Wiedereinstieg in den Beruf nach 2 Kindern

Hallo an euch alle,

nach 2 Kindern und 6 Jahren Elternzeit steht für mich nun die Überlegung an, wie es beruflich bei mir weiter geht.

Ich habe mich im Mai bei meinem Arbeitgeber gemeldet und mitgeteilt, dass ich ab Januar wieder mit 20 Std./Woche zur Verfügung stehe. Sie sagten zu mir dass sie sich in einigen Wochen noch mal melden, da sie eher kurzfristig planen (Call-Center). Bislang hat sich noch niemand gemeldet.

Irgendwie ist es für mich so schwer, ich weiß nicht, was ich will bzw. traue mir nichts mehr zu. Ich bin gelernte Re-No-Fachangestellte, aber schon seit 2002 aus dem Beruf raus. Grundsätzlich hat mir der Beruf Spaß gemacht, aber ich habe keinerlei Wissen mehr. Seit 2004 arbeite ich in Call-Centern. Ich habe es gemacht, da ich in meinem gelernten Beruf keinen Job gefunden habe, aber mein Traumjob ist es nicht.

Wie gehe ich den Wiedereinstieg an? Gerne dürft ihr mir von euren Erfahrungen berichten.

LG, kleinekecki

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Hallo,

ich will dir nicht zu nahe treten, aber hattest du die 6 Jahre zuhause nicht die Möglichkeit dich in deinem ursprünglichen Beruf etwas weiterzubilden?

#winke

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Da ich bei meinem derzeitigen Arbeitgeber sehr flexibel arbeiten kann (was für unsere Familie vorteilhaft ist) habe ich es einfach nicht in Erwägung gezogen, in meinen erlernten Beruf zurück zu gehen.

Generell stehe ich momentan vor dem Problem, dass ich mir eigentlich gar nicht klar darüber bin, was ich gerne machen möchte. Vielleicht auch, weil ich mir nichts zutraue.

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Leider hast du jetzt nicht mehr wirklich viel zeit dir darüber klar zu werden.

Aber vieles kann man wirklich lernen bzw. sich einarbeiten, du musst es einfach nur mal anpacken.

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Hallo

ich hab mich nach meinen beiden Kindern geziehlt nach einem Job umgesehen, den ich langfristig machen kann und möchte (da bei uns kein Kind mehr geplant ist und irgendwie noch viel Zeit bis zur Rente übrig bleibt ;-) ) Habe einen AG gefunden, der mich erstmal auf Minijob Basis eingestellt hat. Das ist in einer anderen Branche und ich hatte und habe immer noch viel zu lernen. Im Laufe der Zeit kann ich in der Firma mehr arbeiten und langfristig ist geplant, das ich die Seniorchefin entlasten/teilweise ersetzen soll.
Sowas geht nur, wenn man es einfach mal anpackt und ausprobiert. Hätte mir die Firma / der Job nicht zugesagt hätte ich mich weiter nach was anderem umgesehen.

Ich will damit nur schreiben: Pack´s an. Suche nach Stellenanzeigen die dich ansprechen und bewerbe dich. Man kann alles (wieder) erlernen.

Wünsch dir alles gute!

LG
Melanie

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Hallo,

ich kann verstehen, dass Du Dir Sorgen machst, wie das verschüttete Wissen wieder aufzufrischen ist...allerdings sehe ich es ähnlich wie andere, die Dir bereits geantwortet haben - diese Sorge kommt ganz schön spät! Auch während der Elternzeit hätte man als Einspringer arbeiten oder fortbildende Kurse belegen können, damit gar nicht erst so viel Wissen verloren geht und man vor allem Neuerungen eher mitbekommt.
Da diese Gelegenheit nun verstrichen ist, würde ich versuchen, wenigstens in den letzten paar Monaten der ELternzeit noch auffrischende Kurse zu belegen (VHS o.ä) oder evtl. nochmal irgendwo Praktikum zu machen....einfach, damit man mal wieder reingeschaut hat...

Ich habe in der ersten Elternzeit einen Nachmittag die Woche in meinem ursprünglichen Beruf weitergearbeitet (Vater hat Kind betreut), dann eine dreimonatige Fortbildung in einem anderen Bereich belegt und in der zweiten Elternzeit ein Studium begonnen, im letzten Jahr wenige Stunden zusätzlich in dem Bereich gearbeitet und das Studium gut ein Jahr nach Elternzeitende abgeschlossen. Dann bin ich mit 5 und achtjährigem Kind im Anschluss in eine neue Stelle im Berufsfeld meines Bachelors eingestiegen und arbeite jetzt 80%.
Ich war beim ersten Kind 5 Monate und beim zweiten ein Jahr zu Hause und konnte so gar nicht aus der Materie rauskommen. Ich kann also nur dazu raten, auch in der Elternzeit - und wenn es nur wenige Stunden sind - irgendetwas für die Erhaltung des Berufswissens zu tun und/oder sich fortzubilden...ist gut für den Kopf und das Selbstbewusstsein und im Anschluss an die Elternzeit auch günstig für den Wiedereinstieg.

LG

a79

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Und wieder mal kein Wort darüber, wie die Kinder so beschaffen sind... Kein Wort über Gesundheit, Schlaf, Zahnprobleme, über das Temperament der Kinder...

Kein Wort über das soziale Netz und sonstige Unterstützung...

Kein Wort über die eigene Gesundheit und über die Einstellung und die finanziellen und zeitlichen Möglichkeiten des Vaters der Kinder...

Guck dir einfach mal die Statistiken an, wie es so generell mit dem Wiedereinstieg nach der Familienphase läuft, und dann wirst du sehen, dass es in den seltensten Fällen so läuft wie bei dir.

Ich kann darüber immer nur den Kopf schütteln, wenn Leute in ihrem Leben einfach nur Glück gehabt haben und das dann als ihren eigenen Erfolg verkaufen wollen.

Du hattest wahrscheinlich wesentlich weniger Hindernisse zu überwinden als die meisten anderen. Manche Leute können sich keine auffrischenden Kurse oder Weiterbildungsmaßnahmen leisten, weil sie das Geld zum Leben brauchen. Da sind keine Reserven, die man investieren kann. Und gerade bei dem Stundenlohn, den Renos bekommen, muss sich so eine Investition auch lohnen. Die meisten Rechtsanwälte schauen nur auf Berufserfahrung.

Ich habe eine Freundin, die über 10 Jahre beim Notar als Sachbearbeiterin gearbeitet hat. Sie ist jetzt allein erziehend und der Vater zahlt für sie und die Kinder kaum Unterhalt. Sie schreibt jetzt beim Rechtsanwalt für 8 EUR (!!) die Stunde und bekommt keine Gehaltserhöhung, weil sie im Anwaltsbereich keine besonderen Qualifikationen hat. Sie hat erfolglos versucht, sich auf Stellen im Notariat zu bewerben, aber wurde dort nicht genommen, weil sie seit 10 Jahren aus dem Stoff raus ist. Sei müsste die Weiterbildung selber bezahlen, aber sie lebt ja von ihrem Gehalt und muss noch aufstocken. Sie behält den Job vor allem deshalb, weil sie abends und am Wochenende ihre Arbeit nachholen kann, wenn die Kinder mal krank sind. Dafür hat sie einen Schlüssel für die Kanzlei bekommen.

Die Ferien kann sie auch nur überbrücken, weil sie für die Kinder eine kostenpflichtige Ferienbetreuung in Anspruch nimmt und die Kinder mehrere Wochen im Jahr bei ihren Eltern 400 km weit weg betreut werden. (Weihnachten, Ostern und einen Teil der Sommerferien). Der Vater nimmt die Kinder nicht.

Und ihre Kinder sind zum Glück völlig gesund und unauffällig vom Verhalten her.

Jetzt lass mal eins der Kinder öfter krank sein oder Probleme in der Schule haben...

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Hallo hopsi2005,

dann ist es doch gut, dass Du meinen Beitrag um genau diese Facetten erweiterst.

Niemand hat doch behauptet, das meine Antwort die allumfassende sein muss - wie oft schreibt man hier in ein paar wenigen freien Minuten seine eigenen - eben ganz persönlichen Erfahrungen zu Themen auf- die dadurch aber keine Allgemeingültigkeit erhalten.

Ich gehe davon aus, dass dieses Forum von durchaus vernunftbegabten - meist Erwachsenen- genutzt wird, die durchaus in der Lage sind, eine einzelne Antwort nicht für DIE einzig geltende zu halten, oder liege ich da so falsch?

Außerdem - wer sagt denn, dass ALLE Fortbildungen Unmengen an Geld kosten? Meine wurde gefördert und kostete nichts - man muss sich nur kundig machen und informieren, was machbar ist oder wer Ansprechpartner sein kann. Manch einer hat Familie, die evtl. mit betreuen kann, andere nicht, manche Kinder haben eine gesunde Konstitution, andere nicht - natürlich ist jede Lebenssituation individuell und von daher nicht in eine Form zu pressen - dennoch: meine Grundmeinung ist die, dass man "am Ball bleiben muss", wie auch immer man dies mit den persönlichen Ressourcen möglich machen kann...siehst Du das anders?
Ich kann die Texterin durchaus verstehen mit ihren Ängsten, hätte diese aber an ihrer Stelle schon viel früher gehabt und daher etwas dagegen unternehmen wollen, indem sie selbst aktiv wird...ich glaube fest daran, dass die wenigsten User hier GAR KEINE Ressourcen haben, wenn es nicht ausgesprochen problematische Familienhintergründe sind, in die wir hier keinen Einblick haben - die Texterin schreibt jedenfalls nichts davon.

Es mag sein, dass ich weniger Hindernisse hatte als manch anderer - aber vielleicht an anderen Stellen auch mehr als manch anderer? - das kann man doch so gar nicht pauschalisieren.
Und klar - Kinder werden krank, da braucht man einen Plan B, vielleicht auch C...aber das ist doch bei jedem Job so und dieses "Problem" haben doch alle Mütter gleichermaßen - bei uns wohnt auch keiner aus der Familie um die Ecke, um dann zu betreuen, allerdings sind die Kinder auch mit recht guter Gesundheit gesegnet...und im Schichtdienst schaffe ich es meistens, meinen Dienst im Krankheitsfall der Kinder kurzfristig zu tauschen. Ich habe tatsächlich das Glück eines familienfreundlichen Arbeitgebers, der Verständnis auch für junge berufseinsteigende Mütter mit Kind hat, selbst wenn diese noch in der Probezeit häufiger krank werden (wie z.B. bei meiner Kollegin, die vor 5 Monaten neu angefangen hat und schon mehrmals ausfiel).

LG

a79, die gerade aus dem Nachtdienst kommt und gleich die Kids aus Kita und Hort abholt

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Google mal "Perspektive Wiedereinsteig", da gibt es Unterstützung genau für die Frauen, die länger aus dem Beruf raus waren.

Viel Erfolg!

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Danke dir, auf die Seite bin ich schon gestoßen, aber irgendwie gab es immer Ladefehler beim Aufbau der Seite. Ich versuche es aber weiter, danke!

Übrigens habe ich nächste Woche einen Termin bei meinem Arbeitgeber zum Gespräch, wie ein Wiedereinstieg in der Firma bei mir aussehen könnte! Ich werde jetzt die Stellenanzeigen weiter durchsehen, aber doch erstmal wieder im Call-Center anfangen. So kann ich entspannt suchen, bis ich das richtige für mich gefunden habe.

Herzlichen Dank für deinen Tipp!

Gruß, kleinekecki

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Die meistens Jobs werden über Vitamin B (eziehung) vergeben. Das heißt, du musst einen Fuß in die Tür kriegen und dann über Verbindungen weiter an Jobs kommen, die du dir zutraust.

Wie es letztlich läuft, siehst du erst, wenn du in dem Betrieb drin bist. Die meisten Leute versprechen in der Stellenbeschreibung und in den Vorstellungsgesprächen alles Mögliche und halten sich dann im Berufsalltag kein Stück mehr an ihr Geschwätz von gestern.

Da hast du dann beispielsweise eine Vorgesetzte, die dir erzählt, dass sie dich vollkommen verstehen kann, weil sie ja auch eine berufstätige Mutter ist. Und dann nach ein paar Wochen, wenn die Kinder das erste Mal krank sind, heißt es nur noch: "Das müssen sie geregelt kriegen. Ich muss das ja schließlich auch und bei mir interessiert es ja auch keinen, wie ich das hinkriege."

So läuft das Geschäft. Deine Kinder dürfen in der Hauptsache niemals zum Thema werden, dann hast du gute Chancen.

Wenn du irgendwo arbeitest und der Chef mit deiner Arbeit zufrieden ist und Vertrauen zu dir hat, dann solltest du versuchen, mit ihm über Weiterbildungsmaßnahmen zu sprechen, die er/sie dann auch finanzieren muss. So ist meiner Meinung nach der beste Weg. Ein Freundin von mir ist über diesen Weg von der Schreibkraft an die Zwangsvollstreckung rangekommen und arbeitet nun als Teamleiterin in einem Inkassobüro. #pro Und das hätte sie sich VOR den Kindern auch noch nicht zugetraut.

Eine andere Freundin von mir aus meinem Ausbildungsbetrieb war auch lange aus dem Job raus, aber dann hat eine ehemalige angestellte Rechtsanwältin ihre eigene Bürogemeinschaft gegründet und wollte gerne jemanden haben, der ihre Arbeitsweise schon kennt. Sie hat meine Freundin dann quasi aus der Elternzeit rausgeholt. Und somit konnte meine Freundin dann auch einen guten Stundenlohn aushandeln, weil die Einarbeitung einer neuen Kraft ja auch Zeit und Geld gekostet hätte. #pro Richtig viel Berufserfahrung hatte sie auch nicht, aber allein die Tatsache, dass man sich schon kannte und sofort anfangen konnte, hat den Ausschlag gegeben.

Und was ich noch empfehlen kann, sind Initiativbewerbungen. Da ergeben sich auch manchmal Berufsfelder, die du noch gar nicht so im Sinn hast. ;-) Eine ehemalige Kollegin von mir arbeitet beim Studentenwerk an der Uni.

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Guten Morgen,

herzlichen Dank für deine Antwort. Ich bin deiner Meinung, dass man durch Beziehung immer die besseren Möglichkeiten hat. Ich habe am Donnerstag einen Termin zum Gespräch bei meinem jetzigen Arbeitgeber und werde weiterhin beide Ohren und Augen offen halten. Es spricht ja nichts dagegen, sich nach dem Wiedereinstieg beim Arbeitgeber beruflich anderweitig zu orientieren.

LG, kleinekecki

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Hallo,

das klingt doch schon viel besser. Ich glaube tatsächlich, dass es wichtig ist, auch selbst aktiv zu werden und nicht alles auf sich zukommen zu lassen - damit kann man ganz schön auf die Nase fallen. Heutzutage ist es leider nicht mehr so einfach, die Elternzeit "einfach so" zu genießen, wenn man danach noch eine gute Stelle haben oder bekommen möchte, da die Anforderungen der Arbeitgeber immer höher werden.

Es mag sein, dass schon so manch eine Beziehung als Türöffner gedient hat - wer aber keine hat, muss anderweitig von sich überzeugen durch Engagement und den Willen, sich weiterzuentwickeln. Sicher wirkt sich eine solche Einstellung Deinerseits bei dem anstehenden Gespräch auch positiv aus. Es ist keine Schande, nach ein paar Jahren Lücken zu haben aber es muss für den AG sichtbar sein, dass Du -wenn nicht schon vorher- jetzt alles daran setzen willst, diese wieder zu schließen und Dich nicht unter Wert verkaufst.

LG und viel Glück für den Donnerstag bzw. bei der weiteren Suche nach DER STelle für Dich!

a79