Hallo zusammen!
ich arbeite seit vielen Jahren in ein und der selben Firma im Büro. Wir sind dort ein Team von elf Frauen und wir verstehen uns auch privat alle soweit ganz gut. Eine meiner Kolleginnen ist ziemlich nah am Wasser gebaut, aber nicht wegen privaten Angelegenheiten, sondern weil auf der Arbeit irgendwas nicht läuft. Ok, unser Chef ist nicht einfach und Arbeitsanweisungen können sich je nach seiner Laune ändern, aber deswegen einmal wöchentlich in Tränen ausbrechen? Mittlerweile hält sich mein Verständnis dafür sehr in Grenzen und ich bin, ehrlich gesagt, einfach nur genervt. Meistens geh ich ihr dann einfach aus dem Weg, aber das funktioniert nicht immer.
Habt ihr auch Kollegen, die schnell auf die Tränendrüse drücken? Wie geht ihr damit um?
LG Koerstn
Weinende Kollegen
unter "auf die tränendrüse drücken" verstehe ich ehrlich gesagt was anderes, nämlich das absichtliche herbeiführen von heulerei, um andere zu manipulieren und etwas zu erreichen. in diesem zusammenhang finde ich diesen ausdruck ein bisschen widerwärtig. mich nerven chronische schnellweiner auch, aber da diese eben einfach oft emotional labiler sind, können sie eben nicht anders. deine formulierung unterstellt vorsatz, hm.
v
Naja, manchmal hab ich schon das Gefühl, sie macht es extra, damit alle sehen, wie sehr sie sich da (auch emotional) in den Job reinhängt. Wenn es um privates geht (als sie sich vor einigen Jahren z.B. Von ihrem damaligen Freund getrennt hatte) ist sie ja gar nicht so.
Es geht mir ja nicht darum, das jemand mal weint, sondern bei ihr ist es fast jede Woche einmal so. Selbst unser Chef verdreht mittlerweile die Augen.
Aber wenn du selber auch schnell genervt bist, gehst du dann einfach oder ignorierst du das oder was machst du?
für den moment verduften wenn es irgendwie geht. aufs toi, mit anderen kollegen sprechen, Telefonat etc.
ich KANN sowas leider nicht ignorieren genau wie schnarchen oder nervigen tratsch, da werde ich wütend. deshalb weit fort.
v
Hallo,
ich finde emotionale Ausbrüche am Arbeitsplatz sind unprofessionell und gehören demzufolge dort nicht hin. Dabei ist es absolut egal ob man heult, schreit oder Sachen durch die Gegend wirft.
Ja, es können einem in Ausnahmefällen schon mal die Nerven durchgehen wenn eine Situation besonders extrem ist. Dann sollte man aber seinen Arbeitsplatz verlassen bis man sich wieder im Griff hat. Aber als Dauerzustand finde ich das nicht tolerierbar.
Jetzt kann man entweder sagen Deine Kollegin ist überempfindlich oder Euer Chef verhält sich absolut daneben und der Rest kann damit besser umgehen.
Das weißt Du besser als ich.
Ich habe eine Kollegin die immer nur am jammern ist und ich gehe ihr möglichst aus dem Weg. Die Gute ist im allgemeinen "schwierig", seit ich nicht mehr ein Büro mit ihr teile ist es ok, davor war es echt anstrengend. Anfangs habe ich noch versucht zu trösten, als ich gemerkt habe dass eigentlich sie das Problem ist und nicht Opfer bin ich jedes mal aus dem Raum gegangen wenn sie wieder einen ihrer Anfälle hatte.
Solche Menschen ändert man auch leider nicht.
VG K.
Hallo,
ich arbeite seit 8 Jahren mit Männern zusammen. Wir sind ein Team von 10 Männern + mir.
2 von ihnen flippen in regelmäßigen Abständen richtig aus.
Du musst dir das so vorstellen, dass die Stimme "bricht"/hoch schnellt, sie laut schreien oder fluchen/fauchen, mit Sachen um sich werfen (Ordner, Locher, usw.).
Es ist köstlich - reinstes Theater und ich sitze in der ersten Reihe
Ich verziehe keine Miene, tue so als würde ich es nicht hören / sehen, arbeite weiter.
Sie beruhigen sich schon wieder.
LG
Klasse.....---
Hallo,
<<...sie laut schreien oder fluchen/fauchen...>>
Also ganz ehrlich - ich als weibliches Wesen fluche auch schon mal wie ein Bierkutscher, wenn was nicht klappt oder schief läuft . Aber mit Gegenständen habe ich noch nicht geworfen und habe dies auch nicht vor. Denn das ist mir dann doch "too much"! Aber ich sitze auch alleine im Büro und da kann ich mir schon "eher" "erlauben" auch mal (etwas) derb(er) (als sonst) zu fluchen.
Aber weinen kann und könnte ich nicht. Weine ansonsten schon WIRKLICH SEHR, SEHR SELTEN - und das schon ewig lange. Weiß nicht mal mehr, wann ich das letzte Mal geheult habe. Bedeutet nun aber nicht, dass mir dieses und jenes nicht mal nahe geht, aber ich bin eher jemand, die schimpft wie ein Rohrspatz anstatt heult. Aber wenn jemand heult, kann ich damit auch gut umgehen. Kenne das zwar so nicht, aber ich hätte mit Sicherheit kein Problem damit.
Gruß
Natürlich kann das mal passieren, dass man eine emotionale Schieflage hat und ein Tröpfchen das Fass buchstäblich zum überlaufen bringt...aber regelmäßige Tränenergüsse?
Ne. Von erwachsenen Personen erwarte ich im Berufsleben schon, dass die sich im Griff haben.
Mit dem Wissen, dass sie regelmäßig "nässt", würde ich ihre Ausbrüche wahrscheinlich ignorieren.
Gruss
agostea
Hallo!
Denkst Du denn, dass sie wirklich so nahe am Wasser gebaut ist, oder meinst Du, sie setzt die Tränen gezielt ein, um Mitgefühl und Aufmerksamkeit zu erhalten? Zieht sie sich dann zurück oder lässt sie sich trösten? Geht sie da nicht auf Toilette, damit sie keiner sieht, sondern öffentlich vor versammelter Mannschaft?
Ich hätte da auch ein echtes Problem. Ich könnte es ja verstehen, wenn jemand gerade von einem sehr ernsten Mitarbeitergespräch kommt. Aber doch nicht wegen jedem Käse.
Hi,
es kommt auf die Kollegin drauf an.
Mag ich sie, würde ich wohl eher ein Auge zudrücken, sind es Kollegen die eh eher nerven, würde ich mich vielleicht abseits setzen und die Augen drehen.
Ja, ich hatte auch mal einen Chef, der total unmöglich war, da sind die stärksten Frauen eingeknickt und hatten wirklich emotionale Aussetzer.
lg
lisa
Danke an alle für eure Antworten.
Also bei der Kollegin ist es so, dass sie zwar schon im ersten Moment schnell rausgeht, sie kommt aber nach zwei bis drei Minuten wieder. Erstens sieht man es ihr dann einfach noch an und zweitens reicht die Zeit für sie nicht aus, um sich zu beruhigen. Die Gespräche werden hochemotional weitergeführt und wenn dann wieder Tränen fließen geht sie auch nicht mehr. Unser Chef kürzt das Ganze dann für sich ab und geht. Danach muss sie von den Kolleginnen noch getröstet werden...
Wenn ich das so Revue passieren lasse, nervt mich vielleicht gar nicht so die extreme Heulerei, sondern dass sie danach noch so viel Zuspruch von allen Kollegen haben will. Bei uns herrscht tageweise ein Recht hoher Stresspegel und wenn dann eine Kollegin wegen Heulerei und zwei weitere Kolleginnen zum trösten ausfallen (kann je nach Vorfall auch mal ne Stunde dauern), dann müssen wir anderen das noch mehr ausbaden und das stresst alle dann noch mehr.
Ich muss sagen, ansonsten mag ich sie ganz gerne und wir verstehen uns auch gut. Auch fachlich ist sie top und man kann gut mit ihr zusammen arbeiten. Ich denke, ich werde sie nach dem nächsten Heulanfall mal an die Seite nehmen und versuchen ihr das aus dieser Warte zu schildern.
Danke euch allen!
Schlag ihr doch mal vor, sich nicht alleine zu verkrümeln, sondern sobald sie wieder etwas Fassung gewonnen hat, einen Spaziergang zu machen. Vielleicht die Tagespost zum Briefkasten bringen oder sowas. Das erdet ungemein, Bewegung, frische Luft, dann ist sie nach 10 Minuten wieder auf dem Damm. Und dann einfach nicht mehr drüber reden, es ändert sich ja doch nichts.
Hi, Koerstn,
ich sitze auch mit einer Heulsuse im Büro. Es nervt, ist extrem unprofessionell und hat meiner Meinung nach im Büro nichts verloren. Ich gehe dann immer raus und lass sie heulen.
Einen Chef haben wir alle, mit dem kommt mn mal gut, mal weniger gut aus. Damit muss der Arbeitnehmer einfach klarkommen.
Deine Kollegin sollte mal dran arbeiten, professioneller zuw erden. Dafür gibt es bestimmt Kurse .
LG, Cherish