Eine Freundin, knapp 50, arbeitssuchend, alleinstehend, soll zu ihrem Termin im Jobcenter ihre Bewerbungsunterlagen mitbringen. An sich völlig normal wie ich in meiner Unbedarftheit finde.
Es sollen 3verschiedene Bewerbungen sein, auf die sich bereits beworben hat. Und dann noch ein Satz (allgemeiner ?, weiß ich gerade nicht mehr so genau) Bewerbungsunterlagen. Also alles 4 Mal ausgedruckt. „Nicht als Dateien auf einem Stick“, sondern „vollständige Ausdrucke“. Steht so in ihrer Einladung. Pro Bewerbung sind das so ca. 10 Seiten, Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse. Also 40 Seiten.
Ihre Druckerpatrone liegt in den letzten Zügen und sie hat mich gestern angerufen, ob sie das alles bei uns ausdrucken darf. Leider steht unser Drucker schon Ewigkeiten kaputt herum und eigentlich brauchen wir auch keinen. Aber gestern habe ich überlegt, uns einen neuen zu kaufen, sie tut mir so unendlich leid.
Wenn ich ihr das Geld für die Druckerpatrone geben würde, will sie das nicht annehmen. Sie muss Geldgeschenke beim Jobcenter angeben.
Eine neue Patrone wird wohl um die 10 Euro kosten, wenn es die originale sein soll um die 15 Euro. Das ist ja nicht sooo schlimm, irgendwann wird sie eh eine neue kaufen müssen. Dachte ich. Miete, Strom, Gas, Telefon, Monatskarte…ihr bleiben 150 Euro übrig. Mir hat es die Sprache verschlagen, ich ahnte das nicht im Ansatz. Klar, sie hat wenig Geld zur Verfügung, das wusste ich, aber das es so wenig ist…ich bin fassungslos.
Und nun soll sie auch noch 4 Sätze Bewerbungsunterlagen ausdrucken. Ist diese Forderung vom Jobcenter nicht doch etwas übertrieben? Wenn grundlegend vorausgesetzt wird, dass ihr ein funktionstüchtiger Drucker zur Verfügung stehen soll.
Technisches Ausstattung vorausgesetzt vom Jobcenter?
Ja, ist leider so. Habe auch keinen Drucker zur Verfügung gehe aber für jede Bewerbung einfach in einen Copyshop und bezahle ~9 cent für eine Kopie.
Ich gehe auch mal davon aus, dass sie einfach nur die 4 Anschreiben vorlegen muss. Lebenslauf und Zeugnisse reichen ja im Grunde genommen einmal. Das Jobcenter möchte ja einfach nur sehen wo und in welcher Form sie sich beworben hat.
Liebe Grüsse
Ich dachte auch, dass das Anschreiben genügen würde. Sie hat mir die Einladung vorgelesen, da stand "vollständige Bewerbung". Den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr, aber wir verstanden es beide so, dass ein Anschreiben nicht genügt. Und sie bewirbt sich ja auch nicht immer mit den gleichen Zeugnissen und Zertifikaten.
Nur mal so als Tipp:
Aus Gründen der Verwaltungsvereinfachung werden Geld- oder Sachgeschenke, die einen monatlichen Gesamtwert von 10 Euro NICHT übersteigen, nicht bedarfsmindernd angerechnet.
Wichtig ist einfach, dass der Betrag nicht höher ist, denn dann wird der Gesamtbetrag (nicht abzüglich 10 Euro) bedarfsmindernd angerechnet.
LG
sbl
Und wenn Du ihr eine Druckerpatrone schenkst? Muss sie die auch angeben?
Alternativ: was kosten die Ausdrucke im CopyShop?
Versteh mich nicht falsch - ich sehe das Problem Deiner Bekannten und stelle mir die Situation echt belastend vor. Aber ob ich mir deswegen direkt ein Gerät kaufen würde, das ich selbst nicht brauche? Hm.
Schenken, klar, war auch mein erster Gedanke. Aber ob Geldgeschenke oder Sachleistungen....ist das nicht das Gleiche in diesem Fall?
Sharell schrieb eine Kopie kostet 9 Cent. Das wären dann 3,6 Euro. Wenn ihr Budget 150 Euro ist, ist das auch bitter und hochgerechnet kommt sie mit einer Investition in eine neue Patrone billiger.
Ihre ganze Situation, die ich nichtmal ahnte, jedenfalls nicht so krass, ist so bedrückend. Das klemmt mir gerade wie ein Stein um meine Brust. Wie muss es ihr dann erst gehen...
Ja, mein Gott, dann gibst Du ihr eben das Geld oder schenkst ihr eine Druckerpatrone.
Da kommt doch kein Mensch hinter.
Soweit ich informiert bin bekommt man für diese Auslagen aber Kostenerstattung. Da sollte sie sich einfach mal mit ihrem Sachbearbeiter da kurzschließen.... evtl. reichen ja dann doch die Unterlagen auf einem Stick. Ich finde das auch etwas fragwürdig, aber die deutschen Behörden haben ja dann doch in manchen Dingen seltsame Vorstellungen.
Dachte ich auch, aber Bewerbungskosten werden ihr nur erstattet, wenn sie die Bewerbungen mit der Post verschickt. Sie bewirbt sich fast ausschließlich per E-Mail.
In der Einladung stand, dass die unterlagen auf Papier ausgedruckt sein sollen.
Ich bin jetzt mal ganz naiv.
Ich würde den Satz in der Einladung ignorieren und der Sachbearbeiterin die Bewerbungsmails in Kopie weiterleiten. Wenn Sie die wegheften will, kann Sie sich die ja selbst ausdrucken.
Hallo,
die Anschreiben genügen. Zeugnisse und ähnliches muss sie nicht vorlegen. Es geht nämlich vor allem ums Anschreiben um zu gucken ob es da Verbesserungsbedarf gibt. Wenn dann wird sie in eine Maßnahme kommen.
Geldgeschenke muss sie nicht angeben, zumindest nicht solche Kleckerbeträge. Das geht bei ganz anderen Summen los.
Und wenn sie wirklich nur 150€ im Monat hat, sollte sie ihre Fixkosten mal ganz dringen durchschauen. Der Satz liegt bei 399€
Lg wirbelwinds.mama
So, ich habe eben mit ihr telefoniert. Sie versucht das mit einer E-Mail an die Sachbearbeiterin zu klären, das sie nicht die GESAMTE Bewerbung mitbringen muss.
Ich habe mir auch überlegt, dass ich ihr einfach eine kaufe, egal was sie dazu sagt.
Wir haben gestern lange telefoniert..an ihren Fixkosten kann man nichts einzusparen. Sie wohnt in einer größeren Wohnung als ihr zusteht, findet aber keine günstigere. Sie hat sehr hohe Strom- und Gaskosten, ohne das sie Energie verplempert. Dann kommen noch Telefon und Monatskarte dazu und mehr ist nicht. Es bleiben 150 Euro übrig. Sie ist nichtmal versichert.
Komisch, in anderen Gegenden stehen die kleinen dafür leer weil alle nur große Wohnungen wollen.
Im übrigen hat sie auch Anspruch auf Bewerbungskosten bei Onlinebewerbungen. 5€ pro Bewerbung, allerdings gibts nen Höchstbetrag pro Monat, den hab ich allerdings grad nicht im Kopf.
Man könnte meinen, Deine "Bekannte" will gar keine Initiative ergreifen.
Ist es übertrieben, dass jeder Arbeitslose seinen A.... nicht mal bewegt und sich kümmert?
Hallo,
wo liest du heraus, dass sie sich nicht kümmert?
Sie hat bei ihrer Freundin angefragt, ob sie die Unterlagen dort ausdrucken kann, um alles ordnungsgemäß beim Jobcenter abgeben zu können.
Online-Bewerbungen sind heute an der Tagesordnung, von meinem Arbeitgeber sogar bevorzugt.
Oder was meinst du?
LG
Nici
Wie bist du denn drauf?
Und wie kommst Du darauf, dass sie keine Initiative ergreift und sich nicht kümmern würde?
Erstens bekommt man die Auslagen für Bewerbungen vom Jobcenter erstattet.
Zweitens gibt es auch günstige Druckerpatronen.
Und drittens interessiert es beim Jobcenter sicher niemanden,wenn du ihr eine Druckerpatrone schenkst bzw. die paar Eoro dafür gibst.Das ist doch Blödsinn.
Richtig, man bekommt Auslagen für schriftliche Bewerbungen erstattet. NICHT erstattet werden Unterlagen, die man zu seinem Termin beim Jobcenter mitzubringen hat.
Die günstigen Druckerpatronen machen immerhin noch 1/15 ihres gesamten monatlichen Budgets aus.
Ja, ich schenke ihr einfach eine Patrone, egal, was sie dazu meint.
"Es sollen 3verschiedene Bewerbungen sein, auf die sich bereits beworben hat. Und dann noch ein Satz (allgemeiner ?, weiß ich gerade nicht mehr so genau) Bewerbungsunterlagen."
Wenn sie sich auf die 3 Stellen bereits beworben hat,muss sie die Bewerbungen doch sowieso beim Jobcenter vorlegen ,also nix extra.Dafür reicht jeweils das Bewerbungsschreiben selbst.
Es wird keiner verlangen,dass da jedesmal sämtliche Anlagen dabei sind.
So kenne ich das .
Ich kaufe meine Druckerpatronen im Internet.Das sind keine Originalpatronen und eine davon kostet mich höchstens 4 Euro.
Also erzähl mir nichts.
Entweder sucht deine Freundin einen Job oder hat Ausreden,es eben nicht zu tun.
Hi,
ich verstehe das Problem Deiner Freundin ja (kein Geld vorhanden), aber ich verstehe Dich nicht.
Warum um Himmels Willen bringst Du ihr nicht einfach eine Patrone vorbei und Ihr druckt es bei nem Kaffee zusammen aus?
Wer soll denn dahinter kommen, dass Du ihr die Patrone geschenkt hast - es sei denn Du schwärzt sie an....
Sorry, ich komme da echt nicht mit.
Zum Anderen würde ich mir auch überlegen, wenn ich alleinstehend bin und auf absehbare Zeit keine Arbeit finde - umzuziehen. Kleinere Wohnung, andere Stadt / Ort und neue Arbeit. Mich würde in so ner Situation nichts aufhalten können.
LG
Caro
Sie kann in keine andere Stadt umziehen, da sie sich um die hilfebedürftige Mutter kümmert.
Für mich steht gleich fest, dass ich sie irgendwie unterstütze.
Die Frage ist doch die nach den Forderungen des Jobcenters. Dabei geht es nicht darum, sie würde sich weigern, Bewerbungen zu schreiben (denn das tut sie sehr fleissig!), wie hier einige sonderbarer Weise zu lesen glaubten, sondern, dass sie zu einem Termin beim Jobcenter einen Stapel Papier ausdrucken soll.
Habe ich mich wirklich so unverständlich ausgedrückt?!
Hallo,
ja ich habe sehr wohl verstanden, dass sie Unterlagen mitbringen muss.
Dann macht das doch einfach. Druckerpatrone kaufen, drucken und gut ist es.
Es gibt immer viele Möglichkeiten - auch sehr unverständliche - dass man irgendetwas nicht machen könnte.
Ein bisschen Mithilfe kann man durchaus erwarten - zumal es um ihre Zukunft geht.
Zum anderen - Mutter pflegen - halte ich mich jetzt zurück. Das ist nicht das Thema.
LG
Caro
Also bei uns gibt es einen festen pauschalen Betrag pro Halbjahr für Bewerbungen und ganz ehrlich...der deckt eine Druckerpatrone auch locker. Da ist auch noch eine ganze Packung Druckerpapier mit drin und der Strom für den Rechner um die Bewerbung zu schreiben, die Internetkosten, die Zeitung,...
Für was gibt sie den DIESES Geld aus? Bei der Sachbearbeiterin zu sagen, dass ihr das Geld für Bewerbungen fehlt kommt ja mal nicht so gut.
Sie bekommt kein Geld für Bewerbungen. Das würde es nur für schriftliche Bewerbungen geben. Sie bewirbt sich per E-Mail.
Internet gibt es auch nicht umsonst, also sollte eine Tintenpatrone doch wohl auch drin sein.
Kostet doch i.d.R. keine 5 €.