Nach 6 Jahren kein Festvertrag

Hallo,
Vorsicht lang

Mein Mann hat vor 6 Jahren begonnen in einer der größten Firmen unserer Stadt zu arbeiten. Nach 2 Jahren bekam er seinen Festvertrag weil er wirklich gut gearbeitet hat. Er war damals sehr jung und nicht ausgebildet also bot man ihm an sich doch für eine Ausbildung zu bewerben, was er auch tat. Um ein Jahr später die Ausbildung antreten zu können musste er seinen Vertrag selber kündigen. Jetzt steht er kurz vor dem Ende der Ausbildung und ihm wurde gesagt, dass er zwei mal einen Jahres Vertrag bekommt. Das würde im Klartext bedeuten er hat bereits 6 Jahre für die Firma gearbeitet und muss noch weitere 2 Jahre arbeiten um einen Festvertrag zu bekommen. Er findet es nicht fair und ist etwas gekränkt immerhin hat er immer super gearbeitet alle Überstunden gemacht, er ist der beste Azubi seines Jahrgangs und jede Abteilung in der er gearbeitet hat will ihn für sich. Die Firma hat ihm und einem weiteren Azubi einen Kurs für eine Bestimmte Maschine bezahlt weil er so gut ist.

Die Nachricht, dass er noch zwei Jahre auf seinen Festvertrag Warzen muss ist wie ein Schlag ins Gesicht und er ist am Boden zerstört und weiß nicht was er jetzt machen soll.

Es gibt die Option sich bei einem Lieferanten zu bewerben (die vergeben Halbjahres Verträge und kündigen dann oder übernehmen fest) allerdings frag ich mich ob der Schuss nicht nah hinten los gehen kann wenn sich der Lieferant nach meinem Mann bei der alten Firma erkundigt. Oder macht es Sinn vor den Betriebsrat zu gehen und an die Mneschlichkeit zu appellieren?

Wir wissen einfach nicht was wir machen sollen, wollten uns jetzt eigentlich nach nem Eigenheim umsehen wenn er seinen Festvertrag hat da wir im Herbst unser zweites Kind erwarten. Und jetzt muss das noch 2 Jahre warten und wir bleiben für die zwei Jahre in unserer 3 Zimmer Wohnung da es hier in der Umgebung einfach keine freien 4 Zimmer Wohnungen gibt.

Ich weiß eigentlich nicht mal was ich von euch hören will. Musste mir das wohl einfach mal von der Seele schreiben.

Danke fürs Lesen

Gruß Uupsi

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Hallo!

Schwierig. Die Argumentation verstehe ich. Mein Mann hat auch keinen Festvertrag. Also müssen wir auf das Haus verzichten bis er einen Festvertrag erhält. So schlimm ist es nicht mit zwei Kindern in einer 3 ZKBB zu wohnen. Das erste Jahr ist das Baby eh bei euch im Zimmer. Danach teilen sich die Kinder ein Zimmer bis ihr kaufen könnt oder eine 4 ZKBB zur Miete findet.

Dein Mann hat damals den Festvertrag gekündigt. Nach meinem Wissen ist es auch erlaubt, zweimal befristet zu verlängern. Ich denke, dass das alles rechtens so ist. Noch mal zu reden, könnt ihr versuchen, die Firmen denken aber wirtschaftlich. Wenn da grad kein Festvortrag passt, passt es nicht.

Da die Firma mit ihm zufrieden ist und er ja in 2 Jahren eine Chance auf einen Festvertrag hat, würde ich nicht zur Konkurrenz gehen. Das wirkt wie bockiges Kleinkind. Er weiß zudem nicht, ob er in der anderen Firma nach 6 Monaten eine Festanstellung bekommt. Der Schuss kann nach hinten los gehen.

Nutzt die 2 Jahre einfach, um noch mehr Eigenkapital anzusparen. So machen wir das. Irgendwann kommt wohl ein Festvertrag. Sowohl bei deinem Mann als auch bei meinem. Je mehr Eigenkapital man da hat, desto besser.

Ich weiß, dass das frustrierend ist. Vielleicht haben die anderen noch bessere Tipps. Mir war es aber wichtig dir zu antworten, da Festanstellung und Eigenheim bei uns auch Thema sind.

Liebe Grüße

Ninly

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https://www.igmetall.de/jupo-befristete-arbeitsverhaeltnisse-3355.htm

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Wurde denn ein sachlicher Grund für die Befristung genannt? Oder einfach nur ein befristeter Vertrag angeboten.

Ohne sachlichen Grund darf dein Mann nämlich nicht befristet angestellt werden, da er vorher also vor der Ausbildung schon mal für dieses Unternehmen tätig war.

Frag doch mal einen Anwalt für Arbeitsrecht.

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Guten Morgen,

wenn die Ausbildung 3 Jahre gedauert hat besteht die Möglichkeit wieder für 2 Jahre ohne Sachgrund zu befristen!

Vg Rosaundblau

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Erstmal würde ich nicht beim Betriebsrat betteln. Befristete Verträge bis zum letzten auszureizen wird wohl eher Firmenpolitik sein, da wird der Betriebsrat wenig ändern. Dein Mann sollte selbstbewusst bei seinem Vorgesetzten auftreten und kundtun, das eine Festanstellung für ihn Priorität hat und er enttäuscht ist, das man ihm diese nicht angeboten hat.

Andererseits sind befristete Verträge oft schon Normalität geworden. Im öffentlichen Dienst z.B. fängt kaum noch jemand mit Festvertrag an. Und im Falle Deines Mannes scheint auch ein befristetet Arbeitsverhältnis durchaus Perspektive zu haben.

Zum Hauskauf: Solange Baby klein ist, kommt man prima mit einer 3-Zimmer-Wohnung klar. Und habt Ihr es wirklich geschafft mit dem Azubi-Gehalt Deines Mannes relevantes Eigenkapital anzusparen? Vielleicht ist es durchaus sinnvoll noch ein paar Jahre auf die eigene Immobilie zu warten und mit Eigenkapital im Rücken in den Genuss besserer Finanzierungsangebote zu kommen.

Grüsse
BiDi

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Wieso ein Schlag ins Gesicht? Eigentlich ist es doch üblich, dass man einem frisch Ausgelernten nicht gleich einen Festvertrag anbietet. Heutzutage haben selbst langjährig Beschäftigte dank irgendwelcher Winkelzüge nur Jahresverträge oder Verträge für "Projekte".
Dein Mann hat in diesem Unternehmen einen super Start hingelegt. So eine Chance bekommen die allerwenigsten. Ich denke, das sollte er auch mal irgendwo berücksichtigen. Das Azubigehalt deines Mannes war mit Sicherheit um einiges höher als das normale Azubigehalt.
Die 3-Zimmerwohnung reicht auch aus für eine Kleinfamilie. Spart lieber weiter, umso geringer wird der Kredit ausfallen und umso schöner wird euer Haus sein.

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Hat er denn schon mit seinem AG geredet und seine Argumente angebracht?

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Ich arbeite auch in einer sehr großen Firma und habe seit 5 Jahren keinen Festvertrag. Das haben die meisten bei uns nicht. Und dann jedes Jahr darauf hoffen, daß man einen neuen Vertrag bekommt. #augen (Bei uns gibt es ein Schlupfloch, so dass man erst gar nicht auf einen Festvertrag hoffen braucht.)
Ich, an Deinem Mann seiner Stelle, würde die 2 Jahre abwarten. So wie er sich bis jetzt angestellt hat, bekommt er den Festvertrag dann garantiert.

LG

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Zeitverträge sind Mist, gerade bei Eurem Wunsch nach einem eigenen Häuschen.

Ich würde hier erstmal annehmen und paralell dazu weiter schauen, ob es nicht woanders besser passt. Es lohnt sich nunmal nicht, sich den A.... aufzureißen, es wird oftmals nicht gewürdigt.

Und mit 27 muss man doch auch noch nicht unbedingt ein eigenes Haus haben. Spart noch paar Jahre, die Kreditvergaberichtlinien sind jetzt eh strenger geworden, da machen sich 20-30% EK richtig gut!

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Ich hoffe doch, dein Mann hat sich damals ein Zwischenzeugnis für die unbefristete Tätigkeit ausstellen lassen.

Wenn nicht, dann dringend jetzt eines ausstellen lassen für die vergangenen 6 Jahre. (Dieses muss ja widerspiegeln, wie zufrieden sie mit ihm sind, wenn sich alle Abteilungen um ihn reißen) Darauf hat jeder AN ein Anrecht und muss es auch nicht begründen.

Sein Prüfungszeugnis hat er und es wird sich auch belegen lassen, dass er der beste seines Jahrganges war.

Damit würde ich mich an seiner Stelle fleißig bewerben und schauen, was sich dort bietet. Befristete Verträge sind zwar sehr verbreitet, aber man kann auch Glück haben, wenn ein Unternehmen das Potential eines AN erkennt und bietet sofort eine Festanstellung an.

Vielleicht ist wirklich etwas tolles dabei. Es ist natürlich sinnvoll, nach der Ausbildung noch Berufserfahrung zu sammeln und im Ausbildungsbetrieb zu bleiben. Dein Mann hat aber schon vorgearbeitet, deshalb würde ich es tatsächlich mit der Bewerbung versuchen. Denn leider ist es auch oft so, dass die Mitarbeiter aus den eigenen Reihen weniger verdienen, als die von Extern eingekauften. Man hat es häufig schwerer mit den Gehaltsverhandlungen im eigenen Haus. Es kann also sein, dass er anderswo sogar zu etwas besseren Konditionen unterkommt. und manchmal werden die AG ganz plötzlich flott, wenn der gute Mitarbeiter gekündigt hat und auf dem Absprung ist. Dann werden urplötzlich Zugeständnisse gemacht, an denen vorher schwer rumgekaut wurde. An seiner Stelle würde ich mir alle Optionen offen halten und den Markt sondieren und den eigenen Marktwert testen. Die nächsten 2 Jahre kann ihm ja nicht viel passieren - außer mehr Berufserfahrung.

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Hi,

auch ein Festvertrag bringt enen heute keine 100%ige Sicherheit!
Die Kündigungsfristen sind am Anfang eh recht kurz.

Will die Bank denn einen Festvertrag sehen? Er arbeitet dort 6 Jahre und wird ja auch übernommen, das ist schon eine hohe Sicherheit.
Zwei einzelne Jahre hintereinander darf der Betrieb befristete Verträge vergeben, das ist gesetzlich.
Der Ausbildungsvertrag läuft aus, somit muss ein Arbeitsvertrag ausgehandelt werden.

Mehr als verhandeln kann er nicht.
älg
lisa