon einiges an Material, das kannst du (ggf. überarbeitet) wieder verwenden, ansonsten musst du -wie schon geschrieben- gar nicht mehr so genau planen und dokumentieren
Das wird schon!


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Man lernt mit Kindern sehr schnell effektiver vorzubereiten ;)
Ich habe die Unterrichtsvorbereitung oft abends/nachts gemacht, wenn die Kinder schliefen und ja, auch um halb eins!

Oder wir hatten einen Tag am Wochenende wo ich die komplette Woche borbereitet habe.

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Danke für eure Beiträge und Tipps! Ich glaube, durch's Ref habe ich einfach noch total hohe Ansprüche an die Unterrichtsvorbereitung und bin auf sehr kleinschrittiges, irre aufwändiges Vorbereiten gepolt. Ich bekomme ja sofort ein schlechtes Gewissen, wenn mein Unterrichtsmaterial mal nicht wahnsinnig toll differenziert ist und die Stunde nicht "rund" mit Einstieg, Arbeitsphase, Ausstieg und allem pipapo. Hm. Das werde ich wohl ablegen müssen und mir mal Mut zur Lücke angewöhnen :-p


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Wieviel willst du denn arbeiten?

Habe ich dich richtig verstanden, dein Kind ist (nur) in der Unterrichtszeit betreut? Du solltest dir unbedingt noch Zeit zusätzlich verschaffen. Vielleicht eine regelmäßige Babysitterin jeden Samstag für 4-6 Stunden oder sowas. Oder ist das Kind regelmäßig beim Papa?

Immer nur am Abend ist das mE wenn, dann nur vorübergehend zu schaffen, außer du arbeitest nur 8 Wochenstunden oder so ;-)

Natürlich musst und kannst du deine Ansprüche aus dem Ref zurückschrauben. Manchmal muss man dann eben auch mit Schwellenpädagogik überbrücken aber das können wirklich tolle Stunden sein!

Alles Gute und viel Erfolg!

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Hallo,

ich möchte auf keinen Fall mit einer vollen Stelle starten, am liebsten wäre mir irgendwas zwischen 60 und 75%. Meine Tochter ist jeden Tag bis 14.00 betreut, ich könnte sie auch an ein bis zwei Tagen bis 16.00 betreuen lassen. Gibt es darüber hinaus Engpässe (Klassenfeste, Konferenzen o.Ä.), könnten meine Geschwister oder meine Mutter auch mal einspringen und die Kleine Mittags von der Betreuung abholen.

Beim Papa ist meine Tochter leider nie. Ich hoffe ja auf einen freien Tag in der Woche, an dem ich einen Teil der Vorbereitung erledigen kann. Hoffentlich klappt das...

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Vorbereitungszeit und Korrekturen sind Arbeitszeit, also wirst du mittelfristig nicht drum herum kooemn dein Kind während deiner gesamten Arbeitszeit betreuen zu lassen wie andere AN auch. Abends wenn das Kind schläft mal noch was fertig machen mag gehen. Die gesamte Vorbereitung eher nicht. Damit wirstw du weder deinem Kind noch deiner Arbeit gerecht.

Vg

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Ja, dass diese Dinge zur Arbeitszeit gehören, ist mir natürlich bewusst. Deshalb möchte ich auch auf keinen Fall mit einer vollen Stelle starten, am liebsten mit irgendwas zwischen 60 und 75%. Meine Tochter ist jeden Tag bis 14.00 betreut (an 2 Tagen könnte sie auch bis 16.00 betreut sein oder meine Geschwister oder Eltern holen sie mal mittags ab). In dieser Zeit möchte ich natürlich so viel Vor- und Nachbereitung wie möglich schaffen. Ich hab eben nur die Sorge, dass ich das nicht hinbekomme, weil mir die Unterrichtsvorbereitung noch so schwer fällt.

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Vielleicht helfen dir die Tatsachen, dass

- eine Aufgabe immer soviel Zeit im Anspruch nimmt wie man ihr gibt.
- 80% in 20% erreicht
D.h. wenn du 20 Stundne Zeit hast ein Thema vorzubereiten, dann wirst du dies auch investieren. Hast du nur 4 Stunden, wirst du den Unterricht auch vorbereitet bekommen.

Gehe Top- Down vor. Plane erst einmal ganz grob deinen Unterricht, Dann kannst du etwas verfeinern, aber keine bis ins Detail geplante Stunden, durchdesigntes Arbeitsblatt usw. Die Kinder brauchen nicht den supergeplanten Unterricht. Sie brauchen eine entspannte Lehrerin, die auf sie eingeht, die die Stärken und Schwächen der einzelnen Schüler erkennt und entsprechend auf die Kinder eingeht, die spontan auf die Fragen der Kinder eingehen kann... da reicht der 80% durchgeplanten Unterricht.

Mut zur Lücke!

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Hallo!

Seitdem meine Kinder da sind, unterrichte ich zwischen 12 und 20 Stunden pro Woche, das legen wir jedes Jahr neu fest. Als Teilzeitkraft hat man in der Regel einen freien Tag in der Woche. Das ist bei mir immer der Schreibtisch- Tag. Bei mir sind hauptsächlich die Korrekturen so aufwändig. Vorbereiten muss ich natürlich auch, das mache ich meistens abends wenn die Kinder im Bett sind. Dieses Jahr habe ich keinen freien Tag obwohl ich nur 12 Stunden unterrichte und das ist eine ziemliche Katastrophe. Aber mit dem freien Tag, ein paar Abenden und einem Sonntag Nachmittag an dem der Papa mal die Kinder übernehmen muss, geht es ganz gut.