soziale arbeit vs. Bildungswissenschaften vs. Heilpädagogik ?

Hallo,
Im nächsten Jahr möchte ich mich beruflich weiterbilden in Form eines Studiums.
Ich komme aus dem sozialen Bereich , möchte dort auch bleiben nur in anderer Position. Das ist leider nur mit einem Studium möglich.....
Da ich familie habe ist ein vollzeit präsenzstudium recht schwierig, zumal ich ja auch noch arbeiten müsste.

Von den Interessen her würde ich gern soziale Arbeit studieren, das gibt es allerdings nur Studienformen die für mich unpassend sind ( vollzeit präsenzstudium, teilzeit in Holland , oder online mit 20 Std. Berufstätigkeit und recht vielen Präsenzveranstaltungen am we )

Am einfachsten wäre für mich die fern Uni hagen. Dort wird bildungswissenschaften angeboten. Es klingt sehr gut, würde auch zu dem passen was ich mir beruflich vorstelle. Ich hab nur das Gefühl das niemand etwas damit anfangen kann ?! Es soll quasi das frühere Pädagogik studium ablösen mit Schwerpunkt bildung. Ich hab nur Bedenken das die Arbeitswelt das ganze nicht als gleichwertig anerkennt und es mir am Ende nix nützt.
Von der Organisation her wäre es am einfachsten.

Eine andere Sache ist der Gedanke den heilpädagogin zu machen, anstelle eines Studiums. Es wäre eine aufstiegsfortbildung und dauert nur 1,5 Jahre.

Ich bin mir aber nicht sicher ob ich als staatl. Anerkannte heilpädagogin in die Berufsfelder rein kann die mich interessieren( Beratung hauptsächlich) .
Ich hab Angst dann wie jetzt in nem kindergarten zu enden :/ .

Das gute wäre ich würde Meister bafög bekommen,

Was würdet ihr mir raten ?

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Hallo,

wieso hast Du bedenken, dass ein Abschluss der Fernuni Hagen nicht so anerkannt wird wie von einer "normalen" Präsenzuni? Das Niveau der Fernuni Hagen ist sehr hoch. Es gibt nicht wenige, die das unterschätzen und mit solchen Schmalspurstudiengängen von ILS und wie die alle heißen gleichsetzen und darum das Studium ruckzuck wieder an den Nagel hängen.

Weiterhin gibt es den Studiengang "Bildungswissenschaften" an dutzenden Präsenzuniversitäten und die werfen genug Bachelorabsolventen auf den Arbeitsmarkt und die müssen dann halt, wie das in diesen Fächerbereichen üblich ist, zusehen wie sie einen Einstieg schaffen und vor allem wie sie an einen fachgerechten Einstieg kommen. Da gilt halt wie überall die highperformer haben vermutlich eher Chancen schnell etwas zu finden, als der Absolvent mit Abschluss schlechter als 2,5.

Fraglich wäre für mich bei solchen Fächern eher inwiefern "nur" ein Bachelor Sinn macht. Ist zwar jetzt eine persönliche Erfahrung, aber ich kenne keinen aus derartigen Fachbereichen die einen guten Einstieg mit Bachelor geschafft haben, aber das kommt wohl auch darauf an, ob Du den Bachelor brauchst um bei Deiner jetzigen Arbeitsstelle weiterzukommen oder ob Du um den Abschluss nutzen zu können den AG wechseln musst.

LG

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Ich war etwas verwirrt da sich heutzutage ja sehr viele Institute am Markt tummeln die fernstudiengänge anbieten. Und ich hab wenig Vorstellung wie anerkannt die fernuni Hagen bei Arbeitgebern ist oder ob nicht lieber Studenten von präsenz Unis genommen werden.

Ich tendiere aktuell zur fernuni da sie meinen persönlichen Vorraussetzungen am ehesten entspricht. Ich stell nur fest das wenig Leute mit Biwi was anfangen können. Ich hab eine erstausbildung als erzieherin und selbst kollegen können da meist wenig mit anfangen.

Ich denke erstmal an den Bachelor....wenn ich den habe kann ich weitersehen und schauen ob noch ein Master nötig ist.

Deine Antwort hat mir auf jeden fall sehr geholfen

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Guten Abend,

ja das stimmt, es gibt viele Fern(hoch)schulen und darunter leidet leider auch der Ruf der Fernuni Hagen in der Allgemeinheit, da alles über einen kam geschert wird, aber wenn man ein Ranking aufstellen würde, dann kommt auf dem ersten Platz Hagen und dann ganz ganz lange nichts.

Auch bei den viel gefürchteten Personalern ist die Fernuni Hagen genauso anerkannt wie andere Präsenzuniversitäten, da sich in diesen "Kreisen" herumgesprochen hat, dass das Niveau dort sehr hoch ist.

Es gibt nur einen einzigen Grund wo ein Personaler eine Bewerbung von einem Fernuni Hagen Absolventen ohne mit der Wimper zu zucken in den Müll werfen würde und der trifft bei Dir gar nicht zu.

Das Problem mit einem "exotischen" Studiengang kenne ich von mir selbst. Meinen Studiengang gibt es in Deutschland seit Anfang der 90er Jahre und das ist für ein Studienfach eine noch relativ kurze Zeit und dann kam vor. ca. 10 Jahren die Umstellung auf Bachelor und Master und dann war bzw. seitdem ist das Chaos am Arbeitsmarkt erst recht groß. Als ich dann Arbeit gesucht habe, habe ich die "dritte Seite" in den Bewerbungsunterlagen genutzt um meinen Studiengang und die Inhalte etwas vorzustellen, damit die Leser der Bewerbung ungefähr einschätzen konnten "was" ich gelehrt bekommen habe.

Ich halte die dritte Seite so oder so für sinnvoll, da auf den ersten Blick der genaue Studienhintergrund ja gar nicht mehr zu erkennen ist. Du z.B. hättest ja dann einen B.A. und der ist quasi der Klassiker und wird vor allem in den Orchideenfächern und für dutzende Formen der Wirtschaftswissenschaften vergeben. Von daher ist es gar nicht so unüblich, dass vor allem diejenigen, die nicht in der Studienfeld drin sind, gar nicht mehr wissen "was" man alles studieren kann und "was" man damit am Ende anfängt.

LG

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Kommt drauf an, wo du herkomsmt (beruflich) und was du vor hast.

Sowohl mit dem Heilpädagogen wie auch mit dem Master in Bildungswissenschaften kannst du eine systemische Beraterausbildung machen.
Mit dem master evtl. noch Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut werden (die einzige möglichkeit als nichtpsychologe oder nicht-mediziner eine Approbation als therapeut zu bekommen)

im grunde könnten deine beiden optionen nicht unterschiedlicher sein.
die heilpädagogenausbildung ist sehr auf Selbsterfahrung und sehr praxisorientiert aufgebaut.
das studium an der fernuni verlangt hohe selbstmotivation und sehr viel eigeninitiative , ist eben sehr theoretisch und durch den wenigen kontakt mit anderen studenten bist du da auch sehr auf dich und deine organisation und deine reflexionsfähigkeit angewiesen. halte ich persönlich für sehr sehr schwierig.

Ich selbst habe Sonderpädagogik und Diplompädagogik studiert- aber an eienr präsenzuni. Bei deinen alternativen würde ich die Heilpädagogenausbildung (die ich gut kenne durch kollegen und bekannte- ein kollege hat sie auch berufsbegleitend gemacht!) machen

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Ich habe Bedenken ob ich mit dem staatl. Anerkannten heilpädagogen wirklich weiter komme. Wenn ich die Jobangebote lese, handelt es sich überwiegend um Stellen in Kindergärten und behinderten Wohnheimen, ...das möchte ich nicht. Ich möchte gern in eine Beratungsstelle oder im Bereich coaching, Erwachsenenbildung usw . Arbeiten.

Es wäre aber in der tat die sehr viel einfachere ausbildung. Hm,

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na,ja, eratung und coaching wirst du in bedien ausbildungen nicht lernen.
dazu bedraf es sowieso einer weiterbildung.

wenns in richtung erwachsenenbildung gehen soll, dann schon eher das unistudium, aber mir scheint du bist dir noch nicht ganz im klaren, was du willst.

das wäre ein krterium, das andere eben die gute vereinbarkeit und die anderen rahmenbedingungen- da schneidet der heilpädagoge (mit evtl. anschließender beraterweiterbildung) mMn besser ab

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Hi,

ich wohne nicht allzu weit weg von dirund sstudiere in Holland sozialpädagogik in teilzeit, habe auch zwei Kinder(bin alleinerziehend) und arbeite meine 20 std/ Woche im schichtdienst.(mutter-kind-heim)
Ich kann mir nicht vorstellen dass du das nicht schaffen würdest, auch finanziell geht es, zumindest wenn du die richtige praxisstelle findest.

Heilpädagogik würde ich nicht unbedingt machen, ebenso die fernuni da mir persönlich der "druck" fehlen würde.

Wenn du Fragen hast kannst du mir auch gerne eine pn schreiben.

Lg

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Für viele Leute aus dem sozialen Berufsfeld ist die Aus- und Weiterbildung interessant. Hier gibt es einige Möglichkeiten, sich über Lehrgänge zum Fachmann bzw. zur Fachfrau weiterzubilden, und zwar nebenberuflich. Das Ganze kostet zwar Geld, aber nicht viel und wird auch noch per Meister-Bafög gefördert. Ein Beispiel für einen interessanten Abschluss ist meiner Ansicht nach der Bildungspädagoge bzw. die Bildungspädagogin. Nach Meinung vieler Leute ist das eine Art universaler Abschluss für das Management in der Aus- und Weiterbildung (z.B. in diesem Artikel: http://www.bbw-gruppe.de/aktuelles/news/berufspaedagogen-Manager-der-Aus--und-Weiterbildung.html). Ob sowas per Fernuni oder so geht, weiss ich allerdings nicht.