Unglücklich im Beruf - Was neues wagen?

Hallo ihr Lieben,

mir gehen schon länger einige beruflichen Gedanken durch den Kopf und nachdem ich mich letzte Woche hier angemeldet habe, dachte ich ich frage mal um Rat. Vielleicht steckt jemand in der gleichen/ähnlichen Situation oder hat bereits Erfahrungen damit gemacht.

Also folgendes... hoffe es wir nicht zu lang:
Ich bin 28, mein "Mann" (noch nicht verheiratet) 31 und wir haben eine Tochter die gerade 2 Jahre alt geworden ist. Das wir ein 2. Kind wollen stand schon immer fest, kurz nach der Geburt waren wir uns auch irgendwie einig, dass wir so um den 2. Geburtstag ein Geschwisterchen für sie möchten - dieser Gedanke blieb bis heute und aktuell hibbeln wir auch!

Ich bin gelernte Erzieherin, habe meine Ausbildung 2009 abgeschlossen. Nach meinem Anerkennungsjahr wurde ich übernommen und war bis zum BV und EZ im selben Kiga! Inzwischen arbeite ich dort wieder seit Dez. 16 zu 80%! Das Team ist noch fast das Alte und die mit den zwei "neuen" hab ich mich auch von Anfang an super verstanden.

Jetzt kommt das große ABER: Im Kiga selbst fühle ich mich wohl aber die Arbeit als Erzieherin erfüllt mich nicht mehr. Es hat sich in den 2 1/2 Jahren wo ich abwesend war so vieles getan und verändert. Trotz einiger Fobis kann ich mich mit einigen Dingen nicht so recht anfreunden.

Inzwischen denke ich ernsthaft darüber nach etwas anderes/neues zu machen. Als Erzieherin sind die Möglichkeiten außerhalb von Krippe, Kiga, Hort & Heim eher begrenzt. Alles was darüber hinaus geht, wird i.d.R. mit studierten Sozialpädagogen besetzt.

Der Gedanke an Tagesmutter kam auch schon aber nach langem überlegen, Info-Veranstaltung vom zuständigen Jugendamt etc. haben wir uns dagegen entschieden. Da mein Mann auch Home-Office macht, musste er es mitentscheiden!

Nun die Frage an euch: Wem ging es auch so, dass er nach vielen Jahre im Beruf gemerkt hat, dass es irgendwie nicht mehr so wirklich das Richtige ist? Wer hat sich getraut was neues anzufangen evtl. sogar nochmal eine Ausbildung zu machen?

Wer hat denn Tipps und Ideen was man auch als Quereinsteiger machen kann? Sollte es mit unserem 2. Wunder klappen, würde ich auch gerne das BV (keine Röteln Immunität, Masern-Immunität zu gering, keine Zytomegalie-Immunität und wir nehmen ab 2,9 Jahren auf) nutzen und mich weiterbilden - sofern es etwas gibt #gruebel

Würde mich sehr über Rückmeldungen und eine Erfahrungsaustausch freuen!
Liebst Grüße

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Hallo!

Ich habe da mal eine Zwischenfrage. Es interessiert mich wirklich!

Warum lässt man sich nicht wenigsten nach dem 1.Kind gegen Masern und Röteln impfen, wenn man doch nicht imun ist?
Das wirkt jetzt für mich wie "System", wenn man mit Kindern arbeitet und selber Schwanger werden möchte.

Zum Thema: Ich arbeite in der KInder und Jugendhilfe. Grosse Einrichtung mit vielen vielen unterschiedlichen Bereichen und Gruppe, die jede für sich komplett andere Arbeitsanforderungen und Bedingungen bietet. KInder/Jugendliche von 0-18, Ambulant, Stationär, Teilstationär, usw. Da werden Erzieherinnen immer gesucht und die Arbeit lässt sich mit Kita nicht vergleichen. Mit der Ausbildung zur Erzieherin lässt sich doch ne Menge anfangen. Ich würde da erstmal noch was anderes ansehen/Praktika machen...dArauf lassen sich doch viele Fortbildungen aufbauen (keine KIta Fobis).

Lg Sportskanone

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Hallo!

Ich bin durchaus geimpft gegen Röteln und Masern. Ein Maserimpfung heißt aber nicht automatisch, dass man zu 100% immun ist. Das habe ich übrigens auch erst bei dem Test von der 1. Ssw erfahren.

Im Beitrag hab ich mich auch verschrieben und meinte nicht Röteln, sondern Ringelröteln gegen die man gar nicht impfen kann!

Ich habe mich natürlich auch schon erkundigt und viele Telefonate & E-Mails geschrieben zu den Bereichen die für mich in Frage kommen, die ich interessant finde und auch mit Familie leistbar sind. Bisher waren die Aussagen, dass sie eben Sozialpädagogen bevorzugen und nur im Notfall auf Erzieherinnen zurückgreifen.

Heimarbeit (z.B.: Mutter-Kind fände ich spannend) ist leider schwierig, da sie im Moment nur Leute brauchen die Vollzeit arbeiten d.h. Schichtdienst und auch oft mehrer Tage am Stück in der Einrichtung. Das kann ich mit kleinem Kind nicht und will es auch ehrlich gesagt nicht.

Das Jugendamt würde mich auch interessieren. Warte aber noch auf Rückmeldung. Die zuständige Person ist im Urlaub!

Lg

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Ok. Ich arbeite demnächst in einem muki Haus . Vollzeit aber ohne geplanten Nächte. Ich habe 4 Kinder und organisiere und plane so , dass dies funktioniert und auch die Kinder nicht zu kurz kommen. Bei uns werden auch Erzieherinnen arbeiten.

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Hallo

ich weiß dass hier bei uns in der Region in der Lebenshilfe (Wohngemeinschaften von Behinderten (jungen) Erwachsenen) Erzieherinnen arbeiten.
Ebenso sind wohl welche in einem Integrationsbetrieb für Menschen mit Behinderung angestellt.

Wie sieht es aus mit Jugendämtern und im Kinderkrankenhaus?
In der Klinik, in der unsere Tochter als Kinderkrankenschwester arbeitet, gibt es Erzieherinnen auf den Kleinkindstationen, vor allem auch in der Kinder- und Jugendpsychiatrie

Mutter-Kind-Kurklinik
Mutter-Kind-Heime für junge Mütter unter 18
Tageskliniken

Familien - und Suchtberatungszentren wären auch noch eine Möglichkeit.

Umschulung / oder neue Ausbildung
Heilerziehungspflege
Dorf- / Familienhelferin
Logopädie
Ergotherapie
wobei die letzten beiden die Möglichkeit eröffnen,sich auf Kinder zu spezialisieren

Meine Nichte hat den umgekehrten Fall in etwas anderer Form.
Sie ist Sozialarbeiterin, seit einem halben Jahr fertig und findet keine Stelle in ihrem Wunschbereich. Auch sonst ist es nicht einfach, trotz (sehr) guter Noten und sehr guten Beurteilungen der Praktika, von denen sie recht viele gemacht hat.
Sie arbeitet nun quasi als Erzieherin in einer Kita...

LG

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Was gefällt Dir denn konkret in der Kita nicht mehr?
Ändere das.

Ich bin in einem komplett anderen Beruf unterwegs, viele der hier genannten, Ergo, Logo, betreutes Wohnen, Kindergruppen, Tagesmutter, Lebenhilfe usw. kenne ich aber aus persönlich Erfahrung.

Ganz platt, wäre ich Erzieherin, Kita super, Team super ... ich müßte nen PIN im Kopp haben, wenn ich das gegen eine der genannten Alternartiven tausche. Das sind durch die Bank Jobs mit weniger Geld, schlechteren Arbeitszeiten, (mehr) Arbeit und weiteren unschönen Nachteilen.

Nicht gut.

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mmmhhhh - vorweg: Ich bin in einem komplett anderen Job unterwegs (BWL - Marketing - Büro im Großkonzern). Ich hab keine Ahnung von pädagogischen Berufen.

Ich habe zum Thema "Muss ein Job immer spannend, toll, herausfordernd, interessant sein, damit ich glücklich sein kann?" gelesen. Es heißt "Feierabend - warum wir für unseren Job NICHT brennen müssen". Kauf es Dir, lies es, denk drüber nach und entscheide dann neu, ob Du wirklich einen neuen Berufsweg einschlagen willst oder ob Du einfach nur die Sicht auf Deinen jetzigen ändern musst.

Ansonsten ist doch für Erzieherinnen vieles möglich....

LG, Cherish

P.S. Wenn Du wüsstest, wie beknackt ich so manche Neuerung / Entscheidung in meinem Job finde, würdest Du Dich wundern, warum ich meinen Arbeitgeber trotzdem fast täglich mit meiner Anweseheit beglücke und auch noch gute Arbeit leiste :-)

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Hallo Cherish,

nach dem Buch habe ich geschaut, das klingt wirklich interessant! Danke für den Tipp!

Dass es Neuerungen im Job gibt ist ja auch normal. Wenn man aber 2,5 Jahre abwesend war, fällt es nur deutlich stärker auf. Es sind viele kleine Dinge, die im einzelnen nicht so sehr ins Gewicht fallen würden aber im Gesamten eben schon und bei mir kam dann eben auch so gut wie alles auf einmal.

Ich habe aus Überzeugung Erzieherin gelernt, es war mein absoluter Traumberuf. Umso überraschter bin ich nun selbst, dass ich so starke Zweifel habe obwohl ich mich sehr darauf gefreut habe nach 2,5 Jahren BV und EZ wieder zu arbeiten!

Lg Schwaben_Mami

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Schön, dass ich Dir einen vielleicht nützlichen tipp geben konnte.
Weißt Du, ich glaube, dass 98% aller Berufstätigen irgendwann während ihres Weges zu dem Schluss kommen, dass ihr ihr Job nicht (mehr) gefällt, obwohl er mal der Traumjob war. Ich kenne soooo viele aus meinem Bekanntenkreis , die das von sich behaupten.

Das Problem ist, dass man sich den vermeintlichen Traumjob im Vorfeld gar nicht vorstellen kann und dass Jobs oft falsch dargestellt werden.

Und was immer Du statt Deines Jobs machen würdest: In der Realität ist wahrscheinlich auch dieser Job ganz anders als Du ihn Dir jetzt vorstellst.

LG, Cherish

P.S. eine Freundin von mir hat meinen Traumjob: Ärztin. Sie flucht genauso wie ich: Viel Bürokratie, seltsame Entscheidungen, zum Teil nervige Patienten. Dazu nächtliche Hausbesuche, Wochenendbereitschaften usw. usf. Immer, wenn sie sich bei mir auskotzt, denke ich: Auf der anderen Seite ist das Gras auch nicht grüner.....