Hallo zusammen,
Mein kleiner ist jetzt 8 Monate alt, eigentlich wollte ich wieder mit 1,5 in dem Beruf zurück. Die ersten bekannten fangen bald schon an nach einem Jahr Elternzeit.
Und umso mehr kreisen meine Gedanken..
Ich kann mir immer weniger vorstellen in meinen alten Beruf zurück zugehen :/
Ich habe bei einer Bank studiert und danach dort eine Spezialisten stelle gehabt für Finanzierungen (Beratung).
Die Arbeitszeiten bis abends um 20/21 Uhr an 3-4 Tagen will ich nicht mehr.
Zudem ist die Stimmung auf Grund vieler Veränderungen sehr schlecht wie ich von Kollegen mitbekomme.
Ich wurde nun durch Zufall bereits mehrfach angesprochen ob ich mir nicht was anderes vorstellen kann .. Als ich noch zB nach einem Betreuungsplatz beim tageselternverein erkundigt habe ob ich mir eine Ausbildung nicht selbst vorstellen kann, dann eine die Babykurse gibt meinte sie könnte sich das gut für mich vorstellen..
Ich kann mir viel vorstellen aber vieles geht in Richtung Selbstständigkeit.
Mein Herz ruft nach etwas Neuem, aber der Verstand sagt ich kann nicht einfach meinen Job hin schmeißen .. Habe einen festen Vertrag, aber welche Aufgabe ich zB nach der Elternzeit bekomme ich völlig unklar.
Daher meine Frage: hat jemand den Job völlig gewechselt ? Unabhängig von Elternzeit?
Wie waren die Erfahrungen ? Welche Überlegungen sollte man so anstellen?
Habe ein bwl Studium mit Vertiefung fürs Finanzwesen, grundsätzlich könnte ich auch in jeden Industriebetrieb aber ich denke da ne stelle zu bekommen mit Kleinkind wird schwer wenn man die Branche wechselt - oder ?
Beruflicher Neuanfang- wer hat es gewagt ? Erfahrung ?
Hallo,
ich bin gerade beim Neuanfang. Allerdings sind meine Kinder jetzt 10 und fast 9 Jahre alt. So lange wollte ich nie pausieren, allerdings sind meine Kinder schwerst mehrfachbehindert und pflegebedürftig - naja, außer mir war halt niemand da, der bei ihnen hätte bleiben können. Zumindest der Kleine ist unbeschulbar ohne Schulbegleitung, d.h. ganz konkret, ich muss nicht nur da sein, wenn er krank ist, sondern auch, wenn seine Schulbegleitung nicht da ist. Vor meinem Ältesten hatte ich einen Vollzeitjob. Mein Job ist so eine Mischung aus IT und Wirtschaft. Sinnlos zu erwähnen, dass man nach dieser langen Zeit völlig raus ist.
In meinen alten Job kann ich nicht zurück - ich bin also quasi ungelernt. Also zählt wohl eher Wissen und Fähigkeiten. Da bin ich nur in einem Gebiet auf aktuellen Stand - das ist eben der gesamte Pflegebereich/Behinderung/Betreuung,... Also habe ich mich in dem Gebiet umgesehen. Eines war mir klar: Ich wollte definitiv keine neue Ausbildung von 2 oder 3 Jahren machen. In meinem Alter und bei meinen Verpflichtungen absolut undenkbar. Ich gehe also auch in Richtung freiberufliche Tätigkeit. Alles andere ist schlichtweg nicht möglich. Nur so kann ich mir meine Zeit einteilen und weitestgehend von zu Hause arbeiten.
Allerdings muss ich klar sagen: Ich bin auf das Geld nicht angewiesen. Mein jetziges Einkommen hat die ganze Zeit gereicht und reicht auch weiter. Ich mache das nur, weil mir einfach die Decke auf den Kopf fällt und man irgendwann auch mal mit anderen Menschen zusammenkommen muss. Es kann sich nicht immer nur alles um die Kinder drehen.
Hallo!
Normalerweise antworte ich hier nicht so oft, aber hier schreit irgendwie alles danach zu rufen:"
Bitte gebe deinen sicheren, wahrscheinlich ganz gut bezahlten Job auf, um Babykurse oder ähnliches zu machen. Das kannst du nebenberuflich vielleicht machen, am Wochenende oder so, aber das ist doch nix für immer und nichts richtiges zum Geld verdienen usw.
Dann orientiere dich lieber anders, baue auf dein Studium auf....
Lg Sportskanone
Da fehlt ein nicht im Satz. Du sollst natürlich NICHT deinen Job aufgeben. Peinlich!
Naja gut bezahlt ist so eine Sache. In Regionalbanken verdient man nicht die Welt, wenn ich dann noch betreuungskosten für den gleichen abziehe kommt es quasi fast gleich wie wenn ich daheim bleibe.
Würde arbeiten gehen zum raus kommen, bisschen was dazu verdienen. Nötig wäre es nicht, und Kind Nr 2 soll auch folgen.
Ja weiter studieren habe ich auch überlegt aber ob ich da wirklich Chancen habe dann zB mit zwei kleinen Kindern irgendwo einzusteigen :/
Ich sehe das lockerer. Wenn dein Herz dir sagt, mach was neues, dann wird es nicht mitziehen, wenn du weiter in die Bank gehst.
Es gibt so viele Menschen die etwas total anders gemacht haben als vorher, nicht unbedingt nach einer Schwangerschaft, sondern auch Männer. Sie wurden statt Manager, Banker, IT-ler, Physiker etc. dann später Schafhirten, Almbesitzer, Nonnen, Krankenpfleger...
Viele Menschen zieht es weg von dieser extremen Leistungsgesellschaft ins Einfache, in die Verbundenheit mit der Natur, den Tieren und Menschen. Ich habe immer nur mitbekommen, dass sie dann nachher glücklicher waren.
Mit 16 oder 18 ist man meist noch zu jung um gleich den Beruf fürs Leben zu wählen. Das wird oft später erst klar.
Wie sieht denn Eure fianzielle Lage aus, wenn Dein Gehalt wegfällt? Berufliche Veränderung ist dann einfach, wenn man sich keine Gedanken darüber machen muss, ob man die Miete wird bezahlen können. Vor allem, wenn Du eine Selbständigkeit anstrebst, dann solltest Du nicht mit dem Druck im Nacken agieren müssen, dass "der Laden schnellstmöglich laufen muss"!
Ich hab mit 32 noch einmal mit einem (allerdings bezahlten) Studium in einem komplett neuen Bereich beruflich von vorn angefangen. Ich hatte damals zwar keine Kinder, aber eben auch keinen finanziellen Rückhalt durch einen Partner. Ich bereue es keinen Tag, den Mut aufgebracht zu haben. Ich hab an meiner Mutter gesehen wie schrecklich es ist, einen Job zu haben, den man nicht mag. Wie man sich da jeden Tag quält. Ich finde, man verbringt zu viel Zeit auf der Arbeit, um einen Job zu haben, den man nicht mag.
Hätte in der Tat den Luxus das ich nicht arbeiten müsste.. Mein Mann verdient in der Entwicklung gut und meins ist einfach on top. Aber ewig will ich nicht zu Hause sitzen bzw allgemein nichts tun :/
Und wenn dann schon arbeiten obwohl man nicht müsste sollte es doch eigentlich Spaß machen :/
Einen festen Job aufgeben, das sollte man nicht machen.
Da geht es auch nicht nur um die paar Kröten heute und ums "mal raus kommen", sondern u.a. auch um Rente, Krankenversicherung usw.
Bleibe im Job um schau dich um.
Mit Deiner Vorbelastung wärst Du z.B. sehr gut aufgehoben bei Verbraucherzentralen. Mit einer Weiterbildung/Auffrischung ... oder vielleicht auch sofort ... könntest Du in den Bereich Debitorenbuchhaltung oder generell Buchhaltung einsteigen.
Das was Dir so vorschwebt ... soll jetzt nicht arrogant klingen, das sind wichtige und gute Berufe, aber da lebt man doch eher von der Hand in den Mund und glaube mal ganz sicher nicht, dass Du als "Selbstständige für Babykurse" weniger arbeiten wirst, als jetzt. Leider ist der Bereich, wie eigentlich alle pflegenden Tätigkeiten sehr schlecht bezahlt und hat öfters perverse Arbeitszeiten.
Buchhaltung interessiert mich in der Tat sich sehr.. Aber keiner kann mir sagen wie ich an solch stellen komme als branchenfremde :/
Könnte mir auch vorstellen jetzt noch per Fernstudium / Lehrgang was zu machen als Vorbereitung aber umsonst soll das natürlich dann auch nicht sein.
Hallo,
Ich finde auch, dass man in einem ungeliebten Job nicht bleiben sollte. Du hast die besten Voraussetzungen, jetzt was zu ändern. Ein Studium, finanzielle Absicherung..
ich habe von einem sehr guten und kostengünstigen coaching-Konzept gehört, was sich an Eltern in Elternzeit zur beruflichen Neuentwicklung richtet. Vielleicht ist das was für dich?
Elterngarten.org
Viele Grüße!
Das klingt gut
:)
Vielen Dank für den tip
Hallo
Ich habe es gewagt. Ich habe mit 19, nach dem Fachabi, eine Ausbildung zur Arzthelferin gemacht und inkl. Ausbildung 7 Jahre in dem Job gearbeitet.
Solange ich das gemacht habe war es nett. Es hat Spass gemacht, ich hatte nette Kollegen, einen netten Chef. Aber ich habe schnell gemerkt, dass ich das nicht mein Leben lang machen möchte. Wenig Geld, lange Arbeitszeiten, unzufriedene Patienten...
Also habe ich mich in den 7 Jahren immer mal umgeschaut und sporadisch auf Ausbildungsplätze als Bürokauffrau beworben.
Mit ganz viel Glück - ich bin initiativ in ein Unternehmen in meinem Stadtteil rein um nach einem Ausbildungsplatz zu fragen und der Azubi ist 4 Wochen vor Ausbildungsbeginn abgesprungen - habe ich dann einen Ausbildungsplatz bekommen... Mit 27 (!) habe ich dann wie ein ganz normaler Azubi eine Ausbildung angefangen. Habe meine Wohnung gekündigt, bin bei den Eltern meines Freundes untergekommen und habe dank dem Tarif in meinem neuen Job fast soviel verdient wie eine ausgebildete Arzthelferin. Ausbildung dann noch um 1 Jahr verkürzt und ein Jahr nach der Ausbildung dann in meinen heutigen Betrieb gewechselt wo ich mittlerweile an einem Platz sitze, der gut bezahlt ist und tolle Arbeitszeiten hat.
Ich glaube ich habe ganz viel Glück gehabt! Aber auch den Ehrgeiz und immer weiter gesucht und es versucht...
Allerdings habe ich das alles vor unserem Kind und dem Hauskauf erledigt. Ob es jetzt noch machbar wäre - das weiß ich nicht. Wobei eine Selbständigkeit aufbauen ja nicht mit einer stinknormalen Ausbildung gleichzusetzen ist.
Ich würde es vielleicht parallel zum Festvertrag versuchen und dann nach und nach darauf aufbauen. Ich mag Sicherheiten und würde deshalb nicht sofort meinen sicheren Job aufgeben...
Vor allem nicht, wenn ich nicht weiß was ich eigentlich wirklich will.
Viel Glück und alles Liebe