Indikation für BV gegeben? Bitte um Einschätzung.

Hallo,
Ich bitte euch um eure Einschätzung, ob ihr ein BV für gerechtfertigt haltet oder nicht.

Ich habe einen Bürojob, bin Fernpendlerin. Soweit keine Indikation, Das ist klar und okay. Allgemeines BV scheidet aus.

Anfang Januar habe ich noch gearbeitet und hatte während der Woche massive Probleme mit hohem Blutdruck, Ohrendruck und- sausen, Schwindel. Anfang der darauf folgenden Woche (nach dem erholsamen Wochenende zu hause) lag mein Blutdruck immer noch bei 150/90. Meine Gyn schrieb mich krank. Mein Blutdruck ging runter. Dank Hyperemesis, die ich hatte und bis heute Habe, ging der Kreislauf in den Keller. Seit 9 Wochen AU insgesamt. Soweit auch okay, Hypermesis ist keine Indikation für BV.

Mein AG war ziemlich unfair in der Zeit, wollte mich nach der ersten Woche AU bereits kündigen, wurde dann am Telefon sehr unfreundlich und naja, nicht schön. Mit ging es weiterhin mies und die berufliche Situation im Hinterkopf macht mich ganz schön fertig.
Heute war ich dann auf dessen Wunsch bei meinem AG. Der Termin war nicht schön, mir wurde der Büroschlüssel abgenommen und meine persönlichen Sachen mitgegeben. Unterschwellig im Gespräch Vorwürfe zu meiner Arbeitsweise (es gab vorher nie Beanstandungen).
Gestern ging der Blutdruck schon wieder hoch, Schwindel, Kreislaufprobleme. Ging heute dann weiter (incl Kurzatmigkeit, Engegefühl in der Brust), bis ich abends wieder zu Hause war. Heute kamen dann auch noch so muskelkaterartige Kontraktionen im Bauch dazu, fühlt sich eigenartig an und vermehrter Ausfluss bis hin zu braunem Schleim. Ich führe das auf den Stress zurück. Hatte im Vorfeld schon Angst vor dem Termin... jetzt frage ich mich natürlich, wie es mit mir weitergeht, wenn ich wieder arbeiten müsste. Könnte derzeit eigentlich nur heulen, weil die Situation schon echt belastet. Aber eigentlich will ich arbeiten gehen, bin kein Typ für Zuhause bleiben. Aber jetzt noch wochenlang den Stress mitzumachen?! Ich weiß nicht. Mir wurde mehrfach Geräten (auch hier im Ss-Forum gestern), mich um ein BV zu kümmern. Ich habe Hemmungen und hätte daher gerne eure Einschätzung.

Viele Grüße
Caro

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hallo caro, deine situation tut mir wirklich sehr leid und ich drück die daumen, d es für ein bv reicht. ich weiß nicht wie es in deibem falle ist und scheinbar gibt es viele ärzte, die sich da quer stellen oder auch wie in meinem fall zwei (völlig unabhängog voneinander) fa, die mir das bv - nach mehreren wochen au - sehr anheim gelegt hatten u ich es eig. nicht wollte.zu den umständen bei mir: ich habe auch einen bürojob, bin fernpendler (200km einf. strecke mit einer auswärtsübernachtung in d woche), schwere hyperemisis (nur infusionen haben mich wochenlanf über d tag gerettet), blutungen aufgrund eines hämatoms, ja und bereits 36 und eine fg vorher. alle liebe annabella

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Du arbeitest 2 Tage in der Woche 200 km entfernt? Sorry, das war deine Entscheidung, die Folgen kann dir keine Krankenkasse abnehmen - fände ich auch nicht fair, wenn andere dafür bezahlen sollen dass du nicht an den Arbeitsort umziehen willst oder eine Arbeit an deinem Wohnort suchst.

Das ist ganz alleine deine Verantwortung mit allen Konsequenzen!

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hallo momo, ich hatte ein bv (meine tochter ist inzwischen 6 monate alt) und das nicht auf eigenen wunsch. die "allegemeinheit" hat hierfür keine kosten übernehmen müssen, sondern mein arbeitgeber. vg annabella

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Hallo Caro.

Nun, ein BV wird wohl nicht gerechtfertigt sein.
Ich würde mich halt krankschreiben lassen. Auch wenn du dann nach 6 Wochen ins Krankengeld fällst. Du hast ja auch "gesundheitliche Probleme" und keinen Arbeitsplatz, der die Schwangerschaft gefährden würde.

LG

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Daher meine Hemmungen. Einerseits die krankheitsbedingte Einschränkung Hypermesis, aber eben andererseits die Blutdruckprobleme, verursacht durch den Stress mit meinem AG. Dieser Stress bzw die daraus resultierenden Blutdruckprobleme sind ja grundsätzlich eine Gefahr für das Kind, verursacht durch die Arbeitssituation. Daher die Verwirrung.
Im Krankengeld bin ich eh schon ;-)

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Ich sehe das ein bisschen anders.
Das habe ich im Netz gefunden:

Das individuelle Beschäftigungsverbot ist in § 3 Absatz 1 MuSchG geregelt. Dort heißt es, „werdende Mütter dürfen nicht beschäftigt werden, soweit nach ärztlichem Zeugnis Leben oder Gesundheit von Mutter oder Kind bei Fortdauer der Beschäftigung gefährdet ist“. Demnach können normale Beschwerden der Schwangerschaft (Erbrechen bei bestimmten Gerüchen), aber auch das Vorliegen einer Risikoschwangerschaft oder die Neigung zu Fehlgeburten ein individuelles Beschäftigungsverbot begründen. Für die Aussprache eines individuellen Beschäftigungsverbots ist somit maßgeblich, ob durch die Fortführung der Beschäftigung die Gesundheit von Mutter oder Kind konkret gefährdet wird, und nicht, ob von dem Arbeitsplatz eine spezielle Gefährdung ausgeht. Ein individuelles Beschäftigungsverbot kann im Ausnahmefall auch durch besonderen psychischen Stress begründet sein (1). Werden ärztlicherseits einzig Bedenken gegen die Fahrten zur Arbeitsstätte geltend gemacht, begründet dies hingegen kein Beschäftigungsverbot im Sinne des MuSchG (2).

Wenn jemand am Arbeitsplatz auch noch mies behandelt wird und dadurch dann Bluthochdruck, Kreislauf, Schwindelanfälle, etc. noch zunehmen - man stresst sich unterbewusst ja doch in so einer Situation - dann sehe ich durchaus das Leben von Mutter und Kind in Gefahr. Umkippen am Arbeitsplatz in der Schwangerschaft aufgrund von psychischem Stress macht sich für den AG jetzt nicht so gut.

Ich war in einer ähnlichen Situation.
Begonnen hat das schon vor der Schwangerschaft.
Div. Kinderwunschbehandlungen, also schon emotional eine Achterbahnfahrt und dabei dann noch Versetzung aus dem normalen Büroraum in ein fensterloses Kabuff (so ein Glascontainer in der Produktionshalle). Keine Chance auf natürliches Licht oder frische Luft, dafür den ganzen Tag Staub, Lärm und Gestank.

Mein Körper hat mit heftigen Migräneattacken und Kreislaufproblemen reagiert.

Mein Hausarzt hat mich dann immer wieder krank geschrieben,
Ja, es war nur ein Bürojob und vielleicht gibt es Frauen, die da psychisch gefestigter sind und das einfach so wegstecken. Ich konnte das nicht, mein Körper hat sofort Alarm geschlagen. Als ich schwanger wurde, hat mein Hausarzt ein entsprechendes Schreiben an den FA aufgesetzt und dringend dazu geraten, mir ein BV auszustellen. Er sagte mir, er könne das grundsätzlich auch, halte es aber für besser, wenn das ein Gyn macht.

Mein FA hat mir das BV auch sofort ausgestellt. Die Migräneattacken konnte ich nur mit sehr starken Migränemedikamenten in den Griff bekommen - die Medis aber waren absolut schädlich für ungeborene Kinder.

Da mein Kreislauf immer wieder zusammensackte und ich mich mehrmals am Boden wiederfand (die Mitarbeiter stehend um mich rum), war auch das für den FA ein weiterer Grund für ein BV.

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Ich denke, in deiner Situation kommt es auf den Arzt an. Meine FÄ ist mit BV auch ziemlich streng und würde da wohl keins geben. Ich habe allerdings eine Freundin, die wegen anhaltender Übelkeit nun ein BV bekommen hat. Wir sind allerdings Lehrer. Vor der Klasse stehen und anfangen zu kotzen ist halt auch nicht so prickelnd. :D und einfach rausgehen geht halt auch nicht.

Du solltest deinen FA einfach mal darauf ansprechen, evtl auch noch eine zweite Meinung einholen. Meine Freundin wurde letztendlich von der Ärztin der Feindiagnostik ins BV geschickt, weil ihre eigentliche da auch keine Indikation gesehen hat.

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Vielen lieben Dank für alle eure Meinungen und Gedanken. Wie im Eingangspost erwähnt, hatte ich eh Hemmungen nach dem BV zu fragen und werde es wohl auch nicht tun. Allerdings werde ich meiner Ärztin von der Situation berichten und mir ihre Einschätzung anhören. Sie ist sehr streng bzw gewissenhaft bei der Thematik und das finde ich grundsätzlich auch nicht falsch. Aber sie wird mir bestimmt noch was zur Aufsichtsbehörde sagen können.