Zu dieser Ausbildung raten? Landschaftsgärtner

Hallo,

Mein Sohn beendet nächstes Jahr im Sommer (hoffentlich erfolgreich) die Realschule.
Jetzt hat er die Möglichkeit bei einem Garten- und Landschaftsbau Betrieb eine Ausbildung zu beginnen. Also ab dem nächsten Jahr.
Er möchte das tun, weil es sich so ergeben hat. Nicht weil es sein Berufswunsch ist.
Er selbst hat sich da überhaupt keine Gedanken zu gemacht. Noch nicht mal Bewerbungen geschrieben.

Soll ich jetzt einfach froh sein,dass er überhaupt was hat, oder ihn noch mal zum Nachdenken animieren?

Das klingt jetzt vielleicht versnobt, aber mit einem Realschulabschluss könnte doch ein Job drin sein, bei dem er mehr verdient. Oder?

Er wird ja vielleicht mal eine Familie versorgen müssen.

Also, einfach sein lassen, oder kritisch hinterfragen?

( wenn das sein Lebenstraum wäre, würde ich es unterstützen)

Danke und Gruß,

Simone

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Hallo

Was schwebt dir denn vor?

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Also, am liebsten ein Handwerk, wo er dann hinterher noch seinen Meister machen kann. Bzw. Mit Schul- und Ausbildungsabschluss ein Studiengang. Elektrotechnik oder sowas.

Aber ich habe bis jetzt nicht mal versucht ihn zu beeinflussen. Er hatte einen ziemlichen Durchhänger mit Sitzenbleiben.

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Wieso glaubst du, dass man danach nicht studieren kann? Es gibt zahlreiche Studiengänge in der Richtung. Gartenbau, Garten- und Landschaftsbau, Landschaftsarchitektur,... Mal abgesehen davon kann man immer noch langweiliges BWL studieren, einfach als Grundlage um ein Unternehmen zu leiten.

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Dann macht er sich nach der Ausbildung selbstständing und kümmert sich um die Gärten der schicken Vorstadtvillen oder er macht eine spezielle Weiterbildung zum Greenkeeper und kann dann weltweit arbeiten...soviel zum Thema, da verdient man nichts!

Frag mal einen arbeitlosen Akademiker, was er so verdient.

Weg vom Schubladen und Klischee denken, wenn es das ist was Dein Sohn gern mag, dann lass ihn.

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Das ist es ja eben.
Es ist ihm zugefallen. Deshalb nimmt es es. Das "Mögen" oder "Wollen" spielt da keine Rolle.

Aber ich werde ihn lassen. Bin ja froh, dass er was hat.

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Hauptsache er hat erstmal was und wer weiß, vielleicht macht es ihm auch Freude.
Wechseln kann man immernoch!

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Tja, ein Ausbildungsplatz ist heute schwer zu bekommen. Handwerkliches Zeug in jeder Richtung klappt mit Realschulabschluss noch ganz gut, aber alles andere...da wird heute schon ganz gern ein Abitur gesehen, obwohl es für den Beruf absolut nicht nötig ist. Wenn er sich das vorstellen kann und er das durchhält, dann hat er schon einmal einen Beruf mit dem man durchaus Geld machen kann.
Im Büro verdient man schlechter Geld, die Konkurrenz ist wesentlich höher und die Aufstiegschancen niedriger.

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Wenn er Spaß dran findet, kann er im Gartenbaubereich auch Karriere machen. Auch einen Meister oder ein Studium, große Parks oder die Landesgartenschau entwerfen, Gärten für Firmen oder Krankenhäuser bauen... da ist viel drin.

Aber es ist ein harter Job. Körperlich sehr anstrengend, viel schweres Zeug schleppen, im Knien Wege pflastern, und oft im Sommer von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, auch am Wochenende, arbeiten. Im Winter fällt deutlich weniger Arbeit an, manche Gartenbauunternehmen kündigen auch Mitarbeiter über Winter. Im Sommer dagegen hat er vielleicht einen 16 Stunden Arbeitstag und keine Zeit für Freunde, Biergarten oder Baggersee.

Deswegen würde ich da mit ihm reden, ob ihm das klar ist. Es soll ja nach Möglichkeit ein Beruf fürs ganze Leben sein, ausgerechnet bei etwas, das man die nächsten 50 Jahre jeweils 8 Stunden oder mehr am Tag machen muss, sollte man nicht "nehmen was man kriegen kann" sondern schon drauf achten, dass es einen auch glücklich macht. Später noch eine Umschulung ergattern ist schwer, und eine abgebrochene Ausbildung macht den Lebenslauf auch nicht besser.

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Hallo,
ich glaube du unterschätzt den Bereich Garten- und Landschaftsbau ganz gewaltig!

Dieses Berufsfeld ist sehr sehr umfangreich und besteht nicht nur aus ein paar Blümchen pflanzen und und ein paar Sträucher stutzen und Rasen mähen!

Da steckt das Wort LandschaftsBAU drin und das ist auch so gemeint.
Ein Garten und Landschaftsbauer plant und legt nach Architektenvorgaben komplette Außenanlagen an.
Schaue hier einfach mal rein:
http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/docroot/r2/blobs/pdf/bkb/588.pdf

Gruß
Demy

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Hallo, ich kenne mehrere Landschaftsgärtner, deren Traumberuf das ist und die das noch mit über 50 ausüben. Manche haben sogar Abitur. Man verdient sehr gut, wenn man fleißig ist und kann jederzeit am Wochenende einen Nebenjob bei Bekannten machen. Schaden kann so eine Ausbildung sicher nicht.

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bei uns wird überall der Garten übern Gartenbauer erstellt....bei Neubauten...und die haben echt viel zu tun.

er kann hinterher seinen Meister machen, danach Landwirtschaftsarchitektur studieren....oder sich sonst wie spezialisieren.

Bei uns machen viele Realschüler bei der Bank eine Ausbildung....Job ohne Zukunft und auch nicht mehr besonders angesehen.

Handwerker benötigt man immer;-)

lisa

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Landschaftsgärtner ist ein Knochenjob.

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Hallo!

Ich kenne einige Landschaftsgärtner.

Ein paar Fakten:

- Bandscheibenvorfall mit knapp 30 keine Seltenheit

- oft nur saisonale Beschäftigungsverhältnisse
- selbstständige kämpfen täglich um Aufträge
- Kunden vergeben Aufträge gerne an billige, ungelernte Kräfte

- säumige Rechnungskunden sind an der Tagesordnung
- Arbeitszeiten im Angesteltenverhältnis oft 14 Std./tgl.

- Lohn extrem niedrig und oft ist das Leben nur durch die Überstunden zu finanzieren
- wenn die Knochen kaputt sind versuchen sie auf Biegen und Brechen im Einzelhandel Fuß zu fassen

Mein Tipp: Finger weg! Ich würde auf meinen Sohn einwirken.

Vg Rosaundblau