Null Eigenkapital, trotzdem Haus finanzieren?

Hallo zusammen,

also, es geht hier nicht um mich sondern um eine Verwandte. Sie möchte gerne ein Haus kaufen, für 400.000€. Die Familie hat zwei kleine Kinder und monatl. ein Gesamteinkommen von ca. 3500€ und null Eigenkapital. Sie haben bereits eine Eigentumswohnung, die noch mit 50.000€ fertig finanziert werden muss, allerdings würden sie das mit den Mieteinnahmen weiter finanzieren. Sie wollen aus der Wohnung raus, weil sie zu klein ist.
Ich weiss, es ist deren Sache aber ich finde es naja, total utopisch, mit so wenig Einkommen ein Haus zu finanzieren. Grad mit zwei kleinen Kindern. Sie haben zwei Autos zu unterhalten. Die Nebenkosten, die montl. anfallen, wie Heizung, Strom, Versicherungen, Wasser, Lebensmittel, Benzin, Kita-Kosten usw. sind ja auch unfassbar hoch.

Mich würden Meinungen dazu interessieren.
Meint ihr ist es machbar?

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Besteht denn nicht die Möglichkeit die Eigentumswohnung zu verkaufen?

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Sie wollen die Wohnung nicht verkaufen.

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Dann wird es vermutlich sehr eng mit der Finanzierung. Da eine seriöse Bank zu finden, die das finanziert....

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Ich nehme an, dass auf die 400.000 Euro noch die Nebenkosten (Grunderwerbsteuer, Notar ...) hinzu kommen ?

So oder so wäre mir der Kredit bei dem Einkommen zu niedrig.
Mein erster Gedanke war auch, die Eigentumswohnung zu verkaufen. Damit sollte sich ja ohne Probleme der Restkredit ablösen lassen und es sollte auch noch Geld für den Hauskauf übrig sein ?
Denn auch wenn die Kreditraten für die Wohnung von der Miete bezahlt werden würden, auch für die Wohnung müssten ja entsprechende Rücklagen für größere Renovierungen gebildet werden. Eventuell gibt es ein “Hausgeld“ der Eigentümergemeinschaft, das weiterhin finanziert werden will. All das über die Miete abzufangen kann je nach Miethöhe doch arg schwierig werden.

Wie alt sind die beiden denn? Um eine Idee zu haben was realistisch wäre bis wann ein entsprechender Kredit sinnvoll getilgt sein könnte.

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Soweit ich weiss, hat die Eigentumswohnung nur 80.000€ gekostet, also auch bei einem Verkauf haben sie nicht viel Geld für Eigenkapital. Die 400.000 sind mal eine grobe Richtung. Kann man ja vorher nie genau sagen, ob noch etwas drauf kommt oder ob es 30.000€ weniger werden. Beide sind 32 Jahre alt.

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Hallo

Bei den 400000 bleibt es ja nicht. Du kannst bestimmt noch mal ca 40000 Euro für die Kaufnebenkosten rechnen. Das wird die Bank nicht machen.
Für die Summe ist das Gesamteinkommen zu niedrig und die KaufSumme zu hoch.
Zumal die Wohnung auch noch nicht bezahlt ist.

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Hallo,

machbar ist das schon, die Frage ist, ob sie eine Bank finden, die das vorhaben finanziert.

Lass uns mal rechnen:

gehen wir davon aus, dass der Kapitalbedarf von 400.000 € auch dem Verkehrswert des Objektes entspricht, dann können sie bis zur Beleihungsgrenze von 60 %, also 160.000 € ein relativ günstiges Darlehen für 1,2 % Zinsen mit einem Tilgungssatz von 2 %, also einem Kapitaldienst von 3,2 % entspricht 7.680 € im Jahr erhalten. Die übrigen 140.000 € müssen weit teurer finanziert werden, bei einem Zinssatz von 3,5 % und einem Tilgungssatz von 2 % beträgt der jährliche Kapitaldienst 7.700 €, der gesamte Kapitaldienst also ca. 16.000 € pro Jahr oder 1.333 € im Monat. Dieser Kapitaldienst kann über die Mieteinnahmen und dem vorhandenen Einkommen sicher gestemmt werden, die Finanzierung der vorhandenen Eigentumswohnung kann in die Finanzierung des neuen Hauses einbezogen werden und die Eigentumswohnung als Sicherheit für das zweite Darlehen einbezogen werden.

Ob sie eine Bank finden, die diese Finanzierung mitmacht, ist fraglich, kommt aber auch auf die Lage der Eigentumswohnung und des Hauses an. Heute ist aber vieles möglich, was früher undenkbar war, allerdings wurden die Vorgaben für die Kreditvergabe an private Häuslebauer und Häuslekäufer in den letzten Jahren deutlich verschärft.

LG

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Ganz klar: NEIN.

Bei dem, was sie monatlich ausgeben, dürfte das Haus nicht mehr als 200.00€ kosten. Alles andere ist bei fehlendem Eigenkapital utopisch.

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du hast ja schon einige antworten bekommen. ich hab aber noch eine frage:

<<<<<<allerdings würden sie das mit den Mieteinnahmen weiter finanzieren>>>>>

und wenn sie keine mieter finden oder jemand die wohnung abwohnt und sie danach total renoviert werden muss??? ich persoenlich finde es nicht nur utopisch sonder idiotisch. aber jedem das seine.....

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Ja, ganz genau. Das denke ich mir auch. Was wenn der Mieter auszieht und sie längere Zeit keinen Mieter finden? Soweit ich weiss hat die Eigentumswohnung um die 80.000€ gekostet. Sie ist in einer sehr ländlichen Gegend. Die Mieteinnahmen laufen ja nicht in das Haus sondern in die Eigentumswohnung, die noch mit ca. 50000€ abbezahlt werden muss.

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und dann ist noch die frage, deckt die miete den kredit oder muss drauf gezahlt werden (abgesehen vom evtl leerstand)? du sagst ja schon es ist laendlich. wie sieht der mietspiegel dort aus? es gibt gegenden, da deckt die miete nur 50-70% des kredits und der rest muss vom eigentuemer drauf gezahlt werden.

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Hallo.

Nun, ich denke die Familie wird sich dazu schon ihre Gedanken und Berechnungen gemacht haben. ;-)

Die Nebenkosten, die du ansprichst, die haben sie ja jetzt in der Eigentumswohnung auch und sie kommen scheinbar mit dem Geld klar.

Vielleicht fängt die Mutti auch mal wieder an zu arbeiten, oder sie haben irgendwelche "Sparer", von denen du nichts weißt, dann ist das doch machbar.

Sie werden sich schon mit der Bank ihres Vertrauens beraten haben.

Wenn ihnen jetzt z.B. Summe X im Monat übrig bleibt (oder noch ein passabler Verdienst dazu kommt) - warum sollten sie damit nicht ein Eigenheim abbezahlen?!?

LG

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Ich glaube, dass sie nicht wissen, worauf sie sich einlassen, wenn sie 400.000€ aufnehmen und bereits 50.000€ Schulden haben. Selbst wenn sie wieder mehr arbeitet haben sie nicht sehr viel mehr Geld, da sie einen sehr unterbezahlten Job hat.
Die Nebenkosten sind bei einem 200qm Haus sicher höher als in einer 70qm Wohnung. Die zwei Kinder werden auch immer grösser und man benötigen mehr Geld.
Ich bin mir sicher, sie schaffen es den Kredit abzubezahlen aber ich denke nicht, dass sie in dieser Zeit noch etwas auf die hohe Kante bekommen.

Es würde mir sehr leid tun, wenn sie sich da total ins Unglück stürzen.

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Um einen Kredit über 400 000 Euro zu erhalten, wird die Bank eingehende Berechnungen anstellen. Sollte sich das im Falle dieser Familie nicht rechnen, wird der Banksachbearbeiter ihnen das sicherlich plausibel erläutern. Denke, dass du dir da keine Gedanken machen musst.:-)

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So eine Kreditsumme mir den Einkommen zu finanzieren mit 2 Kindern, das dürfte keine Bank mitmachen ....

Das schaffen die auch nicht bis zur Rente zu finanzieren!

Und was ist wenn die Miete mal nicht kommt?!

So blauäugig kann man gar nicht rechnen....

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Hallo,

also ich finde das schon recht happig - die Eigentumswohnung wird als Sicherheit auch wenig taugen, wenn sie noch belastet ist...
Diese noch ausstehenden Kosten aus Mieteinnahmen zu tilgen, finde ich auch kurzsichtig - was ist denn, wenn mal was an der Wohnung gemacht werden muss? Woraus finanziert die Familie das dann?

Wir haben auch quasi ohne Eigenkapital ein Haus gekauft - kostete allerdings über 50000 weniger, wir haben keine Schulden und bezahlen nichts ab und verdienen fast das Doppelte, was die Familie verdient. Wir haben ebenfalls zwei Kinder und zwei Autos.

Unter den Voraussetzungen wie bei dieser Familie hätten wir nicht gekauft.

LG

a79