Teilzeit - wie ergeht es Euch damit?

Hallo,

ich muss mich mal ein bisschen ausheulen bzw. brauche mal ein paar Meinungen von aussen.

Zuerst einmal, ich arbeite in einer eigentlich total netten Abteilung, verstehe mich generell mit allen gut und bin normalerweise immer sehr gernezur Arbeit gegangen.
Vor meinen Kindern habe ich wie alle dort eine 42,5 Stunden-Woche gehabt (5,5 Tage), nach zwei Kindern kurz hintereinander (Auszeit von insgesamt 2,5 Jahren) bin ich mit 24 Stunden wieder angefangen.
Zuerst habe ich 3 volle Tage gearbeitet, meine Kids (damals 1 und 2J.) waren nachmittags (und teilweise vormittags, da keine Krippenplätze) immer bei den Omas.
Seit August arbeite ich 5 Tage von 7.30-12.30 Uhr, da nun beide in der Kita sind und ich nicht mehr auf die Omas angewiesen sein möchte. Mein Chef war davon sehr begeistert, da dann der Frühdienst in jedem Fall immer abgedeckt ist.

Bei meinen Kollegen sieht das anders aus - ich bekomme wirklich jeden Tag "aufs Brot geschmiert", was für Traumarbeitszeiten #augen ich doch habe und dass es "das unter meiner Leitung nicht gegeben hätte", wie lange ich denn dafür beim Chef rumgeschleimt hätte etc.
Besonders einer sticht da echt hervor, weil "diese Zeiten ihm jetzt ja echt gar nichts mehr bringen". Sein Problem ist, dass er an meinen 3 vollen Tagen damals fast nie seinen Spätdienst (bis 18 Uhr) gemacht hat und eher gegangen bin, da ich ja da war. Nun muss er halt so arbeiten, wie alle anderen auch.

Seiner Aussage nach ist eine Teilzeitkraft schließlich dafür da, der Abteilung in "Engpasszeiten" was zu bringen und sowieso müsse ich froh sein, überhaupt eingestellt worden zu sein (#kratz was kompletter Quatsch ist, da ich ja schon da vorher angestellt war).

Ein schönes Beispiel war letzten Woche, als er meinte, er würde Samstag freimachen, da er "schon" 15 Überstunden hat (bei 42,5 Stunden-Vertrag).
Ich habe es gewagt, zu erwähnen, dass ich auch gerne mal einen Samstag freimachen würde, da hieß es "Du bei Deinen Traumarbeitszeiten willst ja wohl nicht auch noch einen Tag freimachen!"#aerger (Nebenbei, ich habe 30 Überstunden bei einem 24 Stunden-Vertrag - ist mir eigentlich egal, aber irgendwie geht's auch ums Prinzip).

Schlimm ist das eigentlich erst durch meine "neuen" Arbeitszeiten geworden. Alle (leider alles Männer, entweder kinderlos oder die Frauen sind bei den Kindern zu Hause) denken, ich gehe um 12.30 Uhr nach Hause und schmeiß' mich auf die Couch.
Dabei sind die halben Tage für mich eher von Nachteil, da ich öfter fahre (Spritverbrauch), nicht erst abends nach Hause komme wenn die Kids so gut wie im Bett sind (Ruhe) und außerdem auch mehr unter Druck stehe (Komme ich pünktlich los zum Kitaende? Ist Stau?). Vorteil ist lediglich die Unabhängigkeit von den Großeltern (was mir aber wichtig ist).

Ich bin sicher auch ein ziemlich empfindlicher Typ, dem das alles nicht einfach egal ist, aber die ganze Situation nervt und belastet mich schon. Ich verliere die Lust am Job, schleppe die schlechte Laune dann durch den kompletten Tag und denk schon darüber nach, mich nach etwas anderem umzusehen (obwohl ich da seit 8 Jahren immer gerne war).
Eine Variante wäre natürlich auch, nochmal mit dem Chef (der bisher immer hinter mir steh )zu sprechen, aber es kommen eh schon Kommentare wie "Wenn Dir das nicht passt, renn' doch zu ****", da wird es sicher nicht besser, wenn der die Kollegen darauf anspricht.

Was kann ich da denn machen? Ich höre immer überall "Ja, das geht halt allen Teilzeitkräften so!" oder "Das kannst Du eh nicht ändern." "Teilzeit wird eben nicht ernst genommen". Oder stelle ich mich einfach nur an (ehrlich bitte!)?

Ist das bei Euch auch so? Wie ist das in Euren Firmen?

Würde mich über andere Erfahrungen und Meinungen freuen!

Liebe Grüße,
Tanja

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Ich würde das Gespräch mit besagtem Kollegen suchen und ihm klar machen, dass ab 12:30 Uhr für seine Kollegin die 2. Schicht mit 2 Kleinkindern beginnt.

Das Hauptproblem ist halt, dass Teilzeit wirklich von vielen nicht Ernst genommen wird.

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Das habe ich schon so oft gemacht, aber ich glaube, es amüsiert ihn irgendwie, wenn ich mich zu erklären versuche.
Letzte Woche bin ich zum ersten Mal lauter geworden, danach kam ein paar Tage nichts mehr - aber das kann ja auch keine Lösung sein.
Mit einem anderen Kollegen, den ich für sehr verständnisvoll halte, habe ich schon mal in Ruhe gesprochen. Er meint, man könne die Meinung der anderen halt nicht ändern "Du hast natürlich Traumarbeitszeiten, aber ***muss das ja nicht täglich erwähnen."
Na toll #aerger, so viel Verständnis ist das dann wohl doch nicht...

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Lass Dich doch gar nicht angreifen, lass den halt links liegen und gut.

Das würde woanders auch nicht besser aussehen.

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Hi,

das "Problem" hatte ich anfangs auch! Da hieß es auch das ich es mit meiner Teilzeit ja sooo gut habe....#bla

Ich habe das ganz einfach abgehandelt und den Neidern gesagt, dass sie Jederzeit auch Teilzeit arbeiten können... Sie müssen dann eben damit leben nur die Hälfte des Gehalts zu bekommen, aber dafür haben sie dann auch "Traumarbeitszeiten"...:-p

Ich habe da mit der Teilzeit eher andere Probleme....

LG

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Hallo,

ich kann deine Kollegen schon verstehen.

ein Beispiel aus unserem Team. wir sind 12 mann, davon 3 mit TZ. Diese 3 nehmen absolut keine Rücksicht auf die Belange der anderen. Sie kommen und gehen, wann sie wollen. Meist natürlich so, dass es für sie von Vorteil ist. Heißt: sie gehen generell freitags kurz nach dem Mittag. Es wird NIE gefragt, ob jemand der VZ-Kräfte evtl auch mal eher gehen will. Gerade jetzt in Engpässen (Krankheit, Urlaub) ist es somit unmöglich für diese, mal eher Schluss zu machen. Die TZ gehen einfach und wnen eine VZ-Kraft fragt, ob sie auch mal eher gehen darf, dann wird das verneint mit dem Blick auf die personelle Besetzung. Ich habe in meinem vorigen Job auch TZ gearbeitet. Ich habe aber immer mit meiner kollegin abgeklärt, ob die auch was vorhat. Die Tatsache, dass sie VZ-Kraft ist, bringt es mit sich, dass das nicht so oft vor kam. Aber wnen es vorkam, dann war für mich klar, dass ich dann eben nicht schon 14 Uhr nach hause kann, sondern eben später kommen und dafür länger mache.

VZ bedeutet nicht, dass man immer da sein muss. Genau wie TZ nicht bedeutet, dass man hin und her geschoben werden kann, wie es anderen obliegt. Aber bei uns und bei deiner Darstellung fehlt es mir schon sehr an dem Miteinander, der gegenseitigen Rücksichtnahme und an dem Verständnis füreinander.

vg, m.

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Hallo,
ich habe mit Umstellung meiner Arbeitszeiten gleich mit angeboten, dass ich bei Bedarf gerne auch mal einen vollen Tag arbeite, sofern ich ein paar Tage Vorlauf habe, um eine Kinderbetreuung zu organisieren.
Das wurde auch seit August schon 3x in Anspruch genommen und ist für mich kein Problem.Würde also schon behaupten, dass ich Rücksicht nehme.
Ich weiß ja auch, dass ich Glück habe, dass mein Chef gleich einverstanden war mit der Halbtags-Variante - so habe ich den Luxus, dass die Arbeitszeiten für mich optimal passen. Trotzdem möchte ich das nicht jeden Tag vorgeworfen bekommen.

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Das wußte ich nicht. Vielen Dank für die Aufklärung. Dann solltest du aufhören, dich zu rechtfertigen. Auf diesem Ohr wäre ich zukünftig taub.

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Moin.
Habe grade dieses Buch gelesen, manches finde ich sehr treffend, was den Umgang

Mann-Frau bzw Kommunikation beider angeht...

http://www.amazon.de/Das-Arroganz-Prinzip-haben-Frauen-Erfolg/dp/3596184339/ref=pd_sim_b_2?ie=UTF8&refRID=014QZCWR4C9T834W3QPY

Klingt erstmal etwas abschreckend, der Titel ist mM nach übertrieben, aber gewisse Sachen (Körpersprache, nicht lange rechtfertigen usw) sind sehr interessant und auch hilfreich...

Und letzten Endes: Jeder hat seinen Vertrag - und wem es nicht passt, steht es offen, was zu ändern. Würde Deinen Kollegen wahrscheinlich breit anlächeln und ihn fragen, warum er eigentlich nicht was an seinem Job ändert, wenn er so unzufrieden ist? Traut er sich nicht oder was...?:-p

GlG, Locke

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Warum ärgesrt Du Dich denn so? Gib doch einfach darauf freundliche Antworten.

-----ich bekomme wirklich jeden Tag "aufs Brot geschmiert", was für Traumarbeitszeiten #augen ich doch habe

Oh ja, Kollege, das stimmt. Ich bin auch sooooo froh über diese Zeiten.

------und dass es "das unter meiner Leitung nicht gegeben hätte",----

Na, DA bin ich aber froh, dass Du da nichts zu sagen hast. "lächel"

------wie lange ich denn dafür beim Chef rumgeschleimt hätte--

Och gar nicht lange. War ganz easy....... ich bin halt ne Nette #verliebt

----"diese Zeiten ihm jetzt ja echt gar nichts mehr bringen".----

Na aber dafür bringen sie mir soooo viel.... #sonne

Warum belastet Dich das so? Du hast Traumarbeitszeiten und ....... kein Grund für schlechte Laune.
Zum einen Ohr rein, zum anderen raus...... fertig.

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Danke, so hätte ich das auch gerne!
Bin aber irgendwie zu sensibel oder wir auch immer dafür, nehme mir das leider zu sehr zu Herzen :-(.

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Biete den Idioten doch mal Paroli und sage ihnen, dass deine Arbeitszeiten sie einen Scheißdreck angehen! Du bekommst schließlich auch nur für 24 Stunden Gehalt im Gegensatz zu ihnen. Da würde ich mal kräftig Contra geben oder ihnen mitteilen, dass sie, sofern sie auch "Traumarbeitszeiten" haben wollen doch auch nur noch in Teilzeit kommen sollen. Da frage man sich echt, mit was für Idioten du da zu tun hast.

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Wort abschneiden mit: ich krieg auch nur 24 Stunden bezahlt und stehen lassen!

Lass dir nichts gefallen.

Gruß

Manavgat

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Huhu,
blöde Sprüche kenne ich auch. Bzw. wird jedes Mal, wenn ich im Büro auftauche (bin zwei ganze Tage da, immer dieselben, jede Woche, seit nun fast 8 Jahren!!!) das erstaunte Aufblicken und das: "Cherish - Du bist heute hier????". Ja, das nervt.

Also, sehe ich richtig, dass Deine Kollege jetzt weniger flexibel arbeiten kann, weil Du immer nur morgens da bist? Wenn ja, kann ich seinen Ärger verstehen. Aber eine Lösung für dieses - sein - Problem muss er schon mit Eurem Chef aushandeln. Ansonsten würd ich auch versuchen, einfach nicht zu antworten und zu lächeln.

LG, Cherish