Ambulante Pflege und schwanger

Ich muss mich mal ein wenig auskotzen

Ich bin nun 14+5 Ssw und arbeite in der Ambulanten Pflege !

Meine Chefin weiß seit nun 7 Wochen das ich schwanger bin und schon mich nicht wirklich , ich ziehe an die 20 kommpresionstrümpfe an tag an und aus , dusche Kunden , mache wundverbände , Hauswirtschaft , sie hat mir nur die Kunden zum spritzen und lagern von den Plänen genommen !

Mein FA gibt mir kein Beschäftigungsverbot, beim Betriebsarzt war ich gerade , der meinte alles ok ich soll so weiter arbeiten , meine Chefin findet meine Touren auch einfach !

Beide Ärzte und meine Chefin wissen das ich Probleme mit dem Kreislauf habe und mir beim Autofahren die Füße einschlafen , es gibt Tage da geht es mir bei der Arbeit garnicht gut und alleine bin ich auch immer bei der Arbeit !!

Ich weiß nicht was ich tun soll !!

Habt ihr einen Tipp ist das alles richtig so ??

Sorry es ist etwas lang geworden

1

Hört sich aber nicht so richtig an bei dir.

Dass dein FA nicht zuständig ist ist logisch. ABER: deine Chefin ist hier klar zuständig und muss sich ans mutterschutzgesetz halten.

Ruf beim Gewerbeaufsichtsamt an, schildere ganz genau deine Arbeiten und hole dir dort die Infos, was du noch darfst oder auch nicht mehr! Schnellstens! mit diesen Infos gehst du zur Chefin.

2

Ich danke dir für deine Antwort !
Mir kommt es auch komisch vor , ich habe mir nun die Nummer raus gesucht und werde dort morgen mal anrufen und genau nachfragen !

3

Ganz und gar off Topic...

Ich will deine Beschwerden sicher nicht klein reden, darum geht es hier gar nicht, dennoch frage ich mich immer, wie haben nur unsere Eltern und Großeltern das gemacht? Meine Mutter hat 1972 unter Wehen noch die Kühe fertig gemolken, ist dann ins KKH gefahren. Sie hat die ganze Schwangerschaft hindurch in der Landwirtschaft gearbeitet und das ist keine leichte Arbeit (Schweine misten, Heu und Stroh fahren nur als Beispiele) Damit war sie damals auch kein Einzelfall. Die Arbeit musste gemacht werden und da war es egal, ob man schwanger war oder nicht!

Ich weiß, jetzt kommt gleich "früher hatten wir auch einen Kaiser"! Ich weiß, dass die Zeiten sich verändert haben. Ob ich das trotzdem alles gut finde? Ich empfinde (so manche) Schwangere heute als extrem verweichlicht. Über jeden Pups macht man sich Gedanken, sei es das Essen oder die leichte Bürotätigkeit.

Ich habe "nur" einen Bürojob, allerdings in keinem einfachen Bereich. Ich habe bis zum letzten Tag gearbeitet und war in der Schwangerschaft nur 2 x 2 oder 3 Tage krank geschrieben. Schwanger ist doch nicht krank? Eine gesunde Schwangerschaft ist durchaus robust, das Baby top geschützt?

Wir haben gerade eine Kollegin (im Bürojob!) im Beschäftigungsverbot. Der Umgang mit unseren Kunden stresst sie zu sehr. Aber Halbmarathon kann sie laufen!

Ich weiß, alles was ich geschrieben habe, total überflüssig, sinnlos und darf jetzt zerpflückt werden. Es sind aber meine Gedanken! Und diese sind ja immer noch frei.

Einen schönen Tag.

LG H. #klee

4

Normalerweise nerven mich ja derartige Vergleiche, wie früher war alles besser...aber heut zu Tage ist es wirklich eine Krankheit, wenn man schwanger ist. Andererseit finde ich es gut, daß es für Risikoschwangerschaften ein BV gibt, bzw. auch in Berufen, die doch ungeeignet sind für Schwangere. Aber hier wird schon recht oft brutal übertrieben #schwitz

LG

6

Hallo,
ja, ich gebe dir in teilen recht, manches ist heute wie ich finde etwas übertrieben verweichlicht.

Ein BV für einen normalen Bürojob halte auch ich für übertrieben und mit eigentlich gar nichts zu rechtfertigen.

Trotzdem darf man nicht vergessen, dass sich die Sicherheitsbedürfnisse heutzutage zu Recht wesentlich verändert haben.

Um dir mal einen kleinen Vergleich zu 1972 und heute zu geben.

Im Jahr 1970 lag die Kindersterblichkeit bei 25 von 1000 in Deutschland!
Im Jahr 2015 lag die Kindersterblichkeit bei 3,2 von 1000 in Deutschland!

Wie du siehst ein riesiger Unterschied.
Das hat selbstverständlich viele Gründe, auch insbesondere der medizinische Fortschritt.
Ein Grund ist aber auch der sehr gute Mutterschutz.

Das was deine Mutter 1972 gemacht hat, haben eben genau NICHT alle Babies im Mutterleib überlebt.
Es ist zwar nicht repräsentativ, aber die Tante meiner Frau, die ebenfalls wie deine Mutter auf dem Bauernhof mitgearbeitet hat, hat ihre Babies erst behalten und lebend zur Welt gebracht, als sie sich an das "Arbeitsverbot" ihres Arztes gehalten hat.
Davor hat sie 3 Babies im Mutterleib verloren, weil sie sie schlicht zu hart gearbeitet hat.
Das war zwischen 1967 und 1973 und kein Baby hat sie in der Frühschwangerschaft (erste 12 Wochen) verloren sondern sehr spät.

Ich finde deinen Beitrag entsprechend hier in diesem Beispiel unpassend, da die mobile Pflege schon sehr extreme körperliche Anstrengungen fordert, die in dem meisten Fällen eben NICHT Mutterschutzkonform für eine Schwangere sind.

Gruß
Demy

5

Ich habe bis zur 25ssw ambulant gearbeitet und darf jetzt nicht mehr, weil sich mein gbmh zwei tage verkürzt hatte. Ist zwar wieder alles gut aber der Arzt geht auf nummer sicher. Hätte gerne weiter gearbeitet ;-)

7

Hallo,

ich arbeite ebenfalls im ambulanten Dienst und habe auch mal t tourenplanung und Dienstplan Gestaltung zu tun. Unsere Schwangere (11Ssw) arbeitet auch Dusch Touren, kompressionsstrümpfe zieht sie ebenfalls an. Nur spritzen darf sie nicht und nicht schwer heben, so dass sie auch keine Kunden zu lagern hat. Außerdem hat sie eigentlich immer eine fitte Schülerin dabei, so dass sie entlastet wird.

Außerdem macht sie viel dokuarbeit, Pflegeplanungen.

Frag doch mal deinen AG nach ner Schülerin wenn ihr ausbildet?

Liebe Grüße

Die#bla

Ps: gemäß muschuge könnte ich sie allein in Touren planen wo keine spritzen und Lagerungen sind, und sie nicht schwer heben muss. Das kann und darf sie allein machen...

8

Wenn Dein Profil stimmt, gehst Du nur stundenweise arbeiten. Und Kompressionsstrümpfe sollten niemanden überfordern, die meisten Schwangeren müssen ja sogar in ihre eigenen rein.
Ich gehöre auch eher nicht zu den Verweichlichten und finde, dass vieles Einstellungssache und Abstimmungssache mit dem Arbeitgeber ist. Ganz klar, außer bei harten Diagnosen, wo es um Leben und Tod von Fötus oder Mutter geht. Dafür ist das BV ja eingeführt worden.
Ich teile auch nicht ganz die Meinung, dass es früher eine höhere Fötus-Sterbequote gab, weil man so viel gearbeitet hat. Da gehören zig andere Faktoren hinzu.

Ich arbeite in einem ähnlichen Bereich. Auch nach 8 Jahren Kiwu und und und habe ich so weit wie möglich normal weitergemacht und mich in nichts hineingsteigert. Bei nem kurzen Unwohlsein bin ich auch schon mal angehalten mit dem Auto.

Dann dürftest Du meiner Meinung nach auch privat kein Auto fahren usw., wenn Deine Füße einschlafen... (Kompressionsstrümpfe?);-)

LG
Sandy