Hallo Urbia Gemeinde,
Kurz zu unseren Eckdaten: wir sind ein unverheiratetes Paar mit einem knapp sieben Monate alten gemeinsamen Sohn. Mein Partner ist selbständig mit einem kleinen Handwerksbetrieb (Maler). Ich selbst bin Akademikerin und war bis zu meiner Elternzeit im Personalwesen tätig.
Zwei Jahre unserer Beziehng wohnten wir in seiner Wohnung, wobei ich dennoch meine Eigentumswohnung weiter unterhalten habe. Kurz vor dem Entbindungstermin zogen wir dann in meine frisch renovierte Eigentumswohnung, da diese mehr Platz bietet. In den zwei Jahren, in denen wir bei meinem Partner wohnten übernahm ich lediglich die Kosten für Lebensmittel (plus meine eigenen laufenden Kosten).
Nun sind wir seit April Eltern, ich befinde mich in Elternzeit. In meiner Eigentumswohnung, also in unserem Familiennest, bestreite ich sämtliche Ausgaben alleine. Wohnung, Lebensmittel, GEZ, Versicherungen, Internet, sämtliche Anschaffungen für unseren Sohn (Möbel, Kleidung, Spielzeug, Kurse wie Pekip, Babyschwimmen ect) bezahle allein ich. Hin und wieder (genau zweimal!) wurden mir 50€ von ihm zugesteckt.
Eigentlich war vor der Geburt ausgemacht, dass wir gemeinschaftlich für unser gemeinsames Wunschkind aufkommen. Für mich eigentlich selbstverständlich! Nun ist es so, dass er seine..nennen wir es Sparsamkeit...damit begründet, dass er in sein junges Unternehmen investieren muss. Außerdem bezahlen seine Kunden oft erst Wochen- und Monate später oder lassen es auch Gerichtsverfahren hinauslaufen. Er geht nervlich auf dem Zahnfleisch, da er eigentlich viel Aufträge hat, jedoch ihn dieser Hickhack mit Kunden (Gerichtsverfahren, Inkasso ect) verständlicherweise sehr mitnimmt.
Auch um die Sparanlagen unseren Sohnes kümmere ich mich momentan allein. Zwar war er bei Beratungsgesprächen mit dabei und wollte sich auch um regelmäßige Zahlungen kümmern, passiert ist jedoch nichts. Auch diese Ausgaben (Bausparvertrag, Bonusplan) gehen allein zu meinen Lasten.
Der Knaller heute: weil einer von aktuell fünf zahlungsunwilligen Kunden mit Zahlungen im Rückstand ist und das Geschäftskonto Im Dispo, nahm er sich das fehlende Geld von Sparbuch unseres Sohnes! Zwar mit meiner (missmutigen) Zustimmung, aber sowas geht gar nicht!
Nun meine Frage an Urbianerinnen mit selbständigen Partnern: wann wird das besser? Nach wievielen Jahren kann ich mich verlässlich auf geregelte Einkünfte seinerseits verlassen? Hat es Sinn ihn zu ermutigen weiter selbständig zu bleiben oder soll ich ihm die Pistole auf die Brust setzen und Unterhalt fordern?
Er ist wirklich sehr fleißig, arbeitet zuverlässig und reißt sich seinen Hintern auf, aber wirklich "rumkommen" tut nix! Er zahlt sich kein Gehalt aus. Selbst Kostenpflichtige Beratungsgespräche mit Unternehmensberatern und Marketingfachleuten brachten bislang nicht den gewünschten Effekt.
Jetzt bin ich hin- und her gerissen: einerseits möchte ich nicht unloyal sein und ihm immer wieder deutlich zeigen, dass die Selbständigkeit Humbug ist und er sich eine (wenn auch schlecht bezahlte) Festanstellung suchen soll, und andererseits möchte ich ihn gerne bei seinem Traum unterstützen, denn er nimmt das Ganze für seine kleine Familie aufsich..
Wie würdet ihr reagieren?
Danke für eure Meinungen! 
Keine finanzielle Unterstützung vom selbständigen Partner
Hallo
Sorry, aber dem würde ich was erzählen. Ihr seid eine Familie und nur du trägst die Kosten? Geht ja gar nicht. Dir und dem Kind steht Unterhalt zu, er wohnt in deiner Wohnung. Somit müsste er auch Miete zahlen. Mach ihm das mal klar.
Bei uns geht alles an Einkommen auf ein Konto und davon geht auch alles ab. Alles ander finde ich eher ungewöhnlich, wenn man eine Familie ist.
Lg
Nun sind wir seit April Eltern, ich befinde mich in Elternzeit. In meiner Eigentumswohnung, also in unserem Familiennest, bestreite ich sämtliche Ausgaben alleine. Wohnung, Lebensmittel, GEZ, Versicherungen, Internet, sämtliche Anschaffungen für unseren Sohn (Möbel, Kleidung, Spielzeug, Kurse wie Pekip, Babyschwimmen ect) bezahle allein ich. Hin und wieder (genau zweimal!) wurden mir 50€ von ihm zugesteckt.
Manche Frauen sind so blöd, dass es brummt. Akademinkerinnen machen da wohl keine Ausnahme.
Ich würde eine klare Ansage machen: entweder Du legst xy Euro jeden 1. hier auf den Tisch (das muss ja nicht die Hälfte der Ausgaben sein) oder Du ziehst aus und wir regeln den Kindesunterhalt dann über eine Anwältin.
Alternativ fütterst Du ihn weiter durch!
Gruß
Manavgat
Danke für deine Antwort, genau das ist was mir Tag für Tag durch den Kopf geht..ich weiß auch, dass mir und unserem Sohn Unterhalt zusteht und mir ist durchaus bewusst, dass es idiotisch ist es nicht knallhart durchsetzen. Ich kenne die Düsseldorfer Tabelle, beim Jugendamt, Rechtsanwalt ect habe ich auch schon nachgefragt und mich informiert. Das einzige was mich daran hindert Ist eben die Frage: wäre es langfristig klüger ihm jetzt finanziell den Rücken freizuhalten, damit er ein Unternehmen aufbauen kann von dessen Gewinn wir irgendwann gut Leben können?
Ich habe ihm vorhin gesagt, dass er sich spätestens nach Ende meiner Elternzeit finanziell beteiligen muss.
Hallo!
Was muss er denn "Investieren"? Kauft er wirklich konkret etwas notwendiges und kann dafür Rechnungen zeigen, oder hält er Dich nur hin?
Hat er so wenige Kunden dass ganze 5 die (noch) nicht gezahlt haben ihn so in Schwierigkeiten bringen?
Ich würde ganz klar einen betrag festlegen, und der soll da sein, sonst kann er ausziehen und schauen wie er klar kommt. Im Moment beteiligt er sich ja an gar nichts.
Um eine endgültige Meinung zu haben, fehlen mir noch wichtige Details.
Hat er seine Wohnung immer noch?
Seit wann ist er selbständig?
Hast Du Einblick in seine Buchhaltung und Konten?
Nein, seine Wohnung hat er nicht mehr. Er ist seit mehreren Jahren selbständig, jedoch erst seit drei Jahren mit mehren Mitarbeitern. Für die Buchhaltung hat er jemanden eingestellt (Minijob).
Direkt Einblick in seine Konten habe ich nicht, aber er erzählt was er anschaffen muss. Sei es ein zusätzliches Firmenfahrzeug, Spezialwerkzeug ect. Außerdem muss er ein großes Lager für seine Maschinen/Werkzeuge/Materialien mieten. Seine Fixkostem belaufen sich auf monatlich Ca. 4500€.
Diese 5 Kunden sind die, deren Baustellen in den letzten Wochen abgeschlossen wurden.
Das klingt nicht gut.
m.E. ist er zu schnell gewachsen, alle Handwerker (die als 1-Mann-Betrieb) wurschteln, sind besser dran.
Er muss seine Firma besser managen, und nicht auf Biegen und Brechen Aufträge anehmen, sondern auf die Liquidität aufpassen.
Mein Tipp wäre, einen vernünftigen Steuerberater mit ins Boot holen, die haben oftmals auch heilende Hände, bevor er die Firma komplett an die Wand fährt.
Noch bekommst du ja Elterngeld. Aber wie soll es laufen, wenn das wegfällt? Kannst du wieder Vollzeit arbeiten gehen?
Leider ist es wohl wirklich so, das es mit der Zahlungsmoral in Deutschland nicht mehr so weit her ist. Vor ein paar Jahren hat sich ein Tischlermeister bei meinen Eltern für die sofortige Begleichung der Rechnung mit einer Flasche Wein bedankt. Das habe Seltenheitswert, meinte er.
Wenn deinFreund nicht in der Lage ist, seinen Betrieb in die schwarzen Zahlen zu bekommen, dann sollte er sich besser nach einer Anstellung umsehen. Viel gibt es im Handwerk zwar auch nicht immer zu verdienen, aber es wäre zumindest sicheres Geld jeden Monat. Wenn mein Mann sich Geld vom Sparbuch unsere Tochter nehmen müsste, dann würde ich mir das sicher nicht lange mit ansehen.
Eine Festanstellung habe ich ihm bereits vorgeschlagen, er will noch nicht aufgeben. Warum er auf Biegen und Brechen daran festhält? Keine Ahnung! Männerstolz? 
lasse dir seine betrieblichen Unterlagen zeigen, ob alles so stimmt wie er vorgibt.
Sollte er tatsächlich so wenig verdienen, muss er seine Selbständigkeit aufgeben.
Es kann nicht sein, dass du alles finanzierst.
Die Handwerkskammer bietet doch kostenlose Beratungen an und da musst du mitgehen. Du musst wissen, wie die Firma läuft und welche Fehler er vermutlich macht.
Verlangt er denn keine Abschlagszahlungen von seinen Kunden?
Der Winter kommt und somit weniger Aufträge und weniger Geld.
Er verlangt Abschlagszahlungen, aber selbst die werden gekürzt! Das traurige: es sind nicht nur die privaten Kunden mit schwieriger Zahlungsmoral, sondern auch Firmen. Große, bekannte Firmen. Da freut man sich erst und ist stolz, dass man für die großen arbeitet...und dann das! :(
Bekannte von uns haben eine Malerfirma mit 48 Angestellten. Ein großer, gut eingesessener Betrieb mit fast ausschließlich, auch überregionalen, Großaufträgen, die nicht selten über € 250.000,-- liegen.
Die Zahlungsmoral der Kunden ist gruselig. Schlechte Zahler sind Städte und Gemeinden und Großkunden, die es gerne auf Zahlungsklagen ankommen lassen und mit vermeintlich schlechter Arbeit argumentieren. Meist erfolglos, aber das Geld fehlt erstmal und Gehälter müssen trotzdem bezahlt werden. Verantwortung für die Mitarbeiter bleibt.
Manchmal hat er so die Nase voll, dass er den Laden schließen, wieder alleine auf die Leiter steigen möchte um nur noch für Oma Meier und Opa Schmidt zu arbeiten. Die zahlen nämlich pünktlich.
Hallo
nach zwei, drei Jahren sollte es laufen.Allerdings hat dein Mann recht viel Personal, normalerweise vergrößert man sich wenn es die Auftragslage und Einkünfte hergeben.
Ich kann nicht beurteilen ob er geizig oder übervorsichtig ist.Vielleicht macht er sich auch mittelloser als er ist.
Tatsache ist, er hat Familie und Zahlungsverpflichtungen euch gegenüber, denen er nachzukommen hat.
Ich bin zum zweiten mal mit einem Selbstständigen verheiratet, sehe meine Einkünfte durchaus als Grundsicherung der Fixkosten, falls die Firma in eine vorübergehende Schieflage geraten sollte.Dies war bisher noch nicht der Fall.In den ersten zwei Jahren musste mein Mann oft auf seine Rücklagen zurückgreifen.
Ich würde auf einer Deadline bestehen.Noch ca. ein Jahr ,dann sollte es laufen.Vielleicht wirtschaftet er auch nicht richtig, dann ist die Selbstständigkeit nichts für ihn.
L.G.
Ich verstehe nicht, dass du dir über die finaziellen Fragen nicht VOR einer Schwangerschaft Gedanken gemacht hast. Immerhin habt ihr schon eine Weile zusammen gelebt, da musst du doch gemerkt haben, dass bei ihm nichts "zu holen" ist.
Hallo,
mein Mann ist auch Maler und aus guten Grund nicht selbstständig.
Kann es sein das er angefangen sich selbst ständig zu machen ohne zu wissen ob er Kunden gewinnen kann und zwar Regelmäßig?
Es hört sich an aus allen Posts die du geschreiben hast das viiiiiiiiiiiiel zu schnell gewachsen ist ohne festen Kundensatmm. Und sich keine Gerdanken gemacht hat was alles an Werkzeug angeschafft werden muss.
Ich mein Klar für mich ist es selbst verständlich das jeder was zum haushalt dazu gibt ob verheiratet oder nicht. Wenn er wenig hat klar kann er wenig beisteuern.
Aber wieso muss man gleich Sonstige Sparmaßnahmen für einen Säugling beginnen? Und vorallem braucht man diese ganzen Kurse wirklich?
Ich würde mit ihm ein klares Gespräch führen wo er dir offen legen soll wie er sich das in Zukunft vorstellt! Vielleicht setzt ihr auch fest was er definitiv zahlen soll natürlich so das er nicht gleich alles Geld ausgibt.
So haben wir es am Anfnag gemacht allerdings bevor das Kind da war. Mein Mann hat den Löwenanteil gestemmt aber ich hab eben auch Kleinigkeiten gezahlt. ich war damals grade 2 Jahre Geselle in Festanstellung also auch nicht extrem viel gehabt.
Danke für deinen Kommentar.
Zu der Frage zu den Babykursen: ich möchte das Jahr Elternzeit intensiv nutzten und mir und meinem kleinen Schatz bereiten die Kurse viel Freude und schenken unseren Tagen eine gewisse Struktur. :)
Ich kann dich verstehen das du die Zeit nutzen willst! Aber wenn das Geld knapp ist (aus welchen Gründen auch Immer) sollte man halt überlegen ob man das wirklich alles braucht.
Ich hab selbst Babyschwimmen und Krabbelgruppe gemacht aber den ganzen anderen kram naja ist so gar nich meine Welt. Ich hab viel lieber selbst die Zeit genutzt für uns. Und dafür brauchte ich nicht wirklich eine Gruppe.
Wie gesagt sprech mit ihm klar und deutlich. Und versuche mit ihm eine Lösung zu finden!