Guten Morgen!
Ich habe ein Dilemma!
Arbeite in einer integrativen Kita, bin gegen alles immun und die Betriebsärztin sagte, dass sie keine Bedenken habe mich dort weiter einzusetzen. Ich war zu Beginn wirklich heilfroh, dass ich die Kita nicht wechseln musste! Sind zweigruppig und beide Gruppen arbeiten integrativ. Eigentlich wurde es immer so gehandhabt, dass man dann entweder in eine Regeleinrichtung wechseln musste oder in die Verwaltung kam.
Nun ist es aber so, dass wir derzeit eine wirklich anspruchsvolle Gruppe haben, aggressive Kinder, Kinder mit starken sozialen und emotionalen Beeinträchtigungen, die einem wirklich an die Substanz gehen. Ich merke an mir selber auch, dass ich einfach nicht mehr so belastbar bin und die Nerven schneller durch sind. Zudem ist da immer mehr die Angst, dass mir doch mal ein Kind in den Bauch boxt oder tritt oder mich einfach hart anrempelt. Als Team in der Gruppe sind wir auch neu zusammen und es ist noch schwierig eine gemeinsame Linie zu finden. Die körperliche Belastung hielt sich bisher in Grenzen bzw ich habe es nicht so gemerkt, aber seit dem sich der Bauch langsam wölbt, liege ich nach Feierabend nur noch auf dem Sofa, weil es zieht, zwickt und teilweise auch schmerzt. Meistens schlafe ich gegen halb neun auch schon ein vor Erschöpfung. Wir sind natürlich vom Personal her auch nicht immer optimal besetzt, so dass es trotzdem vor kommt, dass ich auch mal zu Pausenzeiten alleine bin in der Gruppe, was eigentlich nicht in Ordnund ist.
Bin jetzt bei 13+2 und es ist nach einer sehr frühen FG vor zwei Jahren meine "erste" Schwangerschaft". Wie gesagt, EIGENTLICH möchte ich gerne weiter dort arbeiten, schon allein weil mir die Kinder so am Herzen liegen, aber ich habe auch Sorge, dass es doch einfach zu stressig und zu anstrengend ist. Ich war zu Beginn vielleicht doch zu naiv und blauäugig...will aber auch nicht, dass irgendwer denkt, dass ich einfach keinen Bock habe zu arbeiten.
Besteht denn da überhaupt ggf. noch eine Chance auf ein BV? Und wenn ja, wen sollte ich ansprechen? Meinen Frauenarzt oder die Betriebsärztin?
Ist leider etwas lang geworden.
LG,
M.
Bitte um Beschäftigungsverbot? (integrative Kita)
Ich bin Lehrerin und habe von meiner Frauenärztin ein Beschäftigungsverbot erhalten. Mir wär ständig schlecht und bin nach der Schule vor Erschöpfung fast umgefallen. Deshalb habe ich in der 14. SSW ein Gespräch mit meiner FA geführt und sie um ein Beschäftigungsverbot gebeten. Natürlich möchte ich nach der Elternzeit auch wieder an die Schule zurück und ich hoffe, dass sie mir mein verfrühtes Ausscheiden nicht so sehr übel nehmen.
Hallo Ramili,
Ich bin auch Lehrerin an einer Schule mit integriertem (nicht integrativem) Kindergarten. Mir ist auch sehr häufig übel und die Arbeit stresst mich extrem. Das kann doch nicht gut sein fürs Kind. Mit welcher Begründung hat dich dein FA denn in ein BV geschickt? Und gab das Probleme an deiner Schule? Wurde dir das vorgehalten?
Liebe Grüße
D
Hallo
Das ganze müsste von deinem Arbeitgeber ausgehen. Wurde eine gefährdungsbeurteilung gemacht? Wenn ja, müsste theoretisch in einem Punkt angegeben sein, dass du mit verhaltensauffälligen Kindern arbeitest. Natürlich nur insofern das die Leute so einschätzen. Aber eigentlich sollte man beim Ausfüllen der Beurteilung dabei sein. Oder zumindest müsstest du eine Kopie von dem Bogen haben.
Das ganze wäre dann ein möglicher Grund für ein BV oder eine Versetzung, wenn möglich. Frag doch einfach deine Chefs noch einmal danach oder schildere deine Einschätzungen zu den Gefährdungen.
Hi! Also dein FA kann da erstmal wohl nichts machen außer es liegen gravierende medizinische Probleme vor die dein Leben oder das des Babys gefährden. Manche FAs machen das aber wohl trotzdem obwohl es eigentlich nicht richtig ist. Wie ist denn das Verhältnis zu deinen Vorgesetzten? Vielleicht kannst du erstmal ein Gespräch suchen und um Versetzung bitten. Du hast ja auch geschrieben dass das früher so gehandhabt wurde und man dann sogar in die Verwaltung versetzt wurde. Ansonsten müsste der AG eine Gefährdungsbeurteilung ausfüllen und falls er dir keinen schwangerengerechten Arbeitsplatz zur Verfügung stellen kann muss er das BV aussprechen bzw kannst du dich dann auch ans Gewerbeaufsichtsamt wenden.
Hallo!
Das Verhältnis zur Kita Leitung ist vordergründig in Ordnung. Gibt ne ziemlich starke Hierarchie und zu denen, die über der Leitung stehen gab es bisher kaum Kontakte und wenn waren diese für mein Empfinden nicht sonderlich vertrauenserweckend. Erwarte mir da nicht viel Unterstützung oder Verständnis. Habe ein wenig das Gefühl, dass es jetzt öfter so gehandhabt wird wie bei mir, weil es einen Erziehermangel gibt. Kann mir vorstellen, dass meine Stelle dann erstmal nicht so schnell besetzt werden kann. Bin aber dennoch so oder so gewillt, da erst nochmal das Gespräch zu suchen.
Im Schreiben der Betriebsärztin stand meines Erachtens auch was zum Thema "aggressive Kinder", muss mir das nochmal genauer ansehen.
Danke schon mal für eure Antworten!
Das MuSchG sieht nicht vor, dass Beschäftigte über ein BV entscheiden können. Du hast nur ein Recht auf einen schwangerengerechten Arbeitsplatz, und das heißt eine sorgfältige Gefährdungsbeurteilung. Die integrativen Kinder müssen da auch mit berücksichtigt werden. Wenn du umgesetzt wirst in die Verwaltung, dann solltest du damit zufrieden sein, auch wenn es mal ein paar Monate weniger Spaß macht. Schließlich wirst du weiter voll bezahlt.
Im Übrigen wird das MuSchG gerade neu im Bundestag verhandelt (1. Lesung ist durch, Verabschiedung im Sommer geplant). Dann dürfen BVs wirklich nur noch als allerletzte Lösung ausgesprochen werden. Jede Umsetzmöglichkeit muss genutzt werden.
Besprich dein Problem bei denen die dafür zuständig sind: Arbeitgeber und Betriebsarzt.